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Flachland / bergauf: Wo liegt der Unterschied?

Grumschi

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28 Juli 2012
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Hallo allerseits,
Ein Freund von mir ist ziemlich genau gleicht gross, gleich schwer und wenige Jahre jünger als ich, wir beide fahren schon seit vielen Jahren Rennrad und sind gut in Form. Unsere Räder sind ebenso gleich schwer und aerodynamisch.
Der Unterschied zeigt sich aber beim Fahren: Im Flachland kann er sich kaum in meinem Windschatten halten, während er bergauf immer schneller ist.
Ich hab' etwas mehr kraft in den Beinen und trete bergauf deutlich langsamer als er.
Eigentlich wär' doch die Leistung entscheidend. Woran kann dieser Unterschied liegen?

Gruss, Toooby
 
Andere Einteilung. Am Berg schaltet man in einen ganz anderen “Betriebszustand“, die Körperspannung verteilt sich womöglich völlig anders über den Tretrhythmus als im flachen und zudem gibt es da erstaunlich unterschiedliche Herangehensweisen. Viel weiss ich darüber auch nicht (und werde es nie wissen), aber genug um zu erkennen dass es Unterschiede gibt. Dein Kollege hat wohl eine Art zu bergauf zu treten gefunden, die ihm ziemlich gut liegt.

Andere Frage: wie langt sind diese Anstiege? Vielleicht hat der Kollege auch einfach nur die größeren 5-Minuten-Reserven?
 
Hallo allerseits,
Ein Freund von mir ist ziemlich genau gleicht gross, gleich schwer und wenige Jahre jünger als ich, wir beide fahren schon seit vielen Jahren Rennrad und sind gut in Form. Unsere Räder sind ebenso gleich schwer und aerodynamisch.
Der Unterschied zeigt sich aber beim Fahren: Im Flachland kann er sich kaum in meinem Windschatten halten, während er bergauf immer schneller ist.
Ich hab' etwas mehr kraft in den Beinen und trete bergauf deutlich langsamer als er.
Eigentlich wär' doch die Leistung entscheidend. Woran kann dieser Unterschied liegen?

Gruss, Toooby

Ich habe genau das gleiche Problem.
Das Problem bei mir ist's, dass ich keine hohe TF lange treten kann. Entweder hohe TF mit wenig Kraft oder niedrige TF mit viel Kraft.
Ich trainiere das aber regelmässig.

Gruss Lothi
 
Hallo allerseits,
Ein Freund von mir ist ziemlich genau gleicht gross, gleich schwer und wenige Jahre jünger als ich, wir beide fahren schon seit vielen Jahren Rennrad und sind gut in Form. Unsere Räder sind ebenso gleich schwer und aerodynamisch.
Der Unterschied zeigt sich aber beim Fahren: Im Flachland kann er sich kaum in meinem Windschatten halten, während er bergauf immer schneller ist.
Ich hab' etwas mehr kraft in den Beinen und trete bergauf deutlich langsamer als er.
Eigentlich wär' doch die Leistung entscheidend. Woran kann dieser Unterschied liegen?

Gruss, Toooby
Wenn du es wüsstest, könntest du - vorausgesetzt du kannst es beweisen - sofort eine sportmedizinische Doktorarbeit einreichen.

Was ich mir im Laufe der Zeit zusammengereimt habe:
  1. Der Bewegungsablauf - Krafteinsatz: Zeitpunkt des Beginns, Verlauf, Ende; beteiligte Muskeln; Haltung auf dem Rad usw. - ist ein ganz anderer beim Bergfahren als im Flachen.
  2. Die Unterschiede sind im Wesentlichen: Früheres Einsetzen des Drucks auf die Pedale, geringerer Unterschied zwischen max. Kraft und Durchschnittskraft, längerer Hub, stärkerer Einsatz der vorderen OS-Muskeln und der Rückenmuskulatur, leicht nach hinten verschobene Pos. auf dem Sattel, aufrechterer Sitz
  3. Die Trittfrequenz ist in der Regel am Berg bei allen Fahrern - egal wie hoch ihr Trittfrequenz-Niveau sonst ist - niedriger (10 - 30 u. mehr %).
Den Hauptgrund für all diese Unterschiede sehe ich darin, daß man bei den deutlich geringeren Geschwindigkeiten am Berg weniger "Schwung" = kinetische Energie mit führt, als im Flachen. Im Flachen sind dies bei einer zügigen Geschwindigkeit von z.B. 34 km/h beim 75kg-Durchschnitts-Bürger mit 7 kg (also mit allem drum und dran 84 kg) 3,75 kJ, bei einer Geschwindigkeit von sagen wir der Hälfte, also 17km/h an einer mittleren Steigung sind es nur noch 0,94 kJ (nämlich 1/4).

