AW: Eloxieren + Polieren???
Ich muss meinen Vorrednern zwar recht geben, habe aber in einigen Punkten meine ganz "eigenen" Erfahrungen gemacht und sehe die Sache mit den polierten Teilen ein wenig anders.
Zum Entfernen der Eloxierung nimmt man wie beschrieben Ablussfrei bzw. Natronlauge, was ja praktisch das selbe ist. Allzu stark braucht die nichtmal zu sein (greift sonst irgendwann auch das Alu an!), das ist eher eine Frage der Zeit und es gibt dabei durchaus Unterschiede zwischen verschiedenen Eloxierungen bzw. verschiedenen Alu-Legierungen. Beim Ablaugen bitte auf die Gasentwicklung achten, also tunlichst im Freien ablaugen und für größere Teile ein Gefäß mit Deckel verwenden. Sonst Husten oder Schlimmeres.
So weit, so gut.
Polieren lässt sich jede Alu-Legierung, allerdings bekommt man auf den höherwertigen i.d.R. tatsächlich einen besseren Glanz hin, jedenfalls bei vergleichbarer Arbeitsweise.
Ich habe etliche polierte Teile, die dank gutem Basismaterial teilweise jahrelang ohne jede Nacharbeit hochglänzend blieben - erstaunlicherweise befinden sich darunter die Außenringe der
Felgen meines Zweitwagens, der durchaus ganz normal im Alltag gefahren wird bzw. wurde. Im Winter hat der natürlich Ruhe.
An mehreren meiner (und fremder) Rennräder habe ich die Kurbeln, Vorbauten, Sattelstützen poliert, teilweise auch die
Bremsen und vieles mehr. Bei den klassischen Schmiedeteilen wie Vorbauten und hochwertigen Kurbeln war anschließend ziemlich dauerhaft Ruhe mit Oxidation, irgendwie besonders behandelt oder gar beschichtet habe ich diese Teile nicht. Polieren, anbauen, fahren, lediglich Schweißspuren und Getränkereste wische ich meistens nach Fahrtende wieder ab.
Und jetzt kommt der riesengroße Vorteil der polierten und anschließend ungeschützten Oberfläche: Man kann jede zukünftige Macke einfach wieder wegpolieren!
In Lack und Eloxal bleibt die dummerweise drin und der Ärger geht von vorne los.
Polierte Teile bleiben mit etwas Pflegeaufwand für den Rest ihres Lebens so schön.