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Rennradreise Norditalien mit der Tochter in den Herbstferien

So kann man das schmuddelwetter aber hautnah miterleben.👍😂
Mal eine kurze Zwischenfrage, wie jung ist denn deine Tochter?
108km finde ich schon amtlich für son Drops.
Gruß,
Christian
Steht weiter oben im Text. Sie ist 13 Jahre alt. Allerdings konnte sie kurz nach dem 2ten Geburtstag schon Fahrrad fahren (wir haben viel trainiert) und ist mit 4 auf die erste mehrtägige Radreise. Dieses Jahr hat sie im Sommer die 10te Radreise absolviert. Die Aktuelle ist also #11.

Sonst täglich zur Schule hin- und zurück insgesamt 16km. Also keine Radrennfahrerin, aber schon sehr routiniert auf dem Rad.
 

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Re: Rennradreise Norditalien mit der Tochter in den Herbstferien
Tag 3: Trento - Verona, 105km, ein Anstieg mit knapp über 100hm nach 75km

Es war Montag Morgen und unsere Unterkunft bot kein Frühstück. Ich musste also erst einmal zum Supermarkt, da meine Tochter keine Lust hatte auswärts zu frühstücken. Hier ein Blick auf das Gebäude unserer Unterkunft in der Mitte von Trento. Die Wohnung war zwar groß, aber nicht sehr liebevoll eingerichtet, deswegen gibt es auch nur Bilder von der Fassade....

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Wir sind dann schon relativ früh um 10 losgekommen, da wir heute wieder einen weiten Weg vor uns hatten. Am Anfang des Tages war es immer noch bewölkt und für Trento war am Abend Regen angesagt. Wir wollten ja die Alpen verlassen und für Verona war die Wettervorhersage freundlicher.

Der Radweg folgt weiter der Etsch auf asphaltierten Wegen. Häufig fährt man jetzt aber auch parallel zu einem höher gelegenen, größeren Kanal, der wohl für die Trinkwasserversorgung des Großraums Verona benötigt wird. Am Abzweig des Etschtalradwegs zum Gardasee haben wir eine Pause gemacht. Diesen Abzweig werden wohl auch einige Foristen kennen, der Blick ist in nördliche Richtung.

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Nach Rovereto sind wir nicht reingefahren, da das Wetter (noch) nicht nach Eis war und wir vom Frühstück relativ viel Proviant übrig hatten. Der Radweg in diesem Teil ist abwechslungsreich, da man häufig zwischen Fluß und Kanal wechselt und dann jeweils auch noch die Seiten. Letztes Jahr bin ich diesen Teil ohne Route auf dem Navi gefahren, da verfährt man sich, trotz Beschilderung schon mal. Dieses Jahr hatten wir beide die Route auf dem Garmin und so haben wir den Weg in Teamarbeit gut gefunden.

Nach rund 75km, das Wetter wurde langsam besser, erblicken wir den ersten "richtigen" Berg unserer Tour. Am Talausgang nach Verona muss man knapp über 100hm überwinden (die Windräder markieren den Berg). Letztes Jahr hatte ich da ja schon 175km in den Beinen und ich empfand den Berg als sehr schwer (da am Anfang mit 15% sehr steil). Die Tochter war auch ein wenig erschrocken und so sind wir das steile Stück erst mal gelaufen. Nachdem alle überflüssigen Klamotten verstaut waren und sie sich von dem Schock erholt hat, setzte sie sich dann wieder auf das Rad und fuhr mir erst mal davon. Nach einer Pause brauche ich immer eine Weile und dann habe ich ja auch noch ganz schön Gepäck... Die "Passhöhe" erreichten wir im Sonnenschein.

Danach sind es noch 25km bis nach Verona. Am Anfang weiterhin am Kanal lang, der durch den Berg im Tunnel geführt wurde. Über ein paar querende Straßen kommen dann abenteuerliche Holzbrücken, die man mit viel Mut befahren kann. Nur kurz gibt es keinen Radweg und man folgt in den Aussenbezirken einer Straße. Am Ende geht es wieder an die Etsch und man folgt dem Fluß in die Innenstadt bis man in Verona angekommen ist.

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Letztes Jahr hatte ich in Verona relativ lang nach einer Unterkunft gesucht. Diesmal habe ich ein B&B auf der östlichen Seite der Etsch, ganz nah an der Ponte Pietra, rechtzeitig gefunden. Hier ein Bild auf der Brücke.

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Erst einmal das verdiente Eis an der Brücke und dann ein paar Meter weiter war schon unsere phantastische Unterkunft (morgen mehr...).

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Die junge Dame war nach den Strapazen des Tages ganz schön geschafft und wäre gerne nach der Dusche im Bett liegen geblieben. Als sie aber hörte, dass es in Verona eine alte Arena geben würde, war sie auf einmal ganz Feuer und Flamme und hat den Fußweg in die Altstadt problemlos gemeistert. Die abendlichen Impressionen hat sie auf den Startbildschirm ihres Handys gespielt (teilweise von ihr bearbeitet)....

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Am Ende der Altstadttour haben wir dann noch schnell Foccacia in einem Stehimbiss gegessen (lange auf das Essen warten hatten wir keine Lust mehr) und dann ging es über die Etsch in Richtung Bett...

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Tag 4: Verona - Mantua - San Benedetto Po, 70km, Po-eben, ein Platten durch einen Dorn

Das B&B in Verona hat uns außerordentlich gut gefallen. Wir hatten ein Zimmer zum Hof und wurden kurz vor 8 durch Schüler geweckt. Dann war es aber auch gleich wieder still und wir wollten ja zum Frühstück. Für die Terrasse war es uns zu frisch und die Bar im Erdgeschoss war auch einfach zu einladend.

