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GA1 Puls im Winter?

AW: GA1 Puls im Winter?

Also mit GA meinte ich viele km im GA1 Bereich. Die steigende Kraft-Anteile bezogen sich auf Kraft-Training (z.B. lange Anstiege) ..... alles aus der Trainingsbibel zusammengedichtet.
Dort habe ich gerade mal nachgesehen, was er denn da so schreibt. Vor allem, um das Stichwort "Kraftausdauer" nochmal ein wenig zu beleuchten. Das Ergebnis der Durchsicht der "Bibel" (ich habe die schon länger, schau da aber nicht oft rein) war, daß Friel die Kraftausdauer auch nicht anders definiert als alle anderen, also "falsch".

Was meine ich damit? Die einzig konsistente Definition von Kraftausdauer findest du im - ja natürlich: im Kraftsport, also z.B. bei Gewichthebern. Diese Definition und das Grundverständnis, daß dort dem Begriff zugrundeliegt, ist aber ein völlig anderes als im Ausdauersport und nochmal besonders als das im Radsport.

Auf einen kurzen Nenner gebracht:
* Kraftausdauer im Kraftsport bedeutet: eine gegebene Kraft im hohen, aber submaximalen Bereich (z.B. 90% der Maximalkraft) muß mehrfach vom Muskel aufgebracht werden, möglichst oft und möglichst in kurzer Folge;
* "Kraftausdauer" im Radsport bedeutet: die maximale Ausdauerleistung bei optimalem Krafteinsatz (man spricht von 1/3 Maximalkraft, s. z.B. Schmidt/Lang) zu erhöhen ist das Ziel, im Training wird, um die Kraft-Komponente dieser Leistung zu betonen, die Kraft hierbei um einen, verglichen mit den Krafteinsätzen im Kraftsport, recht maßvollen Faktor (10 - 30%) erhöht.

Vergleicht man also den Krafteinsatz in % der Maximalkraft, dann bewegt sich dieser beim Kraftsport zwischen 50 und 95%, während er im Radsport zwischen (im "Kraft-Ausdauer-Training") zwischen 40 und 50% liegt.

Was jetzt noch erschwerend hinzukommt und für noch mehr Verwirrung sorgt:
Der Begriff wird nun auch noch - neben der Verwendung für spezielle Kraftausdauer-Einheiten, die aus den genannten Gründen bereits fragwürdig ist - auch noch komplett falsch verwendet für Trainingsformen, die nun garnichts mit "Kraftausdauer" zu tun haben. Dies gilt vor allem für Training am Berg, welches von vielen Radsportlern sogar pauschal als "Kraftausdauer-Training" bezeichnet wird.

Kurz gesagt, verdient nur das die (für den Radsport abgewandelte) Bezeichnung "Kraftausdauer", was sich in Kraftbereichen abspielt, die leicht bis deutlich über dem optimalen Krafteinsatz liegt. Ein Beispiel: Wenn jemand bei einem flachen Einzelzeitfahren mit 53/15 angeht und später am besten mit 53/14 zurechtkommt und dabei im Durchschnitt 360 Watt leistet, muß er bei 175er Kurbeln und einer TF von im Schnitt 89/min eine durchschn. Kraft von 220 Newton auf die Kurbel bringen. Diese sehen wir als "optimal" an. "Optimal" bedeutet: Bei einer geringeren oder höheren Übersetzung und einem entsprechend niedrigerem oder höheren Krafteinsatz läge die Leistung unter 360 Watt. Im Training wird er nun z.B. längere Intervalle oder Wiederholungen im entspr. Leistungsbereich (also bis etwa 330 Watt) fahren, aber mit der gleichen bzw. größeren Übersetzung, d.h. von 53/14 bis 53/12. Weiterhin (und anteilsmäßig wesentlich mehr) wird er bei deutlich geringerer Leistung ebenfalls diese hohen Übersetzungen fahren.

Am Berg gilt das gleiche, er wird Fahrten mit geringer bis mittlerer Intensität mit sehr hohen Übersetzungen fahren, so daß die Trittfrequenz bis 40/min abfallen kann.

Das ist dann "Kraftausdauer"-Training, nicht aber eine Bergauffahrt mit Trittfrequenzen um die 65.

Was die meisten wohl auf den "Trichter" bringt, das sei Kraftausdauer, ist die verglichen mit der Straße geringere Trittfrequenz. Über die Frage, warum fast jeder Fahrer am Berg eine geringere Trittfrequenz fährt und damit bei gleicher Leistung mehr Kraft aufbringt, als in der Ebene, wurde schon viel spekuliert. Ich habe noch keine vollständige und zugleich zutreffende Erklärung gehört, außer meiner eigenen. Die hier auszubreiten würde viel Platz kosten und wäre am Ende irrelevant, denn es ist wie es ist.

Also, kurze Zusammenfassung:

Kraftausdauer ist nicht alles, was mit geringer TF und damit höherem Krafteinsatz gefahren wird, sondern speziell Trainingsformen, bei denen gegenüber der jeweils optimalen Übersetzung mind. 2 Zähne bis deutlich darüber "dicker" gefahren wird.

