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Erster Laufradsatz - selbst einspeichen für den Klassiker

Das ist doch nicht so schlimm, verrät es doch auch, dass mans selbst gemacht hat.:)
Ist mir mindestens 2x passiert, ich leide nicht drunter, wenn das Rad sich bewährt.
Es ist nicht wirklich schlimm, wenn man am Ventil (bei dreifacher Kreuzung) nicht ein "rechteckiges" Speichenfenster hat, sondern ein längliches dreieckiges (das kleine dreieckige Fenster ist hingegen wirklich ein Problem ...), aber es ist doch beim Reifenaufpumpen (zumal mit voluminösen modernen Plastik-Pumpenköpfen) eher lästig, daher sollte man schon sehr darauf achten, die erste Speiche neben dem Ventilloch so zu setzen, dass sie dann anschließend vom Ventil "weggedreht" wird.

Es ist ja aber sowieso immer sinnvoll, bei allen Arbeiten am Laufrad oder an einer Felge (...putzen ... polieren ... etc.) am Ventil zu beginnen, dann passiert einem so ein Fehler auch nicht so leicht.

Pech hat man natürlich, wenn man nur die Felge austauschen möchte, und der seitliche Lochversatz in Relation zum Ventilloch unterschiedlich ist - da könnte man dann eventuell (... natürlich nur vorübergehend ...) in gewisse moralische Konflikte geraten ... ?
Das aber selbstverständlich nur ganz kurz, bevor man sich dann seufzend daran macht, das vorhandene Laufrad komplett abzuspeichen, um es mit der anderen Felge neu aufzuspeichen ... ?
 
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Re: Erster Laufradsatz - selbst einspeichen für den Klassiker
Nicht vergessen: aufpassen, daß die Speichen am Ventilloch parallel verlaufen!
Alles andere verrät den Anfänger ;)
Am besten ein intaktes Rad als Vorlage nehmen.
...schlimm ist wenn man es nicht mal versucht.
Aber auch der Blick durchs Ventilloch ist auch noch so ein Detail!!!
 
Danke für den sehr brauchbaren Input.
Ich zerlege am Wochenende mal ein an sich intaktes MTB Laufrad mit leichtem Seitenschlag, Putze das Ganze und speiche das mit dem vorhandenen Billigzentrierständer vom Blumenhändler neu ein.
Vermutlich werde ich auch ein Bit für den Akkuschrauber beschleifen. :rolleyes:
Danach kommen die nächsten Schritte.
 
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Das mittige Zentrieren des Laufrades geht beim TS-8 natürlich nur durch Umdrehen des Laufrades und entsprechendes Kontrollieren der gleichmäßigen Abstände.
Das hat aber bei meinen bisherigen Zentrierarbeiten nicht besonders gestört, weil der Zentrierständer dafür ja nicht verstellt/geöffnet werden muss. Da ist das Rad ruckzuck umgedreht und kontrolliert. Den Umgang mit einer Zentrierlehre stell' ich mir aufwändiger vor (hab ich nie gemacht).
Das ist sicher ein Mißverständnis: Der Umgang mit der Mittigkeitslehre ist keinesfalls aufwändiger, weil diese verwendet werden kann, ohne daß das Laufrad aus dem Zentrierständer herausgenommen werden muß.
Ich benutze die Lehre zusätzlich immer "in eingebautem Zustand", so daß das sogar einfacher ist als die von Dir beschriebene Methode.
 
Das ist sicher ein Mißverständnis: Der Umgang mit der Mittigkeitslehre ist keinesfalls aufwändiger, weil diese verwendet werden kann, ohne daß das Laufrad aus dem Zentrierständer herausgenommen werden muß.
Ich benutze die Lehre zusätzlich immer "in eingebautem Zustand", so daß das sogar einfacher ist als die von Dir beschriebene Methode.
Mein Vorstellungsvermögen ist gerade arg betrübt und benebelt.
Wie nutzt du die Mittigkeitslehre oder Zentrierlehre während das Laufrad im Zentrierständer ist, beispielsweise ein Parktool TS 2.2P? Eigentlich sollte es ja bereits mittig rauskommen, wenn denn der Zentrierständer korrekt eingestellt ist, immer der Parktool TS 2.2P.
Die Park Toolsche Gerätschaft zur Mittigkeitsstellung des Park Tool Zentrierständers nennt sich Mittenlehre nach bike24 oder bei bike-componets auch Zentrierlehre, Parktool 1554-1.
ParkTool-Zentrierlehre-1554-1-fuer-TS-2-TS-2-2-TS-3-silber-universal-32192-88643-1481260606.jpeg