Aus dem Grunde braucht's ein anderes "Bewegungsprogramm" (so nennt man die Informationen zur Ablaufsteuerung, die durch Nervenverbindungen im Muskel selbst, im Rückenmark und im Kleinhirn quasi wie ein Computerprogramm abgelegt sind) als im Flachen. Bildlich ausgedrückt: Beim Fahren am Berg mußt du eine andere "CD einlegen" als im Flachen.

Und da scheint mir der Unterschied zu liegen: Wer schwerer ist und deshalb die Berge nicht so gut hochkommt, wer das nicht so viel geübt hat, wer im Allgemeinen eher von der Schnelligkeit kommt usw. usf. - es gibt wohl dutzende von Konstellationen - hat oft eine nicht so gute "Berg-CD" im Gepäck.

Wobei ich mich an deiner Stelle glücklich schätzen würde: Im Flachen schnell fahren ist nämlich gar nicht so einfach, wie es in Hobby-Kreisen oft dargestellt wird. Ist man nämlich in der Lage, den Schwung gut mitzunehmen, ergibt sich ein Bewegungsablauf, der sehr ökonomisch sein kann. Tritt man dagegen im Flachen eher wie man es auch am Berg täte oder wie auf der Rolle, kommt man nicht so gut voran. Offenbar hast du eine sehr gute "Flach-CD".

Also kann der Rat an Euch beide nur lauten: Üben, üben, üben. Du die Berge, dein Kumpel im Flachen.

Die gute Nachricht: Offenbar ist der Körper durchaus in der Lage, das, was er am Berg lernt, in das "Flach-Programm" umzusetzen und umgekehrt. Von daher liegt in einem gut ausgeklügelten Misch-Programm eigentlich das Geheimnis:

Trainingsempfehlung: Das Training gut zyklisieren, d.h. ein Mesozyklus enthält drei Abschnitte "Ausdauer - Regeneration - Spezifik" und im spezifischen Training klare Schwerpunkte setzen, mal Berg, mal Flach, mal Motorik-orientiert, mal kraftorientiert, aber auch das Prinzip der Gegensätze beachten, also auch mal an zwei aufeinanderfolgenden Tagen einen Tag mit hohen Übersetzungen arbeiten, den nächsten Tag trittfrequenz-orientiert.

Und dann gilt nur noch die alte Binsenweisheit (so alt, wie sie blöd und trotzdem wahr ist): Schwächen ausmerzen, Stärken stabilisieren und ggfs. ausbauen!
 
Ich habe genau das gleiche Problem.
Welches? Das von Grumschi? Das vom Kumpel?
Das Problem bei mir ist's, dass ich keine hohe TF lange treten kann. Entweder hohe TF mit wenig Kraft oder niedrige TF mit viel Kraft.
Dürfte in der Natur der Sache liegen. Alles andere wäre eine nobelpreisverdächtige Angelegenheit. Die Leistung ist eben begrenzt.
Ich trainiere das [Hervorhebung fan2012] aber regelmässig.
Was?
 
...
Ich hab' etwas mehr kraft in den Beinen und trete bergauf deutlich langsamer als er.
Da kommt mir noch eine Idee: Versuch mal,
  • langfrist umzustellen auf kleinere Gänge am Berg
  • ab und an mit extrem kleinen Gängen am Berg zu fahren.
Das könnte helfen, beim Bergfahren deine ohnehin wahrscheinlich geringere Zahl an Ausdauer-Muskelfasern besser zu rekrutieren. Das erfordert zwar viel Geduld und ein hohes Maß an Disziplin, zahlt sich aber aus.
 
schlucht bzgl. # 6 (Zitieren geht bei mir mal wieder nicht): Ab und an betont hohe TF sollte sich irgendwann auszahlen. Abgesehen davon (nachdem ich dein Trainingsbuch gesehen habe): In der Schweiz gibt es doch m.W. auch eine Menge Täler (habe 1,5 Jahre dort gearbeitet, im Kanton Bern gabs die), vielleicht einfach mal öfter flach fahren.
 
