So - jetzt ich auch mal mit einem Kult-Spielzeug:
Meine erste "richtige" Kamera bekam ich 1977, eine Pentax K1000 (funktioniert heute noch!). Damals war für meinen Horizont die tollste (und gleichzeitig unerreichbarste) Kamera die Leicaflex SL2 MOT gewesen. Von der MOT Version der SL2 waren insgesamt nur knapp über 1000 Stück produziert worden, die meisten Exemplare waren im Presse-Alltag verschlissen worden und sahen auch entsprechend so aus.
2005 lief mir dann ein unglaublich gut erhaltenes Exemplar über den Weg, was über viele Jahre bei einer Münchner Fotografin im Studio auf einem Stativ im Einsatz war - entsprechend gut sah die Kamera dann auch aus.
Natürlich musste ich dazu auch
das schwachsinnigste Teil überhaupt haben - den Monster-Motor!
Riesig, unhandlich, laut, Batterie-Fresser, zickig in der Bedienung, aber einfach geil...
Die Kamera hatte ich bei Leica generalüberholen lassen und damit für gut 2 Jahre mit viel Freude fotografiert. Den Motor zu benutzen war eigentlich eine Sünde, denn dadurch entging einem das unfassbar wunderbare Gefühl den Filmtransporthebel manuell zu bedienen und den seidenweichen Auslöser durchzudrücken und das sanfte Klack zu genießen; der Sucher war hinsichtlich Brillanz und Größe ein unerreichter Genuss.
Nach 2 schönen Jahren mit dieser Diva hatten sich meine Foto-Vorlieben inzwischen aber derart zur Digitalfotografie hin verschoben, dass mir die analoge Fotografie dann zunehmend "unpraktisch" geworden war. Und nachdem ich der Meinung war und bin, dass solche Teile letztlich dazu gebaut wurden um benutzt zu werden, hatte ich mich dann 2007 von meiner SL2 MOT getrennt und einen würdigen Liebhaber für diese tolle Kamera gefunden.
Jetzt kann ich mit einem zufriedenen Grinsen und ohne Wehmut daran zurückdenken - den Traum meiner schlaflosen Jugend-Nächte hatte ich tatsächlich einmal besessen!
