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Ist Velophobie heilbar durch Stahlrenner?

Daher schrieb ich ja, dass man mit nem Pedelec locker auch andere, anspruchsvollere Routen fahren kann. Nach dem Eingangspost entstand der Eindruck, dass die Schwester mit Fahrrädern so gar nix anfangen kann. Und es gibt auch optisch ansprechende Pedelecs. Jetzt nicht unbedingt nach dem Verständnis dieser kleinen Radgruppe hier, ist ja auch nicht so relevant.
 

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Re: Ist Velophobie heilbar durch Stahlrenner?
Finde ich ein super schönes Projekt von Dir und das allermeiste, was ich dazu denke wurde auch schon gesagt:)

Diese Punkte möchte ich aber doch noch mal herausstellen
Zum Thema mixte oder Trapez hat es @Linda_Bln gut zusammengefasst.
Den Antrieb hat @plattenfritz aus meiner Sicht passend definiert
Und irgendjemand schrieb, dass es mindestens eine Shimano 600 Gruppe sein sollte. Auch sehr richtig...
Wie viele meiner Vorredner kann man denke ich auch gut überlegen welche relevanten Teile man etwas moderner gestaltet. Z.b. hat das Thema Komfort engen Zusammenhang mit dem Thema Reifenbreite, dass dann wiederum V-Brakes oder besser Mini-Vs nötig machen könnte.
Da würde ich auch keine Abstriche machen und im Zweifel immer im Sinne des Fahrkomforts entscheiden.
Aber auch die 600er Bremskörper oder die ersten Dura Ace Dual Pivot mit KoolStop Belägen oder ähnlichem ausgerüstet können eine super Bremsleistung bringen...

Achja, eins noch: Wenn Rahmenschaltung, dann entweder per Schelle am Vorbau oder Lenkerendschalthebel... ist für Einsteiger einfach besser zu bedienen. Und gerastert sollte die Schaltung sein.

viel Erfolg mit dem Projekt, ich finds großartig!
 
Ich fasse zusammen:
Der Themenstarter ist altersmäßig zwischen 40 und 50, seine Schwester also auch so ungefähr. Sie ist nicht mit dem Rad unterwegs und kommt im Sommer zu einem Besuch nach Deutschland. Dazu braucht sie für ein bis zwei Ausflügen ein Fahrrad.

Wenn man die Unvernunft, die allen in diesem Subforum Aktiven durchaus innewohnt, außen vor lässt, kommt doch nur zu einem Schluss: Ein Leihrad von ordentlicher Qualität. Bequemes und sicheres Fahren auf gut ausgebauten Wegen schreit doch geradezu danach. Eine für den Nichtrennradler bequeme Haltung, griffige aber gut dosierbare Bremsen und eine solide Nabenschaltung bringen einen Anfänger in den besten Jahren wohl wesentlich eher auf die Radspur als eine olle Mixte-Gurke mit rasselnder Kettenschaltung, wenn möglich nicht indexiert, schlaffen Bremsen und zu sportlicher Sitzposition.

Punkten mit Blick in Richtung Stahlklassiker kann man da wohl eher wenn man selbst als Begleitung einen absoluten Hingucker fährt und dabei so souverän lächelnd die Richtung vorgibt, dass am Ende der Tour nicht nur die Schwester sich gerne im Gefolge aufhielt ;)
 
Guten Morgen,

nachdem die Schnappatmung beim Betrachten der Fotos abgeklungen ist und sich der Speichelfluss wieder normalisiert hat, möchte ich euch für eure konstruktiven Beiträge danken! Bin sehr begeistert!

Ihr habt so ziemlich alle Gedanken geäußert und betrachtet, die ich auch schon hatte. Das hilft - danke! Ich tendiere zu einer Art "Mogel-Klassiker", d.h. guter Rahmen, aber ganz vorsichtig modernisiert und etwas auf Komfort getrimmt - also Bügellenker, breiterer Sattel, Schaltung am Lenker, kürzere Übersetzung, breiter(e) Reifen (zumindest keine "Dackelschneider"). Also so etwa wie von ba5ik gezeigt.

