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GA1 Puls im Winter?

AW: GA1 Puls im Winter?

Außerdem dachte ich immer, der Winter sei zum regenieren da. Und daß man schon deshalb einen bestimmten Formrückgang hinnehmen sollte. Und das gar nicht so knapp.

Im Frühjahr baut man die Form dann wieder auf. Ich glaube nicht, daß das funktionieren würde, wenn man versuchen würde, die gute Form des Spätsommers "durch den Winter zu bringen".

Wenn man mit seiner Entwicklung und Leistung zufrieden ist, kann ich dem ganzen zustimmen. Hat man jedoch Ambitionen, egal auf welchem Niveau diese auch liegen mögen, so ist dies die absolut falsche Vorgehensweise.

Gerade in dieser Jahreszeit sollte reflektiert werden, wo Verbessreungspotentiale liegen könnten und dementsprechend sollten die Trainingsinhalte gestaltet und eingeführt werden. Wird damit bis zum Frühjahr gewartet, ist es einfach viel zu spät und viele könnten ihre Leistung nicht abrufen.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

... Hat man jedoch Ambitionen, egal auf welchem Niveau diese auch liegen mögen, so ist dies die absolut falsche Vorgehensweise.
Da kann ich dir bis dahin gar nicht widersprechen, denn mit...
Gerade in dieser Jahreszeit sollte reflektiert werden, wo Verbessreungspotentiale liegen könnten
bin ich erstmal einverstanden. Aber dann...
... und dementsprechend sollten die Trainingsinhalte gestaltet und eingeführt werden. Wird damit bis zum Frühjahr gewartet, ist es einfach viel zu spät und viele könnten ihre Leistung nicht abrufen.
Da wird's dann eben ganz und gar falsch. Vielleicht gehen wir's mal am Jahresablauf einen "ambitionierten" A-Fahrers durch:

Der "trainiert ab", im Oktober/November und legt da auch irgendwann eine Pause ein. Dann beginnt er gleichzeitig mit drei Dingen:
1. Beginn von "km-Spulerei" je nach Wetter im KB- bis GA-Level.
2. Ausweitung von "Allgem. Athletik", Ausgleichssport u. dergl.
3. wenn's dadurch nicht zuviel wird: Crossrennen oder andere kleine Wettkämpfe, je nach Voraussetzungen, die einer mitbringt (warum sollte das nicht ein Kurz-Triathlon auf Lanzarote sein, weiß nicht, gibt's sowas im Dezember?).
Dann folgt erste Grundlagen-Periode im Januar: Da und nach allen Erfahrungen nur da (das sagen nicht nur die selbsternannten "Trainingsreformatoren") gibt es auch das fast ausschließliche "GA-Kurbeln".

So, Stop. Jetzt nehmen wir mal an, er hat über andere Trainingsformen "reflektiert" (leider läßt du dich ja nicht darüber aus, was beim Reflektieren raus gekommen ist). Nichts von dem, was man sich sinnvollerweise an intensiveren Trainingsformen ausdenken könnte, sollte bis dahin in größerem Umfang betrieben werden. Es ist doch ganz einfach: "Grundlage" heißt "Grundlage", und wenn nicht absolut alles falsch ist, was wir in der Trainingslehre diskutieren, dann kann man nunmal ein Haus nicht ohne ein solides Fundament bauen.

Was dann anschließend stattfindet, steht auf einem anderen Blatt. Wir hatten in den 70er Jahren in DO Ende Februar/Anfang eine Art Trainingsrennen (Serie m. 5 Läufen an 3 WoE), wo's aber schon um mind. "die Ehre" ging, die aber recht kurz waren. Ich halte das für sehr gut und ich denke, die haben meinem Formaufbau nicht geschadet, wenn mir auch einmal dabei fast die Füße abgefroren wären (Überschuhe waren da noch nicht so verbreitet). Da bin ich also wieder ganz bei dir.

Aber sag mal, worin bestehen denn deine "ambitionierten" Aktivitäten und Ziele. Bei mir:
* Damals (1972 - 1975): Junioren- und A-,B- u. C-Klasse-Rennen (Aufstieg aus der C Juni 1974, 1975 3 aufstiegsrelevante Platzierungen, dann Karriereende)
* heute: bei den Masters 2/3/4 problemlos mitrollen können, vielleicht mal ab und an eine Platzierung.

