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Herbstliche Straßenverhältnisse...

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass sie mir in einer Rechtskurve auf meiner Seite entgegen kam. Hätte sie nicht im letzten Moment zur Besinnung gefunden, wäre ich einfach links an ihr vorbei. Zumindest war das damals der Plan.
Und Frauen auf Kollisionskurs. Jene allerdings in Münschen, nicht in Autschburg.
 
Alles Gute,
nach der AHB ist dann auch schon Weihnachten in Sicht.

Im übrigen, bei jüngeren Leuten steht Z. n Fahrradsturz ganz weit oben auf der Liste der Ursachen dieses Verletzungsmusters und es kann jedem von uns passieren. Mit einer Sh-Fx an dieser Stelle, wäre man vor der Möglichkeit der Bündelnagelung nach 4 bis 6 Monaten nur im Streckverband auf jeden Fall dauerhaft invalidisiert gewesen. Was jetzt daraus wird, bzw ob der Hüftkopf dauerhaft erhalten bleibt, ist auch nach einer DHS-Versorgung erst wesentlich später abschätzbar. Die schon geäußerten Bedenken bzgl möglicher Spätfolgen sind durchaus berechtigt
 
So, erstmal danke für all die guten Wünsche.


Hier wurde mehrfach gefragt, wie wo warum...

Es war am Sonntag morgen. Ich hatte eine heftige Trainingsrunde hinter mir (100km, ~ 29 km/h durch Eifel & hohes Venn) und war auf dem Weg nach Hause etwa 500 m von Zuhause entfernt.
Ich hatte schon längst Tempo ‘rausgenommen um die Beine zu lockern.
Mein Kopf war schon bei den nächsten für den Tag geplanten Tätigkeiten.

Beim Abbiegen nach rechts in einer Tempo 30-Zone in eine Seitenstraße kam mir ein Auto entgegen, ganz vorschriftsmäßig - nicht zu schnell und soweit es auf der engen Straße geht auf seiner Straßenseite. Also musste ich noch etwas mehr nach rechts als ich das geplant hatte - also noch mehr Schräglage.
Leider war dabei bei den herbstlichen Straßenverhältnissen die Haftgrenze überschritten und ich habe mich lang gemacht.

Die Leute waren sehr nett & hilfsbereit; nach 10 Minuten war der Krankenwagen da - solange wurde ich umsorgt und vor anderen Autos geschützt obschon ich mitten auf der Straße lag und mich nicht bewegen konnte.

Im Krankenhaus die Diagnose: Oberschenkelhalsbruch & Schlüsselbeinbruch.
Ich bin direkt vom Röntgen in den OP.
Ein befreundeter Chirurg meines Vaters hat nach der OP die Röntgenbilder angesehen und gesagt, das wäre alles sehr gut gemacht worden.

... Was jetzt daraus wird, bzw ob der Hüftkopf dauerhaft erhalten bleibt, ist auch nach einer DHS-Versorgung erst wesentlich später abschätzbar.

Das stimmt, es gibt noch das Risiko dass das nix gibt mit dem Anwachsen des Hüftkopfes.
Daher muss ich jetzt begrenzt belasten, um das wieder zusammen zu drücken - was ich auch nach Anleitung im "Kraftraum" fleißig tue.
Eine erste Röntgen-Nachuntersuchung war aber schon mal vielversprechend...​


Dann hat man allerdings beim Röntgen auch noch Arthrose (Gelenkverschleiß) in den Hüftgelenken festgestellt. :(

Beschwerden hatte ich keine wg. Arthrose, aber die könnten in Zukunft kommen. Je mehr Gelenkverschleiß, desto schneller.
Andererseits soll ich mich bewegen, damit die Gelenke durchblutet werden. Das beugt Arthrose vor.
Das bedeutet für mich in Zukunft, dass ich weiterhin Radfahren soll, aber dabei die gesunde Balance finden muss zwischen dem, was zu viel wäre ("Weiter so!" wäre wohl zu viel) und dem was zu wenig wäre (Aufhören wäre für die Gesundheit auch Scheiße).
Was ich vermeiden möchte ist dass es erforderlich würde Aufgrund von Verschleiß mit 65 ein künstliches Hüftgelenk zu bekommen; von diesen Leuten gibt's hier in der ReHa mehr als genug.
Also muss ich die Intensität reduzieren, sowohl von der Wattzahl her als auch von der Dauer (Jahres-Kilometer).

Ab nächste Woche komme ich bereits wieder auf einen Heimtrainer.
Ich soll das Bein belasten, aber im Moment nicht mehr als 1/2 Körpergewicht, Gehen also derzeit nur mit Gehgestell!
Mit Krücken geht nicht weil gleichzeitig das Schlüsselbein gebrochen ist.

Naja, wahrscheinlich kann ich irgendwann im Dezember wieder mehr oder weniger "normal" gehen.