Ich werde also etwas Hand anlegen müssen. Mein Ansatz bisher: Ich suche ein Rad mit einem gutem Rahmen, das als weithin unbekannte "Hausmarke" gehandelt wurde, z.B. ein Levero oder Valdenaire, das einige der o.g. Kriterien erfüllt und mit überschaubarem Aufwand angepasst werden kann. Denn das Risiko besteht ja trotz aller Mühe, dass es die Aktion doch keinen Spaß macht und ich dann ein Rad übrig habe. Wenn's aber klappt, hätte ich eine Basis für eine Restauration, ohne etwas Historisches kaputt zu machen.



HG

Wordman
 
Weil schon zweimal der Gedanke ans Ausleihen oder Mieten genannt wurde: Im Prinzip ja, das war unsere erste Idee ja auch. Aber dann stöberte ich durch die Mietangebote der Radläden und Verleiher der Region - au weia. Nur Rollmöpse, aber keine "echten" Fahrräder. Tiefsteinsteigerrahmen mit "Deo-Lenker" aus der 20-Kilo-Klasse. Die schmeißt man doch nach längstens einer Stunde schreiend in die Elbe. Nirgendwo gibt es ein vernüftiges Trekking-Bike moderner Bauart oder ähnliches. Deshalb die Idee, sich einem eigenen Rad anzunähern - auch, damit man es jedes Jahr benutzen kann.

Oder hat jemand eine Idee, wo es hier in der Lüneburger Heide einen "gescheiten" Radverleiher gibt?

HG

Wordman
 
Man kann ja auch mal bei Nachbarn, Arbeitskollegen oder Freunden fragen.
 
Da ist leider nirgendwo etwas zu erkennen. Hier fährt außer mir niemand ernsthaft Rad. Aber ich forsche mal weiter in diese Richtung.
 
ich will hier nicht den Pessimisten spielen, aber wer nie Fahrrad fährt, dem tut nach einer Stunde der Hintern weh..... egal wie breit die Reifen und gefedert der Sattel ist...
Nicht dass es euch geht wie den Hamburger Ameisen von Ringelnatz;););)
 
:) Deshalb fahren wir ja auch "nur" 40 - 50 km, machen einen Tag Pause (= Wandern!) und fahren dann wieder zurück. Außerdem ist meine Schwester extrem zähe - läuft im Hochsommer zu Fuß (!) in 30 Tagen 650 km quer durch Spanien und im Jahr ca. 2.500 km insgesamt.

Was soll sie auch sonst machen, so ohne Fahrrad.
 
Nur Rollmöpse, aber keine "echten" Fahrräder. Tiefsteinsteigerrahmen mit "Deo-Lenker" aus der 20-Kilo-Klasse. Die schmeißt man doch nach längstens einer Stunde schreiend in die Elbe.

Genau so ist es!!!

Zum Thema Hintern...Sorry fürs OT... :D


Das ist absolut kein OT... ohne Radhose oder -unterhose werden 40-50 km schmerzhaft.

Damen-Fahrradunterhose.jpg
 
Ein Pedelec kommt übrigens nicht in Frage - will sie nicht (weil eine Freundin damit beim Absteigen gestürzt ist - klarer Bedienerfehler) und ich auch nicht. Zu viel Masse und Technik auf einer Strecke, wo man es gar nicht braucht. Wir fahren ja nur rund 50 km - für's erste Mal soll das genügen. Wenn, wie oben gesagt, das Rad sympathisch sein muss (musses!), dann gehen zumindest Miet-Pedelecs gar nicht.

