Als Hobbyfahrer am Berg an der Grenze der Leistungsfähigkeit TF 90? Das hört sich eher nach Theorie als nach Praxis an. Wenn es bergauf richtig anstrengend wird, ist der typische Hobbyfahrer, zu denen ich auch zähle, froh, wenn er Trittfrequenzen um 70 längere Zeit halten kann, egal mit welcher Übersetzung.
Das anstrengende ist doch nicht das Halten einer guten TF sondern die Leistung die man abgeben muss.
Klar, wenn man keinen leichteren Gang mehr hat, dann kann man die Leistung nur noch mit Senkung der TF reduzieren. Solange man aber noch einen leichteren Gang zur Verfügung hat wird man doch lieber seine TF beibehalten und runter schalten.
Wenn man am Ergo einen Stufentest mit steigenden Leistungsstufen macht, dann kann man ja die TF frei wählen. Bei mir sieht das dann so aus, dass ich locker bei TF 70 anfange. Im Bereich meiner Dauerleistung trete ich dann etwa 100, und das steigert sich dann noch bis knapp 120 bevor ich abbreche. Siehe hier:
Draußen bin ich in der Regel mit der TF 10 bis 15 U/min tiefer als auf dem Ergo, warum weiß ich nicht.
Schenkt man der Rennrad-Bravo zur Abwechslung mal Glauben, dann sind auch die Profis auf einer Alpen- bzw. Pyrenäen-Etappe auch eher mit durchschnittlich mittsiebziger-TFs unertwegs, als den von Dir apostrophierten 90zigern...
Um 75 oder 90 will ich nicht streiten, lass es 75 sein.
Das ändert ja nichts daran, dass ich bei gleicher TF mit halb so viel Watt pro kg die halbe Übersetzung brauche, wenn ich nicht mit TF 35 rumwürgen will.
Im Grunde ist doch die Frage:
- Was habe ich an Watt / kg Dauerleistung?
- Welche Steigung will / muss ich in meinem Revier mit Dauerleistung schaffen?
- Wie schnell will ich dabei treten.
Dann kommen nackte Tatsachen raus. Siehe oben: 3 Watt / kg, TF 70, 11% Steigung, schon brauchst du 24:32.