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Dienstrad-Leasing: Ist die Party ist vorbei?

Was ich bei uns in der Firma so beobachte:

Dazu Anekdotische Evidenz meinerseits:
Bei meiner Arbeitsstelle, knapp 50 Mitarbeiter, davon kommen doch recht viele mit Rad zur Arbeit.(weit über die Hälfte)
Davon 2 eBikes (so “Alltags-Bikes”) , davon 1 über Jobrad finanziert.

Insgesamt: 2 Bikes über Jobrad finanziert (das o.g. und mein Rennrad)
Insgesamt spielt das Thema “teures Bike” oder Leasing bei uns offenbar keine Rolle, obwohl der AG bis 10.000€ genehmigt und auch was dazu zahlt monatlich. Es spricht auch keineR davon, dass Er/Sie da irgendwie noch ein teures Jobrad zu hause stehen hätte.

Und was Leasing im Allgemeinen betrifft:

Niemand denkt:
„In 3 Jahren wieder 10.000 €."

Warum Leasing bei teuren Bikes sogar kontraproduktiv sein kann:
Paradox, aber wahr:
  • Leasing senkt die Einstiegshürde
  • ermöglicht einen „Once-in-a-Lifetime"-Kauf
  • zieht den zukünftigen Kauf vor
Danach:
  • kein Bedarf
  • kein Wunsch
  • kein Druck

Leasing verbrennt zukünftige Nachfrage.

Die Realität sieht so aus:
- Typisches Leasing-Verhalten:
1. Erstleasing:
  • Wunschbike
  • emotionaler Höhepunkt
  • „Jetzt hab ich's mir gegönnt"

2. Auslösen nach 36 Monaten weil:
  • Zustand top
  • technisch mehr als ausreichend
  • wirtschaftlich sinnvoll

3. Nutzung weitere 3-7 Jahre

→ Leasing endet - Besitz beginnt.


Das ist der Normalfall, nicht die Ausnahme.
 
und wo kommen dann die ganzen Händler die sich nur auf den Verkauf von Leasingrückläufer spezialisiert haben her wenn wie du sagst das nicht die Regel sondern die Ausnahme sein soll?
 
und wo kommen dann die ganzen Händler die sich nur auf den Verkauf von Leasingrückläufer spezialisiert haben her wenn wie du sagst das nicht die Regel sondern die Ausnahme sein soll?
Weiß ich nicht.
Bin aber gern bereit mich anhand von Quellen dazu „eines besseren belehren zu lassen“

Dazu aber die Frage noch: wieviel Leute leasen alle 3 Jahre ein Bike von >6000€ ?
Ist das tatsächlich die Mehrheit der Leute die da quasi „Dauer-Leasing“ betreibt ?
Kann man natürlich machen. Ich persönlich kenne Niemanden der das tut.
Möglicherweise ist das in der Rennrad oder Mtb-Sport- Bubble anders. Keine Ahnung.

Aber „Otto Normalverbraucher“ ? Wirklich? Dauerleasing?
 
Keine Ahnung ich kauf mir meine Bike immer selber ohne zu leasen. Auch kenne ich im kompletten Bekanntenkreis hier keinen der Leasing für was anderes als beim KFZ betreibt.
 
und wo kommen dann die ganzen Händler die sich nur auf den Verkauf von Leasingrückläufer spezialisiert haben her wenn wie du sagst das nicht die Regel sondern die Ausnahme sein soll?
Habe exakt diese Frage^^ gerade mal bei der KI eingegeben….
Interessante Antwort 😉
 
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Insgesamt: 2 Bikes über Jobrad finanziert (das o.g. und mein Rennrad)
Insgesamt spielt das Thema “teures Bike” oder Leasing bei uns offenbar keine Rolle, ....
Eventuell ist das bei euch in der Firma so, aber ob das repräsentativ ist, nur weil die Kollegen mit günstigen Rädern zur Arbeit fahren?
Ich z. B. fahr mit meiner 300,-CityBitch zur Arbeit, nicht im Traum würde mir einfallen dafür das 10k-RR nehmen.
 
Zu den Leasing-Rückläufern: Bei einem großen Händler hier in der Nähe werden die meisten Leasing-Räder vom Kunden zum Restwert, der irgendwo im Bereich von 15-20% liegt, übernommen. Wenn mal eins nicht übernommen wird, bieten es die Leasinggesellschaften (die handeln nur mit Geld und nicht mit Fahrrädern) als erstes dem Händler an. Bei gängigen Modellen übernimmt dieser die Räder. Ist was wirklich gutes dabei, wandert das nicht in die Ausstellung, sondern wird intern verkauft.
Ein hochwertiges Rennrad ist dort in den letzten beiden Jahren nicht zurück gekommen.
 
