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ARD Sportschau „Geheimsache Doping“: Wirklich alles Equipment und Nahrung?

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Re: ARD Sportschau „Geheimsache Doping“: Wirklich alles Equipment und Nahrung?
Ich emo
Ok, darauf habe ich mich aber gar nicht bezogen, sondern auf diesen Beitrag,


weil es eben in diesem erwähnten Prozess keine Unschuldsvermutung gibt und die Leute das gerne vergessen
Da kann man jedem empfehlen zu trainieren um einmal das Procedere des rtp Pools zu durchlaufen. 😂 Danach glaubt niemand mehr an irgendeine Unschuldsvermutung.

In Rahmen der öffentlichen Meinungsäußerung muss man sich freilich disziplinieren wenn man nicht auf den Deckel bekommen will.
 
Das stimmt zwar schon, dass die Etappen kürzer geworden sind. Allerdings wurden die Etappen früher (Rede jetzt über 90er und 2000er) auch in der ersten Hälfte oft (nicht immer!) wirklich ruhig gefahren.
Pantani war am Ende der langen Etappe immer noch schneller oben in Alpe d'Huez als Armstrong im Zeitfahren.
Ich schätze, der GesamtKJ-Verbrauch ist heutzutage höher.

Ein Punkt, der in der Diskussion immer zu kurz kommt meiner Meinung nach: Verglichen werden Zeiten aus der EPO-Ära (vor der Nachweismöglichkeit von EPO) mit Jetzt und so getan, als hätte in der Zeit ein riesiger Sprung in Bezug auf Material, Ernährung, Training stattgefunden. Da gab es tatsächlich viele Verbesserungen. Allerdings haben sich diese Verbesserungen ja erst ab 2020 in deutlich verbesserten Zeiten und Wattwerten niedergeschlagen. Die Epoche 2010-2019 war von den Zeiten und Wattwerten weit weit weg, sowohl von den 90ern als auch von heute. Hier bitte ich mal die Foristi um eine schlüssige Erklärung ohne Doping: Warum erst ab 2020? Direkt nach einer Zeit voller Ausgangssperren und Kontakt- und Reisebeschränkungen, in denen auch die Out-of-Competition Tests nicht mehr im üblichen Umfang durchgeführt wurden.
AMEN! Genau das ist das Problem - es wird so getan, als wäre bis Covid Material wie Ernährung totaler Mist gewesen... es gibt einfach eine Erklärungslücke für die Leistungsexplosion der letzten 5 Jahre...
 
Das ist eine freie Meinungsäußerung. Daran wäre nichts "rechtswidrig". Es ist nämlich keine substanzlose Behauptung, allenfalls -wie du korrekt schreibst- eine substanzlose Vermutung. Im Zusammenhang mit einer Dokumentation im TV wäre es natürlich arg schwierig und würde ggf. Klagepotenzial eröffnen. Aber beispielsweise im Freundeskreis geäußert, kann dich Niemand dafür belangen.

Allerdings ist es OT in diesem Fall.
Die freie Meinungsäußerung hat die Grenze in den allgemeinen Gesetzen, bspw. im StGB, vgl. Art. 5 Abs. 2 GG. Meinungsäußerungen als Beleidung sind genauso strafbar wie eine verächtliche Tatsachenbehauptungen. Der Vorwurf des strafbaren Dopings ist im Kern eine Tatsachenbehauptung, weil die Strabarkeit immer ein Tun oder Unterlassen des Täters verlangt, das wiederum ist dem Beweis zugänglich. Entweder ist die Behauptung wahr oder unwahr ("Pog hat Mittel XY genommen, das ist strafbares Doping" -> Hat der gehandelt? Ja oder nein?). Du kannst den Dopingverdacht (vermutete Handlung als Tatsachenkern) erheben, aber nur mit einem Mindestmaß an Beweisen dafür, dass Pog eben diese strafbare Handlung vorgenommen hat. Die Aussage "Pog fährt schnell, deswegen vermute ich, dass er dopt" ist eine substanzlose Behauptung, weil schnelles Fahren für sich keinen Rückschluss auf eine strafbare Dopinghandlung zulässt (welche konkrete Dopinghandlung von Pog wird vermutet, die strafbar ist?).

