An dieser Stelle muss ich Dich korrigieren. Nährstoffmangel wird und wurde im Radsport stets mit Spritzen oder Infussionen ergänzt. Die Rennradfahrer verlieren soviel Kalorien, dass selbst über die Aufnahme der Nahrung es nicht möglich ist, den entsprechenden Haushalt an Vitaminen und Elektrolyten aufrechtzuhalten. Dazu ist hier der Verbrauch sehr individuell, sodass die Gefahr besteht, lebensbedrohliche Mängel zu entwickeln. Bei dem was die Jungs pro Tag verbrennen, ist es auch nicht verwunderlich. Ob es an der Stelle für einkge schon eine Wettbewerbsverzerrung ist, mag sein, doch auch aus medizinischen Gründen ist es rational.
Was das Thema des Dopings angeht: Ich bin der Meinung, dass der Großteil der Zuschauer bzw. Amateure nicht naiv sind, Ausnahmen gibt es überall. Die aktuellen Profis fahren teilweise Steigungen mit 7w/kg oder drüber. Die Diskussion darüber ist mind. 30 Jahre alt, ob es möglich ist. Da gab es genug Wissenschaftler, die Grenzwerte ausgerechnet haben, die vllt. rational erklärbar waren. Es ist natürlich mehr als verdächtig, dass faktisch seit 30 Jahren auf einem ähnlichen Niveau gefahren wird und, die Geschichte hat für jede dieser Z1eiz1en genügend Beispiele gebracht. Auch ich persönlich glaube nicht dran, dass ein Pogacar oder Vingegard sauber sind, auch im Vergleich zu einem Froome oder Contador, die an denen jahrestechnisch in ihren Picks näher dran waren,,als an Pantani und Co., sodass sich hier der Vergleich durchaus lohnt und Fragen aufwirft, bedenkt man, dass sowohl Froome und Contador einen Nachgeschmack haben. Fakt ist allerdings auch, dass bisher keiner heute erwischt wurde und daher offiziell sauber ist.
Was mich ehrlicherweise stört, sind die ständigen Versuche über Jahrzehnte diese Leistungserhöhungen über das Material, Ernährung oder das Training zu erklären. Fast jeder in dem Forum ist auch Rennradfahrer und viele fahren Jahre und Jahrzehnte. Nach meiner Erfahrung ist gerade seit den späten 00er Jahren, spätestens ab 2010 g Material auf einem hohen Niveau. Ich fahre die Räder, genauso wie die heutigen und der Unterschiede. ist ehrlicherweise Rad- und Herstellerabhängig und insbesondere zweckabhängig. Nicht alle Neurungen, welche uns die Industrie anbietet sind Fortschritte, auch wenn man es krampfhaft versucht einen glauben zu lassen. Was das Thema Training angeht, ist es ein Irrglaube, dass früher weder exzellent individuell noch wissenschaftlich optimiert trainiert wurde. Oder anders formuliert, dieser ständige Verweis auf bessere Triningqsmethoden wird mE überbewertet. Sicherlich gibt es hier auch neue Erkenntnisse, aber es sind keine Quantensprünge. Zum Thema Ernährung habe ich schon geschrieben, dass die Aufnahme sich nicht zwingend unterscheidet, die Anzahl an Produkten sowie deren Zusammensetzungen sind größer und individuell effektiver anwendbar als früher, was aber wiederum auch keine so extremen Unterschiede mit sich bringt.
Und den Verweis auf Ex-Profis, die Leistungssteigerungen genau auf den Fortschritt zurückführen, ist doch auch rational erklärbar. Da wird sich kaum einer hinstellen und Dopingkeule rausholen, gerade nicht die Ex-Doper. Mir fällt hier oftmals Rasmussen ein, der durchaus gegen den Strom schwimmt.
Was ich am Profiradsport mag, ist die Spannung beim zuschauen, auch mit dem Wissen, dass es nicht ganz sauber ist. Gut, mit Pogacar bei GTs ist es so ne Sache mit Spannung, ich schaue halt gerne Radsport

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