Ich habe mal einen "Gleichgesinnten" bergab überholt (weil ich einfach schneller war und nicht weil ich ihn gejagt habe) und mich dann am direkt folgenden Anstieg ausrollen lassen, worauf er mich dann kopfschüttelnt wieder überholte.
Wie sagte Valentin so schön "Von unten betrachtet sieht Niveau aus wie...".
Ohne dabei gewesen zu sein, mögliche weitere Betrachtungswinkel:
- woran hat der "Gleichgesinnte" gemerkt, dass Du einfach schneller warst?
- hast Du ihn beim überholen gegrüßt? mMn "gehört" es sich beim überholen im Training auch, den eigenen Windschatten anzubieten.
- oder womöglich eng überholt, ohne vorherige Ansage?
- hast Du vor dem ausrollen lassen ein Zeichen (für "Abstand!") gegeben?
- keine Linie gefahren, was es ihm schwer gemacht hat, zu überholen?
Stell Dir selbst aus Spaß mal die Frage was in Dir vorgegangen wäre, wäre es andersrum gewesen: Du wirst bei der Abfahrt überholt, und am direkt folgenden Gegenanstieg klebt der eben noch Überholende, weil er ausrollen lässt. Könnte es sein dass Dir kurz durch den Kopf jagen würde "Spinner!"?
Mir würde es das, jedenfalls.
Wenn ich kurz vor einem Abschnitt in dem ich rausnehmen werde auf andere Fahrer aufschließe, dann nehme ich halt schon einen Moment früher raus, denn nix ist alberner und unnötiger, als zu überholen, wenn man weiß dass man direkt im Anschluss wieder überholt werden wird. Das gilt für Autofahrer, die noch kurz an einem vorbei ziehen müssen um dann 20m weiter beim rechts abbiegen doch wieder zu warten, das gilt für Radfahrer, die sich an roten Ampeln ganz nach vorn schlängeln, um nach dem anfahren wieder überholt werden zu müssen, und das gilt für "Gleichgesinnte", die einen auf freier Strecke überholen und auf den nächsten 1000m entweder rausnehmen oder einen plötzlichen Defekt (meist im Schaltungsbereich) haben, bzw. abbiegen müssen. Gerade in letztem Fall: siehe Beispiel Rechtsabbieger mit dem Auto.
Ich grüße übrigens andere Fahrer; aber mit Einschränkungen. Einen Gruß-Zwang sehe ich nicht, und weiß auch nicht was es mit Arroganz zu tun hat, wenn ich mir die Menschen aussuche, mit denen ich kollegiale Gemeinsamkeiten (an)erkenne.