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Petition und offner Brief von Becke

bergabkönig

wieder bergauf
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Hallo,

habe eben auf radsportnews.de ein Interview mit Daniel Becke gelesen, in dem er sich klar gegen Doping ausspricht. Petition und offneer Brief finden sich auf seiner Homepage.

http://www.danielbecke.de/

War sehr interessant zu lesen!!! Finde viele seiner Punkte auch absolut nachvollziehbar. Bin auf Eure Meinungen gespannt.
 
AW: Petition und offner Brief von Becke

Sehe das genauso! Also: interessant und in vielen Punkten nachvollziehbar.
 
AW: Petition und offner Brief von Becke

ich finde seine forderungen, unter dem gesichtspunkt der verhältnismäßigkeit, bedenklich.
 
AW: Petition und offner Brief von Becke

Vorweg:
Der Weg, den Becke gewählt hat, ist in meinen Augen genau der Richtige.
Wenn Zeit vergeht und die Politik sich einfach nicht äußert, kann man ja immernoch in Talkshows gehen.
Außerdem finde ich es richtig, dass Becke sich nicht an einzelnen Managern, Sponsoren, Fahrern oder Ärzten auslässt.



Seine Ansätze finde ich nicht schlecht, dennoch habe ich teils große Bedenken.
Ich habe den Brief als PDF Dokument vorliegen.
Die 1.Seite gefällt mir sehr gut.
Einziger Kritikpunkt: "Für den Sieg tut er (das Idol) alles (inklusive Doping)"
Es wird der Eindruck erweckt als würde JEDER alles für den Sieg (inklusive Doping) tun.
Das Ganze wird zum Glück später relativiert...
Was den Vergleich mit Fans, Reporten, Managern und Politikern angeht: Den hätte man sogar noch erweitern können, aber gut.
Auf der 2.Seite wird gefordert den Druck auf die Fahrer zu erhöhen und die Eigenverantwortung zu fördern(in Sachen Doping).
Ein Fahrer, der von allen Seiten unter Druck gesetzt wird, bricht irgendwann zusammen (psychisch), wenn der Erfolg ausbleibt.
Dass die dauerhafte Lagerung der Proben so schnell abgetan wird, halte ich für fatal. Schon heute haben wir es immer wieder mit diversen Fehlern bei Dopingproben zu tun.
Stellt euch vor Proben werden vertauscht, gefälscht, Codenummern werden vertauscht oder gelangen an die Öffentlichkeit. Da kann ich verstehen wenn die Fahrer sich gegen DNA Proben wehren. Hinsichtlich dessen müsste sich einiges ändern.
Die auf Seite 3 erwähnte "Wettkampfsperre unter Haftbedingungen" ist eine dermaßen überzogene Maßnahme, dass ich mich frage ob der Verfasser schon davon ausgeht, dass er im Falle eines Gesetzentwurfs Kompromisse eingehen müsste oder ob er das Ernst meint.
Dass der "Dopingmittelhändler" nicht vom Dopingmittelhandel abgehalten werden soll leuchtet mir nicht ein. Auch den Vergleich mit dem Autohändler verstehe ich nicht.
Der beispielhafte Vergleich aus Sicht eines Radprofis ist wohl passend und zeigt auch gleich das Ausmaß auf:
Becke schrieb:
Stellen Sie sich als Autofahrer vor! Mittels Nutzung des GPS-Satelliten-Systems gingen alle Geschwindigkeitsübertretungen, automatisiert und beweistauglich, jedem Temposünder als Bußgeldbescheid, sofort per Post zu. Um wie viel Millionen € ärmer wäre wohl der Staat mangels Bußgeldeinnahmen? Je gewisser die Strafe, desto größer die Vernunft. Das haben wir ja schon als Kinder gelernt.
Dazu fällt mir nur "Big Brother ist watching you" ein.
Außerdem wissen wir, dass die Todesstrafe in keinem Land zu weniger Morden geführt hat.
Auf Seite 4 wird an die Politik appeliert, dass der Sport wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft ist. Dem stimme ich zu.


Danke für eure Aufmerksamkeit.
Das ist mein Beitrag hierzu.
 
AW: Petition und offner Brief von Becke

Ziemlich emotionaler Brief, scheinbar hastig und wütend heruntergetippt, noch nicht einmal eine Rechtschreibkorrektur drüberlaufen lassen.

Vieles erscheint mir plausibel, manches weniger. Wußte außerdem noch nicht, daß man in Radsportvereinen heutzutage so absinken kann:

Man könnte dann vielleicht wieder seine Kinder statt sie auf der Straße spielen, sich prügeln und kiffen zu lassen, beim Radsportverein anmelden, ohne zu befürchten, sie damit ebenso auf die schiefe Bahn zu bringen.

Die Petition ist ebenso verständlich. Allerdings - sorry vielmals - konnte ich mich während des Lesens ebenselber den ganzen Zeitraum des Eindrucks nicht widersetzen, daß da ein Sandkastenkind zu seiner Mama sagt: "Rabäääh, der Junge macht immer meine Sandburg kaputt, weil der viel stärker ist als ich, sag seiner Mama, die soll im Stubenarrest geben und nichts mehr zu Essen geben, was ihn so stark macht!".

Bringen Gesetze wirklich etwas? Bringen nur Gesetze mit drakonischen Strafen etwas? Wo bleibt die Verhältnismäßigkeit?

Wir haben auch eine StVO. In Ortschaften darf nur 50 km/h gefahren werden. Daran halten sich wenige. Gemäß Becke: "Blitzt mehr, und schickt die Raser für x Jahre in den Knast, dann fahren alle brav 50". Hat er recht, unbestritten. Erhöhen wir dann aber auch die Strafen für Steuerhinterzieher, Körperverletzer, Räuber und sonstige Straftäter in gleichem Maße?

Ich habe mir selber noch keine solch konkreten Gedanken zum Anti-Doping gemacht, muß ich auch nicht als Hobbyfahrer. Die hier niedergeschriebenen Dinge zeigen aber prima auf, daß der Herr Becke auch einiges noch einmal durchdenken muß.
 
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