Ja und nein. Du vermischst hier drei verschiedene Dinge: Zum einen den Energieerhaltungssatz, zum anderen den Luftwiderstand und drittens die Reibungskräfte.
Also, Physikvorlesung, 3. (?) Teil :dope:
Zum Energieerhaltungssatz:
Der Energieerhaltungssatz besagt ganz einfach dass kein Mensch Energie erzeugen oder vernichten kann. Die Summe der Energien in einem System ist konstant.
Wenn Du dich also den Berg raufgequält hast, hast Du gegenüber Deiner Starthöhe eine sog. potentielle Energie von
Masse*Höhe*Erdbeschleunigung
gewonnen.
Wenn Du nun wieder bergab rollst wird diese potentielle Energie vollständig (Reibungsverluste und LW "vernachlässigt" -- besser gesagt: ignoriert) in sog. kinetische Energie
1/2*Masse*Geschwindigkeit^2
umgewandelt -- Wobei sich die Geschwindigkeit auf die Endgeschwindigkeit bezieht, bevor Du die Bremse ziehst und Deine kinetische Energie in Wärme verwandelst, die an irgendwann ins Weltall verpufft...
Wenn wir beide nun beide Energien gleichsetzen haben wir
Masse*Höhe*Erdbeschleunigung=1/2*Masse*Geschwindigkeit^2
Nun können wir beide Seiten durch die Masse teilen und was übrig bleibt ist
Höhe*Erdbeschleunigung=1/2*Geschwindigkeit^2
oder, umgestellt nach der Geschwindigkeit:
Geschwindigkeit = Wurzel aus (2*Höhe*Erdbeschleunigung)
Die Masse ist vollkommen rausgefallen!!!
Zum Luftwiderstand:
Der Satz ist vollkommen falsch: Der Luftwiderstand (man kann's nicht oft genug sagen) wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit und ist das begrenzende Element (nicht nur) beim Radfahren. Doppelte Geschwindigkeit bedeutet vierfachen Widerstand, dreifache Geschwindigkeit (also z.B. von 10 auf 30 km/h) bedeutet neunfachen Widerstand; fünffache Geschwindigkeit (von 10 auf 50 km/h) bedeutet 25fachen Luftwiderstand -- Hier gibt sich Vincent bei seinem Trainingszustand dann geschlagen...
Der Vollständigkeit halber geb ich hier also auch noch mal die Beschreibung des Luftwiderstands an:
Die "Gegenkraft" des Luftwiderstands ist:
Widerstandskraft = 1/2 * cw * Dichte * Querschnitt_des_Körpers * Geschwindigkeit^2
Dabei ist cw der bekannte cw-Wert, auch Widerstandsbeiwert genannt, und fasst alle relevanten Eigenschaften des Körpers zusammen wie Gestalt, Oberflächenrauhigkeit, etc.
Wenn Du das nun mit der Erdanziehungskraft gleichsetzt
F = Masse * Fallbeschleunigung = 1/2 * cw * Dichte * Querschnitt_des_Körpers * Geschwindigkeit^2
bekommst Du damit die Endgeschwindigkeit im freien Fall als
Geschwindigkeit = Wurzel aus (2*Masse*Fallbeschleunigung/(cw*Dichte*Querschnitt))
Hier hast Du die Masse jetzt wieder drin...
Je schwerer Du bist, desto schneller fällst Du...
Das hat aber rein gar nichts mit dem Energieerhaltungssatz zu tun!
PS: Wenn Du Dich nun "nur" den Hang runterrollen lässt, und nicht den finalen Rausch der Tiefe erleben willst, musst Du die Fallbeschleunigug noch mit dem Sinus des Winkels der Strasse zur Horizontalen multiplizieren. Dann stimmts wieder...
Zur Reibung