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Erster Laufradsatz - selbst einspeichen für den Klassiker

ad-mh

Am Ausbauende des RS1 - Mülheim Speldorf
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Moin,

ich möchte mir erstmalig einen LRS selbst einspeichen.
In ein paar Tagen fahre ich zum Blumenhändler.

Ein Satz Mavic 500 ist vorhanden.
Danke an @Peugeot1979.

20200427_201711.jpg


Es ist nicht klar, für welches Rad der LRS sein wird. Es könnte ein Gazelle oder auch ein Koga werden oder auch sonst etwas.
Es ist nicht klar, wohin die Reise geht.
Mir geht es in erster Linie um das Selbermachen. :)

Gesetzt sind Mavic 500 mit 36h und 126mm.
Welche Felge würdet Ihr für ein Erstlingswerk nehmen, welche Speichen, welche Speichennippel?
Ich dachte an DT Competition 2,0/1,8/2,0.
Einige bauen am Hinterrad bei den Speichen gemischt auf.
Falls ich NOS nichts finde, würde ich Mavic Open Pro in silbern nehmen.

NOS oder sehr gute Felgen würde ich gern nehmen. Angebremst ist in Ordnung.

Ich bin gespannt auf Eure Meinungen.

Edit:
76kg Sommergewicht. Dank Corona etwas mehr (+4kg). :oops:
Das Ergebnis wird kein Leichtgewichts LRS. Das ist für den Anfang auch nicht geplant.
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Heidewitzka!

Hilfreich
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36 l und eine relativ steife felge - das lässt sich gut zentrieren.
mit abgedrehter flanke hat man auch einen verläßlichen bezug.
gebrauchte und relativ weiche super champin gentleman sind da schwieriger...
messingnippel- wegen korrosionsanfälligkeit und weichheit vom alu. leichtbau wird das eh nicht!
ich baue bei 36l komplett mit laser auf - 69 kg sommergewicht;)
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Heidewitzka!

Hilfreich
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Wenn Du erstmalig ein Laufrad baust - nimm altes Material zum Üben!
Allein schon Fehler im Einspeichmuster ergeben unschöne Abdrücke der Speichen im Flansch.

Und wenn noch unklar ist, für welches Rad die Laufräder sind, wird es schwer, einen Rat zu geben :)
 
Die Open Pro hab ich als relativ weich in Erinnerung, oder hat sich das mittlerweile geändert? Hab da nur mal einen gebrauchten blauen Satz umgespeicht.
Die Rigida/Ryde Chrina sind wohl günstig, stabil und "Deppensicher" und sehen auch ganz gut aus. Zu Speichen kann ich nicht so viel sagen, nehme da entweder die alten wenn die noch gut sind und ich nur umspeiche oder das, was der Laden das Vertrauens vor Ort hat, nämlich Sapim.
 
Ich habe die Open Pro in 36 Loch auch für einen 100 Kilo schweren Vereinskollegen gebaut. Läuft. Hingegen waren Systemlaufräder bei ihm schnell am Ende. Von daher passt das doch.
 
Die Open Pro hab ich als relativ weich in Erinnerung,
Die Open Pro hat m.W. eine Höhe von 18,5mm.
Findest Du die wirklich weich?
Ich fahre immer noch Open 4CD mit 17,5mm oder noch flachere. Alles Höhere ist mir zu unkomfortabel.
Da setz ich eher auch flache Felgen und schmalere Reifen.
MA2/MA40 wären für Erstbauer vielleicht sinnvoller, da entwickelt man schneller Gefühl für.
 
Ich habe mit Open Pro nur beste Erfahrungen gemacht. Wenn der LRS für ein RR sein soll, dann kann ich diese Felgen, sowie die angedachten Speichen, sehr empfehlen.
Alternativ ist die flachere Open Sport (Open Elite) auch eine gute Wahl. Die kostet die Hälfte und ist etas flacher und breiter. Ich benutze sie seit Jahren problemlos am Alltaxrad.
 
Die Open Pro lässt sich sehr gut zentrieren. Außerdem ist sie gutmütig, was Verformungen infolge Speichenriss angeht. Die verzeiht demzufolge auch kleine Fehler beim Einspeichen.

