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Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

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Egal, wie die Begründung aussieht, ich habe einfach ein Problem mit dem Strafmaß. Es kann doch nicht sein, das jemand, der grob fahrlässig einen Menschen tötet und einen anderen schwer verletzt, mit einer Bewährungsstrafe und 250 Sozialstunden davon kommt. :(
Genau, da fehlen mir auch die Worte. Und wieso eigentlich "... fahrlässige Tötung?" Wenn ich bewusst das Handy in die Hand nehme um damit rumzufingern (es sollte JEDEM Vollhonk mittlerweile klar sein, dass es VERBOTEN ist), dann plädige ich hier für "vorsätzlich"!
 
[...]wenn ein Radweg endet, auf dem gerade ein Radfahrer unterwegs ist. Meine Frau meint, die Radfahrer sollen aufpassen und könnten doch nicht einfach auf die Fahrbahn fahren (ja wohin denn sonst?).
Was meint ihr?

Theoretisch müssten die Autofahrer damit rechnen und entsprechend vorher reagieren (ich kann mich dunkel an genau diese Situation auf den Theorieprüfungsbögen erinnern), praktisch muss jedoch der Radfahrer aufpassen, wenn er an seiner Gesundheit interessiert ist.
Und wenn nicht auf die Fahrbahn, wohin denn sonst? Die wenigsten Radfahrer überspringen kilometerlange Lücken im Radwegenetz, um die Sprunggelenke nicht zu überlasten. :rolleyes:
 
ich habe einfach ein Problem mit dem Strafmaß. Es kann doch nicht sein, das jemand, der grob fahrlässig einen Menschen tötet und einen anderen schwer verletzt, mit einer Bewährungsstrafe und 250 Sozialstunden davon kommt. :(
Ich habe genauso ein Problem mit dem Strafmaß, wüsse aber wirklich nicht, zu welcher Strafe ich die junge Frau verurteilen müsste. Lebenslänglicher Führerscheinentzug könnte ein Bestandteil sein. Was würdest Du vorschlagen?
 
Es ist offenbar nicht ganz sicher, ob sie die verletzten Radfahrer überhaupt wahrgenommen hat, die lagen wohl in einem Feld. Man kann durch ein hohes Strafmaß nichts ungeschehen machen. Sie ist sehr jung - bei vielen ist es einfach viel Glück, dass nichts oder nichts Schlimmes passiert, wenn sie in ihrem jugendlichen Leichtsinn Autofahren. Wenn ich an die Anfänge meiner Autofahrerkarriere zurück denke ...

Mit der Schuld, einen Menschen getötet zu haben, wird sie leben müssen. Das ist bestimmt nicht einfach und auch eine Form der Strafe.
 
Egal, wie die Begründung aussieht, ich habe einfach ein Problem mit dem Strafmaß. ....
Mit Verlaub: Dieser Satz entbehrt nicht einer gewissen Komik.
Wenn Du die Begründung einer Entscheidung nicht kennst und Dich mit ihr nicht auseinandersetzen willst...
wie willst Du diese Entscheidung dann kritisieren können ?:rolleyes:

Genau, da fehlen mir auch die Worte. Und wieso eigentlich "... fahrlässige Tötung?" Wenn ich bewusst das Handy in die Hand nehme um damit rumzufingern (es sollte JEDEM Vollhonk mittlerweile klar sein, dass es VERBOTEN ist), dann plädige ich hier für "vorsätzlich"!

Das ist in der Rechtswirklichkeit leider etwas komplizierter....ich gehe aber ohnehin davon aus,
daß in dem oben verlinkten Artikel das Ergebnis falsch wiedergegeben worden ist.
 
"Vorsätzlich" hat die junge Frau während der Fahrt am Telefon rumgemacht. Die Tötung und Verletzung der Radfahrer wird sie wohl kaum "vorsätzlich" begangen haben.