Die Justierschr_ub? ist so nervig.................!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!:crash::crash::crash::eek::rolleyes::D
@
WAG-4 Zentrierlehre von ParkTool
ParkTool-Zentrierlehre-WAG-4-blau-schwarz-universal-16021-43474-1481262771.jpeg

Gerd Schraner ist nice, pragmatisch
Jobst Brand ist awesome, wenn man es dann hinbekommt dass das Ventilloch senkrecht über dem Nabenlogo ist :D.
 
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Danke für den sehr brauchbaren Input.
Ich zerlege am Wochenende mal ein an sich intaktes MTB Laufrad mit leichtem Seitenschlag, Putze das Ganze und speiche das mit dem vorhandenen Billigzentrierständer vom Blumenhändler neu ein.
Vermutlich werde ich auch ein Bit für den Akkuschrauber beschleifen. :rolleyes:
Danach kommen die nächsten Schritte.

Ich lese seit Anfang des Threads mit und irgendwie hast Du mich jetzt angefixt... :rolleyes:
Habe hier noch einen ziemlich abgerockten MTB-LRS herumliegen, mit dem ich wunderbar üben könnte. Wenn ich den sauber zerlege, kann ich dann, zumindest zu Übungszwecken, Speichen und Nippel wiederverwenden oder brauchts da neues Material?
Die Frage geht mal so in die Runde... Danke :)
 
Ich hatte mal als Jugendlicher ein Praktikum gemacht, wo wir in verschiedene Ausbildungsberufe reingeschnuppert haben. Laufradbau war auch dabei. Dabei erinnere ich mich noch an 3 Dinge.

1) kein altes Material verwenden für den Anfang, war viel schwerer als mit neuem, welches der Meister erst am dritten Tag aus dem Schrank holte. Und das davor war schon neu, nur von anderen zum ausprobieren genutzt worden. Falls du aber was da hast und es auf den Müll kann, probier es.
2) Nim ganz ganz billiges Material zum üben. Das erste Laufrad gehört an die Wand, aber besser an kein Fahrrad.
3) Immer nur ganz wenig auf einmal drehen. :) (aber wir hatten auch kein Tensiometer)

Was geblieben ist: Ich will das nie wieder machen, wobei ich gerne am Fahrrad schraube und alles selber mache, nur meine Laufräder kaufe ich fertig und bringe sie in die Fahrradwerkstatt, wenn ein Seiten-/Höhenschlag drinnen ist.

Viel Erfolg
 
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Ich hatte auch mal eine Weile meine Räder im Laden bauen lassen. Da kamen u.a. auch Erzeugnisse mit gekreuzten Speichen unterm Ventilloch heraus. Aber es war bequem, ich musste mir um Speichenklängen keine Sorgen machen, nur beim Abholen wars halt sperriger.
Die Einspeicherei hat auf dem damaligen billigen windigen Minoura und der selbergebauten Mittellehre aus Holz und einem Plastik-Messschieber keinen Spaß gemacht.
Aber irgendwann waren mir die Gänge zum Laden zu lästig, ich hatte ein paar Projekte in der Röhre und keine Lust, jedesmal zu bangen, ob sie denn die richtigen Speichen verwendet haben oder doch wieder die selber zurechtgeschnippelten 2,0 mm PG.
Dann hab ich mir den TS-2 geholt und und den Nippeldorn und damit eine neue Dimension des Schraubens entdeckt.
 
Meine Laufräder selbst einzuspeichen fand ich einen extrem befriedigenden Fortschritt, und ich möchte das nicht mehr missen. Mittlerweile fahre ich fast nur noch auf selbst gebauten Laufrädern. Ich habe mir den Schritt mit dem Übungsmaterial gespart, das braucht es aus meiner Sicht nicht, wenn man behutsam und Schritt für Schritt vorgeht. Eigentlich braucht man dafür nur einen Muster-Laufradsatz.