Derzeit bin ich hier in der ReHa und darf mich mit gaaanz vielen Damen der 80+ Fraktion vergnügen...

Naja, ich komme hier auch wieder raus und werde aller Voraussicht nach auch wieder ein „normales“ Leben führen können. Wenn auch mit reduzierten Radfahraktivitäten.

Aber das war schon ein dicker Denkzettel für mich. Man stellt dabei so einiges in Frage und sortiert die Prioritäten neu.
 
Schön, dass alles nach Plan läuft. Die Arthrose scheint wohl das schlimmere Übel :( zu sein.
...Derzeit bin ich hier in der ReHa und darf mich mit gaaanz vielen Damen der 80+ Fraktion vergnügen...
Check doch mal, ob die noch Klassiker im Keller haben? Vom Jahrgang sind es dann auch die interessanteren...Rennräder meine ich :D
 
gefällt nicht wirklich, gut aber, dass du vernünftig versorgt wurdest!

was ich von deiner geschichte mitnehme:
reifen müssen nicht "klassisch korrekt" sein, sondern gute bodenhaftung bieten, auch wenn das auf schmieriger nässe und laub nicht immer hilft, wenn man sich im grenzbereich der fahrphysik bewegt.
immer, wenn man nicht so schnell fährt, sollte man wohl besonders aufpassen - meine stürze passierten auch fast ausnahmslos bei vermeintlich "harmlosen" geschwindigkeiten. mehr als die oberste hautshcicht hab ich allerdings nie dabei eingebüßt.

den nächsten 200er beim ivo fahren wir dann zusammen - du im schongang und ich angestrengt wie immer...
 
Hallo Chris

Ist mein erster Beitrag,lese aber schon länger mit und werde mich auch noch vorstellen.

Ich kann nachfühlen wie es dir geht: Am 30. August fuhr ich im Regen eine Trainingsrunde war nach etlichen KM dieses Jahr super in Form und 3min von daheim entfernt rutscht mir beim herausfahren aus einem 1 Woche zuvor fertig gestellten Kreisverkehr beim Aufstehen in den Wiegetritt das Hinterrad einfach durch.

Durch die plötzlich Gewichtsverlagerung hebt es mich aus und ich knalle voll auf die linke Seite - Oberschenkeltrümmerbruch...

Mein Glück war das das Bein am nächsten Tag voll belastbar waf und ich theoretisch auftreten hätte können...

Ich kann mittlerweile ohne Krücken wieder gehen und bin 3x die Woche ein spezielles Training am absolvieren, zusätzlich fahre ich Ergometer - wundere dich nicht über die sehr beschränkte Meistungsfähigkeit und Unbeweglichkeit im Bein

Wie Du schon sagtest habe auch ich meine Prioritäten hinterfragt, trotzdem freue ich mich wieder aufs Radfahren auch wenn Anfangs sicher die Angst mitfährt!

Alles Gute und schnelle Genesung!!

Grüße Alex
 
@Chris-AC und @Alex73
ich möchte mich bei euch für die Beiträge einmal herzlich bedanken.
Normalerweise zeigt man ja lieber Bilder auf denen die Sonne scheint, ihr habt mir aber noch einmal vor Augen gehalten, wie wichtig es ist immer "dran" zu bleiben, auch wenn es nur locker rollt oder es noch 500 Meter bis nach Hause sind.
Ich hab mal das Mopped nachlässig auf den Seitenständer gestellt, der linke Knöchel passte zum Glück haargenau in die Lücke zwischen Motorblock und Bordsteinkante. Ist fast 20 Jahre her, werd ich nie vergessen, passiert mir auch nie wieder.

Der temporäre (hoffentlich) Abschied vom Ignatz letzte Woche und eure Geschichten machen mir eindrücklich bewußt, dass andere Dinge als die Gesundheit ganz schnell in den Hintergrund rücken können.
In dem Sinne noch mal alles Gute und toi, toi, toi.
 
Der Ignatz? Hat er nicht gesagt, nur dass es nix mit dem Forum zu tun hat. Da macht man sich ja so seine Gedanken.
 
@Chris-AC : Ein Unglück kommt selten alleine. :( Aber das sollte sich schon noch irgendwie wuppen lassen, auch die Arthrose.
 
Alle guten Wünsche an Chris für die Genesung und das alles gut heilen möge. Selbst hat es mich ja auch im Februar zerlegt, ebenfalls Oberschenkelhalsbruch. Zum Glück war nicht auch noch die Schulter kaputt, sodaß ich wenigstens erstmal heimfahren konnte und mich zumindest in der Folgezeit mit Krücken fortbewegen konnte.

War aber eine ziemlich harte Zeit, höllische Schmerzen, die tägliche Spritze und die Angst, das der Bruch abrutscht. Hat dann auch leider ziemlich lange gedauert, bis ich wieder Belasten konnte, da der Knochen schlecht heilte. Da ist das zusammenschrauben natürlich ein großer Vorteil.

