AW: Fährst du mit mir Rad, obwohl...
Eine Ausfahrt, zu der ich mich mit anderen verabredet habe, würde ich mir nicht nehmen lassen, nur weil Du ohne Bremsen dabei wärst. Das unwohle Gefühl vor Deinem Hinterrad zu fahren würde zwar mit vergrößertem Abstand schwinden, aber ganz geheuer wäre es mir nicht, denn ich selbst kenne als Fahrer antiquierter Rennradtechnik das mulmige Gefühl, bei einer Gruppenfahrt das sehr schnelle Ansprechverhalten moderner Rennradbremsen nicht zeitnah wiedergeben zu können. Aus diesem Grunde sind mir selbst Windschattenfahrten eher unangenehm und lieber halte ich ein wenig mehr Abstand, als einen Auffahrunfall zu verursachen. Ein bremsenloses Rad, das nur durch Beinkraft abgebremst werden kann, würde ich aus eben diesem Grund hinter mir nicht dulden, deshalb habe ich mit "Nein" gestimmt.
Der fehlende Helm würde mich nicht stören, denn es betrifft mich nicht, eher würde es mir auffallen und mich unverständig zurücklassen, genauso wie die Frage unbeantwort bliebe, warum man anderen Radfahrern dieses zusätzliche Risiko aufbürdet. Es gibt kleine, unauffällige Bremsen und kein Mensch bei Verstand würde ernsthaft behaupten wollen, sie würden vom Reiz des Starrnabenfahrens abziehen. An englische Bahnrädern der 30-50er Jahren behalf man sich, sollte das Rad auch auf der Straße gefahren werden, mit eben solchen kleinen Bremsgriffen, die am unteren Griffteil des Lenkers montiert wurden, allerdings nur in einer Vorderradbremse endeten. Der schöne Bogen des Rennlenkers würde in der in der Seitenansicht also nicht von einem Bremsgriff gestört, dennoch wäre die Bremse beim Unterlenkerfahren gut erreichbar, was dieser Variante meiner Meinung nach einen Vorteil gegenüber am Oberlenker angebrachten Bremsgriffen verschafft.