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Da wir heute einen nicht ganz so langen Weg geplant hatten und das Frühstück sehr interessant war, sind wir auch erst spät losgekommen. Auf der Ponte Pietra, wir wollten gerade die Räder Richtung Arena besteigen, erreichen uns eine Nachricht aus der Heimat. Ob wir denn schon am Balkon von Romeo und Julia gewesen wären? Wir antworten nicht gleich, suchen im Web und geben schnell die Koordinaten in unser Navi ein.

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Nach dem Besuch konnten wir dann ganz entspannt nach hause melden, dass wir natürlich daran gedacht haben.....

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Der Abschied von Verona fand dann an der Arena statt.

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Letztes Jahr bin ich relativ dirket nach Bologna durch die Po Ebene. Mit 150km war die Tour für uns aber ein wenig lang. Da die letzten Meter nach Bologna rein mit dem Rad nicht so attraktiv sind hatte ich mir aber auch eine Kombi aus Rad und Nahverkehrszug am Ende angesehen (man folgt vor Bologna einem Radweg an der neuen Schnellbahnstrecke und hat immer die Möglichkeit in den Zug zu steigen). Leider ist der Track, den ich letztes Jahr aufgezeichnet habe, nicht mehr auf dem Garmin. Entweder am Ende des Tages nicht gespeichtert oder gelöscht.

Ich habe mich dann entschieden der offiziellen "Sonnen-Route" EuroVelo 7 zu folgen und nach der Po Überquerung auf den Radweg an der Schnellbahnlinie zu wechseln. Damit war eine Übernachtung am Fluß notwendig bevor wir nach Bologna fahren konnten.

Die Abfahrt aus Verona auf dem EuroVelo7 war zwar auf separaten Fahrradwegen, allerdings an sehr verkehrsreichen Straßen. Da war meine letztjährige Ausfahrt aus Verona in Richtung Pantani-Radweg deutlich schöner und verkehrsärmer. Nach einer Weile beruhigte sich dann der Verkehr und wir wurden auf Nebenstraßen durch die Po Ebene geführt.

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Das gleiche Bild wie letztes Jahr. Kleinteilige Landwirtschaft, verlassene Gehöfte und "white roads". Dazwischen immer wieder Kanäle. Diesmal konnten wir einige Wasserratten beobachten, die wir aber leider nicht auf Foto einfangen konnten.

Nach rund 50km erreichten wir unser Mittagsziel Mantova. Ganz erstaunlich war das in der Stadt verlegte Altstadtpflaster. Für unsere 32mm Reifen wie gemacht....

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Da wir relativ früh waren und bis zur Unterkunft nur noch eine Stunde Fahrzeit rechneten, haben wir uns in der sehenswerten Altstadt ein Cafe für die Mittagspause gesucht. Es stellte sich dann heraus, dass wir gegenüber des Doms saßen. Im Dom sind 2 Vasen mit Erde aus dem heiligen Land, dass mit dem Blut Christi getränkt wurde, ausgestellt. Öffnen würde der Dom um 15 Uhr und so hatten wir ausführlich Zeit bei warmen, sonnigen Wetter um die 24 Grad den Spätsommer zu genießen....

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Die Stadt haben wir in südliche Richtung über dieses tolle Kopfsteinpflaster verlassen. Nun gabe es wieder Geländeeinlagen. Am ersten "single trail" hat dann der Conti 5000 am Vorderrad von BeTWINa (danke an @kokomiko2 für diese Wortkreation...) einen Dorn eingfangen. War das ein Fahrfehler oder lag es am Conti? Ich musste auf jeden Fall umständlich das Ortlieb Front-Pack abmachen um an Ersatzschlauch und Pumpe zu kommen und habe ganz schön geflucht. Die junge Dame hat derweil unsere Vorräte aus heimischer Gummitierproduktion dezimiert. Hier der Ort des Defektes....

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Durch die lange Mittagspause und den unfreiwilligen Boxenstopp wurde der Tag doch länger als geplant. Wir haben dann aber noch bei Helligkeit den Po überquert und danach war es nur noch ein kurzes Stück über einen Damm bis zu unserem Ziel in San Benedetto Po. Der Ort bietet wenig touristisches, allerdings liegt er am Radweg strategisch gut zwischen Verona und Bologna und es gibt einen Betreiber von einem liebenswerten B&B.

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Wir haben das rote Zimmer bekommen....

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Ich habe dann von einer Pizzaria noch das Abendessen geholt und wir sind im gemütlichen B&B geblieben. Als Nachtisch gab es noch 2x Eis, der Marktplatz war nur 100 Meter entfernt, und dann wurde, nach einem doch anstrengenden "Ruhetag", ziemlich schnell das Licht ausgemacht....
 
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Tolle Tour - bin wirklich neidisch (muss noch paar Jahre warten, bis meine Tochter soweit ist - hoffentlich hat sie dann Lust darauf).

Aber fass dir ein Herz und kauf dir für <100 EUR ein neues günstiges Smartphone oder ne einfache Digiknipse. Sonst wirst du später die Fahrt immer mit Nebel assoziieren.
 
...Da wir relativ früh waren und bis zur Unterkunft nur noch eine Stunde Fahrzeit rechneten, haben wir uns in der sehenswerten Altstadt ein Cafe für die Mittagspause gesucht. Es stellte sich dann heraus, dass wir gegenüber des Doms saßen. Im Dom sind 2 Vasen mit Erde aus dem heiligen Land, das mit dem Blut Christi getränkt wurde, ausgestellt...
Die kriminelle Vereinigung aus Rom schruk ja vor nix zurück. Wahrscheinlich haben die zeitweise Bergbau im heiligen Land betrieben. Heute klafft ein Loch auf Golgatha, und mit den gesammelten Reliquien kann man einen Deich gegen das Po-Hochwasser errichten - aber braucht man ja nicht mehr.