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Es ist doch ganz einfach: "Grundlage" heißt "Grundlage", und wenn nicht absolut alles falsch ist, was wir in der Trainingslehre diskutieren, dann kann man nunmal ein Haus nicht ohne ein solides Fundament bauen.
Trainingsinhalte müssen dem Leistungsvermögen und Ambitionsniveau angepasst werden. Da hilft es wenig Trainingsinhalte von Profis oder von irgendwelchen A-Fahrern heranzuziehen; sprich Pausen und/oder Abtrainieren sind nicht für alle Fahrer sinnvoll/notwendig. Bei einem reduzierten Trainingsumfang ist auch die, wie du es nennst, "km-Spulerei" im GA Bereich nicht zu empfehlen um einen optimalen Trainingseffekt zu erzielen. Bei einem Trainingsumfang von z.B. 5Std. müssen die Trainingsreize anders gewählt werden.

Da du hier das Thema Grundlagentraining aufnimmst, möchte ich gerne an dieser Stelle fragen, wodurch die Grundlage gekennzeichnet ist. Will heissen, was verbessere ich mit Grundlagentraining, was ich nicht mit harten Intervalleinheiten erreichen kann?
 
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Trainingsinhalte müssen dem Leistungsvermögen und Ambitionsniveau angepasst werden. Da hilft es wenig Trainingsinhalte von Profis oder von irgendwelchen A-Fahrern heranzuziehen
Ich hatte dieses Beispiel bewußt gewählt, weil du in deinem vorletzten Posting schriebst:
Wenn man mit seiner Entwicklung und Leistung zufrieden ist, kann ich dem ganzen zustimmen. Hat man jedoch Ambitionen, egal auf welchem Niveau diese auch liegen mögen, so ist dies die absolut falsche Vorgehensweise.
Nun änderst du plötzlich die Argumentation. Im Grunde schränkst du das, was hier als Trainingsempfehlung angedacht ist, auf die Empfehlung an einen
* unterdurchschnittlich Trainierten mit wenig Spielraum für größere zeitliche Umfänge
* aber gleichzeitig hohen Ambitionen ein.
Das riecht natürlich mal wieder nach "Wasch mir den Pelz aber mach mich nicht naß!" Dennoch: Du triffst damit glaub ich den Nerv von ca. der Hälfte derer, die hier schreiben und lesen. Mit diesem "Unmöglichkeits-Problem", (relativ) hochgesteckte Ambitionen mit den eigenen Möglichkeiten erreichen zu können, plagen sich viele rum - man muß dazu nur den Thread unter dem Thema "Training, Beruf, Familie..." lesen und genauso sieht das in anderen Foren, Radsportzeitschriften, Gesprächen unter Radsport-Kollegen usw. usf. aus.

Dort liegt aber eben dann auch die Wurzel für solche Kopfgeburten, wie sie jetzt seit mittlerweile fast 10 Jahren durch die Radsportzeitschriften und Internet-Foren geistern - so neu ist die dahinter stehende Theorie nämlich gar nicht, auch wenn Internet-Anbieter und private Leistungsdiagnostiker gerne glauben machen möchten, es sei "der neueste Schlager".

Nun kann man sich die Mühe machen, sich diese Überlegungen klar zu machen, denn es lohnt sich. Ich frage mich nur, ob das wirklich das ist, was unser oben angedachte, nennen wir ihn ruhig so: "ambitionierte Hobbyfahrer" sucht. Und genau diese Frage stelle ich mir, wenn ich diesen Satz von dir lese:
Da du hier das Thema Grundlagentraining aufnimmst, möchte ich gerne an dieser Stelle fragen, wodurch die Grundlage gekennzeichnet ist. Will heissen, was verbessere ich mit Grundlagentraining, was ich nicht mit harten Intervalleinheiten erreichen kann?
Das ist m.E. eine sehr kluge Frage, obwohl mancher Trainer sich möglicherweise darüber kaputtlachen würde. Warum ist das eine kluge Frage? Weil in der Tat viel zu wenige Trainer und Trainingswissenschaftler sich den Halbsatz "...was verbessere ich mit Grundlagentraining..." bzw. etwa präziser gestellt "Welchen Zustand schaffe ich durch Grundlagenausdauertraining und inwieweit ist dieser Zustand Grundlage für andere Trainingsformen, worauf bauen die also auf?"