Jetzt aber die entscheidende Frage:

Warum ist das denn nun überhaupt wichtig? Warum konzentriert man sich nicht darauf, sich an "optimale Übersetzungen" zu gewöhnen?

Dazu meine Erklärung in Kurzform:

Die Leistung in Intensitätsbereichen unter bis ganz knapp über der iANS (90 - 105%) ist keineswegs "rein aerob" im Sinne eines geringen Anteils von Laktat-Produktion.

Sehr früh bereits hat man festgestellt, daß auch bei aktiver Erholung auf dem Rad Laktatproduktion stattfindet, allerdings der Laktatabbau wesentlich höher ist, so daß wir z.B. beobachten, daß nach einer halben Stunde GA1-Fahrt die Blutlaktatkonzentration deutlich unter dem Ausgangswert liegt (z.B. nach 2mmol/L bei 1,5mmol/L). Das ist dann ja auch der Sinn solcher Fahrten, man sagt, "sich das Laktat aus den Beinen fahren".

Leider aber hat man aus diesen Beobachtungen sehr lange Zeit nicht die richtigen Schlußfolgerungen gezogen, was sehr stark daran liegt, daß man diesen "Laktatabbau" im wesentlichen als "Abfallbeseitigung", als Entfernen eines "Zellgiftes" usw. angesehen hat.

Der Aspekt der Nutzung des Laktat war lange Zeit nur insoweit von Bedeutung für die Wissenschaft, als es über die Gluconeogenese in der Leber - später (!) - wieder dem Stoffwechsel in Form von Glukose/Glykogen zur Verfügung gestellt wird.

Was passiert tatsächlich und vor allem: im Verlauf des Trainingsaufbaus im Jahresverlauf?

Nach meiner Auffassung, die sich mit den neueren Erkenntnissen zur Laktatutilisation (z.B. hier deckt, passiert folgendes:

1. Im GA-Training des Winters/Frühjahrs entwickelt der Fahrer eine hohe Fitness der aeroben, hpts. auf Fettverbrennung beruhenden Stoffwechsel-Vorgänge: die Mitochondriendichte, vor allem in den (langsamzuckenden) ST-Fasern erhöht sich, die Enzymproduktion des Fettstoffwechsels erhöht sich stark, die Ausstattung des Blutes für den Sauerstofftransport erhöht sich (v.a. höhere Hämoglobin-Konzentration) u.v.a.m. Dies alles passiert bei kleinen bis moderaten Übersetzungen bei mäßigen Intensität, um keine zu hohe Rekrutierung von FT-Fasern zu provozieren.

2. In den sehr früh eingestreuten Kraftausdauer-Abschnitten und später beim EB-Training wird der Körper mit einer hohen Laktatproduktion konfrontiert. Zunächst begegnet er also dem Laktat in seiner "bösen" Rolle. Der Körper lernt es
- zu tolerieren
- zu verwerten.

3. Hierbei lernt der Körper vor allem, den Anpassungsreiz mit erhöhter Verwertung des Laktats zu beantworten. Und genau an dieser Stelle schafft es die Sportwissenschaft bisher noch nicht, sich vollständig einer neuen Betrachtungsweise aufzuschließen. Während einzelne, wie etwa der Schweizer Sportwissenschaftler Urs Boutellier mit radikalen Aussagen vorangehen, wird in den meisten Studien immernoch über die Laktat-Verwertung in der "passiven Muskulatur" diskutiert.

Tatsächlich ist aber doch nichts naheliegender, als die erheblichen Energiereserven, die im Laktat stecken, "noch" für den aktiven Prozeß der Leistungserbringung zu nutzen, so wie dies bspw. der Herzmuskel tut, wenn er bei Höchstleistung bis zu 60 % seines Energiebedarfs aus Reoxidation von Laktat zu Pyruvat und anschließener Verwertung des Pyruvats im Citratzyklus zieht!

4. Der Organismus muß zu dieser Verwertung allerdings ein gutes Stück weg von der "reinen" Fettverstoffwechselung. Was muß das Ziel sein? Dazu mal die Situation, wie ein durchtrainierter Fahrer im Juli/August fährt: Auch im Training fährt er da meistens hohe Übersetzungen, es ist die Zeit, wo man alles unter 3% mit dem "großen Blatt" fährt.

Was passiert da im Muskel? Kurz zusammengefaßt: Ein großer Teil des Energieumsatzes geschieht weiterhin auf Grundlage von Fett in den ST-Fasern. Ein weiterer Teil des Energieumsatzes geschieht glykolytisch in den FT-Fasern, vor allem in den Typ-2A-Fasern. Diese verfügen noch über einen "brauchbaren" Anteil an Mitochondrien und können einen hohen Prozentsatz des bei diesem Stoffwechselweg anfallenden Laktats selbst zu Pyruvat und im Citratzyklus weiter verstoffwechseln. Den Rest müssen sie, wie auch die Typ-2B-Fasern, an das Blut abgeben.

Auf diesem Niveau der Leistungsentwicklung des Sportlers verfügt er über ein hochentwickeltes Transportsystem für Laktat. Dies stellt unter anderem sicher, daß auch die aeroben Muskelfasern (ST- bzw. Typ-1-) Laktat aufnehmen können.