Wo ich bis zum heutigen Tag zurückhaltend bin, das ist die Speichenspannung - da geben die echten Profis sicher mehr. Der Vorteil dabei ist, dass ein sehr fest eingespeichtes LR so schnell nicht nachzentriert werden muss. Ich mache meine eher mittelfest und zentriere dann gelegentlich mal nach (meist 1-2 mal am HR notwendig). Ich bin aber auch nicht sonderlich schwer.

Kollabiert ist mir noch kein Laufrad.

Ich kann jeden nur ermutigen, diesen Schritt zu gehen, er ist aus meiner Sicht ein wesentlicher auf dem Weg zum zufriedenen Fahrrad-Schrauber und viel einfacher als man erwartet :)
 
Ich hatte auch mal eine Weile meine Räder im Laden bauen lassen. Da kamen u.a. auch Erzeugnisse mit gekreuzten Speichen unterm Ventilloch heraus. Aber es war bequem, ich musste mir um Speichenklängen keine Sorgen machen, nur beim Abholen wars halt sperriger.
Die Einspeicherei hat auf dem damaligen billigen windigen Minoura und der selbergebauten Mittellehre aus Holz und einem Plastik-Messschieber keinen Spaß gemacht.
Aber irgendwann waren mir die Gänge zum Laden zu lästig, ich hatte ein paar Projekte in der Röhre und keine Lust, jedesmal zu bangen, ob sie denn die richtigen Speichen verwendet haben oder doch wieder die selber zurechtgeschnippelten 2,0 mm PG.
Dann hab ich mir den TS-2 geholt und und den Nippeldorn und damit eine neue Dimension des Schraubens entdeckt.
...so ähnlich ist es mir auch ergangen: Für mein Gitane hatte ich für den LRS neue Speichen bestellt und selbst eingespeicht, aber das Zentrieren hatte ich einem alten Meister überlassen; das Ergebnis war überaus enttäuschend, denn die LR hatten beide deutliche Höhenschläge. Nachdem ich das selbst einigermaßen auszentriert hatte war mein Ehrgeiz geweckt, auch dieses Thema nun vollends in die eigenen Hände zu nehmen.
Mittlerweile habe ich einen recht ansehnlichen Nachbau des TS-2 Zentrierständers nebst Minoura-Zentrierlehre und baue mir meine LRS nun selbst.
@ad-mh
Es ist n.m.M. wie auch bei anderen Themen: Besorge Dir brauchbares Werkzeug, sonst riskierst Du, dass deine Einspeicherfahrungen zur Enttäuschung werden. Lies dich überdies in die verlinkten Anleitungen ein und entwickle ein Gefühl für die Arbeiten.
Der Bau eines LRS ist von vielen Legenden "umnebelt" und man kann dafür die aberwitzigsten Werkzeuge anschaffen, wie z.B. Tensiometer und edelste Zentrierständer mit Messuhren, die bis in hundertstel Milimeter messen, und das für jeweils viele hunderte von Euro. Der Bau eines LRS ist aber keine Raketentechnik...
Ich plane den Bau eines LRS immer unter Zuhilfenahme von 2-3 Speichenlängen-Rechentools, habe 1-2 Anleitungen zur Vorlage und die o.g., einfachen aber effektiven Werkzeuge und los geht's...
 
Schraner lesen kann nicht verkehrt sein. Ich habe ihn vor 25 Jahren gelesen und er hallt noch nach.
Gutes Werkzeug ist Bedingung für gute Arbeit und Spaß daran. Mit schlechtem Werkzeug riskierts du Beschädigungen am Material. Spare nicht am Nippelspanner! Gute Erfahrungen habe ich mit dem Cyclus und dem Sapim (gibts in auffallend ähnlicher Ausführung auch von Unior), die den Nippel an 3 Kanten fassen. Der Cyclus ist recht eng, für 2 mm reichts, bei 2,34 mm kanns sein, dass er aufgefeilt werden muss.
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Nippelspanner mit U-förmigem Ansatz sind allerbestenfalls im Bordwerkzeug brauchbar. Hüte dich vor Blechtöpfen, die "alles können".
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Schön diese ganzen Erfahrungen aus Euren Anfängen zu lesen :)
(...)
Mittlerweile habe ich einen recht ansehnlichen Nachbau des TS-2 Zentrierständers nebst Minoura-Zentrierlehre und baue mir meine LRS nun selbst.
(...)
Ich plane den Bau eines LRS immer unter Zuhilfenahme von 2-3 Speichenlängen-Rechentools, habe 1-2 Anleitungen zur Vorlage und die o.g., einfachen aber effektiven Werkzeuge und los geht's...
Dürfte ich fragen welchen Nachbau des Park Tool Du hast? :)
Und welche Rechentools nutzt Du?

