fuerdieenkel
Attraktives Mitglied
Dr Müllersfritz em Erlagrond Isch manchmal übel dra.
Er schaffet fleißig, tuat sich om , Ond mahlt au - wenn er ka.
Doch fehlt 's ehm halt am Wasser oft, Ond 's Rad stoht tägweis still.
Es dreht sich oft bloß halba rom,
Wie 's Wasser eba will.
Dem Müller, wo 's am Wasser fehlt, Fehlt 's meischtens au am Wei,
Ond wo sich 's Rad so langsam dreht, Da ka koi Wohlschtand sei.
Wir kehren wieder ins Regnitzbecken zurück und machen uns auf die Suche nach dem nächsten Zufluß. Eigentlich sollte man hier - traut man den Flurnamen - auf weitere Mühlen stoßen aber der Sucher findet nichts dergleichen. Der Grund liegt allerdings auf der Hand:
der Bau des Main-Donau-Kanals oder wie es Dieter Hildebrandt ihn nannte "Alfons-Goppel-Prestige-Tümpel", wurde an dieser Stelle 1967 beendet und drehte den ursprünglichen neandernden Flußlauf und damit auch viele Zuflüsse und deren Anrainer-Bauten auf Links. Regnitz und Kanal teilen sich auf Teilstücken ein Becken und für Mühlenromantik war kein Platz mehr (von der ursprünglichen Flora und Fauna sprechen wir erst gar nicht).
Bei Buttenheim fließt die kleine Deichselbach in die Regnitz. Direkt im Ort finde ich eine Mühle, die noch als Sägewerk regen Betrieb hat. Viele dunkle Gesellen und große Hunde halten mich auf Respektabstand.
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Ein Stück aus dem Ort befindet sich die imposante Rothmühle, doch die Enttäuschung vor Ort ist groß.
Eine große Tierarztpraxis und ein angesiedeltes Sägewerk lassen leider keine typ. Mühlenambiente am umgeleiteten Bauchlauf aufkommen.
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Also rauf auf Rad und weiter bis nach Dreuschendorf. Hier wird die Suche belohnt und eine bisher vor meinen Augen verborgene, sanierte Mühle gefunden. Offensichtlich steht sie aber schon länger leer und wartet auf hier geduldig auf neue Bewohner.
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Idiosyncrasie (Wilhelm Busch)
Der Tag ist grau. Die Wolken ziehn.
Es saust die alte Mühle.
Ich schlendre durch das feuchte Grün
Und denke an meine Gefühle.
Die Sache ist mir nicht genehm.
Ich ärgre mich fast darüber.
Der Müller ist gut, trotz alledem
Ist mir die Müllerin lieber.
Wir radeln heute den kleinen Deichselbach ein Stück weiter hinauf.Es saust die alte Mühle.
Ich schlendre durch das feuchte Grün
Und denke an meine Gefühle.
Die Sache ist mir nicht genehm.
Ich ärgre mich fast darüber.
Der Müller ist gut, trotz alledem
Ist mir die Müllerin lieber.
Fun Fact:
wir sind jetzt im dritten Dorf seit Mündung und kommen schon an der vierten Brauerei vorbei. Hier in Gunzendorf ist es einfach denke ich, denn die Karte zeigt mir eine Gaststätte namens "Alte Mühle". Dort angekommen suche ich planlos umher und fahre durch den Morast am Bach entlang. Langsam dämmert es mir:
diese Mühlenjungs haben mir eine Falle gestellt. Alles nur geklaut oder so....
Da ist nichts außer einem brachen Gasthaus und einem Reiterhof. Aber nicht mit mir. Das Ablenkungsmanöver fliegt auf, als ich wieder auf dem Heimweg ein zweites mal durch den Ort komme und mich verfahre. Plötzlich stehe ich hiervor:
Im nächsten Dorf gibt es am Orteingang eine Bäckerei für Landbrot- verdächtig, verdächtig.
Ich stapfe hinter das Anwesen durch Unrat Richtung Bach.
In der dunklen Einhausung sieht es so aus:
Eine noch!
Im nächsten Ort- das für seine pittoreske Schönheit premierte Frankendorf - schlängelt sich der lebhafte Bach in Serpentinen kunstvoll durch die Häusergassen.
Klein aber fein.
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