Konkrete Konfliktsituationen im Verkehr

[oli-w]

Und wann bist du das letzte Mal bei rot über die Ampel gegangen?

 

[Cyclocycler]

Wenn ich über rot ginge und fast überfahren werde, wäre es MEINE Schuld, also was gibt es da zu diskutieren. Wenn ich aber auf dem Rad/Gehweg/Fussgängerampel fast überfahren werde(bzw im Januar bin ich in so einer Situation überfahren wurden), frage ich mich wo mein Verhalten mehr MITeinander sein kann.

 

[oli-w]

Ok, du verstehst es nicht. War wohl zuviel erwartet. Schwamm drüber.

 

[Cyclocycler]

Nee, DU verstehst es nicht(ist wohl zu hoch für dich), aber hast recht, forget it.

 

[Sparkassendirektor]

Er will wohl sagen, daß das Gefährdungspotential eines Fußgängers geringer ist als das eines Kfz, womit er ja Recht hätte.

 

[oli-w]

Das kommt auf die Situation an. Aber wir sind alle nur Menschen und machen alle Fehler. Wenn man anderen Menschen keine Fehler zugesteht, dann darf man selbst auch keine machen. Das Gefährdungsptential lassen wir mal außen vor. Es ist klar, dass ich als Fußgänger keinen Autofahrer zu Tode laufen kann. Aber man kann auch als Fußgänger nicht unerhebliche Unfälle verursachen, ebenso als Radfahrer.

Ich hab's an anderer Stelle schon geschrieben: Hier wird Krieg gegen Autofahrer geführt. Das Feindbild Autofahrer wird immer mehr verteufelt und alle Autofahrer sind die größten Arschlöcher auf Erden. Ich sehe das halt ein bisschen anders. Es gibt genug Autofahrer, die rücksichtsvoll sind. Und wie gesagt:Schwarze Schafe gibt es in jedem Lager. Einige davon offenbar auch in diesem Thread.

Auch schonmal geschrieben: Führt ihr mal Krieg, ich fahre Fahrrad.

Nee, DU verstehst es nicht(ist wohl zu hoch für dich), aber hast recht, forget it.

Das dachte ich eigentlich eher von dir.

 

[Jack-Lee]

Das kommt auf die Situation an. Aber wir sind alle nur Menschen und machen alle Fehler. .

Das ist ja ok.
Aber "Fehler machen" und mit voller Absicht auf andere draufhalten um zu zeigen das man "The King of the Road" ist, bei rot fahren um fix noch drüber zu kommen, Radfahrern kilometerweit hupend mit 10cm Abstand folgen, usw... Das ist pure Absicht und gehört mit aller Härte bestraft.

Leider werden ja sogar Blitzer im Radio durchgesagt.. Wie hirnrissig ist das denn.. Aber Schmiere stehen bei einem Bankraub ist illegal..

 

[oli-w]

Das klingt so, als ob das bei dir Alltag wäre. Jeden Tag mindestens einmal. Ich hab sowas noch nie erlebt.

 

[Sparkassendirektor]

... Das Gefährdungsptential lassen wir mal außen vor. Es ist klar, dass ich als Fußgänger keinen Autofahrer zu Tode laufen kann. Aber man kann auch als Fußgänger nicht unerhebliche Unfälle verursachen, ebenso als Radfahrer.
...

Enschuldigung, das ist aber schon ein sehr verharmlosender Vergleich.
Natürlich sind die Unfälle, die von Radfahrern oder Fußgängern normalerweise verursacht werden,
nicht ansatzweise vergleichbar mit den von Kfz verursachten Unfällen.
Weil das so ist, hat der Gesetzgeber in § 7 StVG für Kraftfahrzeuge die verschuldensunabhängige Gefährdungshaftung
festgeschrieben: Die von Kfz ausgehende Betriebsgefahr ist ungleich höher als die von Fahrrädern
und Fußgängern ausgehende "Betriebsgefahr".
Es wäre deshalb schön, wenn man nun nicht alles irgendwie vermengte.

 

[Jack-Lee]

Das klingt so, als ob das bei dir Alltag wäre. Jeden Tag mindestens einmal. Ich hab sowas noch nie erlebt.

