AW: Roadbike-diät
Hallo,
ich habe den Artikel auch gelesen und er kam mir sehr gelegen. Deshalb habe ich das Ganze letztes Wochenende auch mal getestet. Mein Problem ist grundsätzlich, dass ich ein entsetzlicher Schokojunkie bin. Ich wiege im Frühjahr immer so um die 80kg bei 181cm. Da geht also noch was, vor allem hinsichtlich meines Ziels am Berg noch etwas schneller zu werden. Ich hätte bis zum 10.07. gern so ca. 75kg oder etwas weniger. Das wäre schön. Ausdauer ist schon über einige Jahre recht solide aufgebaut.
Also zum Thema. Der Artikel in der Roadbike hatte mein Interesse geweckt und da meine Freundin Medizin studiert und mich die ganzen Abläufe im Körper grundsätzlich auch interessieren, habe ich es auch einfach mal als Experiment gesehen.
Also ging es letzten Freitag einfach mal los. Morgens gewogen: 80,0kg. Nachdem ich tagsüber noch ganz normal gegessen hatte, habe ich dann auf der freien Rolle das Programm mit den Intervallen gemacht. Quasi so wie es beschrieben war. Systematisches Training ist meiner Ansicht nach auf der Rolle sehr wichtig, genauso wie Ablenkung durch irgendwas spannendes im Fernseher (bei mir laufen zur Zeit alle alten Folgen von Dr. House

).
Anschließend das Gericht gekocht, dass da beschrieben wurde. Sprich Lachs auf Spinat. Echt lecker kann ich nur sagen!!! Ehrlich. Danach ist man erst mal gesätigt, aber man spürt auch recht schnell, dass da kaum Kohlehydrate drin waren. Man fühlt sich dann irgenwie etwas leer! Ichhabe mich auch in etwa an die Zeiten gehalten, die da angegeben waren. So war es dann auch nicht allzulang nach dem Abendessen bis zum Schlafen.
Samstag Morgen dann Rührei mit Schinken. Für mich komplett ungewohnt, da ich zum Frühstück sonst nie herzhaft esse. Aber egal, wenn dann richtig. Sättigungsgefühl stellte sich ein, aber auch hier merkt man schnell, dass da was fehlt.
Anschließend angezogen und rauf aufs Rad. Und das fand ich dann eigentlich am spannendsten. Mit leichtem Hungergefühl losgefahren. Das Wetter war gut, nicht zu kalt und kaum ein Mensch unterwegs. Die ersten Kilometer liefen gut. Ich bin sehr gemütlich gefahren, Puls um die 120, und auch relativ flache Strecke. Alles kein Problem. An den Anstiegen dann einfach mal etwas gedrückt, dabei spürte ich dann sehr deutlich das Loch im Magen. Wieder etwas ruhiger gemacht, dann ging es wieder. Ich bin so fast 3 Stunden gefahren und habe mich anschließend schon recht leer gefühlt, aber eher vom Magen her. Die Muskulatur war ok. Aber klar, war ja auch keine harte Belastung für die Muskeln. Genug Energie war aber vorhanden.
Zum Mittagessen dann dieses Wokgericht mit Geflügel und Gemüse glaub ich. Auch wieder sehr lecker!!! Echt die Rezepte sind wirklich gut. Sättigungsgefühl war wieder da. Aber richtig Energie natürlich nicht. Der Rest des Tages mit normalen Sachen beschäftigt. Keine Belastungen mehr, aber ich bin alle halbe Stunde aufs Klo. Natürlich auch genug getrunken die ganze Zeit.
Nachmittags den Quark zubereitet. Mit etwas Zucker hätte der richtig geschmeckt. Aber war nicht drin! Hat aber geholfen, um dem Magen was zu tun zu geben. Abendessen dann wieder nach Rezept. Wieder lecker.
Nachts dann auch wieder regelmäßig raus, hab ich sonst nie. Aber ok.
Am nächsten morgen dann rauf auf die Waage: 78,3kg. Das lag im Soll, ich war zufrieden. Das Frühstück war dann ein Genuss, natürlich so wie immer mit Vollkornbrötchen und Honig/Marmelade. Dann zusammen mit der Freundin ne gute Stunde aufs Rad. Sie staunte ein wenig, dass sie mich nicht
bremsen musste wie sonst manchmal. Ich fühlte mich nicht schlecht, aber schon ein wenig kaputt.
Montag dann wieder ganz normal, mit Absicht nichts im Verhalten geändert. Gewicht am Morgen aber bei 79,0kg. Gleiches Gewicht dann am Dienstag und den Folgetagen. Also letztendlich effektiv ein kg weniger. Nachdem ich am Montag dann wirklich regeneriert hatte, habe ich am Dienstag das Rad mit ins Büro genommen und bin nach Feierabend, die 65km nach Hause gefahren. Ging sehr gut. Ich fühlte mich richtig wohl und war auch nicht langsam unterwegs. Gut ich habe den ganzen Winter schon regelmäßig und nicht zu wenig trainiert, aber durch das Experiment hatte sich nichts verschlechtert. Eher vielleicht leicht verbessert. Immerhin wiege ich nun 1kg weniger.
Für mich ist das ok, war ein interessantes Experiment. Werde es sicher auch noch mal wiederholen. Es ist zwar ungewöhnlich ohne Kohlehydratzufuhr Sport zu treiben, aber man merkt, dass trotzdem Energie da ist. Und die kommt nun mal aus den Fettreserven.
Man kann gleiches sicher auch auf andere Weise erreichen, aber mir hat es Spaß gemacht und das ist für mich ohnehin das wichtigste.
OK, ich hoffe euch hilft mein Erfahrungsbericht.
Gruß
René