Insgesamt handelt es sich also bei dieser Situation um ein hochentwickeltes Gleichgewicht aus Fettverstoffwechselung, Glukose-Verstoffwechselung, Laktatproduktion und Laktatverwertung. Der in dieser Situation recht hohe Blutlaktatspiegel ist lediglich das Indiz dafür, daß hier das "Geschäft" aus Produktion, Transport und Verwertung von Laktat "brummt", nicht aber ein verläßliches Maß für die Brutto-Laktat-Produktion.

Bildlich gesprochen: Während im Frühjahr die LKWs, die das Laktat aus Betrieb A zur Verwertung nach B bringen sollen, oft noch einen Stau verursachen, weil sie a. nicht schnell genug fahren und b. Betrieb B mit der Verwertung nicht nachkommt, ist im Sommer dieses System voll funktionsfähig, es gibt natürlich immernoch viele Laktat-LKWs auf der Autobahn (=Blut), aber sie fallen bei einer Momentaufnahme (= Blutlaktat-Messung) nicht mehr so auf.

Aufgabe des Trainings ist, diesen reibungslosen Ablauf einzuüben und damit das Gleichgewicht auf hohem Niveau herzustellen.

Und wie bei allen Trainingsprozessen bedarf es der entsprechenden Reize für die Entwicklung der Teilsysteme, diese sind:

- Grundlagenausdauer, vor allem um die Mitochondriendichte in den Typ-1- und Typ-2A-Fasern zu erhöhen
- Kraftausdauer, um verstärkt FT-Fasern auch in Ausdauer-Situation zu rekrutieren und den Körper mit erhöhter Laktatproduktion zu konfrontieren
- Entwicklungsbereich, um bei hohem Leistung den Körper zur Nutzung des Laktats zu zwingen und den sprunghaften Laktatanstieg zu verhindern.

Das Ergebnis ist dieser unheimliche und "unwiderstehliche" Druck, den ein guter Fahrer dann auf dem Pedal hat und der uns zu der Täuschung veranlasst, hier von "Kraft" zu sprechen.

Tatsächlich handelt es sich stets um Ausdauer. Radsport ist ein Ausdauersport, und selbst ein Straßensprinter ist immernoch ein astreiner Ausdauersportler.

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

1. Im GA-Training des Winters/Frühjahrs entwickelt der Fahrer eine hohe Fitness der aeroben, hpts. auf Fettverbrennung beruhenden Stoffwechsel-Vorgänge:

Durch intensive Intervalleinheiten wird nicht nur die Dauerleistungsgrenze verbessert, sondern es kommt auch zu einer verbesserten Energiebereitstellung in den unteren Belastungsbereichen. Der Anteil der Kohlenhydrate bei der Energiebereitstellung wird nach einer Periode mit intensiven Einheiten geringer. Ein Verbesserter Fettstoffwechsel wird also nicht ausschliesslich durch GA1 Einheiten erreicht, wie viele glauben mögen.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Die einzig konsistente Definition von Kraftausdauer findest du im - ja natürlich: im Kraftsport, also z.B. bei Gewichthebern.
(snipped)

... und genau deshalb sollte man den bei einer weitgehend isokinetisch ablaufenden Bewegungsform wie dem Radfahren unzutreffenden und Verwirrung-stiftenden Begriff auch lieber gleich weglassen und nicht etwa, wie oben erfolgt, krampfhaft revitalisieren.

Kraft ist die führende Kenngröße bei der isometrischen oder konzentrischen Muskelarbeit, allenfalls auch noch bei der exzentrischen Bewegung.

Arbeit oder Leistung - und damit auch die TF-abhängige Leistung - ist hingegen die führende Kenngröße bei dynamischer Muskelarbeit, also wenn Kraftentwicklung und Wegstrecke (hier die TF) weitgehend gegeneinander austauschbar sind.

Also ist ein K3-Intervall nichts anderes als Schwellen-nahe Leistung bei niedriger TF. Der Verwirrbegriff "Kraftausdauer" wird hier weder benötigt, noch bietet er eine messtechnische Hilfestellung, denn wir arbeiten mit Leistungsmessgeräten - entweder direkt, über den Surrogatwert der Pulsfrequenz oder über das Körpergefühl.


@Johnek: Viel K3 bedeutet viel Knieschrott, Patellaspitzen- und Achillessehnenreizung. Dies zu trainieren, ist eine altbackene Vorbereitung auf altbackene Fahrweisen. Moderne Trainingsformen verzichten weitgehend auf Würgerei bei tiefer TF. Geringe TF werden lediglich bei Beschleunigungsübungen angesteuert. Heutzutage ist K3 durch die Standardverfahren des Schwellentrainings ersetzt. Immerhin kann man auch als relativer Anfänger mit ein wenig Intelligenz in der Übersetzungswahl (Compact, Triple) auf die früher mit 42:26 allfällige Würgerei am Berg verzichten. Warum also im Training Sehnen- und Gelenk-aufreibend würgen, wenn es in Wettkampf oder bei Touren nicht mehr benötigt wird!? Die Stresstoleranz des Bewegungsapparates unter hoher Sehnenspannung und hohen Gelenkanpressdrücken bei niedriger TF kann man viel zweckdienlicher investieren, indem man damit die Spritzigkeit bzw. Beschleunigungsfähigkeit trainiert.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

... Kraft ist die führende Kenngröße bei der isometrischen oder konzentrischen Muskelarbeit, allenfalls auch noch bei der exzentrischen Bewegung. ...
Womit ja dann so gut wie alle aufgezählt wären... :daumen:

Köstlich!