Ich bin überzeugt, daß die meisten Trainer diese Frage nicht und auch die Trainingswissenschaftler sie nur unvollständig beantworten können. Ich bilde mir ein, sie inzwischen beantworten zu können, aber ich betreibe das nur als Hobby und so schnell wird keiner sagen, "jetzt schmeißen wir unser Zeugs weg und hören auf kamikaze!", abgesehen davon, daß es falsch wäre, alles "Alte" wegzuschmeißen.

Ich frage mich allerdings, ob das wirklich das ist, was Du, die Leser von Radsportzeitschriften und die ganze "Gemeinde" hören will. Ich denke, sie wollen nur, daß man es ihnen "glaubhaft versichert" oder noch besser: daß man es sie wirksam "glauben macht".

Falls es dich aber wirklich interessiert, kann ich dir gerne meine Theorie dazu zur Verfügung stellen.

Ich würde jedenfalls für den Adressatenkreis, den du hier offenbar "auserwählt hast" (gehörst du auch zu diesem Kreis, meine Frage, welche Ambitionen du denn hegst, hast du ja geflissentlich überlesen ...) etwas anderes dazu sagen:

Es gibt Erkenntnisse, daß ein Training mit höheren Anteilen intensiver Einheiten wie Intervall-Training u. dergl. insbesondere bei wenig trainierten schneller zum Formaufbau führen, als ein überwiegend im Grundlagenbereich absolviertes Training.
Allerdings wurde bei dieser Art des Trainingsaufbaus auch nach einem anfänglichen schnellen Formanstieg eine Stagnation nach Erreichen eines bestimmten Niveaus beobachtet.

Das ließe sich dann übrigens auch mit entsprechenden Lit.-Hinweisen belegen.

Das wäre dann auch meine Antwort auf diese deine Ausführungen:
sprich Pausen und/oder Abtrainieren sind nicht für alle Fahrer sinnvoll/notwendig. Bei einem reduzierten Trainingsumfang ist auch die, wie du es nennst, "km-Spulerei" im GA Bereich nicht zu empfehlen um einen optimalen Trainingseffekt zu erzielen.

Ich denke, du bist jetzt selbst in der Lage, zu erkennen, was daran falsch und was richtig ist. Für mehr kann ich dich dann nur auf meine "Theorie zur Grundlagenausdauer" verweisen - aber da solltest du ein wenig Zeit und die Bereitschaft, dich in die eine oder andere biochemische Grundlage einzuarbeiten für mitbringen, sprich: die Entscheidung solltest du "sehenden Auges" und nicht aus der "rhetorischen Gemängelage" heraus treffen... ;-)

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Hallo,

ich finde die Diskussion sehr interessant. Selbst bin ich ein ambitionierter Anfänger, vielleicht sogar sehr ambitionierter und bin auch bereit entsprechend Zeit zu investieren. Ich fahre schon länger MTB, allerdings FR und nicht als Ausdauersportart, daher habe ich wenig Grundlage. Ich möchte es aber vernünftig angehen und versuche gerade mir mein Training zusammen zu stellen. In den einschlägigen Büchern steht, dass man auf jedem Fall mit Grundlagen anfangen soll (viele km in GA1) um die Basis fürs spätere Training zu schaffen. Es wird auch geschrieben, dass man sich dabei Zeit lassen sollte und nicht zu früh die Intensität steigern sollte. Es wird auch geschrieben, dass man durch hohe Intensität gleich von Anfang an tatsächlich Fortschritte macht, aber eben nur ein relativ niedriges Niveau damit erreicht und später kaum noch Fortschritte machen kann.
Was ich bis jetzt verstanden habe ging in die Richtung, dass man mit Grundlagen Training sich auf ein höheres Ausgangsniveau bringt für späteres Aufbautraining.

Also wie jetzt, alles Käse???
 
AW: GA1 Puls im Winter?

... Also wie jetzt, alles Käse???
Nö, gute Zusammenfassung, erstmal.

