AW: Rahmenbruch = Totalschaden?
So, ich pusche das Thema mal nach oben. Nachdem ich das Rennrad nochmals beim Händler abgegeben habe, der es auf meinen Wunsch hin zu Stevens schickte, habe ich einen Schadensbericht von Stevens zurückerhalten - und das kaputte Aspin. Die kurze Version: Die Reklamation wegen Rahmenmängeln wurde abgelehnt.
Die lange Version: Es beginnt damit, dass Stevens feststellt, das Rad ist im neuwertigen Zustand mit den üblichen Nutzungsspuren. Sehe ich genau so, wenn mit "üblichen Nutzungsspuren" der Betriebszustand nach vier Wochen Fahrt / ~ 1.200 km gemeint ist.
Dann im zweiten Satz: "Der Bremssteg zwischen den Sitzstreben ist in Fahrtrichtung plastisch verformt und über den Dehnungsbereich hinaus partiell rechtsseitig gerissen." -> Hier Bilder zur Erinnerung:
http://img233.imageshack.us/gal.php?g=42945205.jpg
Der Bremssteg geht nach oben weg. Meiner Kenntnis nach müsste der Bremssteg samt Bremse bei Überbelastung (gibt es das überhaupt beim Bremssteg, wenn man nicht im gehobenen dreistelligen Bereich eine Vollbremse macht?) nach unten weg gehen, oder irre ich mich?
Dann: "Weiter befindet sich auf dem Bremskörper hinten [...] eine Schürfspur die durch Fremdkontakt entstanden ist. Auch am Sitzrohr hinten [...] befindet sich eine deutlich Schürfspur. Zudem sind offensichtliche Sturzschäden an
Sattel rechts und Schaltwerk hinten ersichtlich. Die Hinterradfelge weist erhebliche Schleifspuren auf den Dektoren auf." -> Was für eine Feststellung. Nochmal zur Erinnerung: Ich bin auf offener, ebener Asphaltstrecke mit 15 - 20 km/h apprubt hingefallen (kurz vorher von ca. 30 km/h leicht abgebremst), weil das gesamte Rennrad plötzlich blockierte. Natürlich sind da dann Sturzschäden erkennbar.
"Der Bemängelte Schaden (Verzug des Bremssteg) ist durch mechanische Fremdeinwirkung auf den Bremskörper von hinten auf den Bremskörper eingetreten, ersichtlich an den Schürfspuren am Bremskörper." -> Fremdeinwirkung? Wann soll das denn bitte passiert sein auf offener Strecke? Ich bin ja noch nicht einmal einem Bordstein nahe gekommen. Ersichtlich an den Schürfspuren am Bremskörper? Schaut euch nochmal die Bilder an. Wo sind da Schürfspuren am Bremskörper und selbst wenn dort deutliche Schürfspuren wären: Läge da nicht die Vermutung nahe, dass es eben durch das Schleifen auf dem Asphalt passiert wäre?
Jetzt wird es noch spannender: "Anhand dieses Schadensbildes kann davon ausgegangen werden, dass dem ersichtlichen Rahmendefekt eine mechanische Überlastung am Bremssteg durch z.B. einen Sturz- oder oder Trajnspoertschaden vorangegangen ist." Mal abgesehen von den Rechtschreibfehlern finde ich diese Passage noch seltsamer als das davor. Wie soll denn so ein Schaden durch einen Sturz passieren? Und wenn es durch einen Transportschaden entstanden wäre (ich habe es nie transportiert), warum sind dann Sturzschäden vorhanden? Da fehlen mir die Worte.
"Die oben beschriebene Verformung wurde durch eine massive Fremdeinwirkung mit hoher Energie hervorgerufen." -> Ich frage mich immer noch, welche Fremdeinwirkung er meint.
"[...] Da Schäden, hervorgerufen durch Sturz oder Überbeanspruchung anderer Art nicht von Leistungen im Rahmen der Garantie abgedeckt sind, ist diese Reklamation mit dem Status abgelehnt von uns bewertet worden. Von einer Bearbeitungsgebühr sehen wir aus Kulanzgründen ab."
Dieses Schreiben macht mich wirklich sauer. Meiner Meinung nach ist der springende Punkt (Schaden durch Fremdeinwirkung) absurd. Und dann noch die Sache mit der Verformung in Laufrichtung. Was haltet ihr von dieser Bewertung? Ich werde wohl Stevens schreiben mit einer genauen Beschreibung des Sachverhalts und wenn das nicht weiterhilft einen Gutachter einschalten und ein Schadensgutachten anfertigen lassen.