AW: RRN Triathleten - Trainingsgruppe(n)
Habe eben einen Kommentar von nem Kollegen geschickt bekommen....der Text des Tages....Viel Text, aber er lohnt sich
Guten Morgen liebe Kinder,
heute kommen wieder einmal die Maus und der kleine dicke Elefant zu Euch und die erklären Euch heute mal, was ein Staatshaushalt ist, was ein Finanzminister macht und was der Onkel Guido mit der ganzen Sache zu tun hat. Jeder von Euch bekommt sicher Taschengeld - der eine mehr, der andere weniger. Von dem Geld könnt Ihr Euch dann alles kaufen, was Ihr wollt: Schokolade, überteuerte Designerjeans oder die guten Ratschläge von Dr. Sommer. Genauso wie Ihr hat auch der Staat Einnahmen und Ausgaben. Das nennt man Haushalt. Das Tolle daran ist: Der Staat bestimmt selber, wieviel Taschengeld er bekommt. So ein Taschengeld für den Staat heißt Steuer und die zieht der Staat den Leuten direkt vom Gehalt ab. Eigentlich eine prima Sache, zwar nicht für die Leute, aber für den Staat. Doch da gibt es ein kleines Problem. Geld ist ein knappes Gut. Klingt blöd, is aber so. Und weil der Staat immer mehr ausgibt, als er einnimmt - zum Beispiel, um die Kanaldeckel am Potsdamer Platz vergolden zu lassen, phlegmatischen Esoterikern ein dreißigsemestriges Studium der Soziologie zu ermöglichen oder Soldaten in ferne Ländern zu schicken, in denen man sie nicht haben will - herrscht in seiner Kasse stets Ebbe. Doch der Staat ist der Staat und deshalb kann er nicht nur seinen Bürgern die Moneten in Form von Steuern abknöpfen, sondern sich auch noch Geld leihen. Am Kapitalmarkt! Dazu druckt er so genannte Staatsanleihen. Die verkauft er dann an alle, die immer noch Geld haben, auch dann noch, wenn er Ihnen bereits mehr als die Hälfte Ihrer Kohle als Steuern abgeknöpft hat. Nun ist das alles noch viel komplizierter, als es klingt. Viel komplizierter, als zweifarbige Zahncreme in eine Tube zu pressen. Und weil es so kompliziert ist, muss es einen Mann geben, der sich darum kümmert. Das ist der Finanzminister. Der Finanzminister nimmt das Geld ein und gibt es aus. Klingt nach einem einfachen Job, isses aber nicht. Denn da ist ja diese Sache mit den Schulden. Und weil der Finanzminister oft Schulden machen muss, muss er auch immer damit rechnen, dass eines Tages der komisch aussehende Onkel Zwegert bei ihm vorbeischaut und mit den Ohren wackelt. Deshalb bleibt es nicht aus, dass so ein Finanzminister im Laufe der Jahre wunderlich wird. Der Onkel Theo zum Beispiel - das war der Kassenwart vom Onkel Helmut - der hat sich buschige Augenbrauen wachsen lassen, als er Finanzminister war. Damit sah er zwar aus wie Bert aus der Sesamstrasse, hoffte aber, keiner von den anderen Ministern, die sonst immer Geld aus seinem Haushalt wollten, würde sich noch trauen, ihn anzusprechen. Der Onkel Hans, der das Geld für den Onkel Gerhard bewacht hat, der wurde in seiner Zeit als Finanzminister wieder zum Kind. Er sammelte Sparbüchsen. Und der Onkel Peer, das war der letzte Finanzminister, der wollte sogar die Bundeswehr aus Afghanistan abziehen und erst nach Lichtenstein und dann in die Schweiz schicken. Denn viele Bürger haben gar keine Lust, dauernd so viele Steuern zu bezahlen und eröffnen deshalb schwarze Konten im Ausland. Zum Beispiel in der Schweiz oder in Lichtenstein. Die Politiker wissen natürlich, dass kein Mensch gerne Steuern zahlt. Deshalb versprechen sie den Bürgern vor jeder Wahl auch, dass sie die Steuern senken werden. Das glaubt zwar keiner, hört sich aber trotzdem gut an. Der Onkel Guido - das ist der Chef von der FDP - der hat den ganzen Sommer lang auch das Märchen von der Steuersenkung erzählt. Und weil die Leute so gerne Märchen hören, auch wenn sie wissen, dass sie nicht stimmen, hat er die Wahl zum Bundestag gewonnen. Zusammen mit der Tante Angela. Die bleibt deshalb auch Bundeskanzlerin. Und der Onkel Guido, der früher noch mit einem Spaßmobil durch das Land fuhr, sich wie der Graf Zahl eine 18 auf die Schuhsohle nagelte und doofe Witze erzählte, der darf jetzt auch in die Regierung und Minister werden. Das Tolle daran ist: Er kann sich sogar aussuchen, was für ein Minister er werden möchte. Und obwohl der Onkel Guido ja versprochen hat, die Steuern zu senken, will er nicht Finanzminister werden. Der Onkel Guido möchte nämlich schick aussehen und wenn er Finanzminister würde, dann hätte er eines Tages die Augenbrauen vom Onkel Theo und die griesgrämige Visage vom Onkel Peer. Und das würde gar nicht schick aussehen. Ungefähr so, als hätte die Maus den Rüssel vom kleinen dicken Elefanten im Gesicht! Da wird der Onkel Guido dann lieber Außenminister. Als Außenminister kommt man nämlich richtig rum in der Welt, kann überall für lau essen gehen und sich Meilen bei der Lufthansa gutschreiben lassen. Außerdem bekommt man die goldene Henne, den Bambi und das Bundesverdienstkreuz und ist auch 20 Jahre nach seiner Pensionierung überall noch gern gesehener Gast. So wie der Onkel Hans-Dietrich. Das ist der mit den Ohren, die so aussehen wie die vom kleinen dicken Elefanten. Der war nämlich auch in der FDP und Außenminister und ist das große Vorbild vom Onkel Guido. Außenminister zu werden klingt deshalb für den Onkel Guido auf jeden Fall nach mehr Spaß als den Haushalt zu führen und immer sparen zu müssen. Und dann muss er den Leuten auch nicht erklären, warum die Steuern nicht gesenkt, sondern erhöht werden. So, liebe Kinder, jetzt wisst Ihr, was ein Staatshaushalt ist, was ein Finanzminister macht und was der Onkel Guido damit zu tun hat.
Bis zum nächsten Mal ganz herzliche Grüsse von Eurer Maus und Eurem kleinen dicken Elefanten.