Tja, Regenhöhentrainingslager in Bimbach ....
Am Samstag praktisch Dauerregen den ganzen Tag. Morgens, jeder Regentropfen auf der Zeltplane (ca. 5000/s) hämmerte von links nach rechts und zurück durch den schlafdurchtrunkenen Kopf, das Losbrech :kotz: moment war entspechend hoch. Kurz vor Ende der Startzeit 11:00 krieg ich die Kurve und starte um 10:00 Uhr. Bernemer läßt sich für die 75er Strecke überreden. Meine späte Startzeit rächt sich, als bernemer abbiegt und ich die Hälfte meiner 155er Runde alleine fahre. Als ich am Wegesrand anhalte und meine letzte Banane reinwürge, fahren zwei wilde Gestalten vorbei, die ich gerade noch einholen kann. Bis zur Schwedenschanze fahren wir gemeinsam, einer ist 60, der Andere 70 (!). An besagter Schwedenschanze holen wir so gerade eben einen Vater, der wie wir, mit seinen zwei Jungs (14,12!), die 155er Runde fährt. Langsam überlege ich mir, ob ich das richtige Hobby mir rausgesucht habe
. Die letzten 20 Kilometer haben Spaß gemacht, Ortsschildsprint mit dem 14 jährigen, mit dem Vater über Kinder geplaudert...
Der Sonntag fing wie der Samstag an (ebenfalls Dauerregen), bloß früher. Wecker 4:45, schnelles Frühstück, die trockensten Klamotten rausgesucht, das Rad irgendwie zusammengebaut und zum Massenstart (6:00) Die Zeltplatzwiese ähnelte zumindest in der Einfahrt einem Auslauf eines Schweinmastbetriebes. bernemer und ich haben uns im Starterfeld (2000Leute?) aus den Augen verloren. Die ersten 20 Kilometer relativ locker, Schwätzchen gehalten mit (->Trinkflaschen) Dtour- und HEW Teilnehmern . Die erste riesige 18% Rampe vor Poppenhausen, man denkt, wenigstens Höhe gewonnen, aber nein, es geht wieder gnadenlos runter zum Fuß der Wasserkuppe. Langsam hört das Denken auf. Die Wasserkuppe hat ihren Namen vermutlich aus der Langform Regenundnebelkuppe. Es folgt eine schwimmende Abfahrt um gleich danach die Schwedenschanze wieder hochzuschwimmen. Abfahrt nach Bischofsheim. Von dort nach Fladungen erst ein bischen dann immer stärker wellig (durchaus mal wieder 16%er) nach Fladungen dem dritten Kontrollpunkt. Der Regen hatte bis dahin hoffnungsvoll etwas nachgelassen, auf dem Weg hoch zu der folgenden Hochrhönstraße war er gnadenlos wieder da, gepaart übelstem Gegenwind, die Stimmung am absoluten Tiefpunkt (gefühlte 1cm unter Reifenaufstandspunkt). Ständige sich schneller wiederholende Überlegungen, doch auf die 155er abzukürzen. Bei der Abfahrt nach Hilders wundersamer Wetterumschwung, der Regen hört auf, es kommt für den Rest der Fahrt sogar die SONNE raus. Die Gruppe, in der ich mitfahre, fährt gut und ich überlege, wieviel denn davon überhaupt nur die 155er oder meine 210er fahren. In Hilders biegen gottseidank alle nach rechts auf die lange Strecke ab. Der folgende Ellenbogen erweist sich als solcher, aber ich bin eher an der Spitze der Gruppe und wundere mich oben, wo die denn bleiben, als mich auf einmal ein 5Mann starker unbekannter Rhönsprudeltrikotexpress auf die wunderschöne Abfahrt nach Kaltensundheim (4. KP) zieht. Die thüringsche Rhön hat's insich, lauter Stiche die wehtun, aber den Tiefpunkt habe ich jetzt überwunden. In Spahl am Getränkepunkt kommt langsam Siegerlaune auf, hat man doch das Gröbste geschafft und steht kurz (50km) vor dem Ziel. Habe dann eine gute Gruppe erwischt und bin kurz vor 4 eingelaufen. Man fühlt sich wie der König. Reine Fahrzeit 8:45 ergo 23er Schnitt, ja bei 210km und 3500 Hm.
Oppertshofen ist bei mir nach zusammen 365km abgehakt, auch bernemer winkt eher ab. Muß erstmal Zelt trocknen, Wäsche waschen, Blumen giessen und morgen wieder Brötchen verdienen.
So, lieben Gruß an Alle, die was Anderes gemacht haben oder sich ihrer Familie hingegeben haben.
Rekonstruierend grüßt
Regen und Nebel
formerly known as Pfeffer und Salz