Nimm DT-Champion (2-1,8-2), Messingnippel und mach am Anfang keine wilden Muster. Dreifach gekreuzt - alle Seiten.

Gutes Gelingen!
Und nicht aufgeben, wenn's nicht funzt. Sowas ist - ehrlich gesagt - eine Sache, die man besser gezeigt bekommt. Nicht aus Büchern oder Internetvideos oder Tutorials,... das ist schon 'ne andere Nummer, weil du nie den Fehler gezeigt bekommst. Keiner, der dir auf die Finger haut.
 
Moin,

ich möchte mir erstmalig einen LRS selbst einspeichen.
In ein paar Tagen fahre ich zum Blumenhändler.
Welche Felgen Du dann auch immer nehmen wirst: es lohnt sich, den tatsächlichen ERD selbst zu messen, an mehreren Stellen der Felge (wegen fertigungsbedingter Unrundheiten - man staunt da wirklich manchmal ...), weil die Hersteller teilweise unterschiedlich messen.
Welche Felge würdet Ihr für ein Erstlingswerk nehmen, welche Speichen, welche Speichennippel?
Ich dachte an DT Competition 2,0/1,8/2,0.
Das sind schöne Speichen, mit denen man auch als Anfänger gut arbeiten kann.
Einige bauen am Hinterrad bei den Speichen gemischt auf.
Bei Rennrad-Laufrädern empfiehlt es sich bei Laufrädern mit geringeren Speichenzahlen, für schwerere Fahrer, härtere Antritte oder gröbere Straßenbedingungen, z. B. die Antriebsseite mit DT Competition aufzubauen, wenn man ansonsten DT Revolution verbaut.

Das Arbeiten mit Alunippeln fand ich jetzt bei meinen beiden ersten Laufrädsätzen mit diesen Nippeln überhaupt nicht schwierig oder "kritisch", wenn man einen guten präzisen Speichenschlüssel verwendet (in meinem Fall seit Jahren bzw. Jahrzehnten [!] der schwarze Spokey - das Park Tool-"Hasenohr" hat mich hingegen in der Handhabung deutlich enttäuscht).
Die Haltbarkeit/Bruchfestigkeit soll wohl selbst in MTB-Laufrädern kein Problem darstellen, las ich im MTB-Forum. Das einzige wirkliche Problemthema bei Alunippeln ist damit dann wohl die Korrosion, wenn die Laufräder auch bei Nässe oder gar Schnee/Salz verwendet werden.
Der Gewichtsunterschied zwischen einem Satz Messing- und einem Satz Alunippel ist aber selbst für einen Nicht-Weight-Weenie verblüffend ...

Generell (... Du wirst wahrscheinlich schon etliche verschiedene Anleitungen und Forums-Threads studiert haben, nehme ich an, aber ...) ist es aus meiner Sicht wichtig, immer erst die Innenspeichen (=Köpfe zeigen nach außen) zu verbauen, weil die mehr Spielraum "im Rad" für den Einbau brauchen. Daher erst die eine Seite mit Innenspeichen aufsetzen, die erste Außen-"Gegenspeiche" einziehen, damit die Grundgeometrie stimmt, und dann die Innenspeichen der anderen Seite einziehen (möglichst parallel mit denen der ersten Seite, um "Flechtereien" zu vermeiden).
Und natürlich die Nippel zunächst immer nur so weit aufschrauben, dass noch ca. 2 mm Gewinde sichtbar sind, damit bekommt der Speichenstern dann schon eine hinreichende Form, aber es bleibt genug Spielraum für das Durchziehen der weiteren Speichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mit Open Pro nur beste Erfahrungen gemacht. Wenn der LRS für ein RR sein soll, dann kann ich diese Felgen, sowie die angedachten Speichen, sehr empfehlen.
Alternativ ist die flachere Open Sport (Open Elite) auch eine gute Wahl. Die kostet die Hälfte und ist etas flacher und breiter. Ich benutze sie seit Jahren problemlos am Alltaxrad.
Open sport habe ich mehrere im Einsatz, teilweise 32h. Ordentlich eingespeicht mit genügend Spannung wird das auch recht seitensteif und trotzdem komfortabel. Ich finde die Felge wegen der geringen Höhe sogar klassiker-kompatibel, v.a. in silber.
Muss mal ein Foto posten...
Ich würde dann nicht zu dünne Speichen verwenden, weil man die gegenhalten muss wenn Spannung drauf ist.
1,8mm ist aber ok.
Ob man die Nippelwewinde fettet oder nicht ist eine Glaubenssache. Ich machs normalerweise.
 