Ich glaube, du bist auf einem guten Weg, wenn du es so angehst. Vielleicht ein paar Tipps:
1. Im Frühjahr vor allem dann das "strenge GA-Schema" durchbrechen, wenn "dir danach ist". Es ist überhaupt kein Problem, vor allem bei Gruppenfahrten, wenn das Wetter mitspielt, zwischendurch auch mal ein bischen "verrückt" zu spielen, nur eines solltest du vermeiden "hart und lang", also immer entweder oder, Spaßattacken, klar, aber nicht so viele und abbrechen, wenn's an die Substanz geht.
2. Du wirst feststellen, daß intensivere Trainingsformen wie Intervalle einfach besser "anschlagen", wenn schon ein gewisses Grundlagen-Niveau da ist. Sonst wird es schnell ein ziemliches Gewürge.
3. Gut gefahren bin ich mit folgenden Orientierungen:
April: lang/hügelig/"rechtschaffend müde ankommen"
Mai: 1. Hälfte ein paarmal "superlang", d.h. über 6 Std.
2. Hälfte: an Intensive Trainingsformen gewöhnen
Juni/Juli: 10-Tage-Zyklen in der Reihenfolge Ausdauer - Erholung - Intensive Formen als Schwerpunkt
August: Viel Wettkämpfe und/oder die erste kleine "Pause" (d.h. 14 Tage überwiegend lockere und Spaßbetonte Fahrten, auch Tagesausflüge mit hohem km-Umfang)
September: 2. oder 3. Wettkampfperiode und viel intensives Training - in dieser Zeit kann man am besten gefahrlos intensive Trainingsformen ausprobieren, die man dann im nächsten Jahr, aber dosiert und mit Augenmaß, einsetzt.
Oktober: letzte Wettkämpfe und abtrainieren, Spaß im "goldenen Herbst" haben.
November: kurze Pause, auch 1 Woche kein Fahrrad anpacken, dann mit allgemeinem Athletik-Training und Ausgleichssport. Das MTB ist kein Ausgleichssport, aber sollte in der Phase, wie in allen anderen "Spaß-Phasen", eine wichtige Rolle speziell für dich mit deinem Hintergrund spielen.
Dezember/Januar: langweiligste, weil GA-periode
Februar: dto. soweit das Wetter es zuläßt, sonst Weiterführung des Ausgleichssports
März/April: Gründliche Aufbauarbeit,s.o.

Und so Jahr für Jahr...

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Also wie jetzt, alles Käse???
So ziemlich, ja.

Das Grundlagen-Konzept ist weitestgehen Eminence-based und nicht Evidence-based. I.a.W.: die aus der Empirie geborene Trainingswissenschaft nährt sich leider auch heute noch von Konzepten, die durch Trainer der Spitzenmannschaften in den 60er und 70er Jahren aufgestellt wurden. Long-slow(steady)-distance Training diente nicht nur als Saisonvorbereitung, sondern auch als Pausenfüller. Hintergrund ist der ohnehin schon hohe körperl. Streßfaktor, der im Renngeschehen auf Profis einwirkt und sowohl über das Jahr (Makrozyklus) als auch in Monat (Mesozyklus) und Woche (Mikrozyklus) verteilt Regenerationszeiten erfordert, die nicht durch wiederum höhere Intensitäten gefährdet werden sollten.

Ist man aber Hobbylusche, dann hat man weniger (oder gar keinen) Rennstress. Nun darf man also auch im Training lospreschen, die erforderlichen Regenerationsintervalle sind ja meist von Natur aus (Job, Familie, andere Hobbies) länger als beim Profi.

Also kann man grob gesagt folgendermassen vorgehen: 1. Jahr frei Schnauze. Danach dann: a) Umfänge hoch, b) Schwelle hoch, dann c) Spritzigkeit bzw. Spezifik hoch.

Kann man als Hobbyfahrer nur 30-50% des Zeiteinsatzes eines Profis einsetzen, so tut man gut daran, das Trainingsschema des Profis nicht proportional auf die kürzeren Zeiten zu schrumpfen, sondern man behält vergleichsweise viele intensive Einheiten bei und reduziert überproportional die "Grundlageneinheiten". So lassen sich auch mit nur 30-50% des Zeiteinsatzes vielleicht 60-80% des idealerweise erzielbaren Effektes realisieren.

Merksatz: Effektives Training ist die Kunst, den Körper stets auf den Weg zu weiterer Superkompensation zu bringen.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Etwas schwierig aus all der Prosa den Kontext zu erkennen. Aber leider sehe ich meine Frage hinsichtlich Grundlagentraining von dir nicht beantwortet. Welchen Trainingseffekt hat das Grundlagentraining, was nicht auch durch andere Trainingsformen (z.B. HIT Training) erreicht werden kann. Es ist ein allgemeines Missverständnis, das unterschiedliche Trainingsformen (z.B. GA1, EB usw.) unterschiedliche Eigenschaften (z.B. Grundlage, anaerobe Schwelle, VO2max) trainieren. Es passiert nichts besonderes unterhalb, an oder oberhalb der anaeroben Schwelle.

