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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Das richtige Strafmaß hier zu finden, finde ich sehr schwer. Eine harte Strafe ja, aber lebenslänglich? Autorennen ist schon sehr vorsetzlich und bescheuert, aber was ist dann mit Raserei, und wo fängt die dann an.
 
Das richtige Strafmaß hier zu finden, finde ich sehr schwer. Eine harte Strafe ja, aber lebenslänglich? Autorennen ist schon sehr vorsetzlich und bescheuert, aber was ist dann mit Raserei, und wo fängt die dann an.

Ja, deshalb eben "komplizierter als... ". Das alles wird u.a. hier diskutiert:
http://www.zeit.de/gesellschaft/2017-03/sicherheit-raser-moerder-kommissare-fischer-im-recht/seite-4

Dort wird auch dieser Punkt erklärt:
Reicht da nicht auch ein bewusstes Inkaufnehmen? Bedingter Vorsatz (osä)?


Aber zu dem Fall wird es ja bald noch ein weiteres Urteil geben; dann sind wir schlauer.
 
Naja, eine Tötungsabsicht kann ich da nun nicht sehen, und dann scheidet doch Mord aus.
Ich bin nicht gegen eine harte Bestrafung.

"Mörder ist, wer aus niedrigen Beweggründen mit gemeingefährlichen Mitteln einen Menschen tötet."

Definition:
Eine Tötung ist gemeingefährlich, wenn ein Mittel eingesetzt wird
(KFZ), das in der konkreten Tatsituation (z. B. Rennen mit 200 km/h innerorts) eine Mehrzahl von Menschen an Leib und Leben gefährden kann (ist, glaube ich, unstittig) und bei dem die Ausdehnung der Gefahr vom Täter nicht beherrscht wird (wenn er die Kontrolle über die Karre verliert, beherrscht er die sich dadurch ausdehnende Gefahr mit Sicherheit nicht mehr).

Als sonstige niedrige Beweggründe kommen alle Tatantriebe in Betracht, die nach allgemeiner rechtlich-sittlicher Wertung auf tiefster Stufe stehen, durch hemmungslose Eigensucht bestimmt und deshalb besonders verachtenswert sind.

Über diese zwei Punkte kommen wir schon sehr weit in die "Mord-Tatbestandsprüfung" hinein.

Und dass zumindest das Rasen als solches mit Vorsatz geschehen ist, dürfte unstrittig sein. Die "hemmungslose Eigensucht" (Prahlerei, Männlichkeitswahn, "Spaß haben wollen", etc.) dürfte auch nicht zu schwer zu begründen sein ("Ich hab' gar nicht gemerkt, dass ich zu schnell war. Ich dachte, solange der neben mir mich nicht überholt, rolle ich im Verkehrsfluss mit" - das dürfte bei Geschwindigkeiten weit jenseits der 100 km/h innerorts keine akzeptable Ausrede sein.....;) ).

Dass "die Tat" konkret auf die getötete Person gerichtet gewesen sein muss und dessen Tötung der eigentliche Tatvorsatz / das eigentliche Tatziel gewesen sein muss, steht im § 211 StGB so erstmal nicht drin. ("Ich bin so schnell durch Berlin gerast, weil ich den X unbedingt mit meinem Auto als Waffe töten wollte" muss also nicht zwingend als Vorsatz gegeben sein.)

Insofern ist das Urteil erstmal nachvollziehbar.
Dass die Verurteilten / deren Anwalt erstmal in Berufung gehen, ist klar. Wer will schon wegen einem "versehentlich" (Uupps!) überfahrenen Fußgänger als Mörder hingestellt werden. War doch bisher auch kein Problem. Und die Automobilindustrie möchte nicht lesen, dass ein Gericht ihre Schmuckstücke in Zusammenhang mit einem Mordurteil als "gemeingefährliche Mittel" bezeichnet und der Slogan "Aus Freude am Fahren" oder "Vorsprung durch Technik" sich plötzlich in Zusammenhang mit "hemmungsloser Eigensucht" und das Auto-Fahren einem "Tatantrieb" gleichgestellt wird, der nach rechtlich-sittlich Wertung auf tiefster Stufe steht. Das geht ja mal gar nicht!!

Matze






 
Wir driften stark vom Thema ab und Hobby Juristerei sollte man lassen, denn damit liegt man normalerweise immer falsch.
 
.....es ist zumindest interessanter / spannender und hilfreicher, als zum x-hundertsten Mal das immer gleiche Gejammer über das immer gleiche Fehlverhalten von KFZ-Fahren zu lesen....:) Da ohnehin immer nur die anderen Schuld sind, ist das relativ langweilig - so in der Gesamtsicht........

Wenn man sich verschiedene Berichte zum Urteil ansieht, begründet sich das Urteil wohl in genau den beiden von mir angeführten Tatbestandsmerkmalen als Hauptvorwürfe (plus ein paar weiterer Nebenaspekte wie gemeinschaftliche Tatbegehung, bedingter Vorsatz, etc.). Wenn das Revisionsverfahren durch ist, wird man auch das Urteil als gesamtes (incl. Revisionsergebnis) in den einschlägigen Datenbanken finden. Dann kann man sich über die juristischen Feinheiten ja nochmal austauschen.....:daumen:

Matze
 
Dazu sei noch angemerkt das ein Auto noch neben dem Kraftstoff massive Nebenkosten hat. Die sind nicht nur teuer, die verursachen auch Schäden an der Umwelt. Ein Rad hat fast keine Nebenkosten, im direkten Vergleich.