Sollte ich religiöse Gefühle verletzt haben, beruhigt euch. Das geht vorbei.
 
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Tag 5: San Benedette Po – Bologna: 95 km, weiterhin Po-eben

Unser B&B hatte, wie gestern, ein famoses Frühstück. Zwei Omas kümmerten sich um uns und die anderen beiden Gäste. Angetan hatte uns vor allen Dingen der Teller mit den süßen Croissants mit farbiger Füllung. Leider habe ich nicht die Schokolade erwischt, aber Pistazienfüllung bekommt man auch nicht jeden Tag. Wir haben uns noch ein wenig Proviant gemacht und am Ende haben wir noch 3 dieser Croissant-Kalorienbomben für den Weg geschenkt bekommen, da die anderen Gäste kein Interesse daran hatten.

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Inzwischen hatte sich unser Urlaubsrhythmus am Morgen eingependelt. Ab ca. 8 Uhr ein ausgiebiges Frühstück bis kurz vor 9. Danach habe ich gepackt und das Ferienkind hat mit einer App (Phase 6) Vokabeln in Englisch und Spanisch gelernt (sie hat also die ganze Zeit Mangas in Englisch auf dem Handy gelesen und wenn ich sie an die Vokabel-App erinnert habe mal schnell die Anwendung gewechselt, bevor sie dann wieder Mangas gelesen hat). Ich habe nebenbei heute noch auf der Terrasse den angestochenen Schlauch von gestern geflickt. Um 10 Uhr ist dann der Aufbruch geplant, um diese Zeit wird es dann auch im Herbst in Italien langsam warm und angenehm.

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Der wenige Meter entfernte Marktplatz am Morgen bietet die Kulisse für die Eingabe des Ziels in das Navi. Heute wollen wir auf den Radweg an der neuen Fernbahnstrecke nach Bologna. Mein Track fängt erst ab Mirandola an, so lassen wir uns vom Garmin im Tourenmodus dorthin leiten("zum Startpunkt navigieren").

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Ziemlich schnell kommen wir auf einen Bahndamm und folgen diesem im Frühnebel. Da es ein ausgeschilderter Radweg Richtung Süden ist, folgen wir diesem konsequent und ignorieren die Anweisungen des Garmins.

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Unser erstes Ziel nach knapp 30km ist Mirandola. Wir werden vom Navi um die Altstadt herumgeführt und kommen direkt zum etwas auswärts gelegenen Schnellbahnhof. Langsam wird es wirklich warm und wir benötigen eine Pause um unseren Proviant zu dezimieren und die langen Sachen auszuziehen. Direkt am Einstieg des Bahntrassenradwegs (der Radweg geht teilweise auf der alten Bahntrasse neben der neuen Schnellstrecke entlang) dann die mir schon aus dem letzten Jahr bekannte Infrastruktur. Direkt am Bahnhof ist das Werkzeug, dass wir nicht benötigen, schon entwendet worden.......

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Unterwegs gibt es eine gute Beschilderung. Es stellte sich heraus, dass die von uns gewählte Route über den Damm und dann auf kleineren Landstraßen nach Mirandola auch so vorgeschlagen wird. Bis Bologna zeigt das Navi jetzt noch 64 km an und wir haben bei dem warmen Wetter somit noch einiges vor uns. Ciclovia del sole eben.

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Der Radweg an der Schnellstrecke ist ziemlich eintönig. Ganz selten kommt man durch Ortschaften und Eisdielen sind Mangelware. Wir nutzen heute relativ häufig die Radstationen. Je ländlicher, desto mehr Werkzeug ist auch noch vorhanden.

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Diese Fahrradraststelle mit Aussicht hat es mir besonders angetan...

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Rund 25 km vor Bolgna verlässt der Radweg die Schnellbahnstrecke und folgt, nach ein paar Landstraßen, einem Fluß. Die letzten 10km nach Bologna rein geht es auf Radwegen oder auf Busspuren auf vielbefahrenen Straßen entlang, bevor der Radweg in die Wohngebiete abbiegt. Die Fahrt durch die Stadt ist ganz schön anstrengend und wir versuchen nicht ganz so schnell zu fahren um einen Unfall zu vermeiden.

Ich kenne den Radweg ja schon und nachdem wir durch die alte Stadtmauer durch sind halte ich jäh an einer kleinen Autowerkstadt mit zwei Hebebühnen an, bei dem ich schon im letzten Jahr nach Öl für die Kette gefragt habe. Wir kommen noch im hellen am Piazza Maggiore an.

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Das Navi sagt uns dann, dass unser Appartment nur 450 Meter entfernt ist. Ich bin, da die Preise für Bolgona relativ hoch waren, auf ein Airbnb Appartment ausgewichen. Wir kommen in das ebenerdige, modern eingerichtetet Apparment, dass im Hinterhof in einer verwinkelten Nebenstraße in der Altstadt liegt, mit einer praktischen Schlüsselbox.

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Der jungen Dame ist die Grossstadt zu viel. Nach dem anstrengenden Tag hat sie keine Lust mehr nach der Dusche nochmal in die Stadt zu gehen. Ich hole in einem nahe gelegenen City Supermarkt Lebensmittel für Abendessen und Frühstück ein und koche für uns eine große Portion Nudeln. Beim Abendessen diskutieren wir über die kleinen Nudelportionen in den Restaurants und Bars auf unserm Weg. Ich gehe am Abend nochmal alleine los und genieße den Weg durch die Säulengänge in der Altstadt.
 
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Beim Abendessen diskutieren wir über die kleinen Nudelportionen in den Restaurants und Bars auf unserm Weg.
Ist ja in der Regel nur Primo, also erster Gang. Traditionell italienisch Essen gehen, also mit Antipasti, Primo und Secondo ist nicht nur abend- sondern auch extrem magenfüllend. Da ist der Grappa keine Option sondern notwendig!
 