Edit: Ebenso substanzlos wäre die Aussage "Ich vermute, dass Pog dopt, weil man in Slowenien ein Transfusionsgerät frei kaufen kann". Die freie Erwerbbarkeit des Geräts steht in keiner Verbindung zum vermuteten Doping. Kann man nachweisen, dass Pog ein solches Gerät gekauft hat, ist schon mehr Substanz vorhanden für die Vermutung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die RTW Jungs haben in der Folge von heute Hajo Seppelt zu Gast und sprechen natürlich vor allem über seine aktuelle Reportage. Da treffen Radsportfans, Radprofi und Radsportgegner aufeinander. Sehr interessante Mischung. Vor allem weil Max Walscheid richtig gut vorbereitet ist und man ihm anmerkt, wie ernst ihm dieses Gespräch ist.
Habe bisher nur die erste Hälfte gehört, aber mein Eindruck zu Seppelt bestätigt sich bereits in den ersten Minuten. Man merkt schnell, dass er keine neutrale Position hat. Überraschend ist aber vor allem, dass er mit detaillierten Rückfragen wenig souverän umgeht und seine Argumentation doch die ein oder andere Lücke hat.
Bestes Beispiel gleich zu Beginn: In der Reportage wird gesagt, es hätte 10 Jahre keine positiven Tests bei der Tour gegeben. Weinzheimer fragt, wie das sein kann, denn es gab ja die Quintana Tramadol Geschichte. Seppelt antwortet nur, dass er den Fall nicht im Detail kenne. Sollte man aber vielleicht wenn man so einen Film macht?
DANKE für den Tip; gerade mal aufs Telephone runtergeladen; morgen wieder gut 4 Stunden Rückfahrt aus CH heim ins Reich, da kann ich mir das in Ruhe anhören!
 
Absolut hörenswert! Gerade Max Walscheid hat das wirklich gut gemacht, finde ich auch 👍.

Allerdings fand ich Hajo Seppelt nicht ganz so schwach, wie du scheinbar. Ich glaube auch, wenn ein Mensch derart viel "ekliges" gesehen hat (sicherlich vieles mehr was er nicht berichten kann/darf), ist es schwer neutral zu sein. Damit will ich Voreingenommenheit weder legitimieren noch befürworten (!), lediglich etwas Verständnis bzgl. entstandener Skepsis ausdrücken, wenn man zig Jahre wieder und wieder dieselben Abgründe sieht...
Seppelt demontiert seine Dokumentation ja ordentlich selbst. Wie oft er direkt oder indirekt eingestehen muss, in der Produktion/Ausstrahlung mit Auslassungen oder mangelnder Präzision gearbeitet zu haben, ist schon peinlich. Alleine wie er Pogacar (und ferner, indirekt, Vingegaard) so dermassen offensichtlich auf die Schlachplatte legt, ist widerlich (und nein, ich bin kein schwerverliebter Pogi-Fan). Spätestens als er dann zusammenfasst, man wolle mit der Dokumentation nicht sagen, dass der Radsport (wieder) ein flächendeckendes Dopingproblem habe, sondern lediglich, dass der komplett saubere Radsport eine Illusion sei, entlarvt er die Dokumentation als Boulevardproduktion. Denn genau ersterer Eindruck entsteht bei einem Zuschauer, der nicht allzu tief in der Materie drinsteckt, vermutlich den typischen Radsport-Doping-Reflex auslösend.

Ich kann mir diese schache Produktion nur durch drei mögliche Ursachen (bzw. allenfalls eine Kombination daraus) erklären:
Erstens den von dir angefügten Punkt, dass man nach so viel negativer Beeinflussung zwangsläufig eine verzerrte Wahrnehmung hat. Zahlreiche Polizisten, Staatsanwälte, Compliance Officer, Risikomanager etc. dürften das kennen (ich aus beruflichem Kontext ebenfalls).
Zweitens allfälliger Druck seitens des Arbeitgebers, mal wieder etwas zu veröffentlichen.
Drittens tatsächlich handfeste Beweise und Quellen, aber die fehlende Möglichkeit, diese präsentieren zu können.
 