Ich habe mich selbst erst vor kurzem an das Einspeichen herangewagt. Dabei habe ich mit dieser Anleitung gearbeitet, dann klappts schon mal mit dem Muster und dem Ventil:
https://www.rennradtraining.de/technik/einspeichenHabe bisher immer die DT Competition in 2/1,8/2 mm genommen, mit Messingnippeln.
Als Zentrierständer hab ich mir den Park Tool TS-8 zugelegt. Der ist stabil und hatte für mich das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Als sehr hilfreich hat sich dieses kleine Tool erwiesen:
NIK_0741.JPG

Aus einer Schraube zurechtgefeilt. Damit lassen sich einfach und schnell die Speichennippel einsetzen und aufdrehen.
 
Ja, der Nippeldorn ist ein sehr praktisches Werkzeug, in Verbindung mit einem Akkuschrauber. Alternativ kann man auch einen Nippelschrauber nehmen.
DT-Swiss-Nippelschrauber-Nipple-Driver-universal-universal-4455-70665-1481265941.jpeg

Aber der ist viel teurer als ein einzelner Nippeldorn und einen Akkuschruaber gibts in fast jeder Hobbywerkstatt schon. Zudem sind die meisten Dorne einstellbar (z.B. Cyclus).
bG9jYWw6Ly8vcHJvZHVjdC83ODY2OTBfMS5wbmc.jpeg

Der wird oft als "Zentrierbit" bezeichnet, aber zum Zentrieren ist er nicht geeignet.
Ich schraube den Dorn immer recht weit raus (wie auf dem Bild dargestellt) und ziehe damit die Speichen rundum gleichmäßig an. wenn das Rad dann noch sehr locker ist, drehe ich ihn 1-2 Gänge zurück und mach noch ne Runde. NIEMALS zuviel Spannung auf einmal aufbringen. die Zeit, die du vorher sparst, brauchst du hinterher 4x (oder mehr) beim Zentrieren. Lieber in kleinen Schritten und gleichmäßig anspannen. die letzten Spannrunden mache ich sowieso nur noch mit dem Nippelspanner.
Wenn die Speichen hallwex gerade sind, kann der 1. Zentriergang gewagt werden. Wenn die Speichen dann noch locker sind, nochmal 1/4 oder 1/2 Drehung nachspannen (nicht mehr, lieber gleichmäßig in kleinen Schritten spannen - hatte ich wohl schonmal geschrieben).
Merxatz: Je mehr Runden du beim Spannen drehst, umso runder läuft das Rad am Ende.
 
Als Zentrierständer hab ich mir den Park Tool TS-8 zugelegt. Der ist stabil und hatte für mich das beste Preis-Leistungsverhältnis.
Gut daran finde ich vor allem die Parallel-Führung der Achsaufnahmen:

1588091474640.png


[Foto via Bike Components]

Nur einen einzelnen "Zentrierfinger" fände ich aber wohl zumindest gewöhnungsbedürftig, zumal, wenn man es mit nicht mehr ganz perfekten gebrauchten Felgen zu tun hat (oder solchen, bei denen die Stossbereiche ungleichmäßig sind) - da muss man dann wohl doch immer eine "Gegenprobe" mit Seitenwechsel des Laufrades machen, denke ich.

Ich habe seit einigen Jahren den TS-2.2 (mit der zusätzlichen Kunststoff-Standplatte):

1588091735433.png


[Foto via Bike Components]

den ich - frisch aus der Box - erst einmal komplett neu einjustieren durfte (die Mittenabweichung war mit bloßem Auge zu sehen ...).
Stabil ist dieses Ding natürlich - amerikanischer Schwermaschinenbau - aber im Gebrauch nervt die allzu schlichte Radführung durch zwei Schwenkarme ziemlich, insbesondere bei Vorderradnaben, bei denen die Arme weit nach innen schwenken müssen - es ist immer Glückssache, welchen Bereich bzw. welche "Ecke" einer Konus-Kontermutter einer der beiden Arme jeweils gerade klemmt ... Häufigeres Lösen und Drehen der Achse hilft; passende Zwischenstücke (so dass die Arme parallel stehen) wären besser. Noch besser wären bewegliche (schwenkbare) Achsaufnahmen ...
 
