So, erstmal danke für all die guten Wünsche.
Hier wurde mehrfach gefragt, wie wo warum...
Es war am Sonntag morgen. Ich hatte eine heftige Trainingsrunde hinter mir (100km, ~ 29 km/h durch Eifel & hohes Venn) und war auf dem Weg nach Hause etwa 500 m von Zuhause entfernt.
Ich hatte schon längst Tempo ‘rausgenommen um die Beine zu lockern.
Mein Kopf war schon bei den nächsten für den Tag geplanten Tätigkeiten.
Beim Abbiegen nach rechts in einer Tempo 30-Zone in eine Seitenstraße kam mir ein Auto entgegen, ganz vorschriftsmäßig - nicht zu schnell und soweit es auf der engen Straße geht auf seiner Straßenseite. Also musste ich noch etwas mehr nach rechts als ich das geplant hatte - also noch mehr Schräglage.
Leider war dabei bei den herbstlichen Straßenverhältnissen die Haftgrenze überschritten und ich habe mich lang gemacht.
Die Leute waren sehr nett & hilfsbereit; nach 10 Minuten war der Krankenwagen da - solange wurde ich umsorgt und vor anderen Autos geschützt obschon ich mitten auf der Straße lag und mich nicht bewegen konnte.
Im Krankenhaus die Diagnose: Oberschenkelhalsbruch & Schlüsselbeinbruch.
Ich bin direkt vom Röntgen in den OP.
Ein befreundeter Chirurg meines Vaters hat nach der OP die Röntgenbilder angesehen und gesagt, das wäre alles sehr gut gemacht worden.
... Was jetzt daraus wird, bzw ob der Hüftkopf dauerhaft erhalten bleibt, ist auch nach einer DHS-Versorgung erst wesentlich später abschätzbar.
Das stimmt, es gibt noch das Risiko dass das nix gibt mit dem Anwachsen des Hüftkopfes.
Daher muss ich jetzt begrenzt belasten, um das wieder zusammen zu drücken - was ich auch nach Anleitung im "Kraftraum" fleißig tue.
Eine erste Röntgen-Nachuntersuchung war aber schon mal vielversprechend...
Dann hat man allerdings beim Röntgen auch noch Arthrose (Gelenkverschleiß) in den Hüftgelenken festgestellt.
Beschwerden hatte ich keine wg. Arthrose, aber die könnten in Zukunft kommen. Je mehr Gelenkverschleiß, desto schneller.
Andererseits soll ich mich bewegen, damit die Gelenke durchblutet werden. Das beugt Arthrose vor.
Das bedeutet für mich in Zukunft, dass ich weiterhin Radfahren soll, aber dabei die gesunde Balance finden muss zwischen dem, was zu viel wäre ("Weiter so!" wäre wohl zu viel) und dem was zu wenig wäre (Aufhören wäre für die Gesundheit auch Scheiße).
Was ich vermeiden möchte ist dass es erforderlich würde Aufgrund von Verschleiß mit 65 ein künstliches Hüftgelenk zu bekommen; von diesen Leuten gibt's hier in der ReHa mehr als genug.
Also muss ich die Intensität reduzieren, sowohl von der Wattzahl her als auch von der Dauer (Jahres-Kilometer).
Ab nächste Woche komme ich bereits wieder auf einen Heimtrainer.
Ich soll das Bein belasten, aber im Moment nicht mehr als 1/2 Körpergewicht, Gehen also derzeit nur mit Gehgestell!
Mit Krücken geht nicht weil gleichzeitig das Schlüsselbein gebrochen ist.
Naja, wahrscheinlich kann ich irgendwann im Dezember wieder mehr oder weniger "normal" gehen.
Derzeit bin ich hier in der ReHa und darf mich mit gaaanz vielen Damen der 80+ Fraktion vergnügen...
Naja, ich komme hier auch wieder raus und werde aller Voraussicht nach auch wieder ein „normales“ Leben führen können. Wenn auch mit reduzierten Radfahraktivitäten.
Aber das war schon ein dicker Denkzettel für mich. Man stellt dabei so einiges in Frage und sortiert die Prioritäten neu.