Bei Nippelspannern würde ich jetzt vermutlich zu Spokey greifen, es sei denn davon wird hier abgeraten:rolleyes:
 
Schön diese ganzen Erfahrungen aus Euren Anfängen zu lesen :)

Dürfte ich fragen welchen Nachbau des Park Tool Du hast? :)
Und welche Rechentools nutzt Du?

Bei Nippelspannern würde ich jetzt vermutlich zu Spokey greifen, es sei denn davon wird hier abgeraten:rolleyes:
Ich habe mir den "LifeLine X-Tools Pro Mechanic Laufrad Zentrierständer" gekauft, welchen es z.B. bei Wiggle, chainreactioncycles oder bei bike24 gibt. Ich hatte, nach Abzug von Neukunderabatt, 59,- bezahlt. Dieser Nachbau lässt sich, genau wie das Original von ParkTool (TS-2) in jeglicher Hinsicht aus- und einrichten, hat aber sicher nicht die Qualität des Vorbilds, für meine Arbeiten reicht es aber absolut aus. Zur zusätzlichen Sicherheit habe ich mir noch die Zentrierlehre von Minoura geholt; preiswert und platzsparend zusammenklappbar.

Als Nippelwerkzeug habe ich einen klassischen Spokey ohne Probleme in der Anwendung.

Zum Berechnen der Speichen fahre ich gern zweigleisig: Zum Einen online bei DT Swiss und einmal offline mit Spokomat. Es gibt noch jede Menge andere Quellen, aber mit diesen beiden im Gegenprobemodus bin ich bisher gut gefahren...
 
Mir ist der rote Spokey Specheinschlüssel am liebsten. (auch mit doppelten Einsatz!)
Selber einspeichen ist toll!
Nur ausrechnen lasse ich es im Ausbilderbetrieb meines (ehemals) Ausbilders, für umme!!! ? ??.
Bringt ja sonst niemand Mavic Open 4 CD, Camapgnolo Omega19 mit gelben wie roten Babberle druff oder Nisi Mixer wie Nisi Laser Felgen, allesamt nos vorbei.
Ja die Naben waren eigentlich fast immer Gipiemme Special und CronoSpecial eine HR, aber auch mal DuraAce 7600 track oder OMAS Big Sliding Art. 1001/SS.
:D
Und er hat das ganze Werkezug dafür, ich meine beides von Prym, zum Auslesen der Naben-Flanschabstände und um den (effektiven) Felgendurchmesser zu Berechenen (ERD).
Zentrielehre Park Tool WAG-4 des Vaters ❤, wie den Park Tool Zentrierstaänder TS-2 ebenso Vaters, wie der mir geschenkte Spokey.
Anfänglich mit Jobst Brand, da war die Litertaur vorhanden - dann während meiner Ausbildung (Fahrradmonteur :D) wurde mir Gerd Schraner nahegelegt, sehr praktisch.
Neben den P & K Lie Zentrierständer gibt es neben dem Speichen Tensiometer nach Jobts Brand von Wheelfanatyk, noch die feinste mazedonische Handarbeit.
https://www.pklie.de/

PS: Gleichemäßige Speichenspannung ist ein Stichwort. Und auch nachzentrieren nach einer gewissen Laufzeit :D.
 
