Hatte heute eine unangenehme Begegnung mit einem anderen Radfahrer auf dem Radweg. In einer leichten, aber voll einsehbaren Kurve kam mir ein älterer Herr mit Anhänger am Rad entgegen. Ich sah schon, dass er mehr mit der Umgebung als mit dem Gegenverkehr beschäftigt war und rief "Achtung". Keine Reaktion, also bremste ich deutlich ab und rief nochmal. Diesmal hörte er mich, erschrak, lenkte entgegen dem Kurvenverlauf in meine Richtung und fuhr mir fast ungebremst in die linke Seite. Ich hatte fast auf Stillstand abgebremst, weiter ausweichen konnte ich aber auch nicht. Lange Rede kurzer Sinn: mich hat der Aufprall auf die Seite geworfen, er fiel mehr oder weniger seitlich vom Rad. Der Anhänger hielt seine Fuhre sicher aufrecht.
Er und sein Rad haben nix abbekommen. Mir tut nur leicht das Knie weh, allerdings ist mein
Schaltauge leicht krumm und Schalthebel, Pedal und Schaltwerk haben Kratzer.
Habe die Schäden sofort laut fluchend bemängelt und mit Fotos festgehalten. Er entschuldigte sich mehrfach und versprach die Schäden zu übernehmen bzw an seine Versicherung weiterzugeben.
Habe nicht die Polizei gerufen. Bei uns dem Land hätte das ewig gedauert. Wenn sie überhaupt gekommen wären.
Jetzt zu meiner Frage: Was ist eine realistische Forderung? Ein rechter STI kostet Liste 320€, das Schaltwerk 280€, Pedale im Set 200€ und ein
Schaltauge 15€. Das in Summe als Schaden anzugeben, fände ich schon heftig. Zumal alles noch funktioniert.
Andererseits tun mir die Kratzer in der Seele weh und ich hatte vor dem Zusammenstoß ein makelloses Rad.
Habe bei gleich meinem örtlichen Radhändler angehalten, ob er Erfahrung mit sowas hat und wie ein Kostenvoranschlag aussehen würde. Allerdings faselte er nur was von "erstmal die gegnerische Versicherung fragen, bla bla bla".