Danke für die interessanten Antworten.
Bei "Bodenwellen", vielleicht 30..50 Hm bin ich schneller; da kann ich einfach mit mehr Kraft durchtreten.
Wenn es dann mehr werden - auch ganze Pässe - bin ich ganz klar der schwächere.
Was aber auch interessant ist: Nach 200...300km beginnt er schwächer zu werden und ich hab' schon beim Radmarathon.ch mitgemacht; nach 600km kann ich immer noch ordentlich Gas geben...
Bin gespannt auf weitere Analysen... Gruss, Toooby
 
Ich bin sicher dein Kollege. Auch hier wieder passiert bei mir genau das gleiche, nach 300km werde ich auch schwächer.:rolleyes:
Bin gespannt auf weitere Analysen... Gruss, Toooby
Ich auch. Aber auch was deine nächste Frage ist. Ist nicht nett uns hier zu verarschen.;)

Gruss Lothi
 
Danke für die interessanten Antworten.
Bei "Bodenwellen", vielleicht 30..50 Hm bin ich schneller; da kann ich einfach mit mehr Kraft durchtreten.
Wenn es dann mehr werden - auch ganze Pässe - bin ich ganz klar der schwächere.
Was aber auch interessant ist: Nach 200...300km beginnt er schwächer zu werden und ich hab' schon beim Radmarathon.ch mitgemacht; nach 600km kann ich immer noch ordentlich Gas geben...
Bin gespannt auf weitere Analysen... Gruss, Toooby
Was hälst du denn nun von dem Vorschlag, am Berg kleinere Gänge zu fahren?
 
Was hälst du denn nun von dem Vorschlag, am Berg kleinere Gänge zu fahren?
Ich bin dabei dies zu trainieren. Auch im flachen probiere ich eine höhere TF zu treten. Ausdauer zu trainiren ist relativ einfach. Aber das Anpassen des Bewegungsapparates braucht länger.
http://trainingstagebuch.org/public/show/1753129
hier siehst du, dass ich das gezielt probiere. Im Steilen wie auch im Flachen, alles immer im Blick auf die Watt.
Im Flachen geht >90Upm, ist aber nicht automatisch, sondern ich muss mich auf diese TF konzentieren, sonst falle ich wieder zurück auf 80-85.
Hab ja noch 50 Jahre Zeit um mein Ziel zu erreichen.

Gruss Lothi
 
mann falkheimer,
hoer doch mal auf. ab einem gewissen alter liebt man halt oldies bei musik genauso wie bei threadthemen, richtig gut werden sie halt erst nach dem 1000. mal wiederaufwaermen. wir wissen ja wie der thread weitergeht und wo er endet
 
Vll hat das bei längeren Anstiegen auch was mit der Höhe zu tun. Ich hab auch nen gleich schweren, gleich großen Kumpel, der auf dem gleichen Leistungsniveau ist, wie ich; aber in 1600- 2100m Höhe hatte der überhaupt keine Chance gegen mich, ich hab da von der Höhe garnichts gemerkt .
 
Ich bin sicher dein Kollege. Auch hier wieder passiert bei mir genau das gleiche, nach 300km werde ich auch schwächer.:rolleyes:

Ich auch. Aber auch was deine nächste Frage ist. Ist nicht nett uns hier zu verarschen.;)

Gruss Lothi

Wie verarschen? Pardon - aber ich denk' nicht dran...
 
Also im Flachen sollte schon ne 100er TF drin sein. Mindestens jedoch 95.

Am Berg dann mit 80er fahren. Dann sieht das schon ganz gut aus :D

Meine Erfahrung
 
600 km sind eine ganz normale Brevetdistanz - bei mir sind die 24 Stunden schon bei 400 km erreicht, aber schnellere Fahrer dürften nicht allzu viel über den 24 Stunden liegen, wobe ich geneigt wäre, bei 36 Stunden ohne größere Pause noch nicht von einer Mehrtagestour zu reden. Schau hier im Forum mal bei den Brevets rein.
 
whitewater: Das sind halt richtige Radfahrer. Nicht solche Pussis wie wir! :p

Das war jetzt keineswegs sarkastisch gemeint. Ist schon ne andere Welt, diese Brevets.
 
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