Sag mal, übst du für einen Vortrag in der Rehaklinik?

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Womit ja dann so gut wie alle aufgezählt wären... :daumen:

Köstlich!

Sag mal, übst du für einen Vortrag in der Rehaklinik?

k.

Warum fragst du? Willst du abkupfern für ein Referat in deinem spätberufenen Medizinstudium? Sorry, wenn du das mittlerweile aufgeben musstest.

Der mi67 hat wenigstens Ahnung, du weißt noch nicht mal, was ein Begriff ist. Und was viel wichtiger ist - der ist nett (sogar zu dir!) und redet nicht neunmal klug über A-Sportler wenn er selber keiner war. Mein Beileid übrigens zur abgebrochenen Karriere anno dunnemal. Was hätt da alles werden können! Mönsch! 3 Platzierungen als B-Fahrer!!!! Warum der plötzlich Abbruch? Der Toursieg war doch schon in greifbarer Nähe.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Hallo Johnek,

sorry, wenn es ein "bischen" lang geworden ist... ;-)

Was jetzt natürlich überhaupt noch nicht besprochen wurde, ist die Umsetzung im Training. Ich knüpfe nochmal an an die Vorgaben in Bezug auf die Reize, die gesetzt werden sollen:
...
- Grundlagenausdauer, vor allem um die Mitochondriendichte in den Typ-1- und Typ-2A-Fasern zu erhöhen
- Kraftausdauer, um verstärkt FT-Fasern auch in Ausdauer-Situation zu rekrutieren und den Körper mit erhöhter Laktatproduktion zu konfrontieren
- Entwicklungsbereich, um bei hohem Leistung den Körper zur Nutzung des Laktats zu zwingen und den sprunghaften Laktatanstieg zu verhindern.
Was sofort auffällt, daß die Ziele, die mit dem "Kraftausdauer"-Training erreicht werden sollen, denen unter "Entwicklungsbereich" sehr ähnlich sind. In vielen Trainingssystematiken wird das "Kraftausdauer"-Training dem Entwicklungsbereich zugeordnet. Man könnte es auch als "kraftorientiertes EB-Training" als Widerpart zum "tf-orientierten EB" bezeichnen.

Was zu fragen ist: Was ist der spezifische Beitrag hoher bis "übertrieben hoher" Übersetzungen zur Entwicklung des Gesamtziels, eine Fitness aufzubauen, die auf einer Optimierung aller Stoffwechselwege beruht?

Im Grunde ist es das "Prinzip der Gegensätze" (so oder so ähnlich hat es mal Wolfram Lindner formuliert). Leistung ist nicht nur nach physikalischer Definition, sondern auch in Bezug auf seine Zusammensetzung aus Einzel-Befähigungen definiert als

p = v * F, also "Kraft mal Geschwindigkeit".

Kraft ist in diesem Falle die an der Tretlagerachse anliegende, auf die Kurbelwell wirkende Kraft, Geschwindigkeit die Umlaufgeschwindigkeit der Pedale, also im wesentlichen Abhängig von der Trittfrequenz und ein bischen von der Wahl der Kurbellänge.

Entsprechend dem Prinzip der Gegensätze trainieren wir nun diese Befähigungen zunächst separat, später führen wir sie immer mehr zusammen. Eingebettet sind die "Sonderformen" natürlich von Anfang an die weitausüberwiegende Praktizierung eines Bewegungsablaufs, bei dem Kraft und Geschwindigkeit durch die Wahl geeigneter Übersetzungen optimiert werden.

Wie Fahrer das aber dann machen, da habe ich die verschiedensten Praktiken gesehen, von sehr schroff gegeneinandergestelltes tf- und kraftorientiertes Fahren innerhalb einer Trainingseinheit, durch einen mehr oder weniger markanten Wechsel auf höhere Gänge gegen Ende der ersten GA-Periode (ca. April, wenn die ersten Rennen Anfang April sind, Anfang März) bis hin zu einem völligen Verzicht auf deutlich "nicht-optimal" hohe Gänge.