Ich hatte von AICAr zwar schon mal gehört, aber mich nie damit beschäftigt was dies ist oder bewirkt. Die Aussagen der Doku haben mich mal Google anschmeißen lassen - exakt wie direkt in der Doku vorgeschlagen bei Minute 19:30.

Eine kurze Suche nach "AMPK activators" führte mich (neben folgendem Artikel https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26186961/) und diversen Pharmaprodukten direkt zu diversen Supplements, exemplarisch: https://www.lifeextensioneurope.de/ampk-metabolic-activator

Keine Ahnung, ob das Beispiel (wirklich einfach das oberste Ergebnis der Suche) überhaupt irgendwas bewirken würde - sicherlich nicht auf dem selben Level wie die pharmazeutischen Produkte (i.e. https://www.fishersci.de/shop/produ...1Y5QCLggDxHIz8JmiflPt2683dfOIE0B4mj_piqka2Elk). Aber .. das kann doch nicht SO einfach sein..?!

Kann mir da bitte jemand sagen, dass es nicht SO einfach ist? 😅
Ernsthaft jetzt? Du kriegst fast jede nasschemisch herstellbare Substanz, sogar ganz viele compounds, die Typen wie ich gerade in FIM ("first in (hu)man")-Studien testen, über die üblichen Verdächtigen - und das ist überhaupt nicht despektierlich. Ebenso viele mABs (monoklonale Antikörper) etc. p.p. Dieses Material ist RUO ("research use only"), also bezüglich Reinheit etc. definitiv nicht für die Anwendung am Menschen gedacht. Ebenso ist da keinerlei Galenik und Hilfsstoffe dabei, sondern eben nur das API (active pharmaceutical ingredient). Du kannst da auch z.B. innovative Krebsmedikamente für die Forschung einkaufen - alles legal, und völlig i.O.
Falls jemand das ausprobieren möchte - ich empfehle https://www.selleckchem.com/ ; die sind im Allgemeinen günstiger als die Freunde von Thermo Fisher... duck und wech!
 
Das sind irgendwelche Nahrungsergänzungsmittel ohne verbotene Substanzen (außer natürlich wenn die verunreinigt wären). Und wohl auch ohne Wirkung.
Ist das gleiche mit Testo: Testo-Booster kannst Du überall bestellen, da wird viel versprochen. Das wirkliche Hormon ist dann nicht so leicht und vor allem nicht legal zu bekommen.

Aber ich sage mal so: wer sich für das Thema PED interessiert, findet in 2025 im Internet recht einfach Wege, ranzukommen.
Ob einem seine Gesundheit das dann aber wert ist?
Natürlich ist Testosteronundecanoat "legal" zu bekommen... ich darf es sogar verschreiben :-). Es ist nur nicht legal anwendbar, wenn man als Lizenzfahrer an Wettbewerben teilnimmt...
 
Ist so einfach. Vor dem Schlucken sollte man sich jedoch fragen, was bei 98% Reinheit die restlichen 2% sind.
Grundsätzlich gibt es für "small molecules" mindestens zwei, drei Synthesewege. Und typischerweise wird bei Herstellung des API für die Weiterverarbeitung zu Tabletten für Menschen nicht der einfachste, sondern der mit den geringsten Unreinheiten gewählt - außer, man ist ein skrupelloser indischer Milliardär, der für u.a. schlandrische Patienten Blutdrucksenker mit "dreckigem" Syntheseweg und hoher Restbelastung an krebserregenden Substanzen verhökert. Genau deshalb wird das Zeugs, was Thermo Fisher oder selleckchem verkaufen, als "RUO"- research use only - angeboten. Also für Zellkulturen, bestenfall für Tierversuche, definitiv nicht für Menschen. Ich weiß aber, daß aus purer Verzweiflung z.B. schon Eltern krebskranker Kinder z.B. einen experimentellen IDO inhibitor, der in Phase Ib in den USA getestet wurde, für ihr krankes Kind mit Hirntumor als RUO in Schland gekauft und wohl auch angewendet haben...
 