Zur Erklärung: das italienische Menü besteht u.a. aus 2 Hauptgängen. Der erste ist Pasta oder Reis oder etwas in der Richtung und dann gibt es noch einen 2. Hauptgang mit Fleisch oder Fisch.
Deswegen ist die Portion so klein.
 
Für die Tochter war das ein Thema, da sie eigentlich nur größere Nudelportionen kennt. Es ist ja die erste Italienreise für sie und alles neu und aufregend.

Als Secondo hatten wir aber auch schon Pizza und viele Einheimische um uns herum haben auch Pizza gegessen....
 
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Tag 6: Bologna – Ponte di Venturina: 71,5 km und knapp 800 Höhenmeter

Wie auch bei den großen Rundfahrten geht es nach ein paar Tagen einrollen im Flachland nun in die Berge. Bei uns sind es nicht die Alpen oder die Pyrenäen, aber für eine 13 Jährige sind die Apenninen auch ein stattliches Gebirge. Die gesamte Route über die Apenninen bis nach Pistoia auf der Euro Velo 7 ist 103km lang und es müssen deutlich über 1000 Höhenmeter überwunden werden. Dabei geht es erst langsam und dann steiler ansteigend rund 80km stetig bergauf. Das erschien mir für den 6ten Tag ein wenig viel und mir gefiel auch die Idee eine Nacht in den Bergen zu verbringen. So liegt unser heutiges Ziel vor dem Kamm und wir werden erst am nächsten Tag in den Großraum Florenz kommen. Zuerst verlassen wir aber unser Appartement und laufen mit unseren Fahrrädern durch endlose Säulengänge….

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Der erste Weg führt uns nochmal zur Piazza Maggiore und wir nehmen mit einem Besuch des Doms Abschied von Bologna.

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Wir verlassen die Stadt auf dem Radweg, auf dem wir gestern reingekommen sind und fahren zum ersten Mal auf dieser Tour eine kurze Strecke doppelt. Ein Glück folgt der Track ziemlich bald einem Fluss und uns bleiben die Abschnitte an den großen Ausfallstraßen erspart. Nun geht es immer leicht bergan durch einen Park und über single trails auf „gravel“ wie auch auf autofreien ehemaligen Landstraßen durch das Tal des Reno.

Nach ca. einer Stunde führt der Track über die Autobahn und biegt danach kurioserweise wieder talabwärts ab. Wir wundern uns schon, bis wir an einer Bahnstation herauskommen. Ab hier folgt der Track der Bahnlinie und wir suchen den dazugehörigen Bahntrassenradweg. Leider gibt es den nicht, denn scheinbar ist der Ersteller des Tracks den folgenden Teil mit dem Zug gefahren. Die Abfahrt zum Bahnhof hätten wir uns also sparen können. Wir machen erst einmal Rast in einem neben dem Bahnhof liegenden Park und beschließen, wie nicht anders zu erwarten, nach der Pause lieber auf der Straße weiterzufahren, als mit dem Zug....

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Wir fahren jetzt auf einer mit SS gekennzeichneten Straße, vergleichbar mit einer unserer Bundesstraßen. Manchmal gibt es in den Dörfern Radwege oder Fußwege, nach dem Ortschild sind wir aber wieder auf der Straße. Wir sind da schon geübt, die Kleine fährt vor und ich blocke ein wenig den Verkehr in dem ich etwas mehr Abstand zum Rand halte. Ein Glück ist dieses Teilstück jetzt für größere LKW gesperrt und es gibt nur vereinzelten Lieferverkehr. Nach rund einer halben Stunde Fahrt sind wir dann am "Endbahnhof" des Tracks angekommen und wir machen erst einmal wieder Pause.

Inzwischen ist es relativ warm geworden und wir folgen in leicht steigendem Terrain relativ anspruchsvollen "gravel" Abschnitten. Nach einer Weile überholen wir ein Pärchen auf Mittelmotor-Pedelecs mit Ortliebtaschen. Mit den Beiden fahren wir ein wenig um die Wette. Mal verfährt sich die eine Gruppe und, wenn wir wieder falsch navigiert haben, fahren wir, immer noch leicht bergan, im leichten gravel meist leichtfüßig an den Beiden vorbei. Die Frau wundert sich, dass wir mit unseren Rädern so schnell sind.

Aber auch wir werden von den Pedelec-Fahrern überholt. An einem 14%tigen Anstieg auf Asphalt fährt die junge Dame zu schnell rein und muß am Ende dann laufen....

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Jetzt wechselt der Radweg auf eine Nebenstraße in Richtung Suviana-See. Es gibt nur noch ganz wenig Verkehr, dafür geht es jetzt stetiger bergauf.

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Wir müssen, um zur Übernachtung zu kommen, noch über einen Bergrücken fahren gefolgt von einer kurzen Abfahrt. Das Navi lässt uns kurz vor dem Suiviana-See abbiegen und die Steigung hat jetzt dauerhaft 10%, deutlich steiler als bisher. Die junge Dame kämpft sich tapfer hoch, sie meist im Sitzen ein paar Meter vor mir und ich im Stehen hinterher. Irgendwann ist aber die Luft raus und wir laufen die letzten Meter auf den Bergrücken.

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Wir schaffen es aber noch sicher im hellen über den Berg und fahren die letzten Meter ab zu Clara's B&B. Wir wohnen im Dachgeschoss des Einfamilienhauses in einem liebevoll eingerichteten Appartement und die Vermieterin organisiert uns zwei Lieferpizzen aus der örtlichen Pizzaria. Unsere Belohnung für die erste Bergetappe!
 