Drei "Modelle" kann ich dir anbieten:
* Die "Franz-Basalla-Methode": Der Mann war in seiner 1. Karriere mal 3. bei einer Amateur-DM und schaffte mit 36 Jahren nochmal den Aufstieg aus der C in die B durch einen Sieg in einem ABC-Rennen, indem er also auch den A- und B-Fahrern "wegfuhr". Er ist (heute über 70) ziemlich leicht, konnte aber, auch bergauf, extrem hohe Übersetzungen treten. Im Training verfuhr nach folgendem sehr starren Schema: "Die ersten 2000 km mit dem starren Gang, 42/16, um Kondition zu kriegen." Danach wechselte er praktisch übergangslos auf eine Trainingsübersetzung (!) von 52/14, mit dem Gang fuhr er fast alles, lediglich längere steilere Steigungen (über 4%, länger als 1 km) fuhr er dünner. Das Prinzip der Gegensätze wurde bei ihm also lediglich beim Wechsel vom kleinen auf das große Blatt für etwa 4 Wochen wirksam, danach hatte er seinen spezifischen Bewegungsablauf erreicht.
* Meine eigene, in Anlehnung an Franz entwickeltes System: Seit etwa meinem 2. Amateurjahr fahre ich mit geringen Modifikationen dieses System. Ähnlich der Methode Basalla werden die ersten ca. 2000 km auf dem kleinen Blatt, flach 39/15, bergauf entsprechend angepaßt gefahren. Danach folgt eine Übergangsperiode, in der ich zunächst auf schnellen Abschnitten, später grundsätzlich im Flachen 53/17 fahre und nur am Berg runterschalte und "meine" Bergfrequenz von 60 - 65 zu halten versuche. Am Ende der Übergangsperiode wird nach ca. 30 min. das große Blatt aufgelegt und bleibt zunehmend öfter auch an Steigungen, Mitte Mai dann auch an "giftigen" Stichen stehen. Auch hier wird im Grunde nicht mit "übertrieben hohen" Übersetzungen gefahren, ein betont kraftorientiertes Training wie etwa die Methode "Kraft-am-Rad" usw. kommt im Grunde nicht vor.
* Das, was ich bei den meisten "Mittelmaß-Amateuren" beobachte: Man fährt von Anfang an, wenn es sich anbietet, das große Blatt und geht allmählich zu tendenziell größeren Übersetzungen am Berg und im Flachen über. Auch hier wird im Prinzip ab 1 Monat vor Rennbeginn hauptsächlich das große Blatt gefahren. Die meisten lassen sich zusätzlich von gängigen Trainingsempfehlungen leiten und streuen immer mal wieder betont tf- und kraftorientierte Einheiten, z.B. längere Bergfahrten mit "2 Zacken über'm Optimum" ein.

Nun zu deinen persönlichen Überlegungen:
Deine Orientierung auf einen relativ hohen "Kraftausdauer"-Anteil solltest du dir abschminken. Was, quasi spiegelbildlich zur Überbetonung der Kraft fehlt, ist das trittfrequenzorientierte Training. Das geht von langen, gleichmäßigen Fahrten auf dem kleinen Blatt (39/14 bis 39/16) bis hin zu sehr intensiven Intervall und Wiederholungsmethoden in einem Bereich "40plus" und entsprechend hohen Frequenzen von 90 - 120 mit Übersetzungen von 53/19 bis 53/17.

Deine Überlegung, auf "anaerobe Formen", sprich Intensitäten deutlich über der iANS, gänzlich zu verzichten, halte ich für grundfalsch.

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

nun ja, ich habe mich bei meinen Überlegungen am Friel orientiert. Bei meinen ersten 3 Wochen GA habe ich mich an meinem Puls orientiert und habe versucht die Übersetzung so zu wählen, dass ich mit einer Frequenz von 90 im HF-Bereich von 130-140 blieb. Höhere TF waren nicht drin, da dann sofort auch die HF höher stieg. Bei leichten Abfahrten oder beim Rückenwind versuchte ich allerdings ohne zu pushen die TF zu steigern, schafte aber trotzdem maximal 105-110. Wenn ich schneller versuchte, wurde die Fahrt sehr unruhig (da stimmt noch die Technik nicht).
Jetzt wollte ich eigentlich zu diesem Profil noch kleine Anstiege bis 10 Min gelegentlich einstreuen, wo ich mit einer HF von 140-152 fuhr. Die TF versuchte ich immer bei 60-75 beizubehalten. Weiter bin ich noch nicht gekommen, aber der Plan war jetzt langsam auch knakigere Anstiege zu probieren (ca. 4-6 Min), wobei die GA und TF-Training immer noch das Meiste ausmachen sollte. So mein Plan für die ersten 3 Monate.

Jetzt höre ich allerdings, dass man die Intensität ruhig schon früher steigern sollte. Im Moment ist es allerdings so viel, dass ich vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehe. Dein Trainingsvorschlag von der letzten Seite, wo auch mi67 zugestimmt hat, gefält mir ganz gut. Nichtsdestotrotz habe ich in einigen Punkten als Anfänger Umsetzungsschwierigkeiten. Was mir da helfen würde sind glaube ich Bsp. für Workouts für die einzelnen Trainingsbereiche. Offensichtlich verstehen viele Unterschiedliches wenn sie z.B. von Kraftausdauer sprechen was die Sache leider nicht erleichtert.

Gruß
John
 
AW: GA1 Puls im Winter?

... Was mir da helfen würde sind glaube ich Bsp. für Workouts für die einzelnen Trainingsbereiche. Offensichtlich verstehen viele Unterschiedliches wenn sie z.B. von Kraftausdauer sprechen was die Sache leider nicht erleichtert.
Aber gerade zu letzterem habe ich doch ganz konkret geschrieben, um was es sich da handelt.

Was konkrete Trainingsprofile angeht:

Ich gebe dir jetzt einfach mal 4 Wochenmodelle, die du an unterschiedlichen Stellen im Kalender platzieren kannst.