Nein, Du kannst weder hier noch sonstwo anderen Menschen strafbare Handlungen wie Doping unterstellen. Du kannst nach den Beleidigungsdelikten (§§ 185ff StGB) bestraft und zivilrechtlich vom Geschädigten auf Unterlassung, Widerruf und Schadensersatz in Anspruch genommen werden. Die Unschuldsvermutung ist zentraler Bestandteil unserer Rechtsordnung, die jeden Einzelnen bindet, nicht nur Gerichte und Strafverfolgungsbehörden.
Öhem, "Unschuldsvermut" widerspricht NICHT der öffentlichen Äußerung eines ANHALTS/Anfangsverdachts! Es darf also z.B. sehr wohl spekuliert werden, daß es eine unheilvolle "Tradition" gibt, wenn ganz offensichtlich bis 2006 in großem Maße gedopt wurde, es dann etliche Jahre leistungsmäßig eher abwärts ging - wie zu erwarten, wenn die doping-Hähne zugedreht werden - und dann aber in den letzten 5 Jahre eine absolute und nie dagewesene Explosion von Zeiten in der Ebene - ja, Aero ist viel besser geworden - aber auch uphill - nein, ein UCI-konformes aktuelles Kletterbike ist kaum "schneller" als Patanis 1997er Kletterziege... wir haben hier einfach eine Erklärungslücke, die mit eher marginalen Fortschritten bei Leistungsphysiologie und Ernährung und schnellerem Material allein zu erklären sind... das ist kein Beweis, aber ein klarer Hinweis... und das darf selbsverständlich geäußert werden!
 
Das Sportrecht bindet weder mich noch Dich. Das hat nur etwas mit dem Verhältnis Sportler zum Verband zu tun. Du kannst ja mal üble Nachrede (§ 186 StGB) betreiben. Wenn Ermittlungen gegen Dich aufgenommen werden und Du von der Polizei Gelegenheit zur Stellungnahme bekommst, darfst Du gerne das Sportrecht anführen und erklären, dass Du jeden Sportler einer Doping-Straftat bezichtigen darfst, weil das Sportrecht die Beweislast umkehrt. Berichte mal vom Ausgang des Strafverfahrens gegen Dich.
Ich habe dazu ja schon was geschrieben; so, wie Du es beschreibst, ist es stark vereinfachend, und natürlich darf man einen Verdacht äußern. Komischerweise erfolgt da typischerweise eben keine Unterlassungsklage/Verleumdungsklage, sondern es wird ausgesessen. Und auch das ist kein BEweis, aber ein weiterer HINweis... und, ehrlich, warum sollte man sich von Dir einschüchtern lassen?
 
Öhem, "Unschuldsvermut" widerspricht NICHT der öffentlichen Äußerung eines ANHALTS/Anfangsverdachts! Es darf also z.B. sehr wohl spekuliert werden, daß es eine unheilvolle "Tradition" gibt, wenn ganz offensichtlich bis 2006 in großem Maße gedopt wurde, es dann etliche Jahre leistungsmäßig eher abwärts ging - wie zu erwarten, wenn die doping-Hähne zugedreht werden - und dann aber in den letzten 5 Jahre eine absolute und nie dagewesene Explosion von Zeiten in der Ebene - ja, Aero ist viel besser geworden - aber auch uphill - nein, ein UCI-konformes aktuelles Kletterbike ist kaum "schneller" als Patanis 1997er Kletterziege... wir haben hier einfach eine Erklärungslücke, die mit eher marginalen Fortschritten bei Leistungsphysiologie und Ernährung und schnellerem Material allein zu erklären sind... das ist kein Beweis, aber ein klarer Hinweis... und das darf selbsverständlich geäußert werden!
Anfangsverdacht? Das ist ein Terminus aus der StPO. Ich bin Jurist, denke seit rund 25 Jahren in den Bahnen der (Nicht-)Beweisbarkeit von Tatsachen. Es bringt nichts, mit Menschen, die andere Hintergründe haben, juristisch geprägt zu diskutieren. Das ist fast so, als ob ich eine andere Sprache sprechen würde. Was für mich völlig klar ist, wird von anderen komplett durcheinander geworfen. Sei es drum. Ich kann nichts weiter beitragen.
 