Mir wurde leider mehrfach bestätigt das die hiesige Gegend wirklich arg aus dem Rahmen fällt.
Sehe ich als ADFC Vorsitzender halt auch bei vielen anderen Dingen.. Politisch wird hier an allen Fronten gegen Radler aufgefahren, die Bevölkerung würde lieber mit dem PKW aufs Klo fahren, als einen Meter mit dem Rad :/

 

[Jack-Lee]

Mir wurde leider mehrfach bestätigt das die hiesige Gegend wirklich arg aus dem Rahmen fällt.
Sehe ich als ADFC Vorsitzender halt auch bei vielen anderen Dingen.. Politisch wird hier an allen Fronten gegen Radler aufgefahren, die Bevölkerung würde lieber mit dem PKW aufs Klo fahren, als einen Meter mit dem Rad :/

PS. dieses verharmlosen der Betriebsgefahr von den 1000kg+ Fahrzeugen erinnert mich immer sehr an den Satz der US-Waffenlobby: "Waffen bringen niemanden um, sondern der Träger". Also jeden mit Waffen ausstatten..zur Sicherheit.

 

[Kaugirl]

Leider werden ja sogar Blitzer im Radio durchgesagt.. Wie hirnrissig ist das denn..

Ich habe mich da auch lange drüber geärgert, zumal die mit so verniedlichenden Namen wie "Flitzer Blitzer" angekündigt werden. Mittlerweile sehe ich das etwas zwiegespalten, denn die Warnung kann auch eine generell abschreckende Wirkung haben: Wenn Hein Doof tagtäglich im Radio hört, dass irgendwo Blitzer stehen, wird ihm immer wieder bewusst gemjacht, dass er eine reelle Chance hat, geschnappt zu werden beim Rasen.
Blitzer in 30'er Zonen und vor Schulen werden meines Wissens zudem gar nicht publik gemacht.

 

[oli-w]

Sehe ich als ADFC Vorsitzender halt auch bei vielen anderen Dingen.

Das erklärt einiges

die Bevölkerung würde lieber mit dem PKW aufs Klo fahren, als einen Meter mit dem Rad :/

Das muss ja jeder selbst wissen.

 

[TVMBison]

fast von einem rückwärtsfahrenden Auto überfahren...
Am nächsten Tag ... kam ein Auto auf dem Gehweg...
Gestern fast von links ein Auto angefahren...

final destination - wenn wir nichts mehr von dir lesen ist es eingetreten

 

[cbk]

Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte mal als Fussgänger einen geisterfahrenden Autofahrer fast getötet habe.

Kommt drauf an, was Du unter "Töten" verstehst.

Beispiel: Ein Fußgänger mit Sichtweite 30cm (nämlich bis zum Handy-Display) rennt auf die Straße ohne es überhaupt zu merken. Ein Motorradfahrer versucht auszuweichen, schafft es auch noch den Fußgänger nicht zu treffen, stürzt aber bei dem Manöver tödlich. Hat jetzt der Fußgänger den Motorradfahrer umgebracht oder nicht?

 

[Jack-Lee]

Kommt drauf an, was Du unter "Töten" verstehst.

Beispiel: Ein Fußgänger mit Sichtweite 30cm (nämlich bis zum Handy-Display) rennt auf die Straße ohne es überhaupt zu merken. Ein Motorradfahrer versucht auszuweichen, schafft es auch noch den Fußgänger nicht zu treffen, stürzt aber bei dem Manöver tödlich. Hat jetzt der Fußgänger den Motorradfahrer umgebracht oder nicht?

Kommt wie oft vor bei den knapp 4000 Verkehrstoten ? 5 mal?

Immer fein die größte Energie in das kleinste erreichbare Ergebniss stecken. Denn dann braucht man sich nicht um die großen Dinge kümmern
(Siehe Helmpflicht)

 

[alsi]

Was wie jetzt?????
Helmpflicht für Fußgänger beim Straße überqueren in der Motorradsaison ????

 

[Cyclocycler]

Beispiel: Ein Fußgänger mit Sichtweite 30cm (nämlich bis zum Handy-Display) rennt auf die Straße ohne es überhaupt zu merken. Ein Motorradfahrer versucht auszuweichen, schafft es auch noch den Fußgänger nicht zu treffen, stürzt aber bei dem Manöver tödlich. Hat jetzt der Fußgänger den Motorradfahrer umgebracht oder nicht?

Kann passieren aber was hat das mit mir zu tun? Ich laufe nicht bei Verkehr schnell über rot, während der Autofahrer letztens, der eine gesamte Strassenlänge über den Gehweg geheizt ist, das mit voller Absicht machte. Der Honk, der über rot auch noch als Geisterfahrer unterwegs war, war einfach nur blöd oder abgelenkt. Man ist halt abgelenkt, wenn man gleichzeitig am Smartphone hängt. Ich bin trotz grün stehengeblieben(zum Glück), weil ich trotzdem schaue und nicht blind los latsche.

final destination - wenn wir nichts mehr von dir lesen ist es eingetreten

Ich habe immer schon gedacht, ich ende eines Tages als Roadkill.

Das klingt so, als ob das bei dir Alltag wäre. Jeden Tag mindestens einmal. Ich hab sowas noch nie erlebt.