Zur Zeit habe ich immer noch bei mancher Bewegung ziehende Schmerzen und Bewegungeinschänkungen. Komme z.B. nicht zum Unterlenker hin, wenn ich gleichzeitig pedalieren will. Ob das Hüftgelenk die Havarie soweit überstanden und ich nicht doch ein künstliches Hüftgelenk brauche wird sich im Frühjahr entscheiden.

Viele Grüße

Rabe
 
Zitat Chris-AC:
Dann hat man allerdings beim Röntgen auch noch Arthrose (Gelenkverschleiß) in den Hüftgelenken festgestellt. :("

So ging mir das auch: hatte Beschwerden in der rechten Schulter, fahre trainieren, überschage mich und fliege,
wer hätte es gedacht, auf die bereits lädierte rechte Schulter, obwohl ich noch richtig Schmerzen hatte, bin ich
noch weitergefahren, um mein Tages km-Soll zu erreichen. Beim MRT 3 Wochen später wurde dann u.a. auch
Arthrose festgestellt, beim Röntgen im Krankenhaus war das nicht erkennbar.

Eigentlich müßten wir hier eine eigene Rubrik aufmachen, ich selber hab jetzt 3 schwere Stürze hinter mir.

Ich wünsch Dir, daß Du auch in Zukunft noch Spaß am Radfahren haben wirst.

gute Besserung,
Jörg
 
Hallo Chris,

"stolpere" erst jetzt über Deine Krankengeschichte. Wie schnell sowas geht, neulich noch bei der L' eroica entspannt zum Kloster geradelt und jetzt das.
Auch von mir die allerbesten Genesungswünsche und viel Erfolg bei der Reha. Lass Dir auf jeden Fall Zeit dabei und überstürze nichts, es zahlt sich aus. Hab sowas nach einem Skiunfall ( Wadenmuskelriss ) hinter mir, mit etwas Zeit wird das wieder:daumen:
 
Hallo @Chris-AC ,
Mann, ich bin gerade erst eben auf diesen Faden gestoßen, über deine Suche nach Dynadrive Kurbeln.
Heilix Blechle, ein voller Schlag ins Kontor, aber dein Wille (siehe Dynadrive) ist ungebrochen.
Die beste Voraussetzung für die Genesung die ich dir von Herzen wünsche !

Was mir beim Durchlesen so aufgefallen ist: Vielleicht sind es nicht nur die Straßenverhältnisse die Risiko bergen. Du warst kurz vor Zuhause, mit den Gedanken schon weiter, auch @Alex73 fehlte nicht mehr viel Weg. Mich hat es Anfangs Oktober zerlegt - und - ich hatte innerlich auch bereits mit meiner Runde abgeschlossen und hatte in Gedanken schon die Espressotasse in der Hand, es ging halt leicht bergab und ich hab den Schwung noch mitgenommen ....

Also aufgemerkt ! Und zwar bis zum Ziel.

Allen Bruchpiloten die beste Erholung und nicht stillhalten, sonst wird der Laden steif an Stellen wo es eher unbeliebt ist ;-)

Grüsse
klaus
 
Zwischenzeitlich bin ich auch ein paarmal abgesegelt, jeweils in Zeitlupe und um die Gefahr bei der Reifenhaftung wissend. Verletzungen waren außer Verstauchungen und Löcher in Hose und Jacke nicht dabei. Einmal bin ich sogar im dichten Nebel auf ein auf der Straße abgestelltes weißes Auto gefahren. Ich hatte es einfach nicht gesehen in der Suppe (Sicht unter 5 m und Brille beschlagen) und es war ja auch nicht beleuchtet. Schade nur, dass es am Auto keinen Schaden gab, so ein kleiner netter Abdruck, wie man in Trickfilmen immer sieht, wäre ja ganz nett. Und bestimmt auch weniger schmerzhaft als die harte Heckscheibe, die meinen Arm noch 2 Tage schmerzen ließ.
 
Was mir beim Durchlesen so aufgefallen ist: Vielleicht sind es nicht nur die Straßenverhältnisse die Risiko bergen. Du warst kurz vor Zuhause, mit den Gedanken schon weiter, auch @Alex73 fehlte nicht mehr viel Weg.

Ich bin ja mittlerweile auch schon wieder einige Zeit auf 2 Rädern unterwegs und heute hat es zwischendrinn wieder mal geregnet. Wenn ich was aus dem Ganzen gelernt habe ist, das für mich als Hobbyfahrer völlig wurscht ist wie hoch der Schnitt am Ende ist und ich immer konzentriert bin bis ich zuhause absteige und auch keine unnötigen und tlw. auch riskante Aktionen mehr mache damit nachher ein halbes km/h mehr in der Auswertung steht.

Schöne Grüße!

Alex
 
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