Ich habe mir den "LifeLine X-Tools Pro Mechanic Laufrad Zentrierständer" gekauft, welchen es z.B. bei Wiggle, chainreactioncycles oder bei bike24 gibt. Ich hatte, nach Abzug von Neukunderabatt, 59,- bezahlt. Dieser Nachbau lässt sich, genau wie das Original von ParkTool (TS-2) in jeglicher Hinsicht aus- und einrichten, hat aber sicher nicht die Qualität des Vorbilds, für meine Arbeiten reicht es aber absolut aus. Zur zusätzlichen Sicherheit habe ich mir noch die Zentrierlehre von Minoura geholt; preiswert und platzsparend zusammenklappbar.

Als Nippelwerkzeug habe ich einen klassischen Spokey ohne Probleme in der Anwendung.

Zum Berechnen der Speichen fahre ich gern zweigleisig: Zum Einen online bei DT Swiss und einmal offline mit Spokomat. Es gibt noch jede Menge andere Quellen, aber mit diesen beiden im Gegenprobemodus bin ich bisher gut gefahren...
Den LifeLine habe ich nämlich - zumindest für die Anfänge - auch im Auge... vielleicht finde ich aber noch irgendwo einen halbwegs günstigen gebrauchten Park Tool :)
 
Mein erster Laufradsatz wurde im Winter 1963 auf 64 hergestellt. Campa Hochflansch Weinmannfelgen und Speichen die an den Enden verdickt waren. Einspeichen erfolgte nach festlegung des Musters (36Loch, 3xgekreuzt) durch zählen der Nippelumdrehungen. Erstmal3Umdrehungen um die Nippel zu festigen und dann immer mit 5U weitergemacht.
Irgendwann stand der Satz und so mach ich es noch heute. Tensiometer? Ich weis nichtmal wie der funktioniert. Aber wenn ich älter bin ,kauf ich mir mal einen :D
 
Habe hier noch einen ziemlich abgerockten MTB-LRS herumliegen, mit dem ich wunderbar üben könnte. Wenn ich den sauber zerlege, kann ich dann, zumindest zu Übungszwecken, Speichen und Nippel wiederverwenden oder brauchts da neues Material?
Die Frage geht mal so in die Runde... Danke :)
Wenn alle Komponenten mechanisch noch einwandfrei sind, nicht schon mehrere Speichen gebrochen oder jedenfalls getauscht worden sind, zu lange Speichen nicht mit der Flex "begradigt" worden sind, nicht alles bereits so vergammelt ist, dass sich die Nippel kaum noch lösen lassen und man die Speichen mit Kraft aus den Nabenlöchern ruckeln muss, und es sich zudem um konventionelle durchgehende 2 mm-Edelstahlspeichen aus 36-Speichen-Laufrädern handelt, spricht nichts dagegen, sie wiederzuverwenden.
Doppeldickendspeichen mit verjüngtem Mittelabschnitt (1,8 mm, aber insbesondere die mit nur 1,5 mm) dehnen sich beim Spannen relativ stark und sollten daher eher nicht wieder verbaut werden.

Bei den Speichen solltest Du auf scharfe Knicke achten, insbesondere, wenn diese nahe am Gewinde oder am Kopf liegen, auf eventuelle Verschleiß- und Reibestellen in den Kopfbiegungen, auf angeschliffene Biegungen durch überschaltete Ketten und auf Auskehlungen in den bisherigen Kreuzungsbereichen (häufig bei lange mit zu niedriger Speichenspannung gefahrenen Laufrädern zu beobachten).
Alle Biegungen, die Du durch ein vorsichtiges Richten mit bloßen Händen wieder beseitigen kannst, sind unkritisch.

Schon beim Zerlegen der Laufräder solltest Du die Speichen sorgfältig nach Innen- und Außenspeichen trennen, und sie auch nur so wieder verbauen, da ein nochmaliges Umformen im hoch belasteten Bereich der Biegung die Bruchwahrscheinlichkeit deutlich erhöht.
Zur Identifizierung: Innenspeichen nenne ich immer die "Optimisten", weil sie den Kopf hoch tragen, während bei Außenspeichen in der Regel der Kopf deutlich gebeugt ist - das sind dann die "Pessimisten". ;)

Äußerlich korrodierte vernickelte Messingnippel kann man in Essigessenz (oder Zitronensäure) wieder blank bekommen - in einem Gläschen immer mal wieder schütteln, dann mit Wasser auswaschen, dann noch mal mit Spüliwasser neutralisieren, zum Schluss wieder mit Wasser durchspülen und auf einem Tuch das gelöste Oxyd abreiben (durch Rollen der Nippel), dann trocknen lassen.
Das Ergebnis überrascht oft positiv, aber natürlich kehrt die Korrosion unter gleichen Bedingungen schneller zurück als bei neuen Nippeln.

