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Rost, Ermüdung - Bruchgefahr?

ulejandro

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Hi zusammen,

fahre ein altes RR (Peugeot Izoard 14, auf dem Rahmen steht noch CMO Cromoly) und nutze es hauptsächlich zum pendeln in der Stadt (so grob 200km/Monat) bei oft schlechten Straßen (28mm Reifen, Druck eher am unteren Rand des empfohlenen). Seitdem mir bei nem anderen alten Rad mal der Lenker abgebrochen ist bin ich vorsichtiger geworden. Habe mich hier und wo ich sonst noch was gefunden habe eingelesen, kann die Situation aber leider nicht einschätzen: Mein Rahmen hat einiges an Rost, vor allem am Oberrohr, es sind auch "Risse/Verwerfungen" zu erkennen, bei denen ich nicht weiß, ob nur der Lack splittert oder ob das auf Ermüdungserscheinungen hindeutet. An Sattelrohr und Unterrohr ist kein Rost/"Risse" zu erkennen von außen. Den Sattel habe ich auch mal abeschraubt, Sattelrohr sieht innen leicht rostig aus, sieht auf den Fotos aber schlimmer aus als in Realität, es wirkt eher "leicht oberflächlich angerostet" von innen.
Bei Gabel/Vorbau/Lenker bin ich mir auch nicht sicher, ob es sinnvoll wäre da mal was zu wechseln. Von außen ist hier aber nichts zu erkennen und das Lenkerrohr sieht von innen auch sauber aus.

Bin neu hier, bis auf einfache Sachen habe ich bisher kaum an Rädern selber geschraubt, würde mich über eine Einschätzung von Leuten mit mehr Erfahrung freuen. Muss ich mir schon sorgen machen, dass da was brechen könnte? Falls ihr eher meint das geht noch, wäre mein Plan den Rost von außen abzuschleifen mit Schmirgelpapier, dann Rostumwandler drauf und mit nem Lackstift lackieren. Komplett auseinander legen/von innen was machen hatte ich nicht vor. Würde das Rad noch 1 bis 2 Jahre so nutzen, dann vermutlich in was neues investieren.

Viele Grüße
 

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Re: Rost, Ermüdung - Bruchgefahr?
Die Risse die Du da sehen kannst sind Unterrostungen/Aufblühungen unter dem Lack. Gerade bei dem im Oberrohr geführten Zug sind das Stellen wo sich eher Feuchtigkeit und Dreck sammelt, dann scheuert der Zug noch ein wenig und schon gammelt es. Einfach brechen wird es da aber sehr wahrscheinlich nicht ohne weiteres. Rost abschleifen und konservieren wäre schonmal ganz gut, Rostumwandler ist wimre säurehaltig und muß hinterher abgewaschen werden, das ist bei offenen Rohren auch wieder ungünstig.

Das was Du beim Lenker erlebt hast war Aluminium was gegenüber Ermüdungsbrüchen wesentlich anfälliger ist. Dazu kommt dann ggf. noch Fraß durch Handschweiß, ggf. auch wie oben zu sehen ein Bremshebel der vielleicht mal brachial angezogen wird und erstmal eine Kerbe = Sollbruchstelle hinterlässt, da ist vieles möglich.
 
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Rostumwandler ist wimre säurehaltig und muß hinterher abgewaschen werden, das ist bei offenen Rohren auch wieder ungünstig.
Es gibt auch Rostumwandler, die nicht abgewaschen werden müssen. Alle mir bekannten dieser Art (es mag auch andere geben) reagieren unter Schwarzfärbung. Vor Kauf bzw Gebrauch Anwendungshinweise auf dem Gebinde lesen

Das was Du beim Lenker erlebt hast war Aluminium was gegenüber Ermüdungsbrüchen wesentlich anfälliger ist. Dazu kommt dann ggf. noch Fraß durch Handschweiß, ggf. auch wie oben zu sehen ein Bremshebel der vielleicht mal brachial angezogen wird und erstmal eine Kerbe = Sollbruchstelle hinterlässt, da ist vieles möglich.
Ganz übel sind Riefen in der Vorbauklemmung. Die können unfreiwillig entstehen durch Durchrutschen des Lenkers bei unzureichend angezogener Schraube, oder durch unsachgemäßes "Rausschrauben" wenn der Lenker nicht durch den Vorbau will.

Nur der Vollständigkeit halber, auch Lenker aus Stahl können brechen.
 
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Bei stark von Rost betroffenen Rahmenfunden, aber auch bei Lenkern aus Stahl, bin ich bisher immer so verfahren, daß ich mit meinem Endoskop einen Blick hineingeworfen habe; einige Zentimeter tief reicht die Faseroptik meines Olympus immer hinein.

Wenn sich darin das Bild einer Tropfsteinhöhle zeigte, hatte sich damit der festgestellte Schaden schlagartig verdoppelt, was in diesen Fällen natürlich die Frage der der weiteren Verwendung, also Fahren oder Erhaltung als reines Schaustück, entschieden hat.

Bei Stahllenkern ist es weiter wichtig, nur solche Lenkerstopfen zu verwenden, die den Lenker nicht nicht hermetisch schließen, denn steht kein Loch für einen Luftausgleich zur Verfügung, führt ein deutlicher Temperaturwechsel, etwa wenn man vom Kalten ins Warme kommt, zu einem Feuchtikeitsniederschlag auf der Lenkerinnenwand, der wiederum zu Rostbildung führt. Der Lenker würde also von außen berachtet untadelig erscheinen, während er von innen vielleicht bereits kurz vor der Durchrostung stünde. Es ist also wichtig, ein Luftloch zu belassen, in Kork am besten mit einem Handbohrer gebohrt, denn ich bin mir recht sicher, daß ein Korkstopfen luftdicht schließt, wurde Kork doch auch gerne für das Verschließen von Reagenzgläsern verwendet.