1. Modell: Winter-Straßentraining:
Jeden Tag fahren, wenn das Wetter es zuläßt. km-Länge bzw. Zeit richtet sich auch nach dem Wetter: unter 0°/trocken: max. 1,5 Std., 0 - 10°, 2 Std. über 10° je nach Feuchtigkeit 2 - 5 Std.
Intensität: So wie du schriebst, wobei ich dir empfehle, jetzt mal die "Entwöhnung" vom Hf-Zähler einzuleiten, also: Gefühl entwickeln für die Intensität und dann wirklich nach Gefühl fahren, das geht!
Bei schönem Wetter immer mal wieder "nach Lust" intensivere Abschnitte einstreuen.

2. Modell: Winter-Ausgleichssport:
Da gebe ich keine Empfehlung zur Gestaltung. Die Intensität ist im Grunde unbegrenzt, da kannst du es richtig krachen lassen, so lange das ganze nicht länger als 50 min dauert.

3. Modell: Hartes GA-Training im Übergang von Winter/Frühjahr:
Mo - frei
Di - 80 km hügelig: hierbei immer versuchen, ein anfangs durchaus mäßiges Tempo zu halten und gegen Ende nur ganz leicht steigern, Trittfrequenzen: im Flachen 80 - 100, dazu Übersetzungsempfehlung: 39/15, falls Durchschnittstempo auch bei flachem Profil unter 25,5 km/h tendiert und du dabei ein besseres Gefühl hast, auch 39/16. Berg-Übersetzung: Da trittst du m.E. ein wenig zu dünn. Versuch mal folgendes (gilt nur für 39er Blatt): Addiere von Zeit zu Zeit die Zähnezahl und die Geschwindigkeit, fällt die Summe unter 37, runterschalten. Ansonsten so fahren, daß es sich angenehm anfühlt.
Mi - Das gleiche wie am Vortag, aber 120 km und versuchen, im Gesamtdurchschnitt genauso schnell wie am Dienstag zu sein. Bei Gegenwind und an Bergen richtig kämpfen
Do - 70 flach, ausschließlich eine Übersetzung (Schaltverbot!), also 39/15 oder 39/16 (s. o.) auf absolute Gleichmäßigkeit achten, d.h. die Geschwindigkeit liegt stets zwischen 26 und 30, die TF zwischen 80 und 95
Fr - aktive Erholung, 1,5 Std. flach, 39/16
Sa - wie Di
So - wie Mi

4. Modell: Erstes Einstreuen von EB-Abschnitten
Das Gesamtprofil wie unter 3., Modifizierung nur bei den Fahrten bis 80 km (also Di, Do und Samstag):
- Bei gutem Wetter: EB am Berg
- Bei schlechtem Wetter: EB im Flachen
Am Berg: 2 - 3 harte Belastungsabschnitte von 5 - 10 min, den Berg ca. 90% so schnell fahren wie bei einem Bergzeitfahren, auf den letzten 200 m richtig "auskotzen"
Im Flachen: 2 Intervallserien á 3 Wiederholungen (auf keinen Fall mehr)
1. Serie mit Standard-Flach-Übersetzung, also 53/17: 3x3 min., ca. 36 km/h, Pause jeweils 5 min, ca. 26 - 30 km/h
2. Serie tf-orientiert, 39/15: 3x4 min., ca. 33km/h, Pause 6 min
Serienpause dazwischen 20 min.

Der Intensive Teil findet jeweils zwischen der Minute 30 und 90 statt, der Rest der Strecke wird mit normalem GA-Tempo gefahren, Einfahren (1. halbe Std. ebenfalls GA).

Modell 1. - 3. Wetterabhängig bis Ende Februar, Ausgleichsport immer "auf Sparflamme beibehalten bis mind. Mitte Januar

Modell 4.: Ein-, zweimal in den 6 Wochen von 15.2 bis Ende März, ab April zyklischer Ablauf, jeweils 8 - 12 Tage: 1. Orientierung GA: Modell 3 mit steigendem km-Pensum, Zielgröße: 500 km/Woche; 2. Orientierung Regeneration: Modell 1, 10% weniger intensiv, 10% weniger Umfang, evtl. 2 Ruhetage; 3. Orientierung Intensiv: Modell 4.

Noch eine Klarstellung zur TF: Es geht nicht um die TF, sondern um den möglichst nicht zu hohen Krafteinsatz. Am besten funktioniert das stets mit Standardübersetzung. Die gilt immer nurfür flaches und leicht hügeliges Terrain und beträgt 39/15 oder 39/16.

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Sorry, Johnek, mir fällt grade auf, daß ich deinen Namen verhunzt habe... :o

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Johnek,

ich kann dir nur empfehlen es nicht schwieriger zu machen als es wirklich ist. Wenn das Erstellen von Trainingsplänen in wissenschaftliche Themen abgleitet, bist du ein wenig zu weit gegangen. Mir ist von vielen norwegischen Elitefahrern bekannt, dass sie weder nach Puls noch Watt fahren, zählen keine Ritzel und versuchen einfach eine für sie natürliche Trittfrequenz zu erreichen.