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Tag 7: Ponte di Venturina – Pistoia - Prato: 66,5 km und 600 Höhenmeter

Wir sind pünktlich um 10 Uhr startklar und holen die Räder aus der Garage. Nur BeTWINa konnte nicht los, da sie sich gestern wohl schon wieder einen Dorn eingefangen hat…

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Die Contis haben eine deutlich weichere Gummimischung als die auf meinem RB-1 montierten Schwalbe Pro One. Meine Reifen sind allerdings auch abgelagerte Ersatzreifen gewesen und die Contis relativ frisch. Auf der trockenen „strade bianche“ schlägt sich der Schwalbe bisher sehr gut und er wird die Tour ohne Defekt überstehen. Bei Nässe daheim hat er allerdings weniger Haftung als ein Conti 5000.

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Ich wechsle den Schlauch in der Morgensonne und die junge Dame suchtet derweil Mangas und versucht die Katzen anzulocken. Wir kommen dann eben etwas später los und müssen erst mal den gestrigen Umweg wieder hochfahren. Die Euro Velo 7 Route erreichen wir etwas oberhalb vom Suiviana-See. Wir wären besser gestern am See vorbeigefahren und hier zu unserer Übernachtung abgebogen. Das wäre nicht ganz so steil gewesen und so haben wir nicht am See gestanden. Wir müssen noch über den Apenninen-Hauptkamm bevor wir in den Großraum Florenz abfahren können. Mittag ist heute in Pistoia geplant.

Wir fahren jetzt auf absolut einsamen Nebenstraßen in der noch relativ kühlen Morgensonne. Es geht stetig bergauf und es gibt auch immer mal wieder kurze Stiche mit zweistelligen Prozentzahlen. Auf unserm Weg dominiert der Laubwald und die Herbstfarben leuchten in der Sonne.

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BeTWINa fährt wie immer im Sitzen vorne weg und ich mit meinem Gepäck im Stehen hinterher. Nur wenn die 34-24 dann ein wenig eng werden nimmt die junge Dame den Berg auch im Stehen im Angriff (was sie schon sehr routiniert beherrscht).

Wir haben Zeit und üben ein wenig Technik beim Bergfahren. Richtig schalten beim einfahren in einen steilen Stich, wobei das eigentlich schon ganz gut klappt. Ich moniere, dass die junge Dame beim Übergang vom im Stehen fahren zum sitzen die Beine hängen lässt. Sie macht mir das dann aber gleich vor ("kann ich!"). Wirklich lustig ist, dass sie die steilen Stiche immer mit viel Gas hochfährt um dann oben auf der Kuppe die Beine hängen zu lassen. Aber das ist natürlich das Privileg der Jugend so zu fahren, als Radrennfahrer gibt man ja immer oben auf der Kuppe nochmal ordentlich Gas um dann schnell zu werden....

Leider ist der Pass nicht ausgeschildert und wir müssen auch nochmal kurz abfahren, bevor es das letzte Stück hoch geht. Das geht natürlich auf die Motivation und so müssen wir auch, wie sich dann herausstellt, kurz vor der Passhöhe, ein wenig schieben.

Wir erreichen dann aber früh am Tag die Passhöhe und schauen auf unser Ziel im Talnebel.

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Nach einem längeren Flachstück in der Höhe haben wir endlich bessere Aussicht auf die Toskana.

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Die Abfahrt nach Pistoria liegt in der Sonne und es geht eher schnell als kurvig in das Tal. Wir kommen an den ersten Olivenbäumen vorbei. Halten auch mal kurz aber wollen weiter zum Mittagsziel Pistoia. Bis in den Ort geht es quasi nur bergab und so suchen wir uns den zentralen Platz mit dem Dom.

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Wir treffen wieder auf das Pedelec Paar vom Vortrag. Sie haben in einer kleinen Trattoria zu Mittag gegessen. Da wollte aber meine Tochter nicht hin und so landen wir mal wieder im Cafe am Dom. Es gibt Fruchtsaft bzw. Cafe und Focaccia.

Wir genießen die Mittagssonne unter dem Sonnenschirm in der Stille des Marktplatzes. Auf einmal kommt ein Müllwagen um die Ecke und ein Greifarm holt einen unterirdischen Müllcontainer aus dem Altstadtpflaster. Danach kommt der Nächste. Und wieder einer. Beim dritten LKW mache ich dann ein Foto...

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Wir haben viel Zeit in Pistoia verbracht und am Nachmittag noch rund 25km in der Ebene nach Prato vor uns. Es geht weiter auf Nebenstrassen mit und ohne Verkehr. Zwischendurch holen wir uns an einem Supermarkt eine Flasche Cola, füllen die in die leeren Trinkflaschen und fahren so noch ein wenig schneller dem Ziel entgegen. Die Altstadt wird von uns aber noch sicher im Hellen erreicht.

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Unsere Unterkunft liegt 1,5km ausserhalb der mittelalterlichen Innenstadt und so essen wir schnell noch etwas in Prato. Nun wird es schon langsam dunkel und wir kommen in ein Villenviertel, dass die Stadt überblickt.

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Unser Zimmer ist in einer alten Villa am Hang und wir haben einen phantastischen Ausblick auf die Talebene.

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Nach der Dusche wird am Abend noch eine Chipstüte geöffnet und wir fallen dann nach einem ereignisreichen Tag relativ früh in das Bett.
 
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Tag 6: Bologna – Ponte di Venturina: 71,5 km und knapp 800 Höhenmeter

Wie auch bei den großen Rundfahrten geht es nach ein paar Tagen einrollen im Flachland nun in die Berge. Bei uns sind es nicht die Alpen oder die Pyrenäen, aber für eine 13 Jährige sind die Apenninen auch ein stattliches Gebirge. Die gesamte Route über die Apenninen bis nach Pistoia auf der Euro Velo 7 ist 103km lang und es müssen deutlich über 1000 Höhenmeter überwunden werden. Dabei geht es erst langsam und dann steiler ansteigend rund 80km stetig bergauf. Das erschien mir für den 6ten Tag ein wenig viel und mir gefiel auch die Idee eine Nacht in den Bergen zu verbringen. So liegt unser heutiges Ziel vor dem Kamm und wir werden erst am nächsten Tag in den Großraum Florenz kommen. Zuerst verlassen wir aber unser Appartement und laufen mit unseren Fahrrädern durch endlose Säulengänge….

