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Deutscher Radsport - vom Kaiserreich bis zum dritten Reich

faema

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Das Thema ist eigentlich interessant genug, um ihm mit einem Thread Aufmerksamkeit zu widmen und in den aderen Themen geht das alles früher oder später nur unter.
Also her mit Infos, Bildern, Rädern aus den Anfängen des Sports bis zu Radsport unterm Hakenkreuz ;)
 

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Re: Deutscher Radsport - vom Kaiserreich bis zum dritten Reich
Gute Idee
bisher habe ich nur etwas über Gino Bartali gelesen >>Link der sich dem Nazi Regime widersetzte
bartali102~_v-videowebl.jpg
 
Ist Toni Theilmeier hier aktiv? Der ist der Experte für Steherrennen Anfang des 20ten Jahrhunderts, als diese populärer waren als Fußball und Co.
 
@Bianchi-Hilde : Na gut, mein Post war wohl am Thema vorbei
Gerne würde ich mehr lesen über..
jein, Italien war ja nicht nur nach dem Krieg beliebtes Reiseziel und Sehnsuchtort - Mussolinien war ja auch mal verbündete Achsenmacht. Also nicht primärer Focus, aber nicht ganz off-topic.

Ich habe mal die Sendungs-HP vom Deutschlandradio Kultur rausgesucht, da gibt es das Skript der Sendung:
http://www.deutschlandradiokultur.de/der-kurier-des-widerstandes.966.de.html?dram:article_id=217215
(das ist als .pdf abrufbar, aber ich glaube, ich darf das hier nicht anhängen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist Toni Theilmeier hier aktiv? Der ist der Experte für Steherrennen Anfang des 20ten Jahrhunderts, als diese populärer waren als Fußball und Co.

Ja, solche Zeiten gab es. Es war die Zeit als Thaddäus (Taddy) Robl Weltmeister in dieser Disziplin war und einer der bestverdienenden Sportler der Welt.

Er hätte sich nur kein Flugzeug von seinen Preisgeldern kaufen sollen...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So wurde ihm immerhin "die Ehre zuteil" Deutschlands erster ziviler Luftfahrttoter zu werden...
Eine zweifelhafte Ehre zwar aber gelebt und gestorben wie ein Rockstar.
 
Robl,Thaddäus (gen. Thaddy)(22.10.1877-18.06.1910) (Kleinaschau / Radlerclub Isarau 1894)Erfolge: "König der Dauerfahrer" seiner Zeit
11maliger Weltrekordler.
ab 1896 Profi
Sieger des 100-Meilen-Rennens in Berlin-Friedenau 1901
Steher-Weltmeister 1901 u.1902,
Steher-Europameister 1901, 1902, 1903, 1904 und 1907, Deutscher Meister 1908
Thaddäus Robl widmete sich im Winter 1909/1910 der Luftschifffahrt und zählte als Pilot von Ein-und Doppeldecker Flugapparaten zu den Pionieren der zivilen Fliegerei.
Bei einem Flugwettbewerb 1910 in Stettin kam Robl ums Leben. Er konnte nur noch tot aus den Trümmern seines abgestüzten Flugapparates geborgen werden und wird als das erste Todesopfer des zivilen Motorflugs geführt.
Der erst 32jährige Junggeselle Thaddäus Robl wurde an 26. Juni 1910 auf dem Südfriedhof in München unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt.
Robl1.jpg
Robl.jpg

1905-Robl-Berlin.jpg

radsportgalerie.schuermann-muenster.de
 
Naja, Pickelhauben und Stahlhelme haben eher weniger miit dem Radsport als vielmehr mit dem Fronteinsatz zu Felde zu tun :rolleyes:

In Anbetracht der zu Anfang des letzten Jahrhunderts immer durchschlagskräftigeren Waffen aber ziemlich lachhaft, wenn man überlegt daß bei der Pickelhaube noch mit Kavallerie, Infantrie und höchstens leichter Artellerie in Form von Feldkanonen gekämpft wurde, während beim Stahlhelm, der zu Mitte des ersten Weltkriegs in Serienproduktion ging, auch die Panzerprokuktion anlief. Das war jedoch kein Kraut dagegen, daß der Krieg immer mehr dahin ging, ganze Regionen mit Trommelfeuer aus schwersten Geschützen umzugraben, und Millionen Leben auszulöschen, nur um über die Jahre ein Tauziehen um wenige Meter zu veranstalten. Die Industrialisierung des tötens war eben eine der Schattenseiten, die mit der Industrialisierung im Allgemeinen einhergingen...