Es stellt sich die Frage, wodurch eine Ausdauersportart gekennzeichnet ist? Hierbei handelt es sich im grossen und ganzen um die folgenden Komponenten, nämlich VO2max, dessen Ausnutungsgrad (häufig bezeichnet durch anaerobe Schwelle, Kraftausdauer usw.) und Arbeitsökonomie. Und gerade Intervalleinheiten an und oberhalb der anaeroben Schwelle verbessern diese Eigenschaften. Warum also nicht nur intensive Einheiten? Es ist allgemein bekannt, dass höhere Intensitäten auch grössere Erholungsphasen bedürfen. Daher macht es ab einem gewissen Trainingsumfang keinen Sinn ausschliesslich auf HIT Einheiten zuzugreifen. Es ist immer eine Frage der Totalbelastung.

Daher muss eine vernünftige Trainigsplanung immer Rücksicht auf Leistungs- und Ambitionsniveau nehmen.

Falls es dich aber wirklich interessiert, kann ich dir gerne meine Theorie dazu zur Verfügung stellen.
Sofern du deine Angaben mit Fakten und Quellenangaben untermauern kannst, bin ich natürlich daran interssiert.

Ich würde jedenfalls für den Adressatenkreis, den du hier offenbar "auserwählt hast" (gehörst du auch zu diesem Kreis, meine Frage, welche Ambitionen du denn hegst, hast du ja geflissentlich überlesen ...) etwas anderes dazu sagen:
Sowohl mein Leistungs- noch Ambitionsniveau sind für diese Diskussion irrelevant.

Es gibt Erkenntnisse, daß ein Training mit höheren Anteilen intensiver Einheiten wie Intervall-Training u. dergl. insbesondere bei wenig trainierten schneller zum Formaufbau führen, als ein überwiegend im Grundlagenbereich absolviertes Training. Allerdings wurde bei dieser Art des Trainingsaufbaus auch nach einem anfänglichen schnellen Formanstieg eine Stagnation nach Erreichen eines bestimmten Niveaus beobachtet.

Das ließe sich dann übrigens auch mit entsprechenden Lit.-Hinweisen belegen.
Welche?
 
AW: GA1 Puls im Winter?

1. Im Frühjahr vor allem dann das "strenge GA-Schema" durchbrechen, wenn "dir danach ist". Es ist überhaupt kein Problem, vor allem bei Gruppenfahrten, wenn das Wetter mitspielt, zwischendurch auch mal ein bischen "verrückt" zu spielen, ...
Dich verstehe mal jemand. An anderer Stelle schreibst Du heute(!): "Wer nämlich selbst Radrennen fährt, muß sich nicht auf Trainingsfahrten profilieren und im Stile eines Trainingsweltmeisters die "Truppe auseinanderfahren""

Wat denn nu?


nur eines solltest du vermeiden "hart und lang", also immer entweder oder, Spaßattacken, klar, aber nicht so viele und abbrechen, wenn's an die Substanz geht.
Wieso denn eigentlich? Hart und lang ist wunderbar. Der Trainingsreiz ist phänomenal und der Körper kann 2-3 Tage lang von ihm zehren, um eine satte Superkompensation zu erreichen. Immer gleich abbrechen ist genau das, was alle "Mitkonkurrenten" tun. Damit wird man also nie einen Blumentopf in der ersten Saisonhälfte gewinnen. Wer aber hart, konsequent und über längere Zeit nachlegen kann, der zieht der Konkurrenz den Zahn. Dein Tipp konditioniert m.E. zum Verlierer!

April: lang/hügelig/"rechtschaffend müde ankommen"
Mai: 1. Hälfte ein paarmal "superlang", d.h. über 6 Std.
2. Hälfte: an Intensive Trainingsformen gewöhnen
Du hast somit die Hälfte aller Wertungsrennen in der Saison bereits verpennt.


