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Dunkle Kleidung = unsichtbar = lebensgefährlich

dopaul

schamanischer Windradanpuster
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Nachdem ich am Sonntag zwischen Taunusstein und Wiesbaden auf der Landstrasse (B417, wer von euch wars...?) einen komplett schwarz gekleideten Rennradfahrer erst im wirklich allerletzten Moment gesehen habe, frage ich mich erneut:
Warum tragen so viele Radfahrer "Tarnkleidung"?
Warum ist es für so viele Radler nicht selbstverständlich, sich gut sichtbar zu kleiden?
Fahrt ihr nie Auto und sind euch noch nie schlecht sichtbare Radfahrer "vor den Grill" gekommen? Spätestens dann muss doch die Erkenntnis reifen... Oder schaltet die Eitelkeit jeden Realitätssinn aus?

Interessant an dem Vorfall vom Sonntag: Ich habe Bekannten davon erzählt. Dabei stellte sich heraus, dass zwei Bekannte von mir exakt den gleichen Radfahrer zur gleichen Zeit gesehen bzw. fast nicht gesehen haben (sie waren zufällig zur gleichen Zeit auf der gleichen Strecke unterwegs, wir sind alle routinierte und leidenschaftliche Auto(viel)fahrer).
Ich versichere euch: Der "schwarze Radfahrer" war vor der dunklen Waldkulisse und der nicht immer geraden Strasse quasi unsichtbar und tauchte erst im letzten Moment vorm Auto auf. Ein leichter Schwenker des Radfahrers vor einem reaktions- und sichtverlangsamten Hutträger und das wars für den Radfahrer.

Ich legte schon früher beim Motorradfahren Wert auf bunte Kleidung, beim Radfahren selbstverständlich auch. Aber die "Erscheinung vom Sonntag" ist für mich nochmal mehr Grund mir beim Radfahren immer "meine Lebensversicherung" anzuziehen. So ausgeprägt kann die "coolness" von schwarz gar nicht sein, dass es sich lohnen könnte von diesem Prinzip abzuweichen...

Ja, wir können jetzt auch endlos über die reaktions- und sichtverlangsamte Hutträgerfraktion (und alle anderen trotteligen oder bekifften oder sonstwie unfähigen Autofahrer) diskutieren - sie werden deshalb aber nicht verschwinden. Und ich möchte nicht auf meinem Grabstein stehen haben:
"Hier ruht in Frieden Berthold Brercht denn er hatte Vorfahrtrecht."
 

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Re: Dunkle Kleidung = unsichtbar = lebensgefährlich
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Ich finde es gut, wenn die anderen schwarz fahren. Das erhöht die Aufmerksamkeit der Autofahrer. Selber bevorzuge ich bunt und kontrastreich. ;)
 
AW: Dunkle Kleidung = unsichtbar = lebensgefährlich

Ich fahr auch meist mit schwarzer oder weisser Kleidung. So knallbunte Sachen mag ich nicht besonders.

Ich hab aber auch nicht unbedingt dass Gefühl dass man bei hellem Tageslicht mit schwarzen Kleidern schlechter gesehen wird.
Ausserdem gibts in meiner Gegend recht viele schöne breite Radwege, so dass ich auch nicht allzu oft direkt auf der Strasse unterwegs bin.
 
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Zur Not tut's dann auch ein Rücklicht zum Anstecken, da muss es nicht gleich sowas sein und Diskussionen über die Modefarben der Saison sind überflüssig. ;)
Schwarz vor dunklem Hintergrund ist definitiv schlecht zu sehen und auf kurvigen Straßen ist das kreuzgefährlich.
 
