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Marktpotential historischer Rennräder ?

AW: Marktpotential historischer Rennräder ?

naja, ob in 20 jahren ein carbonrad von heute als "klassisch" gilt, oder auch nur irgendwie kultpotenzial hat, laß ich mal dahingestellt. bei den alurädern aus den 90ern, die ja z.t. auch schon 20 jahre alt sind, gibts ja nur sehr wenige modelle, die heute noch begehrt sind. vielleicht ändert sich das bis dahin, vielleicht auch nicht. wie die neuen rennräder dann aussehen werden, weiß ja auch kein mensch.

Ein Carbonrad mit Systemlaufraedern von 2010 wird 2035 m.E. etwas Anderes darstellen als ein 85er Mittelklasserenner heute. Er wird vermutlich eher dem entsprechen, was heute ein geklebter Alurahmen, komplett mit Suntour Superbe ausgestattet und mit Aerolaufraedern ist.

Die Mitt-80er-Renner stellen i.d.R. sowas wie die letzte Ausbaustufe eines Entwurfs dar, der auf die 50er zurueckgeht. Material ist i.d.R. Stahl fuer den Rahmen und Alu fuer die Komponenten. Die Komponenten der 80er wie auch die Rahmen unterscheiden sich nur in Details von denen der 50er und beinahe alles ist frei mischbar.

Mit den Bremsschalthebeln haben die Marken- (und sogar Gruppen-)Abhaengigkeiten Einzug gehalten und werden seitdem weiter ausgebaut und genau das wird den Gebrauch und gleichzeitigen Erhalt eines spaeteren Klassikers komplizierter und teurer machen.
 
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hier, hab ich grad für woanders getippt, ein praxisbericht zum marktpotental ...

heute, nach der werkprobefahrt hole ich meine tochter vom schwimmbad ab. weil ich nicht ihre mutter bin läßt sie sich richtig zeit ihren pubertierenden hintern aus der badeanstalt zu bewegen. also warte ich auf dem bänkchen am eingang, das lejeune an der treppe aufgeständert vor jeder menge von blinkenden plastikbombermopeds.
es kommen viele leute heraus. kiddies & mammas. die meisten glotzen auf die gepimpten 125er im superbikelook.
kommt ein mann mim radtrikot und seinem kurzen raus. der bub bleibt stehen, guckt auf das lejeune und sagt "papa guck mal ein rennrad. boah ist das geil"
der vadda sacht "komm jetzt" und zerrt sein aufgeblasenes mountainbike aus dem ständer ....
ja. im prinzip schon, aber ...
sagt fahrrad eriwan.

gRRuß
klaus ;-)

anhang:
vor vor dem schwimmbad

 
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Die letzten Tage flatterten bei mir drei Ausgaben der "Cyclotourisme" aus 1979/1980 ins Haus:

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Darin finden sich ein paar Händler-Anzeigen von damals; hier eine mit Preisangabe:

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Da sieht man schon welche Preisentwicklungen manche Teile schon durchgemacht haben.
Wenn ich mich recht entsinne, war damals das Verhältnis des Französischen Francs zur DM in etwa drei zu eins. Also sechs zu eins zum EUR - Kaufkraft, Inflation etc. natürlich nicht mitgerechnet.

Heisst zum Beispiel:
Damaliger Neupreis eines Campa Record Schaltwerks: knapp EUR 60,-
Dura Ace: EUR 33,-
Das sind aktuell gängige Preise, die man in der Bucht für das Zeug bezahlt.
EUR 77,- für einen LRS mit Maxi-Cars in Module E!
 
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Heisst zum Beispiel:
Damaliger Neupreis eines Campa Record Schaltwerks: knapp EUR 60,-
Dura Ace: EUR 33,-
Das sind aktuell gängige Preise, die man in der Bucht für das Zeug bezahlt.
EUR 77,- für einen LRS mit Maxi-Cars in Module E!

Die 60€ von damals sind aber heute nur noch ~42€ wert und das nur mit den Daten der historischen Inflationsrate ab 1991. Also eher noch weniger, vielleicht 30€? D.h. nach 31 Jahren hat sich der Preis verdoppelt, wenn die SR für 60€ bei eBay gehandelt wird. Und das sind dann auch noch gebrauchte Teile. Hab ich richtig gerechnet? :confused:
 
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Ja, kann es sein, dass es -wie bei den Autos- unterschiedliche Preispolitik gab? Abhängig vom Land? Und: Das Campa-Schaltwerk in der Annonce von 1980 dürfte wohl ein NR sein.
 
