AW: Rund um`s DIAMANT - Technik-Touren-Typen.
Na, soviel nun auch wieder nicht, meine Diamant-Zeit war etwas spater, schon lange nach der legendären Epoche. Wer dazu was sagen kann, das ist der Herr Rogotzki von Diamant, gewissermaßen der Chronist der Firma und der sog. "Zinkenschulze", also Matti Schulze, der in KMS-Kaßberg eine Fahrradselbsthilfewerkstatt betreibt (oder betrieb, es ist ja auch schon eine Weile her, dass ich von dort weg bin). Vielleicht auch noch Steffen Berndt, der war damals Rahmenbaumeister und dürfte nun im Radklub Hainichen sein Wesen treiben, jetzt wo bei Diamant keine Rahmen mehr gebaut werden.
Was ich aber sagen kann:
Mifa und Diamant sind nicht dasselbe. Die Fahradproduktion bei Diamant sollte vollends aufgegeben und nur noch Strickmaschinen hergestellt werden. Für die Fahrradproduktion waren im Rahmen des Monopolisten "IFA-Kombinat für Zweiräder Suhl" die Mitteldeutschen Fahrradwerke Sangerhausen samt ihrer Betriebsteile und Unterauftragnehmer zuständig. So wurden z.B. die hochwertigen Tourensporträder kpl. nach Sangerrhausen verlegt und in KMS-Siegmar nur noch 26er Tourenbrummer hergestellt, die bis auf wenige Teile (z.B. Schutzbleche) mit den entspr. Mifa-Modellen baugleich waren.
Indes gab es immer noch die Rennsportabteilung in Grüna, die Sonderanfertigungen für Sportvereine und Nationalfahrer ausführte. Dort wurden auch Westrahmen analysiert und kopiert und auch Westmaterial verarbeitet. Diese Räder wurden nicht verkauft, sondern wurden ausschließlich Vereinen zur Verfügung gestellt.
Nebenher gab es natürlich noch andere Rahmenbauer, die zumindest bis in die 70er Jahre Diamant-Rennrahmen manipulierten und "echte" Rennrahmen draus machten. Exemplarisch hierfür sind RBL in Limbach-Oberfrohna und Niemann in Zerbst zu nennen, ohne natürlich Elsner in der berliner Gegend zu vergessen. Dann gab es noch Naumann, aber ob der Diamanten umgebaut oder eigene Rahmen gebaut hat, kann ich nicht sagen.
Die Oberliga indes fuhr während der 80er auf Textima (wie wir wissen, saß das Kombinat Textilmaschinen ausgerechnet in KMS, somit darf auch das nicht als Zufall gelten). Erst Ende der 80er kam mit der berliner FES ein Hersteller aus denm Nicht-Metallbereich daher und baute die Olympiagoldmaschinen von 1988, die daraufhin auch folgerichtig von der UCI verboten wurden.
Mifa baute unterdessen weiter Touren- und Sporträder und Diamant einfach nur Stadtbrummer einfachster Machart. Es war so schade....