Anhang anzeigen 1172418

Der erste Weg führt uns nochmal zur Piazza Maggiore und wir nehmen mit einem Besuch des Doms Abschied von Bologna.

Anhang anzeigen 1172411

Wir verlassen die Stadt auf dem Radweg, auf dem wir gestern reingekommen sind und fahren zum ersten Mal auf dieser Tour eine kurze Strecke doppelt. Ein Glück folgt der Track ziemlich bald einem Fluss und uns bleiben die Abschnitte an den großen Ausfallstraßen erspart. Nun geht es immer leicht bergan durch einen Park und über single trails auf „gravel“ wie auch auf autofreien ehemaligen Landstraßen durch das Tal des Reno.

Nach ca. einer Stunde führt der Track über die Autobahn und biegt danach kurioserweise wieder talabwärts ab. Wir wundern uns schon, bis wir an einer Bahnstation herauskommen. Ab hier folgt der Track der Bahnlinie und wir suchen den dazugehörigen Bahntrassenradweg. Leider gibt es den nicht, denn scheinbar ist der Ersteller des Tracks den folgenden Teil mit dem Zug gefahren. Die Abfahrt zum Bahnhof hätten wir uns also sparen können. Wir machen erst einmal Rast in einem neben dem Bahnhof liegenden Park und beschließen, wie nicht anders zu erwarten, nach der Pause lieber auf der Straße weiterzufahren, als mit dem Zug....

Anhang anzeigen 1172413

Wir fahren jetzt auf einer mit SS gekennzeichneten Straße, vergleichbar mit einer unserer Bundesstraßen. Manchmal gibt es in den Dörfern Radwege oder Fußwege, nach dem Ortschild sind wir aber wieder auf der Straße. Wir sind da schon geübt, die Kleine fährt vor und ich blocke ein wenig den Verkehr in dem ich etwas mehr Abstand zum Rand halte. Ein Glück ist dieses Teilstück jetzt für größere LKW gesperrt und es gibt nur vereinzelten Lieferverkehr. Nach rund einer halben Stunde Fahrt sind wir dann am "Endbahnhof" des Tracks angekommen und wir machen erst einmal wieder Pause.

Inzwischen ist es relativ warm geworden und wir folgen in leicht steigendem Terrain relativ anspruchsvollen "gravel" Abschnitten. Nach einer Weile überholen wir ein Pärchen auf Mittelmotor-Pedelecs mit Ortliebtaschen. Mit den Beiden fahren wir ein wenig um die Wette. Mal verfährt sich die eine Gruppe und, wenn wir wieder falsch navigiert haben, fahren wir, immer noch leicht bergan, im leichten gravel meist leichtfüßig an den Beiden vorbei. Die Frau wundert sich, dass wir mit unseren Rädern so schnell sind.

Aber auch wir werden von den Pedelec-Fahrern überholt. An einem 14%tigen Anstieg auf Asphalt fährt die junge Dame zu schnell rein und muß am Ende dann laufen....

Anhang anzeigen 1172414

Jetzt wechselt der Radweg auf eine Nebenstraße in Richtung Suviana-See. Es gibt nur noch ganz wenig Verkehr, dafür geht es jetzt stetiger bergauf.

Anhang anzeigen 1172409

Wir müssen, um zur Übernachtung zu kommen, noch über einen Bergrücken fahren gefolgt von einer kurzen Abfahrt. Das Navi lässt uns kurz vor dem Suiviana-See abbiegen und die Steigung hat jetzt dauerhaft 10%, deutlich steiler als bisher. Die junge Dame kämpft sich tapfer hoch, sie meist im Sitzen ein paar Meter vor mir und ich im Stehen hinterher. Irgendwann ist aber die Luft raus und wir laufen die letzten Meter auf den Bergrücken.

Anhang anzeigen 1172415

Wir schaffen es aber noch sicher im hellen über den Berg und fahren die letzten Meter ab zu Clara's B&B. Wir wohnen im Dachgeschoss des Einfamilienhauses in einem liebevoll eingerichteten Appartement und die Vermieterin organisiert uns zwei Lieferpizzen aus der örtlichen Pizzaria. Unsere Belohnung für die erste Bergetappe!
Ich finde übrigens gerade die Landschaftsaufnahmen deiner Weichzeichner-Kamera sehr schön. Bitte beibehalten. Grüsse aus Bella Italia
 
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Tag 7: Ponte di Venturina – Pistoia - Prato: 66,5 km und 600 Höhenmeter

Wir sind pünktlich um 10 Uhr startklar und holen die Räder aus der Garage. Nur BeTWINa konnte nicht los, da sie sich gestern wohl schon wieder einen Dorn eingefangen hat…

Anhang anzeigen 1173146

Die Contis haben eine deutlich weichere Gummimischung als die auf meinem RB-1 montierten Schwalbe Pro One. Meine Reifen sind allerdings auch abgelagerte Ersatzreifen gewesen und die Contis relativ frisch. Auf der trockenen „strade bianche“ schlägt sich der Schwalbe bisher sehr gut und er wird die Tour ohne Defekt überstehen. Bei Nässe daheim hat er allerdings weniger Haftung als ein Conti 5000.