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Die 60€ von damals sind aber heute nur noch ~42€ wert und das nur mit den Daten der historischen Inflationsrate ab 1991. Also eher noch weniger, vielleicht 30€? D.h. nach 31 Jahren hat sich der Preis verdoppelt, wenn die SR für 60€ bei eBay gehandelt wird. Und das sind dann auch noch gebrauchte Teile. Hab ich richtig gerechnet? :confused:

Inflation erhöht die Preise. ;)
 
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Inflation erhöht die Preise. ;)

Mein letzter BWL Kurs ist zu lange her als das ich da jetzt weiter argumentieren könnte. Hab auch jetzt keinen Nerv dafür :p Aber einfach die Preise von früher auf Euro umzurechnen und mit denen aus eBay heute zu vergleichen ist nicht ganz sauber oder?
 
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Mein letzter BWL Kurs ist zu lange her als das ich da jetzt weiter argumentieren könnte. Hab auch jetzt keinen Nerv dafür :p Aber einfach die Preise von früher auf Euro umzurechnen und mit denen aus eBay heute zu vergleichen ist nicht ganz sauber oder?

... zumal die Katalogpreise die Umsatzsteuer beinhalten, Privatverkaufspreise keine Umsatzsteuer beinhalten ... und die Umsatzsteuer heute sowieso höher ist. ;)

... doch das ist alles graue Theorie, der Markt macht die Preise. :D
 
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im regelfall hat schon einer die mwst. gelöhnt & drin ist drin. nennt sich auch endverbrauchersteuer.
 
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...man merkt, das ihr keine Unternehmer seid oder ein Geschäft betreibt.:D Um die Endverbrauchersteuer kommt kein "Privater" rum. Irgendwer hat die im Kreislauf bereits abgedrückt, somit ist diese enthalten.

Um hier Äpfel und Birnen zu vergleichen, müsste man Inflation, Kaufkraft und Lagerhaltungskosten für den angedachten Zeitraum ermitteln, damit die Preisentwicklung beurteilt werden kann aber ist das in Bezug auf ein Hobby nicht ohnehin verfehlt?

Ehrlich gesagt verstehe ich die Diskussion an dieser Stelle nicht oder ist das ein Forum von Geschäftemachern im Microstil, nach dem Motto: wenn ich dieses (oder auch jenes) Teilchen noch 20 Jahre im Keller liegen habe könnte ich noch ne Mark Gewinn machen (mit dem Risiko, dass maybe in 20 Jahren es keine alten Deppen mehr gibt, für die das Teilchen noch von Interesse ist)?

Die Frage nach dem Marktpotential kommt mir so vor, wie in den 80er Jahren, als die "Motor Klassik" anfing seitenweise Auktionsergebnisse abzudrucken und zu kommentieren. Mittlerweile sind historische Fahrzeuge anerkannten Investments (1/4 Wertpapiere - 1/4 Immobilien - 1/4 Gold - 1/4 altes Blech):o aber was hat das noch mit Leidenschaft und Hobby zu tun?

ps bitte nicht ernst nehmen oder kommentieren

Ich nehms ernst & finds gut.
Außerdem reicht es mir, wenn ich mir auf schrägen Abfahrten Gedanken um meine Gesundheit mache, da will ich nicht noch über Wertverluste beim Alteisen im Falle eines Sturzes nachdenken.
 
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ps bitte nicht ernst nehmen oder kommentieren

Doch! Erstens bin ich Unternehmerchen. Zweitens meinte ich, dass die Mehrwertsteuer bei Privatgeschäften nicht mehr anfällt. Dass sie irgendwer irgendwann schon mal bezahlt hat, ist klar.

Aber Du hast genau den Punkt getroffen: Manches Rad mag eine Wertanlage sein. Das bleibt es aber immer nur im Verhältnis zum Einstandspreis. Was hilft es, wenn ich z.B. ein Schaltwerk für das Doppelte meines Einstandspreises verkaufen kann, die Marge aber trotzdem nur zweistellig ist. Das ist dann erst ab tausend Schaltwerken interessant.
Tausend Schaltwerke machen aber Liebhaberpreise kaputt.

Meine Meinung: Marktpotential ja, aber kein lohnenswertes. Ich werde für meine Rente andere Dinge kaufen.
 
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... maximal 7-fach und Heldenkurbel könnten Kriterien für einen Rennrad-Klassiker sein.

Vielleicht im Deutschem Raum. Im Französischem Raum war 3-Fach schon sehr lange üblich, in den 70-ern sicherlich schon, wenn nicht früher. Auch die erwähnten Schutzblechösen haben in Deutschland einen schlechten Ruf, in Frankreich oder GB gab es immer hochwertige Räder mit Schutzbleche (und 3-Fach Kurbel).
Ein KOF wurde ich übrigens hier eher besprechen als im Unterforum der modernen Neuaufbauten.
 