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Na, die Strecke kenne ich doch. Die Bezeichnung "Landstraße" ist hier etwas irreführend: Vielbefahrene, teilweise mehrspurige Bundesstraße, abschnittsweise steil = Radfahrer stehen gefühlt vor dem von hinten anbrausenden Kraftfahrer, kein Millimeter Seitenstreifen, kurvig und gleichzeitig dichtes Laubwerk und Gestrüpp bis unmittelbar an die Fahrbahn = Hindernisse kaum zu sehen. An einigen Stellen ist es schon Horror, mit dem PKW liegen zu bleiben, weil bei Sichtweiten unter 50m von hinten PKW und LKW mit 80-100 km/h angebrettert kommen.

Für mich wäre das eigentlich die ideale Verbindung zwischen Heim und Arbeit aber freiwillig würde ich da in Richtung Taunus nicht mal langfahren, wenn ich einen leuchtenden Weihnachtsbaum auf den Rücken geschnallt hätte. Hier mal die Ansicht von oben:

http://maps.google.de/maps?q=50.117...205816&spn=0.002466,0.004823&z=14&amp

Die Gegenrichtung ist etwas besser, da wesentlich übersichtlicher.

Viele Grüße

Stefan
 
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An den neueren Trikots sind doch überall Reflektoren vernäht. Ich denke da ist es wurscht ob schwarz als Grundfarbe oder buntig.

Ich selbst hab auch eine schwarze Hose und ein schwarz-rotes Trikot. Diese extremen Farben gefallen mir einfach nicht. Aber sowohl der Schriftzug als auch andere "Dekostreifen" leuchten wie ein Weihnachtsbaum.

Ausserdem mach ich mir wenn es dunkel wird Licht ans Rad.

LG
Alex
 
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An den neueren Trikots sind doch überall Reflektoren vernäht. Ich denke da ist es wurscht ob schwarz als Grundfarbe oder buntig.

Was nutzen Dir die Reflektoren wenn Du tagsüber mit deiner dunklen Tarnkleidung nicht zu sehen bist? Da nutzen die Reflektoren mal gar nix, wenn die Autofahrer zu größten Teilen ohne Licht unterwegs sind.

Ist auch statistisch erwiesen das schwarze Autos deutlich öfter von anderen übersehen werden und somit ein stark erhöhtes Unfallrisiko darstellen. Meinetwegen sollte die Autofarbe mit in der Versicherungssumme mit berücksichtigt werden.
 
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Die Erfahrung machen wir seit über 20 Jahren, gerade wenn man Überland unterwegs ist und Licht/Schatten wechseln erkennt man Radfahrer sehr spät, mir fällt das immer dann auf wenn ich mal wieder im Auto unterwegs bin. Ein Freund ist gerade vor ein paar Wochen in komplett schwarz übersehen worden (zum Glück nur leichte Blessuren).
Ich selbst bin zugegeben ein echter Style- und Stilfan auch auf dem Rad, wenn ich allerdings allein herumfahre werfe ich mich trotzdem in mein prallrotes Pearl Izumi Trikot.
 
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Ich bevorzuge bunte Kleidung da wird man in der Regel immer gesehen.
 
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Also ich habe immer ein Mars 4.0 Rücklicht am Rennrad (immer an). Das sieht man bei Sonne zwar nicht, aber bei Schatten und besonders unter Brücken oder ähnlichem bringt es dann doch was.

Für Vorne nehme ich eine Fenix TK12 mit einem 18650 Akku. Die läuft gute 6 Stunden im Modus Strobe (= Flackern mit ca. 12 Hz). Man sollte sich nur vorher über gute Akkus/Ladegeräte informieren, der billige Kram dabei ist gefährlich.

Es gibt zwar schon mal Beschwerden von anderen Radfahrern, dass Licht würde nerven, aber übersehen wird man deutlich seltener. Nur bei Dämmerung/Dunkelheit ist das nichts, da ist dieses Licht zu aggressiv, da braucht es dann Lampen weniger blenden.

Wer es STVO konform mag seit neustem auch von B&M eine Lampe für den Nabendynamo kaufen, die automatisch Tagesfahrlicht und Abblendlicht hat.
 
