Ja, er zog ordentlich drüber her. Aber es fußte ja auf Argumenten. Und auch das mit der Lobbyarbeit ist nicht ausgedacht...
Ob ich das für Murks halte? Naja, Bauphysik war zwar sehr interessant, habe das im Berufsleben aber nicht weiter verfolgt. Folgende Punkte möchte ich nur zu bedenken geben für denjenigen, der hier überlegt zu bauen:
Wenn vielleicht auch anfangs schwer entzündlich, irgendwann brennt das aufgeklebte Zeug doch.
Es ist auf jeden Fall Sondermüll. Egal oder EPS, XPS oder Stein- bzw. Glaswolle. Damit tut man seinem Geldbeutel nichts Gutes, von der Umwelt mal ganz zu schweigen. Und das halte ich für das wesentlich größere Problem.
Der Trend geht ja zum Komplettausbau eines Hauses, also auch der Dach- bzw. Spitzboden. Früher war das anders, da war der Dachboden offen. Gleichzeitig muss es aber auch immer günstiger werden. Also lässt man ordentliche Steinwände weg und nimmt Holzständerwerke. Diese müssen, wie auch Dachstühle, eine außen wind- und innen Luftdichte Schicht aufweisen um energetisch überhaupt wirksam sein zu können. Ergo: Noch mehr Sondermüll und die Folie kosten mal richtig...
Wenn ich diese Bauweise durchziehe macht man ja den beliebten Blowerdoor-Test um zu prüfen ob alles dicht ist. Sind aber Lecks die unerkannt bleiben vorhanden bildet sich dort fix Feuchtigkeit und anschließend Schimmel.
Würde ich ein Haus bauen, hätte es keinen Keller, einen nicht ausgebauten Dachstuhl, ordentliche Wände aus Ziegelwerk oder KS-Steinen mit massiver Vorsatzschale. Mauerwerk speichert Wärme aus den Innenräumen im Winter und heizt im Sommer nur sehr langsam auf und hält das Klima angenehm. Zudem dämmt es genau so gut wie eine Wand mit aufgeklebtem Dämmstoff. Ähnlich wie ein Merino-Trikot. Die moderne Bauweise ist zu vergleichen mit einer dünnen Funktionsjacke, da die Feuchtigkeit nicht herausdiffundieren kann. Mann muss ständig nach Plan lüften und man erhält nur mühsam ein angenehmes Raumklima, da die Speicherfunktion der Wände nicht vorhanden ist und man ja "eingetütet" ist.
Das war alles was ich aus Baukonstruktion und -physik noch mitgenommen habe, vielleicht hilft es Dir ja weiter
PS.: Würde man zu einem modernen ENEV Nachweis auch noch einen Schadstoffnachweis liefern müssen, sähe die Umweltbilanz fürs Eigenheim aber wesentlich anders aus ...