Gerne wird ja von von Autofahrern die Probleme mit den Abgasnormen haben an geführt das Schiffe viel dreckiger sind. Wenn es nicht traurig wäre, wäre es schon lustig. Da Benzin bzw. die Rohstoffe dafür kommen wie nach Europa?
So nebenbei ist dass eh eine unsinnige Argumentation, oder wird hier im Land jeder der eine Körperverletzung begangen hat frei gesprochen, nur weil woanders im Kriegsgebiet, ...

Die Energie, die ein Autofahrer an körperlicher Arbeit spart, wird ja nicht automatisch nicht konsumiert, viel mehr wird diese ja statt verbraucht nur ein gelagert.
 
Egal, wie weit man sich das schön rechnet: Soviel kann ich auf dem Rad in meiner Rest-Lebensdauer gar nicht atmen, was allein die Produktion eines KFZ an Umweltschäden / Schadstoffen verursacht - bis es dann endlich durch den Auspuff weiter Schadstoffe produziert.
Außerdem: Schon mal nachgesehen, was an so 'nem Auspuff noch alles rauskommt? Da scheint mir das CO2 noch das kleinste Übel......

Fest steht aber wohl, dass die "Mode", ca. das 10- bis 20-fache des Fahrergewichts in Bewegung zu setzen, um eben diesen Fahrer mit durchschnittlich etwas über 20 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit durch die Stadt zu bringen, sich irgendwie nach Mobilitäts-Overkill anhört. Bei 'nem Fahrrad reichen weniger als ein Zehntel des Fahrergewichts, um zum selben Ergebnis zu kommen.......

Matze
 
Umweltschäden / Schadstoffen
Naja, die werden allerdings oft ins Ausland verlagert und jucken dann kaum noch einen deutschen Konsumenten, man bekommt sie ja entweder nicht mit (u.a. weil man es nicht will) oder der geringere Preis beruhigt das Gewissen.

Bei 'nem Fahrrad reichen weniger als ein Zehntel des Fahrergewichts, um zum selben Ergebnis zu kommen.......
Ist aber unangenehm wenn's regnet oder kalt ist und man kann auf dem Nachhauseweg nimmer einkaufen. Das sind zumindest die Killer-Argumente, die ich immer so höre. Im Auto ist es halt bei jedem Wetter bequem, ohne dass man sich speziell kleiden muss ...

Es könnte auch gut sein, dass es den Leuten einfach davor graut, weil sie aus dem Auto sehen, wie leicht Radler übersehen/angegangen werden und wie besch... die Verkehrsführung für Radfahrer sein kann.
 
Ich fahre ab und zu im Sommer mit dem Rad ins Büro (100 km hin + zurück).

Das meistgehörte 'Argument' dagegen.... das wär' mir zu anstrengend...
 
Ist aber unangenehm wenn's regnet oder kalt ist und man kann auf dem Nachhauseweg nimmer einkaufen. Das sind zumindest die Killer-Argumente, die ich immer so höre. Im Auto ist es halt bei jedem Wetter bequem, ohne dass man sich speziell kleiden muss ...
Genau so ist es.
Mein Rad fährt auch bei Regen und einkaufen kann ich damit auch. Wozu habe ich hinten und vorn Körbe dran?

Es könnte auch gut sein, dass es den Leuten einfach davor graut, weil sie aus dem Auto sehen, wie leicht Radler übersehen/angegangen werden und wie besch... die Verkehrsführung für Radfahrer sein kann.
Wenn sie mal genau hinschauen müssten sie eigentlich "sehen" wo man die Radfahrer nicht sieht. Auf einer ganz normalen Fahrbahn ist das jedenfalls nicht der Fall, da sieht man einen Radfahrer gaaaanz deutlich.
Allerdings sind die Meisten nicht in der Lage das mal ganz objektiv zu betrachten.
Besch... Radverkehrsanlagen sehen sie schon mal garnicht, die sehen nur den sche... Radfahrer der auf "ihrer" "Strasse" fährt.

Wenn ich mal Auto fahre habe ich nicht das dringende Bedürfnis den Radfahrer auf der Fahrbahn, der da vor mir fährt, jetzt unbdedingt umzufahren. Auf mehrspurigen Strassen habe ich schon mal überhaupt kein Problem an einem Radfahrer vorbei zu kommen.
Ich bin froh, dass sie dort fahren wo ich sie sehe.
 
Ich fahre ab und zu im Sommer mit dem Rad ins Büro (100 km hin + zurück).

Das meistgehörte 'Argument' dagegen.... das wär' mir zu anstrengend...

Naja, bei 50 km einfachem Weg kann man es ja noch irgendwie nachvollziehen.
Aber meist bekommt man das Argument "zu anstrengend" ja schon zu hören, wenn der Weg in die Arbeit 5 km und weniger beträgt..
 
Aber meist bekommt man das Argument "zu anstrengend" ja schon zu hören, wenn der Weg in die Arbeit 5 km und weniger beträgt..
Naja es fällt den Leuten ja schon schwer zu glauben, dass man mehr als ein paar km zum Spaß radeln kann, von daher ...
 
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