Bei uns im Fahrrad-Abstellhaus in der Fa. an einem durchschnittlichen Wochentag, an dem ca. 400+ Personen dort arbeiten:

die Anzahl der Fahrräder ist "sehr übersichtlich", der Parkplatz mit vielen Autos gefüllt.
Und trotz Job-Rad Angebots sind nicht alle Fahrräder "neuester Bauart" ... :D


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und wo kommen dann die ganzen Händler die sich nur auf den Verkauf von Leasingrückläufer spezialisiert haben her wenn wie du sagst das nicht die Regel sondern die Ausnahme sein soll?
Die sind von denjenigen, die festgestellt haben, dass ihnen dieses "Radfahren" nix taugt, und der teure Leasinghobel nur Platz im Keller wegnimmt ;)
 
Doch, man muss aber etwas differenzieren, die Sache mit dem Porsche kommt nicht so ganz von ungefähr, sondern war mal ein heißes Thema, bzw. ist es in der(!) Konstellation immer noch..

https://www.dhk-law.com/internationales/private-nutzung-luxus-dienstwagen-porsche/

... Das Finanzamt argumentierte, bei dem Porsche 911 handele es sich um ein Luxusfahrzeug. Der Erwerb eines Luxusfahrzeuges erfolge nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern sei einer Neigung geschuldet. Diese Neigung lege es nahe, dass das Fahrzeug auch zu Privatfahrten genutzt werde. Es verwarf daher den Einspruch des Freiberuflers. ...

Experten-Tipp daher, den Betriebszweck der dienstlichen Nutzung klar kommunizieren, zum Beispiel Hinweise auf das eigene Gewerbe:

Anhang anzeigen 1715794
Im konkreten Fall ging es ausschließlich darum, ob die 1% Regelung zur Anwendung kommt oder nicht, d.h. ob eine ausschließlich betriebliche Nutzung glaubhaft nachgewiesen werden kann.
Für die Anerkennung als Dienstwagen mit privater Nutzung gibt es keinerlei Einschränkungen - und selbst bei der "Anzweiflung" einer rein betrieblichen Nutzung im vorliegenden Fall hat sich das Finanzamt vor dem BFH eine blutige Nase geholt....
 
Für die Anerkennung als Dienstwagen mit privater Nutzung gibt es keinerlei Einschränkungen - und selbst bei der "Anzweiflung" einer rein betrieblichen Nutzung im vorliegenden Fall hat sich das Finanzamt vor dem BFH eine blutige Nase geholt....

Das gilt für Fahrräder nicht uneingeschränkt — selbst erlebt.
 
Ich bezog mich aber auf das von Dir:
Achso.
Und wenn die 1% Regelung zum Zuge kommt, dann darf die Firma den Firmenwagen nicht steuerlich absetzen (also Anschaffungskosten, Leasingkosten, Betriebskosten, usw.)?
Das wird dann alles steuerlich nicht anerkannt?
Spannend - dann macht unser Finanzamt eine Menge falsch.....

Offensichtlich ist einigen hier der Unterschied zwischen steuerlich wirksamen Betriebsausgaben für ein Unternehmen bzw. eine selbständig tätige Person und einem eventuell zu versteuernden geldwerten Vorteil für den Nutzer des Fahrzeuges nicht geläufig. Das Eine schließt das andere nicht aus.

Im Übrigen muss man auch das "Firmenfahrrad" als geldwerten Vorteil versteuern - und auch hier wird der Listenpreis (im Amtsdeutsch "die auf volle 100€ abgerundete unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers") des Fahrzeuges als Bemessungsgrundlage herangezogen.
Und - spannend - die Finanzbehörden tun sich bei Fahrrädern wesentlich schwerer, eine rein dienstliche Nutzung anzunehmen und auf die Versteuerung des geldwerten Vorteils zu verzichten. 🫣

Ausnahme ist, wenn das Fahrrad zusätzlich zum Lohn (≠ Entgeltumwandlung) vom Arbeitgeber "gestellt wird". Dann entfällt die Versteuerungspflicht als geldwerter Vorteil.

