Ich habe mir im August 2010 den Rox 9.0 zugelegt und bin nach rund 9000 km Anfang diesen Jahres zum
Edge 500 gewechselt (inkl. Geschwindigkeitssensor). Für den Wechsel gab es im wesentlichen zwei Gründe:
1. Ich wollte für das Fahren unbekannter Tracks ein "Ding" direkt vor der Nase haben und nicht wie bisher das Handy aus der Trickottasche kramen und schauen, ob ich richtig abgebogen bin. Das Nachfahren von Tracks habe ich aber bisher noch nicht getestet.
2. Die Auswertungsmöglichkeiten des
Sigma Data Centers finde ich sehr schwach (Details weiter unten).
Warum nicht den 800er? Für die dreimail im Jahr, wo eine Straße auf dem geplanten Track gesperrt ist, habe ich immer noch eine Karte im Handy.
Ich erlaube mir mal nach 3 Touren eine Gegenüberstellung von
Edge 500 und Rox
a) Halterung
Macht eindeutig beim
Edge mehr her. Der Rox rastet nach einer Achtel Umdrehung ein und die Nasen sind sehr winzig. Allerdings habe ich bisher noch keine Abnutzungserscheinungen festgestellt. Der
Edge rastet nach einer Viertel Umdrehung und die "Nasen" sind größer und sehen nicht so aus, als ob sich da was abnutzt. Wenn man nicht genau aufpasst, kann es sein, dass man den Rox mal vom Boden aufheben muss. Ist mir zweimal passiert.
b) Stabilität der Bauweise
Der
Edge sieht stabilder aus. Beim Rox löst sich mittlerweile das Vorderteil. Ich hoffe auf Kulanz vom
Sigma Support.
c) Störquellen
Der Rox ist anfällig gegenüber LEDs. Auch hatte ich zweimal Probleme in der Nähe von Funkmasten. Probleme mit Hochspannungsleitungen und Weidezäune konnte ich nicht feststellen. Der
Edge hatte diesbezüglich noch keine Herausforderung.
d) Nochmals Störquellen
Es kann passieren, wenn sich beim Tourstart ein anderer
Sigma-Nutzer neben dir befindet, dass dein Rox fremd geht und sich mit einem Sensor des anderen Fahrers verbindet.
Wurde aber ein Sensor identifiziert, wechselt der Rox während der Fahrt den Sensor nicht mehr. Im Fall eines Problems hilft nur, Rox raus- und wieder reindrehen. Beim
Edge hat jeder Sensor eine ID, die im Computer hinterlegt ist. Wenn
Garmin keine IDs doppelt vergibt, ist ein fremd gehen ausgeschlossen

.
e) Benutzung an mehreren Rädern
Du kannst im
Edge drei im Rox nur zwei Räder konfigurieren. Der Radwechsel, ist aber beim Rox komfortabler. Der Rox bekommt vom Sender, die Information ob es Rad 1 oder 2 ist. Da gibt es eine kleine Taste zum Einstellen. Beim
Edge musst du erst über 4 Menupunkte ein anderes Rad auswählen, sonst wird der Geschwindigkeitssensor nicht erkannt. Das ist quasi der Fluch von Punkt d). Einen Schnellwechsel habe ich noch nicht gefunden.
f) Sportartenübergreifende Nutzung
Mit dem "
garmin 310xt quick release kit" kann man den
Edge auch am Handgelenk beim Joggen tragen und mittels GPS die Strecke aufzeichnen. Der Rox funktioniert aufgrund kleiner Kontaktstellen nur an der Halterung am Fahrrad. Auch wenn man diese Halterung irgendwie ums Handgelenk bekommt, ist eine Durchschnittspulsermittlung nicht möglich, da der Rox nur während des Radfahrens aufzeichnet.
g) Und nochmals Störquellen
Die unter f) erwähnten Kontaktstellen waren einmal leicht verschmutzt und haben dafür gesorgt, dass der Rox nicht mehr arbeiten will. Hat eine Weile gebraucht, bis ich das herausgefunden habe.
h) Stromversorgung
Der Rox wird mit einer
Knopfzelle versorgt, der
Edge mit einem aufladbaren Akku. Der Akku ist aber, nach allem was ich bisher gelesen habe, nicht austauschbar. Man sollte also nicht denken, dass der
Edge was fürs Leben ist.
i) Kennzahlen
Der
Edge hat zwar viele Kennzahlen, allerdings gibt es durchaus welche, die der Rox hat und nicht der
Edge (z.B. Maximalsteigung)
j) Qualität der Geschwindigkeits- und Trittfrequenzmessung
Ist vergleichbar gut
k) Qualität der Höhenmessung
Beide barometrisch. Die steilste Erhebung beim
Edge war bisher eine 5 Meter hohe Brücke (ist in Berlin so

). Meiner Meinung ist die Anzeige der Momentansteigung beim
Edge sehr träge. Der hat mir noch eine Steigung von 2% angzeigt, da bin ich schon längst wieder runtergefahren. Und im Flachen hat er dann noch eine Zeit lang Gefälle angezeigt. Der Rox reagierte schneller. Ich denke aber, bei richtigen Bergen ist das kein Problem.
l) Konfiguration von Datenseiten und Genauigkeit der angezeigten Daten
Man kann beim
Edge 500 drei Seiten mit maximal je 8 Feldern definieren. Bei 8 werden aber nicht mehr alle Datenfelder exakt angezeigt. Z.B. wird die zurückgelegte Fahrdauer nach einer Stunde im Format h:mm dargestellt.
Bei der Durchschnittsgeschwindigkeit wird beim
Edge generell nur eine Nachkommastelle angezeigt.
m) Auswertbarkeit von Daten
Die Auswertungsmöglichkeiten des
Sigma Data Centers finde ich sehr schwach. In der Datenbank sind zwar alle Daten gespeichert, aber wenn ich z.B. die Tour in 2011 mit dem höchsten Durchschnittspuls suche oder mal alle Touren nach Kadenz sortieren will, hört es auf. Ich habe ja nicht mal ne Chance alle Touren auf einmal zu exportieren und mir dann manuell in Excel das gewünschte rauszusuchen. Ich schaue mir gerade SportTracks an und das gefällt mir echt gut. Kostet zwar knapp 30 € (genau 35$), dafür kannst du fast jeden sch**ss mit deinen Touren machen. So kann man z.B. einen Track im Nachhinein am PC noch zerlegen und Geschwindigekeit, HF, TF etc für die Teilabschnitte anzeigen lassen.
n) Montage
Der
Edge ist einfacher zu montieren. Besonders den Trittfrequenzsensor auszurichten war beim Rox ne Qual. Da muss der Winkel stimmen.
Ich hoffe, ich habe nichts (wichtiges) vergessen

. Derzeit bin ich pro
Edge. Hoffentlich ist das nach einem Jahr auch noch so.