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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

wie durch 30cm dicken Stein (Haus von ca 1939) nennenswert Feuchtigkeit diffundieren soll.
Ich denke bei den dicken Steinwänden ist es eher so, dass Feuchtigkeit aufgenommen und wieder abgegeben wird, nicht nach außen dringt. Deshalb muss man auch massive Gebäude durchaus lüften.
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
...
Wie ist da eine Außenwanddämmung mit Holzfaserplatten einzuordnen? Die sollte ja eigentlich auch diffusionsoffen sein? Also eher in Richtung Merino-Trikot?

Felix
OSB-Platten werden meiner Erinnerung nach z.B. bei Zellulose-Dämmungen (isofloc o.ä.) eingesetzt und übernehmen, in den Stößen entsprechend verklebt, die Funktion der Dampfdiffusionssperre.
 
Würde ich ein Haus bauen, hätte es keinen Keller, einen nicht ausgebauten Dachstuhl, ordentliche Wände aus Ziegelwerk oder KS-Steinen mit massiver Vorsatzschale. Mauerwerk speichert Wärme aus den Innenräumen im Winter und heizt im Sommer nur sehr langsam auf und hält das Klima angenehm. Zudem dämmt es genau so gut wie eine Wand mit aufgeklebtem Dämmstoff. Ähnlich wie ein Merino-Trikot. Die moderne Bauweise ist zu vergleichen mit einer dünnen Funktionsjacke, da die Feuchtigkeit nicht herausdiffundieren kann. Mann muss ständig nach Plan lüften und man erhält nur mühsam ein angenehmes Raumklima, da die Speicherfunktion der Wände nicht vorhanden ist und man ja "eingetütet" ist.
So solltest du besser nicht bauen, das entspräche nicht dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz. ;)
Grundsätzlich hast du ja recht, dass ein vernünftiger Wandaufbau (vernünftig im Sinne der Nachhaltigkeit und auch der Baukosten) auch mit herkömmlichen Mitteln zu erreichen ist. Dennoch sind Materialübergänge immer kritisch: Jeder Fenster- oder Türanschluss ist ohne einen gewissen Mindesteinsatz von modernen Abdichtungs- und Dämmstoffen eine energetische Katastrophe, die die Gesamtbilanz deiner Wandkonstruktion ruckzuck runterzieht.
Außerdem haben wir ja nicht nur Wände, sondern auch horizontale Bauteile. Bekanntlich geht jede Menge Wärme durch die Dachdecke verloren, aber auch eine Dämmung der Bodenplatte bzw. der Kellerdecke möchte ich persönlich nicht missen.
Da muss man eher einen gesunden Mittelweg finden. Generell bin ich ja auch immer für die Vermeidung von Polystyrol-Hartschäumen. Mineralwolle, sofern nicht nicht verklebt oder anderweitig gebunden sehe ich hingegen als absolut geeignet im Bauwesen (also als Zwischensparrendämmung oder bspw. als Dämmmaterial der letzten Geschossdecke). Wie die Energiebilanz der Schaumglasherstellung gegenüber der Herstellung anderer Perimeterdämmungen (XPS) aussieht, habe ich noch nicht ergründet.
 
Danke für die spannende Diskussion.

Ich muss gestehen, mir fällt es immer wieder schwer sich vorzustellen, wie durch 30cm dicken Stein (Haus von ca 1939) nennenswert Feuchtigkeit diffundieren soll. Aber anscheinen ist es ja so, ich glaube das schon, keine Sorge. ;)
Wie ist da eine Außenwanddämmung mit Holzfaserplatten einzuordnen? Die sollte ja eigentlich auch diffusionsoffen sein? Also eher in Richtung Merino-Trikot?