Könnte man die nicht bauen? Der TS-2 ist ja ein schönes schweres robustes Gerät, das sonst keine Schwächen hat. Wenn die Mitte einmal stimmt, dann bleibt sie auch. Ich habe mir dafür mal eine Mittenlehre gebaut und genau 1x benutzt.
 
Könnte man die nicht bauen? Der TS-2 ist ja ein schönes schweres robustes Gerät, das sonst keine Schwächen hat. Wenn die Mitte einmal stimmt, dann bleibt sie auch. Ich habe mir dafür mal eine Mittenlehre gebaut und genau 1x benutzt.
Solche Pendel-Achshalterungen könnte man sicherlich bauen, aber dafür wären eine Drehmaschine oder zumindest eine präzise Ständerbohrmaschine doch sehr hilfreich ...

Ansonsten ist der TS-2 tatsächlich ein schönes schweres robustes Gerät, und ich denke ebenfalls nicht, dass ich mein Exemplar noch mal werde zentrieren müssen (was mit sehr viel Messen und unter Zuhilfenahme eines vorab präzise zentrierten Laufrads auch ohne Mittenlehre zu machen ist - es dauert dann halt länger, ca. 2 h in meinem Fall).

Ich finde nur, dass ein solches relativ teures Profigerät doch eigentlich schon richtig zentriert vom Hersteller kommen sollte, der ja die entsprechenden Lehren und Vorrichtungen dafür hat (nur als Anmerkung für die Mitleser: die Arme werden durch eine sehr robuste Spindelkonstruktion geführt, können sich also keinesfalls auf dem Transport verstellt haben).
 
Das mittige Zentrieren des Laufrades geht beim TS-8 natürlich nur durch Umdrehen des Laufrades und entsprechendes Kontrollieren der gleichmäßigen Abstände.
Das hat aber bei meinen bisherigen Zentrierarbeiten nicht besonders gestört, weil der Zentrierständer dafür ja nicht verstellt/geöffnet werden muss. Da ist das Rad ruckzuck umgedreht und kontrolliert. Den Umgang mit einer Zentrierlehre stell' ich mir aufwändiger vor (hab ich nie gemacht).
 
...Ich finde nur, dass ein solches relativ teures Profigerät doch eigentlich schon richtig zentriert vom Hersteller kommen sollte, der ja die entsprechenden Lehren und Vorrichtungen dafür hat (nur als Anmerkung für die Mitleser: die Arme werden durch eine sehr robuste Spindelkonstruktion geführt, können sich also keinesfalls auf dem Transport verstellt haben).
darüber habe ich mich bei meinem kostruktionsgleichen var auch geärgert.
zum glück hat mich dann ein preciray gefunden - das perfekte gerät!!!
bei der gelegenheit möchte ich auch den schraner nochmals loben. eine einfache anleitung zum klassischen laufradbau, die das nötige hintergrundwissen vermittelt und alle schritte gut erklärt. sehr empfehlenswert!!!
 
Es wurde ja schon viel gesagt. Open Pro ist gut, 2.0/1.8/2.0 Speichen sind eine gute Wahl, das genaue Initiale Aufdrehen der Nippel mit Zentrierbit oder Fingernagel erspart vielfach die Zeit, die es kostet.
Hier gibt's Lesestoff über meine ersten Versuche:
https://www.rennrad-news.de/forum/t...ei-ich-will-mein-laufrad-selber-bauen.140913/Da haben sich viele beteiligt, da findest du alles drin.
Das Scherenprinzip am Zentrieständer hält einen immer im Bilde, wo man gerade ist, hat aber seine Schwächen - man muss immer ungefähr gleich spannen. Umspannen ist mit den Parallelen besser.
 
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