Darf ich vorstellen? Die fantastischen Fünf. Und das sind diesmal nicht die fünf Spritzen pro Knie, mit denen der Orthopäde sein Sparschwein fitspritzen will....
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Heute morgen war mein erster Termin beim Physio. Ich schildere ihm meine Probleme mit den Knien. Er hört es sich an und nach einer kurzen Pause meint er, dass er jetzt etwas sagen würde, was ich vielleicht nicht gerne hören würde. Und dann fährt er fort: Er glaube nicht, dass die Knie das Problem seien. Er habe als Ursache meinen Rücken im Verdacht. Wir einigen uns darauf, dass er in dieser ersten Sitzung testweise den unteren Rücken behandelt. Während ich bäuchlings auf der Massageliege liege und er meine Lendenwirbelsäule lockert, erklärt er es mir ausführlicher.
Die Überlegung, dass durch die ungewollt veränderte Sitzposition (die Sattelstütze war unbemerkt einige Millimeter zu tief ins Rohr gerutscht) und die großen Umfänge eine Über- und Fehlbelastung der Knie stattgefunden habe, fände er durchaus nachvollziehbar. Bei Problemen in nur einem Knie würde er wohl auch das Problem am Knie selbst suchen. Indiz für den Rücken sei für ihn aber, dass beide Knie in gleichem Umfang betroffen sind. Er geht davon aus, dass mein Körper auch nach der erkältungsbedingten längeren Pause Anfang des Jahres die etwas zu hohen Umfänge locker wegstecken könne. Die Beinmuskulatur sei dafür durch das Radfahren genug trainiert. Und auch die Muskulatur der Arme, Schultern und des Oberkörpers würden durch die üblicherweise vorgebeugte Körperhaltung beim Radfahren gefordert. Einzig der Lendenwirbelsäulenbereich sei unterfordert, und dies sei das eigentliche Problem beim Radfahren.
In meinem Fall vermutet er durch die veränderte Sitzposition eine ungewohnte Belastung der Lendenwirbelsäule. Die dort verlaufenden Nervenbahnen könnten dadurch beeinträchtigt worden sein und Schmerzen an durchaus allen möglichen Stellen des Körpers hervorrufen, so wie bei mir dann in und um die Knie. Auch deshalb sähe er in den Hyaluronspritzen keinen Sinn. Darüber hinaus würde er dem Hyaluron auch wenig Nutzen zuschreiben. Wichtiger als das vorübergehende Hinzufügen weiterer Gelenkschmierflüssigkeit sei seiner Meinung nach, dass der Knorpel richtig genährt wird. Es sei wichtiger, dass der Knorpel "wohlgenährt und saftig" seine Arbeit verrichten könne. Deshalb wäre seine Medizinempfehlung:
Fünf Gummibärchen pro Tag. Natürlich welche mit Gelatine. Auch seine drei Kinder bekämen diese tägliche Ration von fünf Gummibärchen verabreicht und es würde seinen Kindern nicht schwer fallen, diese Medizin anzunehmen. Und nach dem vorhin durchgeführten Selbsttest muss ich gestehen: Die Situation ist ein klein wenig eskaliert und die Tüte ist leer!
Soll ich weiter mit dem Rad pausieren oder ist wieder fahren vertretbar?, frage ich ihn. Fahren, sagt Volker. Er sähe nichts, was dagegen spräche. Vorsichtig und locker, in kleinen Umfängen und nicht übertreiben. Das hätte sogar den Vorteil, dass wir es auf dem Weg austesten könnten, dass es wirklich am Rücken liegt und nicht an den Knien. Würden beim Fahren die Knieschmerzen zunehmen, so könne ich die Sattelhöhe verändern. Wäre der Rücken die Ursache, so müsste direkt nach dem Sattelverstellen das Problem weniger stark ausgeprägt oder verschwunden sein.
Der Norweger verspricht mir für morgen Temperaturen für kurz/kurz. Das hatte ich in diesem Jahr so noch gar nicht. Was soll ich sagen? Ich freu' mich wie Bolle.