Juni/Juli: 10-Tage-Zyklen in der Reihenfolge Ausdauer - Erholung - Intensive Formen als Schwerpunkt
August: Viel Wettkämpfe und/oder die erste kleine "Pause" (d.h. 14 Tage überwiegend lockere und Spaßbetonte Fahrten, auch Tagesausflüge mit hohem km-Umfang)
Noch nicht bemerkt, dass der August eine saure-Gurken-Zeit im Rennkalender ist? Im Aug. liegen Sommerferien an, dementsprechend sind nur wenige Rennen im Amateur-, Jedermann- oder Hobbysektor ausgeschrieben und es ist eine gute Zeit, um mit einer Regenerationsphase Schwung auf die 2. Saisonhälfte zu nehmen.

September: 2. oder 3. Wettkampfperiode und viel intensives Training - in dieser Zeit kann man am besten gefahrlos intensive Trainingsformen ausprobieren, die man dann im nächsten Jahr, aber dosiert und mit Augenmaß, einsetzt.
Gerade in Septemberwochenenden sollte man so in Rennterminen stecken, dass daneben nur noch weniger intensives Training z.B. an Mi. oder Di./Do. realisiert werden kann.

BTW: im nächsten Jahr dann *wann* einsetzt?


Oktober: letzte Wettkämpfe und abtrainieren, Spaß im "goldenen Herbst" haben.
Hier stimme ich voll zu.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Erst mal vielen Dank für die schnellen Antworten,

aber diese waren ja ziemlich unterschiedlich.
Das mit dem Grundlagentraining im Frühjahr kann man eigentlich überall lesen. Die andere Method wiederspricht dem fast auf der ganzen Länge. Meine Frage an Mi67 wäre: sind es Deine eigenen Erfahrungswerte, oder bist Du darauf über Literatur, befreundete Trainer oder sonst was gekommen?

Der Vorschlag von Kamikaze dekte sich so ziemlich mit dem, was ich als Anfänger bis jetzt gelesen habe mit dem Unterschied, dass ich jetzt mit dem Training anfangen will und meinen ersten "Formhoch" in April/Mai anpeilen wollte. Das RR habe ich seit August und fahre 5-6 Tage in der Woche. Als Richtwert habe ich mir 400h im Jahr angesetzt. Damit ich es einiger Massen flüssig durchziehen kann, steht seit Heute ein Rollentrainer in der Garage :)
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Frage an Mi67 wäre: sind es Deine eigenen Erfahrungswerte, oder bist Du darauf über Literatur, befreundete Trainer oder sonst was gekommen?
Eigene Erfahrungswerte und simple Erkenntnisse aus der zellulären Physiologie/Biochemie. Kontrolle/Rückkopplung: Performance bei Rennen, Marathonausfahrten/Bergetappen und Geschwindigkeit des Formaufbaus in Relation zu Trainingspartnern.

Näheres per PN.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Bei dem Pensum, daß du bisher betrieben hast, kannst du ohne weiteres das ganze Programm ein wenig "zusammenschieben": Du machst also jetzt im November erstmal alles, wie empfohlen, fängst aber schon in der letzten November-Woche (wenn's draußen nicht geht, gilt immer: Rolle) mit der km-Knüppelei an. Für den Dezember würde ich abweichend von allem nach kurzen, Spaß-Betonten Wettkämpfen Ausschau halten. Wäre es dir evtl. möglich, ein Crossrad zu kaufen (kann ja gebraucht sein) und 2 - 3 Querfeldeinrennen zu fahren? Oder gibt es entsprechende MTB-rennen? Das sollte sich aber auf einen Zeitraum von 3 Wochen max. beschränken.

Dann weiter mit der "Verschiebungsstrategie": Das Januar-Programm schon im Dezember beginnen, im Februar bei schlechtem Wetter auf die Rolle, bei sehr gutem Wetter intensivere Einheiten. Das Programm für April verschiebst du in den März und beginnst Mitte März mit der Zyklisierung, wie ich sie für Juni beschrieben habe.

Ganz, ganz wichtig ist eine Trainingsgruppe. Die ständigere Orientierung an anderen beschleunigt alle Prozesse, vor allem die, die eher mit intensiveren Sachen zu tun haben.

Wo ich ein bischen skeptisch bin: In der 1. Saison schon "Saisonhöhepunkte" einplanen, finde ich übereilt. Ich würde erstmal eine Saison lang recht regelmäßig Wettbewerbe absolvieren (was für welche wären das?) und schauen, wie es läuft. Dann kannst du besser beurteilen, ob du ein "Spätstarter" bist oder ob es wirklich sinnvoll ist, schon im April/Mai in Hochform zu sein.