Unsere Generationen können froh sein, daß nicht nur die Produktion unserer Textilien und Elektrogeräte outgesourced wurden, sondern auch die Kämpfe um die Verteilung der Rohstoffe, die wir verbrauchen, fernab von unserem Blick ausgetragen werden. Ob z.B. am Hindukusch wirklich Deutschlands Freiheit verteidigt wird und man dort in höchster Ritterlichkeit einmarschiert, um die Rechte der Frauen zu verteidigen, laß ich jetzt mal dahingestellt... Aber schon seltsam, daß dort kurz nach dem Einmarsch riesiege Vorkommen an Lithium, Gold und Kupfer bekannt wurden. :cool:

Aber jetzt schluß mit OT hier ;)
 
Zum Thema Huschke und Krupkat habe ich einiges in Erfahrung bringen können, heute Abend endet wieder unsere Ausfahrt in der Stammkneipe von Richard Huschke. Meine Rechercheergebnisse finden sich am einfachsten hier: http://eisenschweinkader.org/?s=huschke

Wer mehr erfahren möchte, kommt einfach zur nächsten Huschke-Gedenkfahrt!

Twobeers
 
Auf dem Gelände der am 3.5.1931 abgebrannten hölzernen Rütt-Arena (eine 1926 erbaute offene Radsportbahn) links neben der Lilienthalstraße befand sich ein Gedenkstein für „den lustigen Franz", der sich während eines Radrennens in Leipzig bei einem Sturz tödliche Verletzungen zuzog. Gestiftet war der Stein von „amerikanischen und deutschen Sportfreunden". Krupkat holte 1924 in der Kaiserdammhalle einen Weltrekord beim Sechstage-Rennen und gewann 1925 den „1. Großen Weihnachtspreis" beim Steherrennen in Dortmund. Beigesetzt wurde er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof II, Wedding, Liesenstraße 9. Hinter dem Stein stand „von einem verwitterten niedrigen Eisenzaun umgeben, eine mannshohe, an der Spitze stark beschädigte Säule" zum Gedenken an 12 im Ersten Weltkrieg gefallene Radsportler, darunter der Flugpionier Bruno Demke (*Berlin 27.8.1880).
(Alle Angaben nach: Berliner Lokal-Anzeiger, 20.4.1936: Vergessene Gedenksteine)

Die Umrisse der Rütt-Arena erkennt man noch auf dem Luftbild. (http://goo.gl/maps/BQxVU)

twobeers
 

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Hier ein praktischer Tip zum Thema :

Im Rathaus von Hambach gibt es im Keller ein kleines Museum. Offziell nur jeden 1. Sonntag im Monat von 14-17:00 Uhr geöffnet.

Hier haben der leider bereits verstorbene Rahmenbauer Hespelein und der ehemalige Rennfahrer und F&S Testfahrer Bernd Jännicke Material zu den Schweinfurter (Dittelbrunner) Rennfahrern zusammengetragen. Zu sehen sind u.a. Ausstellungsstücke der Rennfahrer Ludwig Geyer, der vor dem Krieg mehrfach u.a. die Tour de France bestritt, einmal Gesamt den siebten Platz belegte und die Schweizrundfahrt (1937) sogar gewinnen konnte. Er fuhr international für namhafte Teams, u.a. für Opel und Diamant. Ausgestellt sind Opel und Diamant aus der Zeit sowie sein orginal Diamant Trikot von 1937.

Zu den Schweinfurter Fahrern die vor und nach dem Kriege fuhren sind noch Stücke von Otto Schenk und Phillip Ziegler ausgestellt, der in diesem Jahr übrigens 103 Jahre alt wird. Hier sind u.a. Patria WKC und Schelba Bahnräder sowie ein herrliches Bahntandem zu sehen. Abgerundet wird die Ausstellung von Exponaten zu Günther Ziegeler, dem 11 maligen Deutschen Meister und Olympia-Teilnehmer 1956 bis hin zu Remig Stumpf, der in den 1980er Jahren u.a. für Hercules fuhr und ebenfalls an der TdF teilnahm.

Wer also in der Nähe wohnt. Ein Ausflug z.b. mit dem Radl dorthin lohnt sich in jedem Fall.

Gruß

rabe
 
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