Ich habe mir die Sendung jetzt auch mal angesehen.

Da ist grundsätzlich nichts drin, was nicht schon seit mindestens zehn Jahren herum wabert oder bekannt ist.

Für mich persönlich fand ich interessant, wo ich denn die Grenze bei der Stimulation der Erythrozyten-Genese ziehen würde...
  • Höhentraining fände ich wohl okay
  • Training im "Höhen"-Zelt: vermutlich okay
  • Training unter CO_2 angereicherter Atmosphäre: vermutlich nicht verbietbar
  • Training mit CO: Um Himmelswillen nein, da ist scheißen gefährlich. Aber ist das Doping?
  • EPO: Alles mit Spritzen ist mbMn definitiv Doping. Aber ist daran in der Wirkung schlussendlich anders als beim Höhentraining?
????

AICAR wuselt als eine Art EPO 2.0 auch schon seit ~15 Jahren durch die Themen setzt an einer anderen Stelle im Stoffwechsel an. Ist aber auch schon seit knapp 15 Jahren verboten.

Blut-Doping fand ich schon immer maximal eklig. Aber solange das eigenes Blut ist: Ist das wirklich Doping? Okay, ist mit Spritzen, deswegen s. o.

g.
 
Anfangsverdacht? Das ist ein Terminus aus der StPO. Ich bin Jurist, denke seit rund 25 Jahren in den Bahnen der (Nicht-)Beweisbarkeit von Tatsachen. Es bringt nichts, mit Menschen, die andere Hintergründe haben, juristisch geprägt zu diskutieren. Das ist fast so, als ob ich eine andere Sprache sprechen würde. Was für mich völlig klar ist, wird von anderen komplett durcheinander geworfen. Sei es drum. Ich kann nichts weiter beitragen.
Euer Problem ist, daß Ihr allen Ernstes glaubt, Gesetze würden Realität begründen. Dann müßten sie aber ERsetze heißen... ich halte es in meiner Einschätzung von Juristen mit dem Juristen Ludwig Thoma: "Er war ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand"...
Dir ist schon klar, daß Deine Expertise gerade mal in Schland, und noch nicht einmal dort - s. Sportgerichtsbarkeit, Beweislastumkehr vs. Strafrecht - überall anwendbar ist, während eine naturwissenschaftliche Ausbildung unversell gültig ist? Insofern wäre es sinnvoll, die Grenzen des eigenen Erkenntnishorizonts nicht gänzlich außer Augen zu verlieren... Dein gebetsmühlenartiges Wiederholen juristischer Feinheiten sind für die Beurteilung, ob aktuelle Leistungen nur mit gutem Material und besserem Essen erbracht werden können, nicht wirklich relevant, und insofern kommt das wohl nicht nur bei mir als fast schon ein Drohen strafrechtlicher Konsequenzen an... na und?
P.S.: Zur (Nicht-)Beweisbarkeit von Tatsachen - Deine Ausführungen gelten für einen juristischen Tatsachenbegriff, also ein der Beweisführung vor Gericht zugängliches Ereignis oder Tatsachenbehaupt. Das ist aber nicht der naturwissenschaftliche Begriff, wo eine "Tatsache" etwas ist, deren Gegenteil man (bisher) nicht widerlegen konnte ("Nullhypothese"; Unterscheidung "schwacher" und "starker" Hypothesen, Popperscher Falsifikationismus und dann die Synthese von Popper vs. Kuhn/Feyerabend durch Imre Lakatos). Für einen Naturwissenschaftler ist damit eine "Tatsache" niemals beweisbar.
Aber was will mit Juristen über erkenntnistheoretische Axiome diskutieren, wenn diese z.B. allen Ernstes immer noch glauben, daß gestützte Zeugenaussagen irgendeinen Wert haben - wegen solcher Juristen saßen schon Unschuldige lange im Knast, s. u.a. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Wormser_Prozesse
Wurde daraus gelernt? Nein, Juristen sind die einzigen Akademiker, die ich kenne, die stolz auf ihr Nichtwissen sind... ebenso der Quatsch mit "iudex non calculat"...
Und, ja, s. Anhang - damit beschäftigen sich Juristen - ernsthaft?
 