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Das mit der Hochform kommt vielleicht nicht richtig rüber. Natürlich habe ich keine Erfahrung und kann es jetzt überhaupt nicht einschätzen was an Wetbewerben und wie oft ich fahren werde. In April wollte ich bei Rund um Köln mitmachen und ich wollte es nicht unbedingt als eine Besichtigungsrunde absolvieren. Es ist also bis jetzt mein einziger Anhaltspunkt. Was danach kommt wird sich zeigen.

Mein bisheriger Plan war: 3 Monate GA mit steigenden Kraft-Anteilen und dann verstärkt Kraftausdauer. Ich hielt mich an die Literatur und wollte im ersten Jahr die Anerobe Ausdauer erstmal weglassen.


Gruß
John
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Bei dem Pensum, daß du bisher betrieben hast, kannst du ohne weiteres das ganze Programm ein wenig "zusammenschieben": Du machst also jetzt im November erstmal alles, wie empfohlen, fängst aber schon in der letzten November-Woche (wenn's draußen nicht geht, gilt immer: Rolle) mit der km-Knüppelei an. Für den Dezember würde ich abweichend von allem nach kurzen, Spaß-Betonten Wettkämpfen Ausschau halten. Wäre es dir evtl. möglich, ein Crossrad zu kaufen (kann ja gebraucht sein) und 2 - 3 Querfeldeinrennen zu fahren? Oder gibt es entsprechende MTB-rennen? Das sollte sich aber auf einen Zeitraum von 3 Wochen max. beschränken.

Dann weiter mit der "Verschiebungsstrategie": Das Januar-Programm schon im Dezember beginnen, im Februar bei schlechtem Wetter auf die Rolle, bei sehr gutem Wetter intensivere Einheiten. Das Programm für April verschiebst du in den März und beginnst Mitte März mit der Zyklisierung, wie ich sie für Juni beschrieben habe.

Ganz, ganz wichtig ist eine Trainingsgruppe. Die ständigere Orientierung an anderen beschleunigt alle Prozesse, vor allem die, die eher mit intensiveren Sachen zu tun haben.
Jetzt wird ein Schuh daraus!


Wo ich ein bischen skeptisch bin: In der 1. Saison schon "Saisonhöhepunkte" einplanen, finde ich übereilt. Ich würde erstmal eine Saison lang recht regelmäßig Wettbewerbe absolvieren (was für welche wären das?) und schauen, wie es läuft. Dann kannst du besser beurteilen, ob du ein "Spätstarter" bist oder ob es wirklich sinnvoll ist, schon im April/Mai in Hochform zu sein.
Man muss es ja nicht ganz verbissen sehen mit den Höhepunkten. Trotzdem hilft eine innerliche Triebfeder dabei, sich auch mal bei wenig einladenden Bedingungen aufs Rad zu schwingen.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Das mit der Hochform kommt vielleicht nicht richtig rüber. ... Was danach kommt wird sich zeigen.
Dann würde ich sagen, nimm den Mittelweg aus meinen beiden Plänen. Wenn es dir zu intensiv vorkommt, schalte einen "Gang" zurück.
Mein bisheriger Plan war: 3 Monate GA mit steigenden Kraft-Anteilen und dann verstärkt Kraftausdauer. Ich hielt mich an die Literatur und wollte im ersten Jahr die Anerobe Ausdauer erstmal weglassen.
Nee, das geht nun garnicht. 1. Über das Thema "Kraftausdauer" reden wir mal separat. Da wird viel Blödsinn verzapft, was bei dem Begriff anfängt. 2. Wenn du mit "Anaerobe Ausdauer weglassen" meinst, daß du intensive Anteile wie Intervalle, am Anschlag gefahrene Bergkuppeln oder kurze Berge (unter 5 min) usw. weglassen willst, wäre das ein Riesenfehler. Das wäre wirklich nur noch GA-Gekurbel.

Was meinst du mit "steigenden Kraftanteilen"?

Gruß

k.
 
AW: GA1 Puls im Winter?

Also mit GA meinte ich viele km im GA1 Bereich. Die steigende Kraft-Anteile bezogen sich auf Kraft-Training (z.B. lange Anstiege) ..... alles aus der Trainingsbibel zusammengedichtet.
 
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