Wenn ihr den Ausflug ins Zynische gestattet: Ich habe zwar auch schon beeindruckende E-Mountainbikes im Schwarzwald erlebt, aber viel öfter gruselige Pedelecs mit rasenden Rentnern. Vom glücklichen Händler mit allen (!) erdenklichen Accessoires ausgerüstet, stürzen sie sich todesmutig zu Tale - ohne einen Funken Fahrtechnik oder Fahrradbeherrschung. Da kriegen die schweren Tiefeinsteigerräder ganz schön Schwung - und Rahmenflattern. Muffensausen allerding findet nicht statt - "fillet-brazed"! :) So kam mir manch' mörderische Mutti bei Sommershitze mit wild im Fahrtwind flatternder Funktionsjacke (3000 Meter Wassersäule), stets schief sitzendem Helm (für's Anpassen keine Zeit - "Hauptsache, er passt!") mit unbedingt (!) lose herunterbaumelndem Kinnriemen auf dem Murgtalradweg von Freudenstadt (700 m über NN) aus entgegen geflogen - auch in blinden Kurven, fröhlich juchzend oder mit panisch weit aufgerissenen Augen. Sie staunten dann über Gegenverkehr: "Sie fahren in die falsche Richtung!" "Das ist keine Einbahnstraße!" "Aber niemand fährt den Weg falsch herum, der geht doch oben nach unten..."

Hier im Norden gibt's keine (nennenswerte) Berge. Deshalb ist bei den gesetzlich verordneten 25 km/h Schluss. Ich habe zwei Sorten Pedelec-Fahrer ausgemacht. Die einen sind so fit, dass sie elektrisch unterstützt die 25 km/h halten. Was für mich persönlich sehr blöd ist, weil das so ungefähr meine Normalgeschwindigkeit ist (bin ja nur Liebhaber, kein Sportler). Dem Gelände entsprechend bin ich also mal etwas schneller und mal etwas langsamer, was mitunter zu ständigen beiderseitigen Überholvorgängen führt - das nervt, aber dafür kann ja niemand etwas. Die andere Gruppe sind die radelnden Untoten, die nur deshalb noch unterwegs sind, weil der Akku noch nicht leer ist. Sie kriechen trotz E-Unterstützung an der Grenze zum Umkippen vor einem her, am liebsten zu zweit und nebeneinander. Das Leben verlangt nach Geduld. Den Velosophen verlangt's nach französischen Provinzsträßchen.

War ich jetzt ausschweifend bzw. hinreichend unsachlich? Sorry, da geht die Tastatur mit mir durch. Natürlich ist es schön, wenn man im Alter länger radeln kann, weil die Technik hilft. Vielleicht freue ich mich auch mal darüber.
 
Da mir die Situation sehr bekannt vorkommt, hier meine etwas abwegige Lösung.

Projekt: Alltags- und Kurztourenrad für meine Freundin: französisches Rennrad aus den 70ern oder 80ern mit Mixte oder Meralrahmen.
Nach einem halben Jahr Suche und ganz subtilen Nachforschungen ist das dabei rausgekommen:
IMG_5305.JPG

Mountainbikerahmen von 1990, breite Reifen, Schutzbleche, bergtaugliche Übersetzung und Schaltung am Lenker.
War die richtige Entscheidung.
 
Ein Pedelec kommt übrigens nicht in Frage - will sie nicht (weil eine Freundin damit beim Absteigen gestürzt ist - klarer Bedienerfehler) und ich auch nicht. Zu viel Masse und Technik auf einer Strecke, wo man es gar nicht braucht. Wir fahren ja nur rund 50 km - für's erste Mal soll das genügen. Wenn, wie oben gesagt, das Rad sympathisch sein muss (musses!), dann gehen zumindest Miet-Pedelecs gar nicht.