Vielleicht ist die Ecke wo du wohnst weniger gefährlich. Komm mal nach Köln. Köln hat einen aggressiven Verkehr. Zusätzlich, wie oft bist du wirklich zu fuss unterwegs, im Sinne von 3-5 km in die Innenstadt zu fuss latschen? ich mache das ständig, wenn ich nicht gerade auf dem Rad unterwegs bin, was täglich ist. Ein Auto oder Führerschein habe ich nie besessen. Ich bin selbst 3 Jahre durch Londons Verkehr täglich geheizt, und die fahren auch nicht zimperlich.
Ist ja klar, wer überwiegend zu fuss oder per Rad unterwegs ist, hat auch zwangsläufig mehr Konfliktsituationen. Die sache ist nur, dass seit es Smartphones gibt, ist die Aufmerksamkeit deutlich gesunken. Früher ging es noch.

 

[oli-w]

Vielleicht ist die Ecke wo du wohnst weniger gefährlich. Komm mal nach Köln. Köln hat einen aggressiven Verkehr. Zusätzlich, wie oft bist du wirklich zu fuss unterwegs, im Sinne von 3-5 km in die Innenstadt zu fuss latschen? ich mache das ständig, wenn ich nicht gerade auf dem Rad unterwegs bin, was täglich ist. Ein Auto oder Führerschein habe ich nie besessen. Ich bin selbst 3 Jahre durch Londons Verkehr täglich geheizt, und die fahren auch nicht zimperlich.
Ist ja klar, wer überwiegend zu fuss oder per Rad unterwegs ist, hat auch zwangsläufig mehr Konfliktsituationen. Die sache ist nur, dass seit es Smartphones gibt, ist die Aufmerksamkeit deutlich gesunken. Früher ging es noch.

Ich kenne Köln, allerdings nicht als Radfahrer. Düsseldorf ist auch nicht ohne. Zu Fuß 3-5 km? No way. Ich bin gehbehindert und freue mich, dass ich radfahren kann. Zu Fuß wäre bei mir nach spätestens 2 km Ende im Gelände. Wiegetritt ist bei mir auch nur bedingt möglich. Läuft fast alles im Sitzen ab.

 

[Cologne-Racer]

Ich habe mich da auch lange drüber geärgert, zumal die mit so verniedlichenden Namen wie "Flitzer Blitzer" angekündigt werden. Mittlerweile sehe ich das etwas zwiegespalten, denn die Warnung kann auch eine generell abschreckende Wirkung haben: Wenn Hein Doof tagtäglich im Radio hört, dass irgendwo Blitzer stehen, wird ihm immer wieder bewusst gemjacht, dass er eine reelle Chance hat, geschnappt zu werden beim Rasen.

man müsste dann aber folgrichtig JEDEM den Lappen rigoros knipsen, der bei umfangreich medialer Blitzervorankündigung (z.B. bundesweiter Blitzmarathon), wo auch noch genau genannt wird, WO genau geblitzt wird, dann immer noch zu schnell unterwegs ist.


aber wie krude hierzulande die PKW-Lobby bevorzugt wird, sieht man auch an so Dingen wie aktuell "VW-Abgas-Skandal"; da ist medial nicht von Betrug die Rede, sondern verhamlosend von Trickserei, Schummelei etc.

klasse auch ehemalige Diskussionen mit der Trachtrengruppe anlässlich Unfallschwerpunkten, dass man die Radfahrer (sic!) sensibilisieren müsse, dass der Kraftwagenverkehr sich oftmals nicht an die Regeln hält...(äh, Hallo?)

oder neulich, dieses Pillepalle Urteil, 1 Radler tot gefahren, den anderne schwer verletzt, nur weil ein Girlie am Smartphone tippt. alles halb so wild. 2 Jahre Bewährung.

so sind keine Blumentöpfe zu gewinnen und die Unfall-Personenschäden bei den Radlern bleiben unverändert hoch (offiziell 78.296 in 2014), davon 17,4% Alleinunfälle, 74,2% mit PKW, Rest verteilt sich auf Fußgänger, andere Radler, Motorradfahrer.

Bei Unfällen mit einem Pkw war der Radfahrer nur zu 24,7 % und bei Unfällen mit Güterkraftfahrzeugen nur zu 20,2 % der Hauptverursacher des Unfalls. oder andersrum, 3/4 PKW schuld, 4/5 LKW.

d.h., rund 45.000 Verletzte Radler gehen 2014 auf das Konto von PKW/LKW.


interessante Notiz am Rande, weil öfter mal thematisiert:

Nichtbeachtung der Beleuchtungsvorschriften am Fahrad = 3 (in Worten drei!) Personenschäden



Quelle: Destatis, Zweiradunfälle im Straßenverkehr