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ich denke mal das die leute, die in schwarz rumfahren, sich der schlechten sichtbarkeit auch bewusst sind.
ich finde die schwarzen sachen ja auch nett, aber die schlechte sichbarkeit hat mich dann immer vom kauf abgehalten.

wer aber das risiko eingehen möchte, soll das tun.
 
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ich habe selbst zb eine windjacke in schwarz aber die hat in gelb und weiß fett scott draufstehen also n kontrast der auffällt-bei ganz schwarzen sachen muss man schön ein wenig verrückt sein-also ein bisschen mehr als man schon ist
 
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Was nutzen Dir die Reflektoren wenn Du tagsüber mit deiner dunklen Tarnkleidung nicht zu sehen bist? Da nutzen die Reflektoren mal gar nix, wenn die Autofahrer zu größten Teilen ohne Licht unterwegs sind.

Ist auch statistisch erwiesen das schwarze Autos deutlich öfter von anderen übersehen werden und somit ein stark erhöhtes Unfallrisiko darstellen. Meinetwegen sollte die Autofarbe mit in der Versicherungssumme mit berücksichtigt werden.

Also vielleicht seh ich das Ganze etwas zu einfach, aber wenn es hell ist sollte man mich auch so sehen und wenn es dunkler wird, hat der Autofahrer ja auch sein Licht an und die Reflektoren leuchten.

Und sind wir mal ehrlich, 80% der Motorradkleidung ist schwarz.

Ich werde auf jeden Fall weiterhin das Trikot kaufen, dass mir gefällt und das gut passt. Extrem aufmerksam bin ich sowieso als Verkehrsteilnehmer ohne Knautschzone.
 
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Hi,

mir gehts ähnlich - meine Lieblingsfarben sind Schwarz und Weiß (bei Kleidung).
Ich halte gar nix von den doofen Radfahrerblau und -rot und für Gelb stimmt bei mir die Leistung nicht ;)

Wenn das zusätzliches (ja zusätzliches) Risiko ist, so werde ich auch weiterhin damit leben (genau wie mit dem restlichen Risiken von Stürzen und co.)

Wenn es dunkel oder nebelig ist kommt die Funzel an und die Reflexstreifen an den Langarmtrikots die ich habe sind schon recht gut.
Das bedingt natürlich, dass der Autofahrer sein Licht an hat (hat er das nicht nutzt bei Dämmerung/Dunkelheit auch das Papageienoutfit nix).

Letztlich laufen in der Stadt ja auch nicht alle Menschen mit Warnwesten rum, weil sich ein paar ADAC-Mitglieder lieber auf den Optikerstuhl als hinters Steuer setzen solten.
Wenn ich vom Autofahrer nicht ein wenig Aufmerksamkeit erwarten kann ist es sowieso vorbei.

Ich kann mir auch um jeden kleinen Sack Reis Sorgen machen - aber dann hab ich nicht mehr viel vom Tag.

PS: wenn jedes Detail in den Versicherungen berücksichtigt würde, dann könnten wir uns diese sparen. Der ganze Sinn hinter dem Konzept ist es, dass eine Gemeinschaft geschlossen für den Schaden einiger weniger Individuen aufkommt und zwar alle gleich.
Deswegen ist es auch Schwachsinn von Rauchern mehr Krankenkassenbeiträge zu verlangen - da kommen wir dann ganz schnell zu "nicht-versicherbaren" und das ist einfach der Punkt der durch den ganzen Müll vermieden werden sollte.
 
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Also vielleicht seh ich das Ganze etwas zu einfach, aber wenn es hell ist sollte man mich auch so sehen und wenn es dunkler wird, hat der Autofahrer ja auch sein Licht an und die Reflektoren leuchten.

Ja, du siehst das zu einfach.
Es war Sonntagmittag hell und sonnig, aber schwarzer Radfahrer vor dunkler Kulisse (Wald) auf kurviger Strasse verschwindet optisch nun mal komplett.

Und sind wir mal ehrlich, 80% der Motorradkleidung ist schwarz.