Doch, de iure geht das, weil für den Vorsatz ein bloßes "für möglich halten" ausreicht.
Insoweit gelangt man dogmatisch mindestens immer zu einer Körperverletzung mit Todesfolge.
Wie man allerdings eine Verurteilung wegen Mordes hinbekommt, erschließt sich mir nicht,
weil es am zwingend erforderlichen Tötungsvorsatz bei solchen Fallkonstellationen immer
fehlen dürfte. Ich gehe deshalb davon aus, daß der Schreiber des Artikels das Ergebnis falsch
wiedergegeben hat. Zumal er ja auch noch - falsch - von "unterlassener Hilfeleistung"
schreibt. Entweder man tötet (mit Tötungsvorsatz) ----> Mord bzw. Totschlag
oder man macht einen Fehler, und einer stirbt ----> Fahrlässige Tötung
Beides gleichzeitig geht nicht.
 
Das Mädel hatte kurz nach dem Unfall eine Nachricht an ihre Schwester geschrieben: "Ich habe Scheiße gebaut". Daraufhin wurden die Rettungskräfte gerufen, welche aber dann schon am Ort waren, weil sie von jemand anderem gerufen wurden.

Das wohl entscheidende ist, sie hat zwei Menschen über den Haufen gefahren und ist weiter gefahren. Man kann ihr nachweisen, dass sie gemerkt hat zwei Menschen über den Haufen gefahren zu haben. Sie hat nicht sofort Hilfe geleistet/gerufen, sondern den Tod ihrer Opfer in billigend in Kauf genommen.

Ist jedenfalls egal, so etwas kann Euch jederzeit auch da draußen passieren. Und wenn ich die Scheiße der letzten Monate extrapoliere, dann ist so ein(e) Totschlag/Mord/fahrlässige Tötung gar nicht so unwahrscheinlich.
 
Nö. Egal womit: Wenn ich im Straßenverkehr jemandem Schaden zufüge,
bleibe ich da und helfe. Ich halte das in einer zivilisierten Gesellschaft für
selbstverständlich - vielleicht auch eine Frage der eigenen "Haltung",
für die eigenen Fehler die Verantwortung zu übernehmen.
Von einer gerade mal 21-jährigen wird man das kaum verlangen können.
Auch deshalb gibt es hier ja die Möglichkeit, noch das "günstigere" Jugendstrafrecht
anzuwenden.
 

Nö. Als Täter auch. Kannst Du auch ganze Sätze ?
Wenn man der Schilderung in dem link glauben darf, dann ist die Verurteilung wegen
"Mord durch Unterlassen" zwar möglich - als sog. "unechtes Unterlassungsdelikt" in dieser
Konstellation aber höchst selten. Die Frau hat sich einfach saudumm verhalten.
Sie hätte nur anhalten müssen...mit dem außergewöhnlich milden Urteil ist sie übrigens gut bedient.
 
Viele sehen sich hier als potenzielles Opfer. Es kann aber als Autofahrer generell schnell passieren, dass man aus Unachtsamkeit zum Täter wird. Menschen machen Fehler - unweigerlich, niemand ist unfehlbar und niemand ist immer 100% aufmerksam. Daran sollte man auch mal denken, wenn hier ein maximal hohes Strafmaß gefordert wird.

Wir brauchen uns nicht darüber unterhalten, dass man währen des Fahrens nicht am Handy tippt. Aber mit absoluter Gewissheit sagen, dass ich das mit 20 nicht getan hätte, kann ich nicht.
 
Nö. Als Täter auch. Kannst Du auch ganze Sätze ?
.

Kannst Du auch lesen und v.a. auch den Inhalt verstehen? Gehe noch mal zurück, nimm etwas Abstand, und lese noch mal meinen Ausgangsbeitrag auf den wir uns beziehen. Warte am besten ein paar Minuten, da du jetzt wahrscheinlich voll mit Adrenalin bist.

"Ist jedenfalls egal, so etwas kann Euch jederzeit auch da draußen passieren."

Ich meinte damit, es kann euch als Radfahrer jederzeit passieren, dass ihr von hinten über den Haufen gefahren werdet. Ist mir in den letzten Wochen zweimal passiert (ich habe hier berichtet). Brauchst du noch mehr Leseuntersützung?
 
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