Wenn du dein Training in ruhig, hart und sehr hart aufteilst, hast du schon die grundlegensten Komponenten eines Trainingsaufbaus erfasst, die für eine Weiterentwicklung im Radsport benötigt wird. Keep it simpel!
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Wenn du dein Training in ruhig, hart und sehr hart aufteilst, hast du schon die grundlegensten Komponenten eines Trainingsaufbaus erfasst, die für eine Weiterentwicklung im Radsport benötigt wird. Keep it simple!
Hier kann ich mal wieder unterschreiben.

Bis 08-2010 hatte ich weder Pulsuhr noch TF-Messung oder gar ein Leistungsmessgerät am Rad. Ich kann nur vom Rollentraining in der WS 2007-2008 berichten, dass meine "wohlfühl-TF" um die 85/min lag, derzeit liegt sie bei 88-92/min. Sie ist also auch von ganz alleine angestiegen. Pulsbereiche kannte ich bis 08-2010 überhaupt nicht, weder von Rolle noch vom Rad. Beim dann gekauften Garmin war ein Pulsgurt dabei, den ich dann auch spasseshalber mal angelegt habe. Jetzt habe ich endlich auch einen Puls ... ;)
Die Trainingsart (ruhig-hart-sehr hart) hat sich keinen Deut verändert. Leistungsdiagnostiken, Conconi-Tests etc. befüttern und belasten Dich mit weiteren Surrogatparametern, furchtbar anmutenden Abkürzungen und Schwellenbegriffen, die m.E. allesamt grausam wackeln und trotz ihrer schillernd exakt klingenden Namen hohe Unsicherheitsbereiche aufweisen - und zwar global und noch mehr im Hinblick auf Schwankungen der Tagesform. Wenn überhaupt ein Messwert wirklich gut geeignet sein mag, um das Training zu steuern, dann sicherlich ein Leistungsmessgerät. Das wäre ein Gerät, auf das sogar ich als Technik-Verächter hören würde bzw. auf der Rolle auch höre.

Was würde ich damit einjustieren?

...

Ein Training in den Kategorien ruhig - hart - sehr hart (also Intervall-Intensitäten). ;)
 
AW: GA1 Puls im Winter?

... Was mir da helfen würde sind glaube ich Bsp. für Workouts für die einzelnen Trainingsbereiche. Offensichtlich verstehen viele Unterschiedliches wenn sie z.B. von Kraftausdauer sprechen was die Sache leider nicht erleichtert.
Konntest du denn mit den Wochenmodellen, die ich dir gepostet habe, was anfangen?

Übrigens: US-amerikanische Ausdrücke wie "Bike", "Workout" usw. solltest du vermeiden, wenn du mich bei guter Laune halten willst. Auf Deutsch heißt sowas z.B. "Trainingsprogramm" oder "Trainingseinheit". Und das Sportgerät heißt "Fahrrad" oder "Rad" - in den 50er Jahren haben sie auch "Rennmaschine" dazu gesagt, aber das ist "out"...

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Übrigens: US-amerikanische Ausdrücke wie "Bike", "Workout" usw. solltest du vermeiden, wenn du mich bei guter Laune halten willst. Auf Deutsch heißt sowas z.B. "Trainingsprogramm" oder "Trainingseinheit". Und das Sportgerät heißt "Fahrrad" oder "Rad" - in den 50er Jahren haben sie auch "Rennmaschine" dazu gesagt, aber das ist "out"...

zu geil wiedermal, oberlehrerhaft und rücksichtslos anderen gegenüber.
aber sein nickname bedeutet ja nix anderes als rücksichtslos und das im original...
großes kino und unterhaltung pur.

ansonsten unterschreibe ich im vollen umfang die ausführungen von Laplace, ich habs glaub schon mal geschrieben das radfahren im hobbybereich nix anderes ist als ein hobby und keine wissenschaft.. der unterschied zwischen radfahren und wissenschaft ist schlicht und einfach, dass eine ist praxis und das andere ist theorie. ich könnts auch drastischer formulieren, verkneif ich mir an dieser stelle...

geht's raus und fahrt's rad... nix anderes wird euch besser machen.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Erstmal danke für die Antworten. Ja die Trainingspläne helfen mir ganz sicher weiter. Mir fehlt einfach die Paraxis im Training. Wenn ich mich bis jetzt aufs RR gesetzt habe und härter fahren wollte, dann habe ich einfach nur Tempo gemacht und zwar immer so viel, wie ich gerade konnte. Mir geht es weniger darum 3 Monate in voraus zu wissen was ich für ein Training an dem jeweiligen Tag fahren werde, sondern eher grob wie ich mein Training übers Jahr gesehen struktuieren soll und was das in der Praxis bedeutet. Ich werde mir auch bei Zeiten eine Trainingsgruppe suchen.

johntek,

irgendwie passt das alles nicht zusammen was du hier postest. als schon laenger radelnder fr hast du keine kondition und hast probleme ein 110er tf zu halten? erklaer mal was du unter fr verstehst. als naechstes haett ich gern gewusst wie du ga fahren willst, ohne deine bereiche zu kennen und wie du eigenltich fr trainiert hast bevor du ein rr entdeckt hast.

mfg,

agf



FR bedeutet Freeride, d.h. mit schweren Fahrrädern (18-20 kg) sich den Berg hoch zu quellen ohne den Anspruch es schnell zu schaffen. Der Focus lag alleine auf der Abfahrt und dabei eher am Schwierigkeitsgrad als an der Geschwindigkeit (das letzte ist eher beim DH wichtig). Gute Kondition bekommt dabei nur in seltensten Fällen. Außerdem bin ich äußerst unregelmässig gefahren, weil man nicht alleine fahren sollte. Man stürzt immer wieder mitten im Wald abseits der Wege und wenn keiner mit dabei ist, könnte es gefährlich werden. d.h. man war drauf angewiesen, dass die Kumpels mit kommen.