Nur weil andere das Risiko eingehen ist das Risiko nicht plötzlich weg.
Dazu kommt, dass ein Motorrad mitten auf der Strasse mit Licht (ist Pflicht) nun mal ganz anders sichtbar ist als ein schwarzer Radfahrer am Strassenrand vor quasi schwarzer Kulisse.
 
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Wenn ich mit dem Auto (meist in Frühjahr / Herbst Morgens oder Abends) bei niedriger Sonne auf einer "Schattigen" Straße fahre dann muss ICH (als Autofahrer) darauf achten, dass ich niemanden im Schatten übersehe.
Das schließt mit ein, dass ich die Frontscheibe sauber halte (da in diesen Situationen jeder Dreck extrem stört).
In der Situation ist es Scheißegal welche Farbe ein Gegenstand im Schatten hat - in solchen Situationen sieht man optisch NIX.
 
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Natürlich muß ein Autofahrer, und auch jeder andere Verkehrsteilnehmer, darauf achten alles sehen und zeitig halten zu können. Das tun aber nicht alle, bzw. manche sind da schon überfordert. Ein Motorrad fährt mit richtigem Licht und fährt im gleichen Tempo wie ein Auto, ein Radfahrer nicht, hat dazu den Geschwindigkeitsnachteil.
Im Ernstfall hilft es auch keinem Radler wenn der Autofahrer bei einer Kollision die Schuld hat, er hat trotzdem verloren.
 
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Wenn ich mit dem Auto (meist in Frühjahr / Herbst Morgens oder Abends) bei niedriger Sonne auf einer "Schattigen" Straße fahre dann muss ICH (als Autofahrer) darauf achten, dass ich niemanden im Schatten übersehe.
Das schließt mit ein, dass ich die Frontscheibe sauber halte (da in diesen Situationen jeder Dreck extrem stört).
In der Situation ist es Scheißegal welche Farbe ein Gegenstand im Schatten hat - in solchen Situationen sieht man optisch NIX.

Wie schon am Anfang geschrieben, es nützt mir nichts, wenn auf meinem Grabstein steht:
"Hier ruht in Frieden Berthold Brecht denn er hatte Vorfahrtrecht."

Nebenbei bemerkt: Sonntagmittag stand die Sonne nicht tief. Meine Scheiben waren sauber. Die Sicht war gut. Es war einfach nur ein normal sonnig heller Tag, keine besonderen Bedingungen, nur der schwarze Radfahrer vor schwarzem Hintergrund, der allerallerhöchstens halb so schnell war wie ich.

Es lässt sich einfach nicht wegdiskutieren, er ist durch seine "Tarnkleidung" ein extrem hohes Risiko eingegangen. Und es nützt ihm gesundheitlich gar nichts, wenn er zerlegt wird, unschuldig zu sein.

Wer hohes Risiko gehen will soll es halt tun. Aber wegdiskutieren lässt es sich nicht.
 
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Wenn ich mit dem Auto (meist in Frühjahr / Herbst Morgens oder Abends) bei niedriger Sonne auf einer "Schattigen" Straße fahre dann muss ICH (als Autofahrer) darauf achten, dass ich niemanden im Schatten übersehe.
Das schließt mit ein, dass ich die Frontscheibe sauber halte (da in diesen Situationen jeder Dreck extrem stört).
In der Situation ist es Scheißegal welche Farbe ein Gegenstand im Schatten hat - in solchen Situationen sieht man optisch NIX.

Das Du das so machst, erhöht meine Sicherheit auf dem Rad nur unbedeutend, weil es viele viele Autofahrer nicht so halten. Und da bin ich nunmal deutlich sicherer Unterwegs wenn ich mich nicht mit schwarzer Bekleidung und schwarzem Rad tarne. Es bleibt jedem Überlassen das Risiko einzugehen, aber es ist und bleibt ein relevanter Unterschied ob da ein „Papagei“ oder ein schwarzer Storch im Wald radelt.
 
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