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Ich habe mir die Sendung jetzt auch mal angesehen.

Da ist grundsätzlich nichts drin, was nicht schon seit mindestens zehn Jahren herum wabert oder bekannt ist.

Für mich persönlich fand ich interessant, wo ich denn die Grenze bei der Stimulation der Erythrozyten-Genese ziehen würde...
  • Höhentraining fände ich wohl okay
  • Training im "Höhen"-Zelt: vermutlich okay
  • Training unter CO_2 angereicherter Atmosphäre: vermutlich nicht verbietbar
  • Training mit CO: Um Himmelswillen nein, da ist scheißen gefährlich. Aber ist das Doping?
  • EPO: Alles mit Spritzen ist mbMn definitiv Doping. Aber ist daran in der Wirkung schlussendlich anders als beim Höhentraining?
????

AICAR wuselt als eine Art EPO 2.0 auch schon seit ~15 Jahren durch die Themen setzt an einer anderen Stelle im Stoffwechsel an. Ist aber auch schon seit knapp 15 Jahren verboten.

Blut-Doping fand ich schon immer maximal eklig. Aber solange das eigenes Blut ist: Ist das wirklich Doping? Okay, ist mit Spritzen, deswegen s. o.

g.
Dein Fremdeln mit den willkürlichen Grenzen ist absolut nachvollziehbar... am Ende ist doping das, was die Dopingagentur als doping benennt. Nicht mehr und nicht weniger. Ob es gerecht ist, daß mittlerweile spottbilliges rekombinantes EPO verboten, teures Höhentraining und noch teureres Training in Druckkammer/sauerstoffreduziertem "Zelt" erlaubt ist? Und wo geht entsprechend optimiertes Training in "doping" über?
 
Euer Problem ist, daß Ihr allen Ernstes glaubt, Gesetze würden Realität begründen. Dann müßten sie aber ERsetze heißen... ich halte es in meiner Einschätzung von Juristen mit dem Juristen Ludwig Thoma: "Er war ein guter Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand"...
Dir ist schon klar, daß Deine Expertise gerade mal in Schland, und noch nicht einmal dort - s. Sportgerichtsbarkeit, Beweislastumkehr vs. Strafrecht - überall anwendbar ist, während eine naturwissenschaftliche Ausbildung unversell gültig ist? Insofern wäre es sinnvoll, die Grenzen des eigenen Erkenntnishorizonts nicht gänzlich außer Augen zu verlieren... Dein gebetsmühlenartiges Wiederholen juristischer Feinheiten sind für die Beurteilung, ob aktuelle Leistungen nur mit gutem Material und besserem Essen erbracht werden können, nicht wirklich relevant, und insofern kommt das wohl nicht nur bei mir als fast schon ein Drohen strafrechtlicher Konsequenzen an... na und?
P.S.: Zur (Nicht-)Beweisbarkeit von Tatsachen - Deine Ausführungen gelten für einen juristischen Tatsachenbegriff, also ein der Beweisführung vor Gericht zugängliches Ereignis oder Tatsachenbehaupt. Das ist aber nicht der naturwissenschaftliche Begriff, wo eine "Tatsache" etwas ist, deren Gegenteil man (bisher) nicht widerlegen konnte ("Nullhypothese"; Unterscheidung "schwacher" und "starker" Hypothesen, Popperscher Falsifikationismus und dann die Synthese von Popper vs. Kuhn/Feyerabend durch Imre Lakatos). Für einen Naturwissenschaftler ist damit eine "Tatsache" niemals beweisbar.
Aber was will mit Juristen über erkenntnistheoretische Axiome diskutieren, wenn diese z.B. allen Ernstes immer noch glauben, daß gestützte Zeugenaussagen irgendeinen Wert haben - wegen solcher Juristen saßen schon Unschuldige lange im Knast, s. u.a. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Wormser_Prozesse
Wurde daraus gelernt? Nein, Juristen sind die einzigen Akademiker, die ich kenne, die stolz auf ihr Nichtwissen sind... ebenso der Quatsch mit "iudex non calculat"...
Und, ja, s. Anhang - damit beschäftigen sich Juristen - ernsthaft?
Mit Verlaub, Du bist echt schräg. Ich habe keinen Plan, was Du von mir willst. Damit bin ich durch.
 