Bei Entgeltumwandlung gilt: 0,25% der oben genannten Bemessungsgrundlage sind als geldwerter Vorteil zu versteuern, die Entfernungspauschale (die es beimKFZ bei privater Nutzung zusätzlich gibt) entfällt beim Firmen- bzw. Dienstfahrrad.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns im Fahrrad-Abstellhaus in der Fa. an einem durchschnittlichen Wochentag, an dem ca. 400+ Personen dort arbeiten:

die Anzahl der Fahrräder ist "sehr übersichtlich", der Parkplatz mit vielen Autos gefüllt.
Und trotz Job-Rad Angebots sind nicht alle Fahrräder "neuester Bauart" ... :D


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Anhang anzeigen 1716309
die stehen im Keller zu Hause, damit sie nicht geklaut werden
 
Hallo,

vorab kurz zur Analogie KfZ: de facto handelt es sich mE bei der Firmenwagenregelung ("Dienstwagenprivileg") um eine Absatzförderung für die Autoindustrie. So wird der Neuwagenverkauf angekurbelt. Dadurch dass Dienstwagen Betriebsausgaben sind werden diese vom Umsatz vor Steuer bezahlt und nicht vom versteuerten Gewinn bzw. versteuertem Gehalt wie Privatkäufe. Die 1%-Regelung wirkt dabei aber in Summe idR zum Vorteil des Dienstwagenfahrers. Personalberater bestätigen auch, dass die Dienstwagenregelung oft einen Anreiz setzt, deutlich teurere Autos zu fahren als man sich jemals selber kaufen würde (oder als der häusliche Partner akzeptieren würde), auch wenn die Netto-Zahllast durch die Steuerlast der 1%-Regelung schon sehr spürbar ist bei teueren Fahrzeugen. Trotzdem ist es für den Arbeitnehmer durchaus attraktiv, einen Dienstwagen zu fahren und auch für private Zwecken zu nutzen (das sage ich, der seit 20+ Jahren Dienstwagen fährt und somit wohl zu den "Privilegierten" gehört - ohne dass es sich immer so anfühlt). Die Wahrheit ist aber auch, dass die überwiegende Mehrheit der Dienstwagen in D eben nicht die Porsches der Freiberufler oder die hochgerüsteten Mercedes E / BMW 5er / A6 der angestellten Manager sind , sondern tatsächlich eher "Golfklasse" der Menschen im Außendienst, die damit wirklich heftig unterwegs sind. Und da sind dann auch viele Modelle von Skoda, Ford, Opel dabei, und zwar eher die mittlere Preisklasse. Viele Großkonzerne untersagen es ihren Managern, Sportwagen oder Cabrios als Dienstwagen zu fahren. D.h. das 911er-Thema ist wirklich eine kleine Nische und ja, in seltenen Fällen verwehr das Finanzamt bei Freiberuflern die Anerkennung von teueren Autos als Betriebsausgaben, wenn diese im Missverhältnis zum Umsatz stehen. Ich kenne zB einen selbständigen Malermeister ohne Angestellte und mit überschaubarem Umsatz, aber mit reicher Gattin, dem hat das Finanzamt seinen 911er tatsächlich nicht als Betriebsmittel für den Malerbetrieb anerkannt.

Zur eigentlichen Frage: ich glaube schon, dass eine ursprüngliche Idee des Dienstrades war, die Subventionierung von Autos aus ökologischen oder Gerechtigkeitsgründen auch auf die Fahrradbranche zu übertragen. Dazu hat man dann die Kosten wieder großteils auf die Betriebsausgaben, also von "nach der Steuer" auf "vor der Steuer" verlagert. Daher ist die Diskussion ob ein teures Rad ein Dienstrad sein kann mE entbehrlich und ich finde die Idee schon gut. In der Praxis glaube ich aber auch, dass das Dienstradmodell viele Leute dazu bewogen hat, v.a. teure E-Bikes in der Hype-Zeit zu kaufen und daher der Branche viel Umsatz gebracht hat. So richtig verstanden habe ich das Fahrradleasing dabei aber nie, für meine Begriffe haben da zu viele Leute dran verdienen wollen und ob der Steuerspareffekt das alles wieder ausgleicht, da habe ich bei Fahrrädern Zweifel. Privatleasing beim Auto ist ja auch eher weniger attraktiv, sondern der Dienst-KfZ wird v.a. dadurch interessant, dass die hohen laufenden Betriebskosten (Treibstoff, Wartung) getragen werden. Nun stellen bestimmt viele fest, dass sie das teure E-MTB dann doch nicht so oft nutzen und haben kein Interesse mehr am Neuleasing, weil sie entweder das alte Rad behalten oder ersatzlos zurückgeben. Daher wage ich sogar zu behaupten, dass das Dienstrad-Thema vorwiegend eine e-Bike-Thema ist. Und da gibt es jetzt ja mit e-Scootern zB auch Alternativen. Die wenigen Rennrad-Leasingbike-Fahrer fallen da mE kaum ins Gewicht.
 
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