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Fahren mit Mann

Ja, so ähnlich wird es bei uns auch aussehen. Wie ist denn das Fahrverhalten mit dem Teil so? Und lässt es sich mit den Bremsen auch mal an nem Hügel abbremsen?
Der Anhänger folgt spurtreu dem Rad und nach ein paar Kilometern hat man raus wie man Schlaglöcher umfahen muss, so dass der Anhänger nicht da hinein gerät. Beim Anfahren und natürlich am Berg merkt man das zusätzliche Gewicht deutlich, wenn er in der Ebene erstmal rollt dann rollt er. Schiebt natürlich beim Bremsen etwas von hinten. Aber an dem Rad sind Sora-Bremsen mit Ultegra-Bremsbelegen. Richtig eingestellt verzögern die völlig ausreichend. Defensive Fahrweise ist natürlich trotzdem nötig, stellt sich aber auch von ganz alleine ein wenn man seinen Nachwuchs kutschiert. Abfahrten die ich kenne und auf die kein Verkehr einbiegen kann fahre ich schon mal mit über 40km/h, ansonsten wird spätestens bei 30km/h mit dem Bremsen begonnen. Das Problem ist weniger der Bremsweg als das Gewicht das an der Hinterachse drückt. Kind (mittlerweile 12kg) plus Anhänger (13kg) plus Krimskrams (Spielsachen, Wickeltasche, Essen) sind locker mal 30-40kg. Wenn man dann in der Kurve bremst und Rollsplitt auf der Straße liegt oder Bodenwellen kommen könnte es schon brenzlig werden.

Womit wir vorher nicht gerechnet hatten ist das Verhalten der Autofahrer. Wir wohnen halt in der Stadt und müssen eine Weile fahren bis wir draußen sind. Unsere üblichen Strecken können wir nicht nutzen, weil die Autofahrer keine Rücksicht nehmen. Ich will mal annehmen, dass niemand einen Anhänger sieht und dem auf Anhieb eine Reisegeschwindigkeit von über 25km/h zutraut. Trotzdem keine Entschuldigung, dass wir an den unmöglichsten Stellen überholt und geschnitten wurden (deshalb sieht der Wagen auch wie eine Leuchtreklame aus). Wir mussten uns Strecken mit Fahrradwegen ausbaldovern und die sind oft wegen der Schlaglöcher und Wurzeln nicht wirklich Rennrad+Anhänger tauglich... Ist man erstmal draußen dann geht es.

Die Kleine fährt übrigens sehr gerne mit. Sobald meine Frau wieder fahren konnte ist die Kleine mit dabei gewesen. Da war sie gerade 3 Monate alt. Wenn sie ohnehin müde wurde sind wir losgefahren, dann hat sie die erste Zeit der Fahrt über geschlafen und sich leichter daran gewöhnt. Der Babysitz für den Anhänger ist eine Art Hängematte, auf der sie mit 5-Punkt-Gurt gesichert wird. Leicht nach vorne geneigt kann sie alles sehen. Deshalb hat sie sich mit 6 Monaten geweigert weiter im Kinderwagen zu liegen, war zu langweilig! Ab da haben wir sie nur im Anhänger (mit zusätzlichem Rad zum Schieben) zum Spazierengehen mitnehmen können. Mit 6 Monaten konnten wir schon 70km-Touren machen (mit zwei Pausen).

Vermutlich will sie dir ihre Windschättlein spenden, damit du wenigstens für die größere Masseträgheit bei der Beschleunigung entschädigt wirst :D

Inzwischen ist die Kleine groß genug für den Kindersitz. Deshalb hat diese Saison meine Frau den Kindersitz am Rennrad und ich den Anhänger. Zum Schlafen, Spielen und bei Regen sitzt sie im Anhänger, zwischendurch zur Abwechslung mal im Kindersitz. Klappt Prima. Der jeweils andere fährt vorweg, aber eher als Schlaglochradar denn als Windschattenspender, obwohl hinter mir nicht mehr viel Fahrtwind bleibt...
 
Ja, so ähnlich wird es bei uns auch aussehen. Wie ist denn das Fahrverhalten mit dem Teil so?
Wenn Du/ihr einen Anhänger mit möglichst neutralem Fahrverhalten sucht, dann werft doch mal einen Blick auf den SingleTrailer von ToutTerrain (ursprünglich vom Rahmenbauer Florian Wiesmann), s. a. mein Bildchen links. Es ist ein gefederter Einspuranhänger, so dass man sich z. B. bei Schlaglöchern keine extra Gedanken um den Hänger machen muss, da er genau der Spur des Fahrrades folgt. Wir nutzen das Ding sowohl mit den Rennrädern als auch beim Crossen im Gelände. Absolut genial, aber vor allem als Sportgerät gedacht und leider sauteuer.
 
bigsize: Danke für den Fahrbericht :daumen:
Birdman: Haben ihn am Wochenende bei einem Freund bewundern können. Der Chariot hat den Vorteil einer all-in-one Lösung und steht beim Schwesterherz abholbereit im Keller.

