WilliW
Aktives Mitglied
AW: Gewicht RR?
Um das ganze mal ein wenig vom Bauchgefühl wegzuführen, hier ein paar Zahlenwerte zu der Frage, wie viel Gewichtsreduktion bringt. In einem anderen Thread hatte ich aus Spaß mal ein paar Zeilen Code für das frei verfügbare Numeriktool Scilab zusammengeschrieben, mit denen man die Beschleunigung und schließlich auch die Endgeschwindigkeit bei Vorgabe von Gewicht, Leistung, Steigung, Gegenwind usw. berechnen kann (bei Interesse verweise ich auf den Thread http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=85583&page=7, dort Post #172).
Vergleicht man 2 Räder mit 6,5kg bzw. 9,5kg jeweils mit einem 77kg Fahrer beim Beschleunigen aus 30km/h mit konstant 500W Leistung, dann hat man nach 30 Sekunden folgende Geschwindigkeiten erreicht und folgende Wegstrecken hinter sich gebracht:
9,5kg Rad: 49,86km/h und 363,7m
6,5kg Rad: 50,08km/h und 365,8m
Differenz: 0,22km/h und 2,1m
Wiederum der Vergleich des 6,5kg bzw. 9,5kg Rades, diesmal das Hochfahren einer 10% Steigung mit 250W Leistung:
6,5kg Rad: Endgeschwindigkeit 10,46km/h
9,5kg Rad: Endgeschwindigkeit 10,11km/h
Differenz: 0,35km/h
Wenn man bedenkt, dass hier Räder der ~700Euro und ~4000Euro Klasse verglichen werden, dann fallen die Unterschiede doch arg mager aus.
Wenn lagaffe schreibt
Selbst wenn sich diese oben angegebenen Differenzen ergeben, ist es äußerst fraglich, ob man sie auch spüren würde. Wer traut sich beispielsweise nach einer Stunde Bergfahrt die Beurteilung zu, ob er wegen des um 3kg (!) leichteren Rades 350m weiter vorne ist? Wer traut sich in der oben angegebenen Sprintsituation zu, eine Geschwindigkeitsdifferenz von 0,21km/h und einen Vorsprung von 2m bezogen auf eine gefahrene Distanz von 360m zu spüren? Ok, Prinzessinnen sollen ja durch 10 Matratzen auch Erbsen spüren können...
Da es das "Paralleluniversum" nicht gibt, können wir den direkten Vergleich aber gar nicht durchführen. Und beim Vergleich von einem Tag zum anderen spielen eben die von lagaffe genannten Einflüsse wie Wetter, Fitness usw. eine viel größere Rolle, so dass man sich z.B. an einem guten Tag mit dem schweren Rad spritziger/schneller/besser fühlt als an einem schlechten Tag mit dem leichten Rad.
Auf der anderen Seite ist aber auch völlig klar, dass die oben dargestellten Differenzen in Rennen wenn es eng wird über ersten oder zehnten Platz entscheiden können (eine Radlänge im Sprint, 350 m Abstand bei einer Bergankunft). Deshalb ist es ja auch gut, dass sich die Räder der Profis im Gewicht nicht unterscheiden (dürfen).
EDIT: Nein, das ist nicht technikfeindlich gemeint. Ich kann jeden verstehen, der ordentlich Geld für ein schickes leichtes Rad ausgibt. Die Technik ist eine wichtige Komponente bei der Motivation. Wenn es nur ums Training ginge, könnten wir unseren Kreislauf auch mit Hollandrädern auf Vordermann bringen...
Um das ganze mal ein wenig vom Bauchgefühl wegzuführen, hier ein paar Zahlenwerte zu der Frage, wie viel Gewichtsreduktion bringt. In einem anderen Thread hatte ich aus Spaß mal ein paar Zeilen Code für das frei verfügbare Numeriktool Scilab zusammengeschrieben, mit denen man die Beschleunigung und schließlich auch die Endgeschwindigkeit bei Vorgabe von Gewicht, Leistung, Steigung, Gegenwind usw. berechnen kann (bei Interesse verweise ich auf den Thread http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=85583&page=7, dort Post #172).
Vergleicht man 2 Räder mit 6,5kg bzw. 9,5kg jeweils mit einem 77kg Fahrer beim Beschleunigen aus 30km/h mit konstant 500W Leistung, dann hat man nach 30 Sekunden folgende Geschwindigkeiten erreicht und folgende Wegstrecken hinter sich gebracht:
9,5kg Rad: 49,86km/h und 363,7m
6,5kg Rad: 50,08km/h und 365,8m
Differenz: 0,22km/h und 2,1m
Wiederum der Vergleich des 6,5kg bzw. 9,5kg Rades, diesmal das Hochfahren einer 10% Steigung mit 250W Leistung:
6,5kg Rad: Endgeschwindigkeit 10,46km/h
9,5kg Rad: Endgeschwindigkeit 10,11km/h
Differenz: 0,35km/h
Wenn man bedenkt, dass hier Räder der ~700Euro und ~4000Euro Klasse verglichen werden, dann fallen die Unterschiede doch arg mager aus.
Wenn lagaffe schreibt
dann hat er damit in folgender Hinsicht (und so habe ich ihn verstanden) völlig recht: Für einen direkten Vergleich müsste ich gewissermaßen in einem Paralleluniversum unter exakt gleichen Bedingungen die gleiche Strecke mit den unterschiedlichen Gewichten fahren. Nur dann würden sich z.B. die oben berechneten Zahlenwerte ergeben.Selbst bergauf müssen dabei unwägbare Dinge wie Wetter, Bodenbelag, physische Beschaffenheit des Fahrers, Leistungsvermögen etc. als negativer Einflussfaktor eleminiert sein, um in den vollen Genuß angesprochener Vorteile zu kommen.
Selbst wenn sich diese oben angegebenen Differenzen ergeben, ist es äußerst fraglich, ob man sie auch spüren würde. Wer traut sich beispielsweise nach einer Stunde Bergfahrt die Beurteilung zu, ob er wegen des um 3kg (!) leichteren Rades 350m weiter vorne ist? Wer traut sich in der oben angegebenen Sprintsituation zu, eine Geschwindigkeitsdifferenz von 0,21km/h und einen Vorsprung von 2m bezogen auf eine gefahrene Distanz von 360m zu spüren? Ok, Prinzessinnen sollen ja durch 10 Matratzen auch Erbsen spüren können...
Da es das "Paralleluniversum" nicht gibt, können wir den direkten Vergleich aber gar nicht durchführen. Und beim Vergleich von einem Tag zum anderen spielen eben die von lagaffe genannten Einflüsse wie Wetter, Fitness usw. eine viel größere Rolle, so dass man sich z.B. an einem guten Tag mit dem schweren Rad spritziger/schneller/besser fühlt als an einem schlechten Tag mit dem leichten Rad.
Auf der anderen Seite ist aber auch völlig klar, dass die oben dargestellten Differenzen in Rennen wenn es eng wird über ersten oder zehnten Platz entscheiden können (eine Radlänge im Sprint, 350 m Abstand bei einer Bergankunft). Deshalb ist es ja auch gut, dass sich die Räder der Profis im Gewicht nicht unterscheiden (dürfen).
EDIT: Nein, das ist nicht technikfeindlich gemeint. Ich kann jeden verstehen, der ordentlich Geld für ein schickes leichtes Rad ausgibt. Die Technik ist eine wichtige Komponente bei der Motivation. Wenn es nur ums Training ginge, könnten wir unseren Kreislauf auch mit Hollandrädern auf Vordermann bringen...


