AW: Hinterrad lässt sich nich gerade einbauen, Schaltauge - Hinterbau schuld ?
Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass der Transport des Rahmens ohne eingesetztes HR oder das Stellen des Rades in einen
Ständer zum Verziehen des Rahmens führen kann?!

BTW kann man sehr wohl nachweisen, dass kein Sturzschaden vorliegt, da bei einem solchen grobe Schrammen an den Ausfallenden zu sehen wären.
Unser armer dazz ist ja jetzt schon einen Schritt weitergekommen, deshalb könnt es ja hier eigentlich gut sein....
Ließ Dir noch mal durch was ich geschrieben habe:
Selbst in den ersten Monaten kann der Verkäufer argumentieren, dass die nicht bestimmungsgemäße Verwendung des Rades zu dem Mangel geführt hat, so z.B. ein Sturz oder das Hineinstellen des Rades in einen Fahradständers mit anschließender seitlicher Belastung oder das Transportieren des Rades ohne eingebautem Laufrad mit seitlicher Belastung oder, oder, oder...
So, jetzt bin ich der Radhändler und Du der traurige Radbesitzer.
Du: "Mein Rad ist krumm, Du bist Schuld."
Ich: "Ne, ne, Du hast das Rad schlecht behandelt. Wenn man ohne Felge seitlich den Rahmen belastet, dann verbiegt der. Außerdem ist das Rad über ein halbes Jahr alt. Du musst mir jetzt nachweisen, dass es schon beim Kauf so war."
Was machst Du jetzt? Gehst Du zur Polizei und beschwerst Dich? Bei einem allwissenden ehemaligen Radprofi, der dann Polizist geworden ist? Gehst Du vor Gericht und verklagst ihn? Bei einem allwissenden ehemaligen Radprofi, der dann Richter geworden ist?
Der Weg zum Gericht führt zwangsläufig über einen Gutachter. Ein Stevens Aspin ist für 1200 Euro zu haben. Wieviel wird ein neuer Rahmen kosten? Wieviel wird ein Gutachten + Anwalt usw. kosten?
Im übrigen: Wie soll der Gutachter zweifelsfrei nachweisen, dass das Problem
nicht nach dem Kauf entstanden ist?
An der Argumentation kannst Du sehen, dass es völlig irrelevant ist "was ich Dir erzählen will". Ich glaube gerne, dass das Problem schon beim Kauf bestand. Wenn Du aber einen Rennradrahmen ohne verbindende Achse zwischen den Ausfallenden seitlich belastest, dann bekommst Du ihn definitiv verbogen. Da ist nichts, womit sich der Rahmen abstützen könnte. Wenn Du Dein Rad bei einer Flugreise in einer dieser Taschen verpackst und die versteifende Transportachse vergisst, kannst Du beim Auspacken eine böse Überraschung erleben. Und dass das so grundsätzlich hätte passieren können, würde vor Gericht schon gegen den Radbesitzer ausreichen, wenn es denn hart auf hart käme.
Und Dein "Beweis" mit den fehlenden Kratzern ist auch kein Beweis: Beim Sturz kann es einen harten Schlag auf den Schnellspanner gegeben haben, der steht ja deutlich weiter raus. Den kann man auswechseln, dann sieht man gar nichts mehr. Nochmal für Dich: Ob ich persönlich glaube, dass das so war, spielt keine Rolle.
Stell Dir bei Deinen "Beweisen" mal vor, jemand würde vor Gericht bei einer wirklich relevanten Sache (mit Verlaub: also nicht bei so einem Kinderkram wie hier) so gegen Dich argumentieren. Da kannst Du froh sein, dass es so einfach nicht ist. Im Zweifel für...
whitewater hat gestern auch noch einmal schön die Grenzen eines Internet-Forums aufgezeigt. Vor ein paar Wochen gab es hier zu einem ähnlichen Thema einen schönen Thread gegeben: Einem Radfahrer ruiniert es unter misteriösen Umständen bei einem Sturz die Aufnahme der Bremse. Er fragt hier lediglich, ob der Rahmen noch retten könne und wird von der geballten Kraft des Internets dazu animiert, sich bei Händler bzw. Radhersteller zu beschweren und dort die Schuldigen zu suchen. Das gelingt nicht so recht und als er dies schildert, wird er plötzlich als Schmarotzer bezeichnet, der mit ungerechtfertigten Forderungen die Kosten bei den Radherstellern hochtreibt und dessen Zeche alle anderen (lieben) Radfahrer zahlen müssen. Absurdes Theater...