Noch mal kurz on-topic: Ich bin auch der festen Überzeugung, dass man mit ein wenig Kommunikation für beide ein schönes Tourenerlebnis erzielen kann. Bei größeren Leistungsunterschieden kann man ja auch die/den StärkereN über einen Zusatzhügel scheuchen. Richtig stark ist man eh erst, wenn man auch langsam fahren und sich auf die Geschwindigkeit von schwächeren FahrerInnen einstellen kann. Das ist oft deutlich anstrengender als sein eigenes Tempo zu fahren. Das kann man auch hervorragend zum TF-Training (>100 rpm) einsetzen.

Schöne Grüße vom zukünftigen Hängerpiloten :)
 
Wo wir dann grade mal beim Thema Kinder sind: Wann habt ihr aufgehört mit fahren in der Schwangerschaft und wann wieder angefangen?
 
Mein Mann hat einen deutlich besseren Trainingszustand als ich, da er schon lange intensiv Radsport u.a. betreibt aber es macht mir sehr viel Spaß mit ihm zu fahren. Er passt sich meinem Tempo an, lässt mich vorne fahren, damit ich mein Tempo fahren kann und nicht ständig hinter ihm "herhecheln" muss. Wenn ich nicht mehr kann fährt er dann vorne und schafft es immer "mein" Tempo zu fahren. Leider schaffen wir es derzeit kaum mal zusammen zu fahren, da einer von uns ja auf die Lütte aufpassen muss. So ein Anhänger wäre für mich keine wirklich Alternative, da ich - auch wenn es jetzt egoistisch klingt - wenigstens beim Radtraining mal nur auf mich "hören" möchte. Wenn meine kleine Maus dabei wäre, bin ich einfach zu abgelenkt und frage mich die ganze Zeit, was da hinten im Anhänger los ist, da hätte ich keine Ruhe.
Cat1991... ich bin so bis zum 5.Monat Rennrad gefahren, bekleidungstechnisch gab es zwar kein Problem aber ich hatte ein unangenehmes Ziehen im Unterleib, da hab ich es bleiben lassen. Nach dem Abstillen, als meine Kleine so 6 Monate alt war, hab ich das Radtraining wieder aufgenommen.
 
Wo wir dann grade mal beim Thema Kinder sind: Wann habt ihr aufgehört mit fahren in der Schwangerschaft und wann wieder angefangen?

Aufgehört: noch nicht (28. Woche) aber stark reduziert was Distanz, Geschwindigkeit und Intensität angeht. Radfahren kannst du, solange es sich für dich gut anfühlt, theoretisch bis zum Tag der Geburt. Falls du dir Gedanken machst, schau doch mal hier und dort. Ich bin mal gespannt, wie lange die RR-Haltung angenehm zu fahren ist.

Mit dem Wiedereinstieg sollte man etwas warten und die Beckenbodenmuskulatur gut trainieren. Außerdem ist es beim Stillen wohl nicht ganz so unproblematisch, intensiv Sport zu treiben. Dazu gab es hier aber schon mal einen Thread.
 
So ein Anhänger wäre für mich keine wirklich Alternative, da ich - auch wenn es jetzt egoistisch klingt - wenigstens beim Radtraining mal nur auf mich "hören" möchte.
Klingt für mich überhaupt nicht egoistisch, sondern sehr gesund!!! :daumen:
 
Also bevor hier Gerüchte aufkommen, dass war eine rein hypothetische Frage ;) Aber ist gut zu wissen...ich kenn das (als angehende Tierärztin) nur vom reiten her und wollte deshalb mal bei den "Erfahrenen" hier mal horchen...
 
Es sei denn, du fährst Cyclocross, dürfte die Frage der stauchenden Bewegungen und starken Erschütterungen für das Radfahren wesentlich weniger relevant sein. Paris-Roubaix und Flandern sollte man vielleicht auslassen ;)
 
Hey Mädels,

wie siehts bei euch aus? Fahrt ihr mit eurem Partner?
Also wir versuchen es ab und an, aber ich bin zugegebenermaßen danacht meist recht geknickt. Ich hab den eindeutig besseren Trainingszustand (er kommt arbeitsbedingt meist nicht dazu), aber trotzdem zieht er mich einfach ab! Klar als Maurer hat er ganz gut Muskeln (er ist zum Glück nicht der Klischeè-Bauarbeiter:rolleyes:) und Männer sind da einfach mal insgesamt bevorteilt...trotzdem!
Wie gehts euch da? Es macht uns dann auch keinen Spaß, weil er aus mangelnder Absprache immer auf mich Rücksicht nimmt und ich mir immer denke, dass ich den alten Mann ja nicht so scheuchen kann...

Sorry, aber für mich klingt das ausschließlich nach einem Kommunikationsproblem! Warum sprecht Ihr nicht einfach miteinander? Schneller! Kürzer! Nö! Yep! Ist doch jetzt nicht so schwer!

