Manchmal wird die UCI ja massiv kritisiert, während ich im Kenr die Regelung richtig finde. Man kann z.B. über das Thema Sockenlänge lachen oder sich echauffieren, aber ich finde es ganz gut, dass wir in unserem Sport nicht wie Ritter in Strumpfhosen aussehen und auch die grundsätzlichen Regeln für die Geometrie der Räder finde ich ok.
Aber oft schießen sie schon übers Ziel hinaus oder verzetteln sich bei den Details. Die Skizzen hier passen in meinen Augen nicht zum Text der Regeländerung:
Wenn sie die Lenkerbreite oben im Bereich der STI-Aufnahmepunkte ebenfalls mit mindestens 400 mm haben wollen, dann sollen sie das auch schreiben und nicht "Minimum width of 400 mm (measured between the two outer edges)". Außerdem ist "Minimum width of 320 mm (measured between the inner edges of the brake levers)" auch nicht eindeutig. Geht es um die Bremshebel oder um die gesamten STI? Im Bild ist es der ganze STI, während "maximum distance of 50 mm between the inside of the brake lever and the outer edge" zuerst eindeutig klingt, der Messpunkt im Bild aber eindeutig weiter außen liegt, als der innerste Punkt der STI. Wenn das einer meiner Mitarbeiter fabrizieren würde, könnte er sofort zur Überarbeitung wieder an de Schreibtisch zurückgehen...
Insgesamt scheint mir eine minimale Breite nicht ganz verkehrt. Bemerkenswert finde ich BergHügis Beitrag, auf den hier bisher nicht eingegangen wurde - er ist hier ja eher als jemand bekannt, der sich im Rennbereich auskennt:
Die 36cm Lenker ohne neumodischem Flare empfand ich nach kurzer Eingewöhnungsphase als angenehm bzw. ergonomisch. Den ashaa finde ich nicht mehr so angenehm. Ich dachte immer, ich sei schmerzbefreit, aber zusammen mit einem 80mm Vorderrad fahr ich im Pulk den ashaa nur im Unterlenker (und hier gefällt mir der Bügelbogen gar nicht), der sicheren Kontrolle zu Liebe. In der Aero-Bremsgriffhaltung nur wenn ich alleine vorne bin oder eine Lücke zufahren muss, oder im Zeitfahren. Ergonomisch ist der ashaa für mich keinesfalls, er kann lediglich schnell sein.
Hier fangen auch meine Bedenken an, heutzutage fahren viele Racer gerne fast stets in der Bremsgriffhaltung rum. Die meisten mögen eine bessere Radbeherrschung haben als ich, aber wenn ich mir die Chaoten, die es leider gibt, im Kriterium mit dem ashaa vorstelle, bekomme ich Bammel. Die angesprochenen Realini und Riviera kann ich mir auch nicht recht bei Kantenwind mit dem ashaa und tiefem Profil vorstellen.
Ich glaube auch nicht ganz daran, dass die minimale Breite vom Fahrer abhängen sollte. Wenn es um die Sicherheit der Steuerung geht, dann gibt es in meinen Augen schon einen Bereich ab dem es zu schmal wird, eben weil die Steuerbewegung zu kurz übersetzt ist (schmaler Lenker) und kleine Lenkbewegung zu starke Einschläge verursachen oder die Lenkbewegung ergonomisch einfach nicht gleich gut umgesetzt wird (schmaler Lenker mit längerem Vorbau).
Ich wüsste aber nicht, wo hier die Grenze ist. Ich bin relativ groß und fahre einen 40er-Lenker. Auf dem Aerohobel wäre mir ein 380er aus aerodynamischen Gründen (mit etwas mehr Flare) durchaus lieber, da ich in 'Aero Hoods'-Position die Arme ohnehin deutlich enger auf dem Lenker platziere. Die jetzt festgelegte Briete scheint mir auf den ersten Blick zu konservativ zu sein und 360 Mitte-zu-Mitte wäre wohl genau so gut und sicher möglich.
Wo gibt es denn Infos zur Beschränkung der Übersetzung? Da wird es in meinen Augen dann etwas lächerlich wie auch bei Ideen Einteiler zu verbieten. Ich finde es auch nicht nachvollziehbar, das Peloton jetzt irgendwie um 2 km/h im Mittel einbremsen zu wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das einen signifikanten Sicherheitsgewinn ergibt. Ist es denn überhaupt so, dass die Anzahl oder die Schwere der Stürze mit den höheren Durchschnittsgeschwindigkeiten zugenommen hat?
Edit: Übersetzungsbeschränkung selbst gefunden und gedanklich abgelehnt.