Besonders achten solltest Du auf vermurkste Schlüsselflächen/-kanten an den Speichennippeln - wenn da schon mal ein Schlüssel durchgedreht hat oder abgerutscht ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das wieder passiert, sehr hoch. Und es macht definitiv keinen Spaß, bei einem schon fast fertig gespannten und zentrierten Laufrad die Speichenspannung komplett wieder herauszunehmen, weil ein Nippel rundgedreht ist ... Und nein - es gibt dann in so einer Situation effektiv keine Alternative dazu, da sollte man nicht mit Zangen herummurksen oder so.

Es werden jetzt sicherlich gleich wieder Wortmeldungen kommen, dass man keinesfalls gebrauchte Speichen wiederverwenden solle, dass es sich doch finanziell überhaupt nicht lohne etc. pp.
Ich kann dazu nur aus eigener 25jähriger Erfahrung sagen, dass ich überhaupt keine Schwierigkeiten mit neu aufgespeichten gebrauchten Speichensätzen hatte, und keine Speichenbrüche, obwohl ich eher zu den schweren Fahrern zähle, meine Laufräder hoch belaste (auch durch entsprechendes Gepäck) und auf langen Touren zuverlässige Komponenten brauche.
Ob sich der entsprechende Arbeitsaufwand in Relation zu einem Neukauf lohnt, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden; auch ich differenziere da nach Rad- und Nutzungskategorien.
 
Neben den P & K Lie Zentrierständer gibt es neben dem Speichen Tensiometer nach Jobts Brand von Wheelfanatyk, noch die feinste mazedonische Handarbeit.

PS: Gleichemäßige Speichenspannung ist ein Stichwort. Und auch nachzentrieren nach einer gewissen Laufzeit :D.
Ich habe so ein Teil von dem Mazedonier, und kann aus praktischer Erfahrung zu den eingebundenen Videos was sagen:
- die Messuhren in den Videos zeigen das Ergebnis bis auf 1/1000 mm! Das klingt zwar klasse ist aber Overkill, Quatsch und nervig. Bei einer solchen Anzeigegenaugkeit bekommst Du nicht nur keine konsistenten Anzeigeergebnisse bei einer einzelnen Speiche, sondern die Anzeige schwankt sogar, wenn Du das Ding anlegst und nur festhältst. Das ist aber das Gegenteil von dem was Du versuchst zu erreichen: gleiche Messergebnisse. Mein Teil hat eine Anzeigegenauigkeit von 1/100mm. Da bekommst Du ein konsistentes Ergebnis bei einer Speiche relativ sicher hin.
Allerdings verändern solche Sachen wie händisches Verschieben des Kreuzungspunktes der Speichen, ganz leichtes Abdrücken eines Speichenpaares, leicht verschobener Messpunkt auf der Speiche o.ä. das Messergebnis meistens um mindestens 0,01, ohne das irgendwas passiert wäre. Was soll also eine weitere Nachkommastelle?
(Das sah der Verkäufer übrigens genauso. Ich hatte ihn konkret danach gefragt! Ich gehe davon aus, dass die Messuhren mit 1/1000 mm Anzeige eher zu Promotionszwecken aufgebaut wurden)
Das höchste der Gefühle wäre m.E. eine Anzeigegenauigkeit von 1/200 mm, nützlich allerdings nur bei Spannungen von mehr als 1000 N, also nur was für hinten rechts. Bei solch hohen Spannungen ist die Auslenkung der Speiche bei Anlegen des Spannungsmessers recht gering, die Messunterschiede zwischen 1100 N und 1200 N nur noch bei 0,02 bis 0,03 mm.
Ansonsten ist der Filip recht nett, man sollte aber 1/4 Jahr Lieferzeit vom ersten Kontakt an einkalkulieren.
 
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