Felix
Die alten Häuser (vor 1970) hatten z.B. noch keine Bodenplatte, sondern oft Streifenfundamente (dazwischen ist gestampfter Boden, oder Beton gegossen worden). Wenn überhaupt gab es eine Horizontalsperre aus Teerpappe oder ähnlichem Material. In den alten Kellern kommt also auch viel Feuchtigkeit von unten, da durch die Kapillarwirkung (es gibt dazu auch gegenteilige Meinungen), die Feuchtigkeit aufsteigt. Fehlt die Horizontalsperre bzw. ist diese defekt, ist meist der Bereich über dem Fußboden feucht oder nass. Hinzu kommt, dass die vertikale „Feuchtigkeitssperre" außen nicht mehr funktioniert, oder gar nicht vorhanden war/ist.
Das war insoweit kein Problem, denn der Keller wurde als Keller genutzt und nicht als Wohnraum. Heute versucht man die alten Häuser, auf seine neuzeitlichen Wünsche anzupassen (Büro im Keller etc.) und ist sich am Anfang nicht bewusst, dass hier ein komplett trockener Keller illusorisch und nur mit sehr viel Aufwand und Kosten einigermaßen herzurichten ist. Diese Erkenntnis kommt meist erst nach dem Kauf, wenn man sich näher mit dem Thema beschäftigt. Der "Wohnraum" ist aber zu diesem Zeitpunkt schon fest verplant.
Das Gleiche gilt fürs Dach.

Früher wollte man auch keinen Schimmel, oder Feuchtigkeit im Haus und hat auch die Häuser entsprechend geplant. Der Keller war Vorratsraum, das Kaltdach ebenso, oder für die Wäschetrocknung. Hier hatte man eine Zwangsbelüftung des Hauses (keine Unterspannbahn, Dampfbremsen etc.), die für ein gutes Raumklima gesorgt haben. Auch die Holzfenster hatten diese Funktion. bei Trockenheit zog sich das Holz zusammen, die Fenster waren etwas undicht und sorgten für Belüftung. Bei Feuchtigkeit quoll das Holz und machte sie relativ dicht.
Der Lehmputz ergänzte das Ganze noch.
Ich sehe viele ältere Häuser, die teilweise saniert sind (z.B. Dach gedämmt und Kunststofffenster), die ein Problem mit Feuchtigkeit haben, weil das ehemals durchdachte Konzept quasi durch eine Modernisierung zerstört wurde.
Wie sagt man so schön: Never chance a running system.
Die Vorgaben der Verordnungen und die die eigenen, gestiegenen Bedürfnisse machen das aber fast unmöglich.
 
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Ich weiß, für einige hab ich grad die Hölle herausfbeschworen, aber egal, da müsst ihr durch. Ich trage mich seit einiger Zeit mit dem Gedanken, mein Specialissima CV unter 6kg zu setzen. Dazu würde ein LRS mit unter 1250g reichen. Also habe mich einiges hin und her überlegt und schließlich mit einem Shop geschrieben, der mit ein Angebot unterbreitete und meinte, in dieser Konfiguration wird der LRS auf jeden Fall unter 1250g liegen. Darauf habe ich den Auftrag erteilt und er hat die LR gebaut. Heute kamen sie an. 1305g auf der Waage. Ich schreib ihn an und frage, was schief gelaufen ist. Er meint, ohne Felgenband würden die 1275 wiegen, das wäre ok und im Rahmen der Toleranz. Damit bin ich nicht einverstanden, da ich explizit nach einem LRS unter 1250g gefragt habe und mir das auch zugesichert wurde. Nichts mit evtl. auch mehr. Es gab auch keinen Hinweis auf eine Toleranz. Ich hatte nach der Zusicherung, dass wir definitiv unter 1250 liegen würden auch eher deutlich unter 1250 und nicht deutlich drüber erwartet. Ich befürchte, der Laden will die LR nicht zurücknehmen oder nachbessern. Sind ja auch im Auftrag gebaut worden. Nur ist halt eine zugesicherte Eigenschaft nicht erfüllt.
Was würdet ihr machen? Habe keine Lust auf einen Rechtsstreit. Am blödesten fand ich den Hinweis darauf, dass er ja auch immerhin kostenfrei Tubeless-Ventile und Carbon-Bremsgummis beigelegt hätte.

Ich überlege da gerade wegen der Toleranz verschiedener Waagen.
Amtlich geeicht und regelmäßig überprüft wurde vermutlich keine von euren beiden; ich selbst messe hier mit drei verschiedenen elektronischen Waagen immer auch drei verschiedene Gewichte, +/- 3 bis 5 %.
Bei meinen Kofferwaagen fallen die Gewichte gern auch mal in mehreren Durchgängen mit dem selben Objekt anders aus.
Da ist also grundsätzlich die Frage, welche Messung näher an der absoluten Wahrheit liegt; den Gedanken hatte ich selbst schon ein paar Mal, wenn ich was an Forenkollegen verkauft und vorher gewogen habe: Stimmt das jetzt überhaupt? Und was würde mit einer anderen Waage rauskommen?

