Wie immer: Drei Leute, drei Meinungen. Bisher war ich ca. 20 Mal auf der Insel und habe fünf mal jeweils eine Woche lang Rennradurlaub gemacht, zuletzt im März 2015. Fazit: Nirgenwo sonst habe ich geileres Rennradfahren erlebt als dort. Ende Februar bin ich wieder dort.
Ja, die Berge
sind knackig, eine 100km-Tour unter 2.000 HM ist nahezu unmöglich, 4.000 sind locker drin. Landschaftlich ist die Insel ein Traum, nicht zu vergleichen mit Fuerteventura, Lanzarote oder anderen Steinparadiesen. Der Verkehr ist m.E. relaxt. Ich weiß nicht, ob ich auf La Palma schon ´mal eine kritische Situation erlebt habe. Die Einheimischen gurken minutenlang hinter einem her, weil sie sich nicht zu überholen trauen, die Touristen sind schon "kerniger", aber verglichen mit der Heimat oder anderen Gegenden wie den Alpen oder den Dolomiten (*Schluck!*) erschien es mir immer unkritisch.
Die Ringstraße als "viel befahren" zu bezeichnen, ist gelinde gesagt "seltsam". Außer im Aridane-Tal um Los Llanos herum ist der Verkehr gering, gelegentliche Laster und Busse sind möglich. Im Norden (und dazu gehört auch Tifjarafe) wird es sehr ruhig, vor allem auf den Nebenstraßen, von denen es DOCH genug gibt, um eine Woche Rennradfahren gut auszufüllen. Es sind aber nicht alle auf den Touristenkarten verzeichnet und sogar Google Maps zeigt sie nur als "Feldwege", obwohl es gut asphaltierte Straßen sind.
Auf jeden Fall hat "sportugalois" vollkommen recht, wenn er schreibt, dass die Insel nur etwas für Bergziegen sei. Ebenen sind rar, es geht runter oder rauf! Ich war zwar auch schon mit Carbonlaufrädern und Felgenbremsen dort, mittlerweile nehme ich aber nur noch mein Schlechtwetterrad mit 28er
Reifen und Scheibenbremsen mit. Die Straßenqualität ist "spanisch", also in nicht berechenbarer Abfolge ist alles von ausgefahren bis nagelneu dabei, grundsätzlich aber gut. Und: Klamotten mitnehmen! Ja nach Jahreszeit kann es schon ´mal schattig werden, vor allem bei den Abfahrten (der Roque de los Muchachos ist 2.426 m hoch, die Abfahrt ins Tal ist - bis auf einen kurzen Gegenanstieg - gut 34 km lang!). Unbedingt erforderlich auf den Touren im Norden sind Lampen, es gibt auf der Hauptstraße, aber vor allem auf einer unglaublich schönen Parallelstraße durch die Berge unbeleuchtete Tunnel.
Aber, wie oben geschrieben, dass sind nur meine Eindrücke. Andere Meinungen sind bestimmt genauso richtig.
Viel Spaß!
Vallo