Wenn mein Mann zügig will und ich will mit, nehme ich das schnelle Rad, wenn ich richtig gemütlich will sage ich "fahr alleine" und ansonsten spricht man einfach unterwegs miteinander und geht dann notfalls auf getrennte Routen. Wenn man zusammenfährt wie schon erwähnt geht halt viel mit Windschatten oder Hundeleine.

Bei Dir klingt es ein bißchen als würdet Ihr eigentlich beide schneller können und wollen und niemand würde es sich trauen zu sagen was er will.
 
Öhm, ist zwar OT, aber wie geht das denn?
Bei einer Abfahrt ist die Masse von RR und Fahrer völlig unerheblich, wenn es um die zu erreichende Geschwindigkeit beim Rollen geht. Den größten Einfluss hat der Luftwiderstand.

Also, wie war das noch im Physikunterricht 10. Klasse:
Potentielle Energie: Epot = M*g*h
Kinetische Energie: Ekin = 0,5*M*v^2

Wenn man jetzt potentielle und kinetische Energie gleichsetzt, kürzt sich die Masse raus. Nur Luft- und Rollwiderstand entscheiden über die zu erreichende Geschwindigkeit bei der Abfahrt!
Aber hat die Hangabtriebskraft nicht zumindest Einfluss darauf wie schnell man die zu erreichende Geschwindigkeit erreicht? Ich bin kein Physikass, aber die praktische Erfahrung lehrt, dass egal ob beim Schlitten oder Rennrad die Schwergewichte schneller unten sind - warum auch immer
 
Aber hat die Hangabtriebskraft nicht zumindest Einfluss darauf wie schnell man die zu erreichende Geschwindigkeit erreicht? Ich bin kein Physikass, aber die praktische Erfahrung lehrt, dass egal ob beim Schlitten oder Rennrad die Schwergewichte schneller unten sind - warum auch immer
Die praktische Erfahrung ist richtig, das Warum wurde meines Erachtens im Film von Beitrag #12 super nachgewiesen und erklärt
 
Der entscheidende Faktor ist der Luftwiderstand.
Im Vakuum fällt die Feder genausoschnell zu Boden wie die Bleikugel.
Da wir nicht im Vakuum radfahren, kommt der Fahrer, der der Bleikugel am ähnlichsten ist, schneller den Berg runter.
 
Der Luftwiderstand ist propotional zur Fläche, aber die Stirnfläche ist nicht proportional zur Masse oder dem Volumen, da die Tiefe zunimmt.
Im Segelsport sagt man Länge läuft.
 
Kinder, Kinder! Ich bin zutiefst erschrocken :eek: Wollt ihr mir damit jetzt sagen, dass es nicht auf die Technik oder die Größe sondern am Ende nur auf's Gewicht im Verhältnis zur Stirnfläche ankommt :confused: Also Leute mit schütterem Haupthaar eine größere Länge aufweisen!?!

Ich fasse zusammen: Würden wir segeln, käme es auf die Länge an. Da wir aber Rad fahren (mit oder ohne Mann, Frau etc.) nimmt die Tiefe der Gedanken bei streng monoton fallender Straßenneigung zunehmend ab, da das Resthirn in der Kurve aufgrund der Fliehkräfte gestaucht wird. Das Ergebnis wird dann hier veröffentlich.

Ich danke vielmals :D
 
Kinder, Kinder! Ich bin zutiefst erschrocken :eek: Wollt ihr mir damit jetzt sagen, dass es nicht auf die Technik oder die Größe sondern am Ende nur auf's Gewicht im Verhältnis zur Stirnfläche ankommt :confused: Also Leute mit schütterem Haupthaar eine größere Länge aufweisen!?!

Ich fasse zusammen: Würden wir segeln, käme es auf die Länge an. Da wir aber Rad fahren (mit oder ohne Mann, Frau etc.) nimmt die Tiefe der Gedanken bei streng monoton fallender Straßenneigung zunehmend ab, da das Resthirn in der Kurve aufgrund der Fliehkräfte gestaucht wird. Das Ergebnis wird dann hier veröffentlich.

Ich danke vielmals :D

Du hast es auf den Punkt gebracht, :daumen:

danke vielmals, midge :bier:
 
Also zurück zum Thema: Fahren mit Mann!
Bei uns endet das manchmal kurz vor der Scheidung... ;) vor allem, wenn ich fast vom Rad falle und er das ganze als Recomtrainung bezeichnet mit einem Durchschnittspuls von 110... Aber mal im ernst: er ist absolut besser trainiert und fühlt sich dann wie ein Held, mir was beizubringen... ;)
 
Naja, das ist dann wohl das Klugscheißgen :) Dem ist nur mit einer Methode beizukommen: Ihm zeigen was eine wirkliche Rekomrunde ist. D.h. noch was früher abreißen lassen und wenn er dann wieder einen Tritt rausnimmt, ihn auf alle Schönheiten der Natur aufmerksam machen - Vögel, Rehe, Blümchen...
 
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