Die Toleranzen von Felgen haben mich auch schon oft überrascht, selbst bei identischen Felgen aus der mutmaßlich selben Produktionscharge (selbe Bestellung, selbe Kiste) gibt es immer wieder mal 10 bis 15 g Abweichung nach oben oder unten (witzig in dem Zusammenhang kann übrigens auch der Durchmesser sein). Kommt noch dazu, dass ich nur wenige Felgen kenne, die nicht sowieso schon über der Werksangabe liegen.

Das hilft natürlich alles nichts gegen eine ordentliche Absprache mit einem professionellen Anbieter, aber ich selbst würde mich einfach nicht trauen, definitive Gewichtsangaben ohne Toleranzen zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe viele ältere Häuser, die teilweise saniert sind (z.B. Dach gedämmt und Kunststofffenster), die ein Problem mit Feuchtigkeit haben, weil das ehemals durchdachte Konzept quasi durch eine Modernisierung zerstört wurde.
Ich glaube kaum, dass damals ein durchdachtes Konzept hinter der Bauweise steckte. Vielmehr waren es Erfahrungswerte über die Langlebigkeit bestimmter Konstruktionen in Abhängigkeit von deren Nutzung. Man kann davon ausgehen, dass auch "früher" viel sinnfrei probiert und gepfuscht wurde. Nur sind diese Konstruktionen längst verfallen. Gute Konstruktionen kann man hingegen noch immer bewundern und bestärken uns jetzt in der Annahme bzw. in dem Irrglauben, dass damals alles besser war. Das war es aus konstruktiver, energetischer oder raumklimatischer Betrachtung mit Sicherheit nicht.
Allerdings stimme ich dir voll zu, dass auch heute durch punktuelle Maßnahmen an Bestandsgebäuden jede Menge Folgeschäden auftreten können.
 
Ich glaube kaum, dass damals ein durchdachtes Konzept hinter der Bauweise steckte. Vielmehr waren es Erfahrungswerte über die Langlebigkeit bestimmter Konstruktionen in Abhängigkeit von deren Nutzung. Man kann davon ausgehen, dass auch "früher" viel sinnfrei probiert und gepfuscht wurde. Nur sind diese Konstruktionen längst verfallen. Gute Konstruktionen kann man hingegen noch immer bewundern und bestärken uns jetzt in der Annahme bzw. in dem Irrglauben, dass damals alles besser war. Das war es aus konstruktiver, energetischer oder raumklimatischer Betrachtung mit Sicherheit nicht.
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Aber weil man man nur Naturbaustoffe zur Verfügung hatte, waren wenigstens graue Energie (Baustoffproduktion usw) und Entsorgung ziemlichunproblematisch.
 
Ich glaube kaum, dass damals ein durchdachtes Konzept hinter der Bauweise steckte. Vielmehr waren es Erfahrungswerte über die Langlebigkeit bestimmter Konstruktionen in Abhängigkeit von deren Nutzung. Man kann davon ausgehen, dass auch "früher" viel sinnfrei probiert und gepfuscht wurde. Nur sind diese Konstruktionen längst verfallen. Gute Konstruktionen kann man hingegen noch immer bewundern und bestärken uns jetzt in der Annahme bzw. in dem Irrglauben, dass damals alles besser war. Das war es aus konstruktiver, energetischer oder raumklimatischer Betrachtung mit Sicherheit nicht.
Allerdings stimme ich dir voll zu, dass auch heute durch punktuelle Maßnahmen an Bestandsgebäuden jede Menge Folgeschäden auftreten können.
Natürlich waren das Erfahrungswerte. Gab ja keine Planungsbüros etc.
Lustigerweise werden viele alten Dinge inzwischen wieder aufgegriffen, aber ich gebe Dir recht. Wie vor 200 Jahren will heute kaum einer mehr wohnen.
Dafür sind wir auch zu sehr verweichlicht.
 
