AW: Petition und offner Brief von Becke
Vorweg:
Der Weg, den Becke gewählt hat, ist in meinen Augen genau der Richtige.
Wenn Zeit vergeht und die Politik sich einfach nicht äußert, kann man ja immernoch in Talkshows gehen.
Außerdem finde ich es richtig, dass Becke sich nicht an einzelnen Managern, Sponsoren, Fahrern oder Ärzten auslässt.
Seine Ansätze finde ich nicht schlecht, dennoch habe ich teils große Bedenken.
Ich habe den Brief als PDF Dokument vorliegen.
Die 1.Seite gefällt mir sehr gut.
Einziger Kritikpunkt: "Für den Sieg tut er (
das Idol) alles (inklusive Doping)"
Es wird der Eindruck erweckt als würde JEDER alles für den Sieg (inklusive Doping) tun.
Das Ganze wird zum Glück später relativiert...
Was den Vergleich mit Fans, Reporten, Managern und Politikern angeht: Den hätte man sogar noch erweitern können, aber gut.
Auf der 2.Seite wird gefordert den Druck auf die Fahrer zu erhöhen und die Eigenverantwortung zu fördern(in Sachen Doping).
Ein Fahrer, der von allen Seiten unter Druck gesetzt wird, bricht irgendwann zusammen (psychisch), wenn der Erfolg ausbleibt.
Dass die dauerhafte Lagerung der Proben so schnell abgetan wird, halte ich für fatal. Schon heute haben wir es immer wieder mit diversen Fehlern bei Dopingproben zu tun.
Stellt euch vor Proben werden vertauscht, gefälscht, Codenummern werden vertauscht oder gelangen an die Öffentlichkeit. Da kann ich verstehen wenn die Fahrer sich gegen DNA Proben wehren. Hinsichtlich dessen müsste sich einiges ändern.
Die auf Seite 3 erwähnte "Wettkampfsperre unter Haftbedingungen" ist eine dermaßen überzogene Maßnahme, dass ich mich frage ob der Verfasser schon davon ausgeht, dass er im Falle eines Gesetzentwurfs Kompromisse eingehen müsste oder ob er das Ernst meint.
Dass der "Dopingmittelhändler" nicht vom Dopingmittelhandel abgehalten werden soll leuchtet mir nicht ein. Auch den Vergleich mit dem Autohändler verstehe ich nicht.
Der beispielhafte Vergleich aus Sicht eines Radprofis ist wohl passend und zeigt auch gleich das Ausmaß auf:
Becke schrieb:
Stellen Sie sich als Autofahrer vor! Mittels Nutzung des GPS-Satelliten-Systems gingen alle Geschwindigkeitsübertretungen, automatisiert und beweistauglich, jedem Temposünder als Bußgeldbescheid, sofort per Post zu. Um wie viel Millionen € ärmer wäre wohl der Staat mangels Bußgeldeinnahmen? Je gewisser die Strafe, desto größer die Vernunft. Das haben wir ja schon als Kinder gelernt.
Dazu fällt mir nur "Big Brother ist watching you" ein.
Außerdem wissen wir, dass die Todesstrafe in keinem Land zu weniger Morden geführt hat.
Auf Seite 4 wird an die Politik appeliert, dass der Sport wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft ist. Dem stimme ich zu.
Danke für eure Aufmerksamkeit.
Das ist mein Beitrag hierzu.