Wenn ich einen alten Stahllenker bekomme, spätestens aber wenn ich ihn verbaue, gehe ich meist so vor, einen Lappen mit Fett an einer Schnur durch den Lenker zu ziehen, um einen Rostschutz einzubringen. Dabei binde ich an das eine Ende der Schnur den Lappen, an das andere eine Schraubenmutter. Um die Mutter leichter durch den Lenker zu bekommen, setze ich an das Zielende einen Staubsauger und sauge (das Ende dazu mit der Hand abdichten), bis Mutter und Faden angekommen sind. Alsdann den Fettlappen sehr langsam hindurchziehen und am besten zwei Mal hin und her. Alternativ führen auch das Konservierungswachs „Elaskon Aerto 46 Spezial” oder Kriechöle wie „WD40” zu einer Durchtränkung des Rostes und damit zur Beseitigung seiner hauptsächlichen Schadeigenschaft, durch seine Plastizität Sauerstoff und Wasser zu speichern und dadurch immerfort an das darunterliegende Metall zu führen, das daraufhin weiter korrodiert.
 
Guter Hinweis mit dem Luftloch.

Stahllenker schwenke ich mit verdünnter Leinölfirnis aus (Owatrol wäre hier rausgeschmissenes Geld). Im Gegensatz zu Wachsen wie Fluid Film stabilisiert Leinöl auch vorhandenen Rost, sofern das nicht zu viel ist.
 
Richtig. Und Wollfett wird auch Wollwachs genannt, weil das eine andere Zusammensetzung hat als tierische/pflanzliche Fette.
 
Wachs ist nicht flüssig, zumindest nicht bei Zimmertemperatur.
 
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Wollwachs ist bei Zimmertemperatur ebenfalls nicht flüssig und muß als Korrosionsschutzmittel wie andere Wachse auch verdünnt werden. Leinölfirnis theoretisch nicht, aber praktisch verbessert Verdünnen Fließverhalten und Kriechfähigkeit (zB bei Felgenösen oder Falzen an Schutzblechen).
 
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps! Dann werde ich mich am Wochenende mal ans äußere konservieren machen und den Lenker vermutlich von innen mit WD40 behandeln.
 
Vielen Dank für die hilfreichen Tipps! Dann werde ich mich am Wochenende mal ans äußere konservieren machen und den Lenker vermutlich von innen mit WD40 behandeln.

WD 40 ist kein korrosionsschutz,ein Lappen mit Altöl durchziehen ist da hilfreicher
Vergess W D 40 das ist was für Schrebergärtner
 
und den Lenker vermutlich von innen mit WD40 behandeln.

Äh. Lass Dich von der aus dem Ruder gelaufenen Diskussion über Stahllenker bitte nicht beeindrucken. Das ist ein Alulenker, und Korrosion von innen ist ganz sicher nicht das Problem. Sollbruchstellen durch Kerbwirkung oder Schweißfraß durch das Lenkerband eher falls denn ein poröses Material beim LB verwendet wurde sind da so die Problematik, und das wird WD40 nicht beheben wenn denn überhaupt ein solches Problem beim aktuell verbauten Lenker vorliegt. So wie das aussieht ist der ja nicht schon ein paarmal aus falschen Manschetten raus- und reingewürgt worden. Wenn die Zusatzbremshebel sauber geklemmt sind würde ich mir da noch nicht soviel Gedanken machen. Wenn Du das nicht aus dem Kopf bekommst und ganz sicher gehen willst nimmst Du einen neuen Lenker.
 
Ja, und das nicht selten. Der springende Punkt ist dabei ein simples Loch an der tiefsten Stelle des Tretlagergehäuses, wo Schwitz- und Regenwasser wieder ablaufen können. Rahmen mit Loch geht es auf Dauer wirklich sehr viel besser; die kleinen Löcher in Hinterbaustreben und Gabelbeinen sind fertigungsbedingt und schaden später auch nicht, eher im Gegenteil. Je besser so ein ganzer Rahmen "durchlüftet", desto, äh - besser.

Ich hatte selbst schon einen Rahmen mit unbekannter Vorgeschichte, bei dem das Tretlager im Gehäuse festgerostet war. Das ist an sich nicht ungewöhnlich, aber beim rabiaten Ausbauversuch knickte der Rahmen an Unterrohr, Sitzrohr und beiden Kettenstreben einfach ab. Zwischen Rost und erstaunlich intaktem Lack war da kein nennenswertes Material mehr und man konnte gut erkennen, wie der ganze Bereich offenbar längere Zeit zentimeterhoch unter Wasser gestanden hatte.

@Strampelwilli Mit dem Rost ist das immer so eine Sache, weil Rost sehr viel voluminöser ist, als der Stahl, aus dem er entstanden ist. An 1-mm-Karosserieblechen beim Auto sieht man ja manchmal millimeterdicke Rostgeschwüre, unter denen trotzdem noch Blech ist. So ganz einfach läst sich das also nicht einschätzen, aber ein paar Rostbrösel in einem alten Rahmen würden mich nicht sonderlich stören, solange sich dort, wo man reinschauen kann, noch keine regelrechten "Rostplatten" gebildet haben, die wie Blätterteig ausehen.
Versuch doch mal, das betroffene Rohr zwischen Fingern und Handballen zu drücken. Wenn es sich dabei erkennbar verformt, wird es langsam kritisch mit der Wandstärke. Andererseits gab es aber auch dünnwandige Rohre, mit denen das im Normalzustand schon ging, z.B. Tange Prestige.
 
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