Dein Fremdeln mit den willkürlichen Grenzen ist absolut nachvollziehbar... am Ende ist doping das, was die Dopingagentur als doping benennt. Nicht mehr und nicht weniger. Ob es gerecht ist, daß mittlerweile spottbilliges rekombinantes EPO verboten, teures Höhentraining und noch teureres Training in Druckkammer/sauerstoffreduziertem "Zelt" erlaubt ist? Und wo geht entsprechend optimiertes Training in "doping" über?
Ich verstehe deine justiziable Argumentation. Ich finde es da aber besser wie die FIA im Motorsport ihr Regelwerk definiert. Dort ist alles was nicht im Sinne des Geistes des Reglements ist illegal. Egal ob Gesetzlich verboten oder nicht. Im Sinne des Geistes des Radsports ist Doping sicher nicht. Deswegen braucht man nicht jedes mal aufs neue ein neues Medikament verbieten. Sobald man mit etwas erwischt wird, was man nicht vor dem Sportgerichtshof rational erklären kann ist man ein cheater und gehört ausgeschlossen. Das wäre der richtige Umgang auch im Radsport.
 
Anfangsverdacht? Das ist ein Terminus aus der StPO. Ich bin Jurist, denke seit rund 25 Jahren in den Bahnen der (Nicht-)Beweisbarkeit von Tatsachen. Es bringt nichts, mit Menschen, die andere Hintergründe haben, juristisch geprägt zu diskutieren. Das ist fast so, als ob ich eine andere Sprache sprechen würde. Was für mich völlig klar ist, wird von anderen komplett durcheinander geworfen. Sei es drum. Ich kann nichts weiter beitragen.
Das ist wie mit Tauben Schach spielen zu wollen, die schmeissen dir die Figuren um, scheißen dir aufs Schachbrett und trappen davon als wenn sie die Gewinner wären.
 
Mit Verlaub, Du bist echt schräg. Ich habe keinen Plan, was Du von mir willst. Damit bin ich durch.
Danke, da haben wir etwas gemeinsam - Du findest es schräg, weil ich die Relevanz juristischer Feinheiten für die aktuelle Diskussion anzweifle. Ich finde es schräg, daß in einer Diskussion, wo es primär - zumindest nach meinem bescheidenen Verständnis - darum geht, ob die Leistungssprünge leistungsphysiologisch/oekotrophologisch und durch z.B. Aero gains erklärbar sind, v.a. juristisch argumentierst. Zurecht weist Du auf die Unschuldsvermutung hin, und daß üble Nachrede etc. durchaus justitiabel ist - nur: macht das hier jemand? Und selbst wenn - ist das in einem kleinen Laienforum relevant? Es scheint ja so, daß der hier angesprochene Öffi-Journalist offensichtlich juristisch so beraten wurde, daß sein Geraune und Geheimse eben nicht justitiabel ist - wohl aber nervig...
Ich bin der letzte, der leichtfertig jemandem doping/Beihilfe zum doping vorwirft, aber ich sehe hier einfach eine Erklärungslücke. Mich interessieren dabei die juristischen Implikationen eher nicht so sehr - aber da haben wir einfach beruflich bedingt wohl einfach anderer Perspektiven, und das ist in Ordnung. Woran ich mich störte, ist, daß ich Deinen Ton schlicht drohend empfand - Schwamm 'drüber! Falls ich Dich ungerecht angegangen habe, so bitte ich um Entschuldigung.
 
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