AW: Marktpotential historischer Rennräder ?

Was hilft es, wenn ich z.B. ein Schaltwerk für das Doppelte meines Einstandspreises verkaufen kann, die Marge aber trotzdem nur zweistellig ist. Das ist dann erst ab tausend Schaltwerken interessant.
Tausend Schaltwerke machen aber Liebhaberpreise kaputt.

Meine Meinung: Marktpotential ja, aber kein lohnenswertes. Ich werde für meine Rente andere Dinge kaufen.

Das kommentiere ich zur Bestätigung des Gesagten noch mal aus meiner Sicht.

In den letzten Wochen hab ich doch einiges an NOS / NIB Komponenten an Land gezogen und umgehend der Forumsmeute "zum Frass vorgeworfen". Die meisten Brocken waren innerhalb von Minuten, Stunden oder im ungünstigsten Fall innerhalb von Tagen verkauft.

Warum habe ich das gemacht? Und warum habe ich alle recht günstig angeboten, wo doch die gleichen Sachen in der US Bucht deutlich mehr erzielen würden?

Weil ich finde, dass Räder zusammengebaut gehören. Weil ich finde, dass hier das ein bezahlbares Hobby bleiben muss und weil ich der Meinung bin, dass historisches Material genutzt gehört.

Und in erster Linie, weil ich - zum Glück - mit alten Rädern nicht meinen Lebensunterhalt bestreiten muss.
Denn das geht meistens schief, eben auch, weil sich in diesem Segment nicht genug Geld verdienen lässt um davon Ladenmiete, sämtliche Kosten und ein auskömliches Leben erwirtschaften zu können.

Und daher erneuere ich meine weiter oben geäusserte Aussage, dernach ich der Meinung bin, dass klassische Rennräder nach wie vor unterbewertet sind.

Es kann doch nicht sein, dass Schlachten jedesmal die lukrativere Alternative ist, wenn man ein Rad verkaufen will.
Das Gesamtergebnis muss mehr wert sein, als die Summe der Teile.

Sonst zerfasert sich am Ende alles und es gibt bald keine originalen Räder mehr. Keine Pantos mehr an Komponenten, die zu einem ganz bestimmten Rahmen gehört haben, usw. usw.
Das finde ich schade.
 
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...Weil ich finde, dass Räder zusammengebaut gehören. Weil ich finde, dass hier das ein bezahlbares Hobby bleiben muss und weil ich der Meinung bin, dass historisches Material genutzt gehört...
....mit alten Rädern ... Lebensunterhalt bestreiten...
Denn das geht meistens schief...

Sonst zerfasert sich am Ende alles....

Die klassischen Räder sind genau soviel Wert wie der Markt (ebay u.a.) dafür bezahlt. Ein 50er Bianchi, 70er Colnago, Gios, Rossin usw. mit SL und Superrecord oder DA erzielt ja in der Regel auch gute bis sehr gute Sammlerpreise. Starke Nutzung bedingt mehr oder weniger große Abschläge. Für so ein Rad würde ich dann auch maximal ein paar hundert Euro geben, da eine Menge Bastelarbeit drinsteckt. Für diese Fälle kann man froh sein, dass es die bescheidenen Lebensunterhalt verdienenden Schlachterbrigaden im Netz überhaupt gibt und praktisch alle zu ersetzenden Teile für das Projekt auch verfügbar sind. Je nach momentaner Knappheit bilden sich eben durchaus akzeptable Preise für diese Teile. NOS-Funde sind natürlich immer eine Art Lottogewinn für uns Bastler.

Somit seh ich die Lage ganz entspannt, auch wenn gelegentlich gute Räder, die es nicht verdient hätten, mal geschlachtet werden. In manchem Keller werden noch so einige Pretiosen auf die Meute warten...

An dieser Stelle ein großes Danke an Marian71 und andere Spürhunde für
originalen Bastelnachschub zu fairsten Bedingungen.

C.
 
AW: Marktpotential historischer Rennräder ?

Die Standardantwort auf "was ist mein Rad wert" war hier vor ein/zwei Jahren hier im Forum noch 150.

Jetzt könnte man vermutlich 250 schreiben.
 
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Die Shimano 105 Kröten verharren bei 50. :p
Anspruch und Wirklichkeit....

naja, schön wär's... heute werden auch räder mit exage-ausstattung um 300 angeboten, weil auf dem wasserrohrrahmen "Bianchi" draufsteht. gerade in den kleinanzeigen findet man nur noch wenig, was halbwegs realistisch bepreist ist. den einen oder anderen verkäufer kann man wohl noch auf den boden der realität zurückholen, ist mir aber meistens zu aufwändig. vor allem, solange es noch immer genug leute gibt, die darauf reinfallen :o
 
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