Das RR kann ich wunderbar alleine fahren und habe dabei sehr viel Spaß und ich kann vor der Tür starten und muss nicht erst 30-50km mit dem Auto in den Wald fahren. Das FR werde ich deswegen aber nicht ganz aufgeben ;)

Gruß
John
 
AW: GA1 Puls im Winter?

na gut also noch mal. FR kann man fahren ohen eine 110 TF zu schaffen. Man kann auch mit nem Lift hoch fahren ;) Ich bin auch keine Wettbewerbe gefahren. Wettbewerbmässig betreibe ich ganz was anderes und in der Zukunft hoffe ich auf ein Paar Amateur Rennen mit dem RR. Das ist alles .... keine Verschwörungstheorien ;)
 
AW: GA1 Puls im Winter?

na gut also noch mal. FR kann man fahren ohen eine 110 TF zu schaffen. Man kann auch mit nem Lift hoch fahren ;) Ich bin auch keine Wettbewerbe gefahren. Wettbewerbmässig betreibe ich ganz was anderes und in der Zukunft hoffe ich auf ein Paar Amateur Rennen mit dem RR. Das ist alles .... keine Verschwörungstheorien ;)
Passt schon, mache das.

1. Distanzen auf 70, 100, 120 km steigern
2. "Druck entwickeln" auf kurzen (20-30 km) Abschnitten
3. ambitionierte Trainingsgruppe suchen (nicht "Biergartenausfahrt-Gruppe"!)
4. Fahrweise in Gruppe, Zeichengebung, Kommandos beibringen lassen
5. In Führungsschlägen saftige 3-10 min-Intervalle leisten, dann hinten wieder ausruhen.
6. Wenn Du Dich gut fühlst in Gruppentraining und RTF´s, dann erste Rennteilnahmen planen.

PS: Amateurrennen = Lizenz = Rennen der Kategorien A/B/C/Masters/Senioren
Du meinst vermutlich Hobby- oder Jedermannrennen
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Mein Gott, wenn du schon so körpererfahren bist, dass du weißt, das dein Puls bei GA1-Intensität jetzt 10 Schläge höher ist, was fragst du dann noch? Du scheinst die Intensität ja an anderen Dingen als auf deinem Pulsmesser abzulesen, sonst würdest du sagen, das du bei deinem alten GA-Puls jetzt langsamer bist, oder die gefühlte Intensität weniger anstrengend ist oder etwas in der Richtung.
Aber so ist doch alles in Butter. Du weißt, dass du GA1 fährst, ob wohl dein Pulsmesser was anderes anzeigt. Dann lass das Ding doch einfach aus!?! :rolleyes:

Eigentlich die einzig richtige Antwort. Zumal der Puls nicht so freundlich ist, bei gegebener Belastung jeden Tag auf +/- 3 Schläge genau gleich zu sein.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Ich halte den Einfluß irgendwelcher Stoffwechselprozesse als Ursache für eine womöglich höhere HF im Winter für deutlich überbewertet. Ich sehe die Ursache in der oft alleinigen Orientierung an die Geschwindigkeit! Langsamer wird man aber durch andere Faktoren:

1.) im Winter lässt die Leistungsfähigkeit tendenziell eher nach, denn man fährt i.d.R. weniger lang, weniger oft und weniger intensiv.
2.) der Luftwiderstand ist bei kälteren Temperaturen (0° - +5°) bis zu 8% höher als bei höheren Temperaturen (+25°C)
3.) das unangenehme Gefühl von Kältereizen, Dunkelheit etc. motiviert den Körper nicht gerade zu Höchstleistungen. (mentaler Einfluß)
Auch das ist meiner Meinung nach völlig richtig.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Zu b. ist eigentlich das Wesentliche auch gesagt. Was ich nur vermisse, ist der folgende Aspekt: Warum, wenn wir doch wissen, daß alle im Winter langsamer fahren, kann man das nicht einfach akzeptieren? Außerdem dachte ich immer, der Winter sei zum regenieren da. Und daß man schon deshalb einen bestimmten Formrückgang hinnehmen sollte. Und das gar nicht so knapp.
Das kommt halt auf die Ziele an.

Aber ein Rückgang von mehr als maximal 10 % (in Leistung - Watt - an der FTP/Schwelle) würde ich nicht als sinnvoll ansehen. Andernfalls kannst du im Frühjahr ziemlich lange den Rückgang aus dem Winter aufholen und hast den Körper stark belastet, um nur gleich weit zu sein, wie jene, deren Leistungsfähigkeit im Winter weniger zurück ging.

Wenn im nächsten Jahr einigermassen anspruchsvolle Ziele warten, dann muss im Winter auch "gearbeitet" werden; z. B. mit mittlerweile konventionellem FTP-Training.
 
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