Wenn ihr den Ausflug ins Zynische gestattet: Ich habe zwar auch schon beeindruckende E-Mountainbikes im Schwarzwald erlebt, aber viel öfter gruselige Pedelecs mit rasenden Rentnern. Vom glücklichen Händler mit allen (!) erdenklichen Accessoires ausgerüstet, stürzen sie sich todesmutig zu Tale - ohne einen Funken Fahrtechnik oder Fahrradbeherrschung. Da kriegen die schweren Tiefeinsteigerräder ganz schön Schwung - und Rahmenflattern. Muffensausen allerding findet nicht statt - "fillet-brazed"! :) So kam mir manch' mörderische Mutti bei Sommershitze mit wild im Fahrtwind flatternder Funktionsjacke (3000 Meter Wassersäule), stets schief sitzendem Helm (für's Anpassen keine Zeit - "Hauptsache, er passt!") mit unbedingt (!) lose herunterbaumelndem Kinnriemen auf dem Murgtalradweg von Freudenstadt (700 m über NN) aus entgegen geflogen - auch in blinden Kurven, fröhlich juchzend oder mit panisch weit aufgerissenen Augen. Sie staunten dann über Gegenverkehr: "Sie fahren in die falsche Richtung!" "Das ist keine Einbahnstraße!" "Aber niemand fährt den Weg falsch herum, der geht doch oben nach unten..."

Hier im Norden gibt's keine (nennenswerte) Berge. Deshalb ist bei den gesetzlich verordneten 25 km/h Schluss. Ich habe zwei Sorten Pedelec-Fahrer ausgemacht. Die einen sind so fit, dass sie elektrisch unterstützt die 25 km/h halten. Was für mich persönlich sehr blöd ist, weil das so ungefähr meine Normalgeschwindigkeit ist (bin ja nur Liebhaber, kein Sportler). Dem Gelände entsprechend bin ich also mal etwas schneller und mal etwas langsamer, was mitunter zu ständigen beiderseitigen Überholvorgängen führt - das nervt, aber dafür kann ja niemand etwas. Die andere Gruppe sind die radelnden Untoten, die nur deshalb noch unterwegs sind, weil der Akku noch nicht leer ist. Sie kriechen trotz E-Unterstützung an der Grenze zum Umkippen vor einem her, am liebsten zu zweit und nebeneinander. Das Leben verlangt nach Geduld. Den Velosophen verlangt's nach französischen Provinzsträßchen.

War ich jetzt ausschweifend bzw. hinreichend unsachlich? Sorry, da geht die Tastatur mit mir durch. Natürlich ist es schön, wenn man im Alter länger radeln kann, weil die Technik hilft. Vielleicht freue ich mich auch mal darüber.
Grandios ! Lesen !:daumen:
 
Vielen Dank euch allen für eure Meinungen!

Ich stöbere seit inzwischen vier Wochen durch die einschlägigen Fahrradbörsen im Netz, u.a. auch in FR, NL und GB. Allerdings ist da kaum etwas dabei, was alle Kriterien erfüllt. In FR werden mit "Damenrahmen" nur lieblose Billigheimer angeboten, allerdings öfter in kleinen Größen. In GB ist ebenfalls nicht viel zu holen - von den Transportkosten mal abgesehen. NL war bisher auch nicht ergiebig.

Auf das Naheliegende (bzw. hoffentlich eher -stehende) bin ich nicht gekommen - die direkte Anfrage an euch: Hat jemand, weiß jemand Rad? Vielleicht steht ja irgendwo ein von der Foristengattin verschmähtes Schnuckelstück vergessen hinter der Wohnzimmertür?

HG
Martin
 
Hallo Martin, hilfreich wäre auch noch was du bereit bist zu investieren. In ein Rahmenset oder Komplettrad.
 
Das ist die Gewissensfrage. Einerseits nicht zu viel - der Ausgang des Experiments ist ja ungewiss. Mir kommt es v.a. erstmal auf den Rahmen an. Sattel, Lenker usw. muss ich wahrscheinlich eh anpassen. Wenn's grundsätzlich passt, würde ich das Rad der diesjährigen kleinen Tour später dann auch langsam komplett neu aufbauen - und dabei auch vor einer schicken Neulackierung nicht zurückschrecken, sofern dadurch kein historischer Wert zerstört wird. Um's mal in den Raum zu rufen: maximal 400 Euro für's komplette Rad, um eine Ausgangsbasis zu haben, versteht sich?
 
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