Anhang anzeigen 1173147

Ich wechsle den Schlauch in der Morgensonne und die junge Dame suchtet derweil Mangas und versucht die Katzen anzulocken. Wir kommen dann eben etwas später los und müssen erst mal den gestrigen Umweg wieder hochfahren. Die Euro Velo 7 Route erreichen wir etwas oberhalb vom Suiviana-See. Wir wären besser gestern am See vorbeigefahren und hier zu unserer Übernachtung abgebogen. Das wäre nicht ganz so steil gewesen und so haben wir nicht am See gestanden. Wir müssen noch über den Apenninen-Hauptkamm bevor wir in den Großraum Florenz abfahren können. Mittag ist heute in Pistoia geplant.

Wir fahren jetzt auf absolut einsamen Nebenstraßen in der noch relativ kühlen Morgensonne. Es geht stetig bergauf und es gibt auch immer mal wieder kurze Stiche mit zweistelligen Prozentzahlen. Auf unserm Weg dominiert der Laubwald und die Herbstfarben leuchten in der Sonne.

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BeTWINa fährt wie immer im Sitzen vorne weg und ich mit meinem Gepäck im Stehen hinterher. Nur wenn die 34-24 dann ein wenig eng werden nimmt die junge Dame den Berg auch im Stehen im Angriff (was sie schon sehr routiniert beherrscht).

Wir haben Zeit und üben ein wenig Technik beim Bergfahren. Richtig schalten beim einfahren in einen steilen Stich, wobei das eigentlich schon ganz gut klappt. Ich moniere, dass die junge Dame beim Übergang vom im Stehen fahren zum sitzen die Beine hängen lässt. Sie macht mir das dann aber gleich vor ("kann ich!"). Wirklich lustig ist, dass sie die steilen Stiche immer mit viel Gas hochfährt um dann oben auf der Kuppe die Beine hängen zu lassen. Aber das ist natürlich das Privileg der Jugend so zu fahren, als Radrennfahrer gibt man ja immer oben auf der Kuppe nochmal ordentlich Gas um dann schnell zu werden....

Leider ist der Pass nicht ausgeschildert und wir müssen auch nochmal kurz abfahren, bevor es das letzte Stück hoch geht. Das geht natürlich auf die Motivation und so müssen wir auch, wie sich dann herausstellt, kurz vor der Passhöhe, ein wenig schieben.

Wir erreichen dann aber früh am Tag die Passhöhe und schauen auf unser Ziel im Talnebel.

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Nach einem längeren Flachstück in der Höhe haben wir endlich bessere Aussicht auf die Toskana.

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Die Abfahrt nach Pistoria liegt in der Sonne und es geht eher schnell als kurvig in das Tal. Wir kommen an den ersten Olivenbäumen vorbei. Halten auch mal kurz aber wollen weiter zum Mittagsziel Pistoia. Bis in den Ort geht es quasi nur bergab und so suchen wir uns den zentralen Platz mit dem Dom.

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Wir treffen wieder auf das Pedelec Paar vom Vortrag. Sie haben in einer kleinen Trattoria zu Mittag gegessen. Da wollte aber meine Tochter nicht hin und so landen wir mal wieder im Cafe am Dom. Es gibt Fruchtsaft bzw. Cafe und Focaccia.

Wir genießen die Mittagssonne unter dem Sonnenschirm in der Stille des Marktplatzes. Auf einmal kommt ein Müllwagen um die Ecke und ein Greifarm holt einen unterirdischen Müllcontainer aus dem Altstadtpflaster. Danach kommt der Nächste. Und wieder einer. Beim dritten LKW mache ich dann ein Foto...

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Wir haben viel Zeit in Pistoia verbracht und am Nachmittag noch rund 25km in der Ebene nach Prato vor uns. Es geht weiter auf Nebenstrassen mit und ohne Verkehr. Zwischendurch holen wir uns an einem Supermarkt eine Flasche Cola, füllen die in die leeren Trinkflaschen und fahren so noch ein wenig schneller dem Ziel entgegen. Die Altstadt wird von uns aber noch sicher im hellen erreicht.

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Unsere Unterkunft liegt 1,5km ausserhalb der mittelalterlichen Innenstadt und so essen wir schnell noch etwas in Prato. Nun wird es schon langsam dunkel und wir kommen in ein Villenviertel, dass die Stadt überblickt.

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Unser Zimmer ist in einer alten Villa am Hang und wir haben einen phantastischen Ausblick auf die Talebene.

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Nach der Dusche wird am Abend noch eine Chipstüte geöffnet und wir fallen dann nach einem ereignisreichen Tag relativ früh in das Bett.
Ciao Carsten – Deine Lütte & Du werdet an diese gemeinsame Reise noch lange und gerne zurückdenken.​
Ich finde übrigens gerade bri Landschagtsaufnahmen deine Weichzeichner-Aufnahmen sehr schön. Bitte beibehalten. Grüsse aus Bella Italia
Axel – Du bist u.a. auch ein Romantiker ... hast aber auch das große Glück, dass Dir Italien – von dort wo Du dich rumtreibst – "in aller Schärfe" zu Füssen liegt. Darum bin ich im fernen Berlino ganz froh, dass BeTWINa auch für Bilder wie diese sorgt:
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(Fotos: @BeTWINa_handbuilt_and_british)

Und deshalb: Ciao BeTWINa, grazie mille
per le tue bellissime foto del tuo fantastico viaggio! 🇮🇹
 
Ciao Carsten – Deine Lütte & Du werdet an diese gemeinsame Reise noch lange und gerne zurückdenken.​

Axel – Du bist u.a. auch ein Romantiker ... hast aber auch das große Glück, dass Dir Italien – von dort wo Du dich rumtreibst – "in aller Schärfe" zu Füssen liegt. Darum bin ich im fernen Berlino ganz froh, dass BeTWINa auch für Bilder wie diese sorgt:
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(Fotos: @BeTWINa_handbuilt_and_british)

Und deshalb: Ciao BeTWINa, grazie mille
per le tue bellissime foto del tuo fantastico viaggio! 🇮🇹
BeTWINa hat ein gutes Kameraauge.
 
Tag 4: Verona - Mantua - San Benedetto Po, 70km, Po-eben, ein Platten durch einen Dorn

Das B&B in Verona hat uns außerordentlich gut gefallen. Wir hatten ein Zimmer zum Hof und wurden kurz vor 8 durch Schüler geweckt. Dann war es aber auch gleich wieder still und wir wollten ja zum Frühstück. Für die Terrasse war es uns zu frisch und die Bar im Erdgeschoss war auch einfach zu einladend.

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Da wir heute einen nicht ganz so langen Weg geplant hatten und das Frühstück sehr interessant war, sind wir auch erst spät losgekommen. Auf der Ponte Pietra, wir wollten gerade die Räder Richtung Arena besteigen, erreichen uns eine Nachricht aus der Heimat. Ob wir denn schon am Balkon von Romeo und Julia gewesen wären? Wir antworten nicht gleich, suchen im Web und geben schnell die Koordinaten in unser Navi ein.

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Nach dem Besuch konnten wir dann ganz entspannt nach hause melden, dass wir natürlich daran gedacht haben.....

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Der Abschied von Verona fand dann an der Arena statt.

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Letztes Jahr bin ich relativ dirket nach Bologna durch die Po Ebene. Mit 150km war die Tour für uns aber ein wenig lang. Da die letzten Meter nach Bologna rein mit dem Rad nicht so attraktiv sind hatte ich mir aber auch eine Kombi aus Rad und Nahverkehrszug am Ende angesehen (man folgt vor Bologna einem Radweg an der neuen Schnellbahnstrecke und hat immer die Möglichkeit in den Zug zu steigen). Leider ist der Track, den ich letztes Jahr aufgezeichnet habe, nicht mehr auf dem Garmin. Entweder am Ende des Tages nicht gespeichtert oder gelöscht.

Ich habe mich dann entschieden der offiziellen "Sonnen-Route" EuroVelo 7 zu folgen und nach der Po Überquerung auf den Radweg an der Schnellbahnlinie zu wechseln. Damit war eine Übernachtung am Fluß notwendig bevor wir nach Bologna fahren konnten.

Die Abfahrt aus Verona auf dem EuroVelo7 war zwar auf separaten Fahrradwegen, allerdings an sehr verkehrsreichen Straßen. Da war meine letztjährige Ausfahrt aus Verona in Richtung Pantani-Radweg deutlich schöner und verkehrsärmer. Nach einer Weile beruhigte sich dann der Verkehr und wir wurden auf Nebenstraßen durch die Po Ebene geführt.

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Das gleiche Bild wie letztes Jahr. Kleinteilige Landwirtschaft, verlassene Gehöfte und "white roads". Dazwischen immer wieder Kanäle. Diesmal konnten wir einige Wasserratten beobachten, die wir aber leider nicht auf Foto einfangen konnten.

Nach rund 50km erreichten wir unser Mittagsziel Mantova. Ganz erstaunlich war das in der Stadt verlegte Altstadtpflaster. Für unsere 32mm Reifen wie gemacht....

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Da wir relativ früh waren und bis zur Unterkunft nur noch eine Stunde Fahrzeit rechneten, haben wir uns in der sehenswerten Altstadt ein Cafe für die Mittagspause gesucht. Es stellte sich dann heraus, dass wir gegenüber des Doms saßen. Im Dom sind 2 Vasen mit Erde aus dem heiligen Land, dass mit dem Blut Christi getränkt wurde, ausgestellt. Öffnen würde der Dom um 15 Uhr und so hatten wir ausführlich Zeit bei warmen, sonnigen Wetter um die 24 Grad den Spätsommer zu genießen....

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Die Stadt haben wir in südliche Richtung über dieses tolle Kopfsteinpflaster verlassen. Nun gabe es wieder Geländeeinlagen. Am ersten "single trail" hat dann der Conti 5000 am Vorderrad von BeTWINa (danke an @kokomiko2 für diese Wortkreation...) einen Dorn eingfangen. War das ein Fahrfehler oder lag es am Conti? Ich musste auf jeden Fall umständlich das Ortlieb Front-Pack abmachen um an Ersatzschlauch und Pumpe zu kommen und habe ganz schön geflucht. Die junge Dame hat derweil unsere Vorräte aus heimischer Gummitierproduktion dezimiert. Hier der Ort des Defektes....

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Durch die lange Mittagspause und den unfreiwilligen Boxenstopp wurde der Tag doch länger als geplant. Wir haben dann aber noch bei Helligkeit den Po überquert und danach war es nur noch ein kurzes Stück über einen Damm bis zu unserem Ziel in San Benedetto Po. Der Ort bietet wenig touristisches, allerdings liegt er am Radweg strategisch gut zwischen Verona und Bologna und es gibt einen Betreiber von einem liebenswerten B&B.

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Wir haben das rote Zimmer bekommen....

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Ich habe dann von einer Pizzaria noch das Abendessen geholt und wir sind im gemütlichen B&B geblieben. Als Nachtisch gab es noch 2x Eis, der Marktplatz war nur 100 Meter entfernt, und dann wurde, nach einem doch anstrengenden "Ruhetag", ziemlich schnell das Licht ausgemacht....


Danke für diesen schönen Reisebericht! Da bekomme ich glatt Fernweh.

Etwas verspätet aber hier mal ein Bild vom inneren des Amphitheaters von Verona. Ich war da im Sommer zum Nick Cave Konzert, leider aber mit dem Nachtzug :rolleyes:. Immerhin weiß ich dank dir, dass der Radweg Brenner - Verona gut ist, evtl. kann ich meine Freundin ja zu einer Italienradreise überreden, sie hats aber nicht so mit Bergen und befahrenen Straßen ...

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