Moin Moin,

bei vielen heutigen Materialen ist das Problem auch die geringe Fehlertoleranz. Wenn eine Kleinigkeit nicht paßt, wird es gleich kritisch.
Wir leben in einem rund 370 Jahre alten Bauernhof, Fachwerk mit Lehm, das Erdgeschoß gemauert. Gedämmt haben wir auch mit Lehm, gemischt mit Blähton. Kann man mittlerweile kaufen, wir haben das noch selbst gemischt. Irgendwann habe ich mal nachgerechnet, daß wir insgesamt 28 Tonnen Lehm verarbeitet haben, händisch. :) War kein Spaß und ging über Jahre. Der große Vorteil ist, daß die Bauweise von der Feuchtigkeitsaufnahme und -transport her so fehlertolerant ist, daß man auch innen dämmen kann.

Viele Grüße,
Georg
 
Moin Moin,

bei vielen heutigen Materialen ist das Problem auch die geringe Fehlertoleranz. Wenn eine Kleinigkeit nicht paßt, wird es gleich kritisch.
Ganz genau. Daher sind die ganzen Bauforen voll mit fehlerhaften Ausführungen, DIN irgendwas Normen und Klagen über Fachkräftemangel.

Übrigens: Respekt für die Arbeit. Jetzt würden mich ja auch Bilder interessieren.😌
 
Aber weil man man nur Naturbaustoffe zur Verfügung hatte, waren wenigstens graue Energie (Baustoffproduktion usw) und Entsorgung ziemlichunproblematisch.
Da gilt für heutige Naturbaustoffe ja auch noch. Man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass auch in diesen früheren Zeiten auch andere Baustoffe mit weniger guter Ökobilanz genutzt wurden. Als bekanntes Beispiel sei einfach mal Blei angeführt. Auch ist Asbest keine Erfindung der Neuzeit.
Bereits im Mittelalter wurden teils große Umweltschäden durch die allgemeine Lebensweise, nicht nur durch das Bauwesen, angerichtet. Letztlich muss man das aber auch immer in Relation zu den jetzigen Bevölkerungszahlen und den damit verbrauchten, unwiederbringlichen Ressourcen sehen. Da muten wir unserem Planeten schon eine Menge zu.
 
Da gilt für heutige Naturbaustoffe ja auch noch. Man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass auch in diesen früheren Zeiten auch andere Baustoffe mit weniger guter Ökobilanz genutzt wurden. Als bekanntes Beispiel sei einfach mal Blei angeführt. Auch ist Asbest keine Erfindung der Neuzeit.
Bereits im Mittelalter wurden teils große Umweltschäden durch die allgemeine Lebensweise, nicht nur durch das Bauwesen, angerichtet. Letztlich muss man das aber auch immer in Relation zu den jetzigen Bevölkerungszahlen und den damit verbrauchten, unwiederbringlichen Ressourcen sehen. Da muten wir unserem Planeten schon eine Menge zu.
Der Unterschied ist aber ja doch, dass man das Wort Ökobilanz noch nicht kannte und auch von der Gefahr der verwendeten Stoffe nichts wusste. Man nahm, was da war.
Heute ist das anders, nur das man alle Konsequenzen billigend in Kauf nimmt.
Mich würde ja mal eine ehrliche Ökobilanz bei einer Außendämmung interessieren, also Herstellung (mit allen Parametern), Instandhaltung/Wartung und Entsorgung und Haltbarkeit (im Mittel, da schwierig zu beurteilen).
Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob es nicht ökologischer und wirtschaftlicher wäre, gar nix zu machen, auch wenn XY Wärme durch das Dach verlorengeht.
Damit verdient man aber ja nix.
Bei dem Wirtschaftszweig wird es ja ähnlich zugehen, wie in der Autoindustrie.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich überlege da gerade wegen der Toleranz verschiedener Waagen.
Amtlich geeicht und regelmäßig überprüft wurde vermutlich keine von euren beiden; ich selbst messe hier mit drei verschiedenen elektronischen Waagen immer auch drei verschiedene Gewichte, +/- 3 bis 5 %.
Bei meinen Kofferwaagen fallen die Gewichte gern auch mal in mehreren Durchgängen mit dem selben Objekt anders aus.
Da ist also grundsätzlich die Frage, welche Messung näher an der absoluten Wahrheit liegt; den Gedanken hatte ich selbst schon ein paar Mal, wenn ich was an Forenkollegen verkauft und vorher gewogen habe: Stimmt das jetzt überhaupt? Und was würde mit einer anderen Waage rauskommen?

Die Toleranzen von Felgen haben mich auch schon oft überrascht, selbst bei identischen Felgen aus der mutmaßlich selben Produktionscharge (selbe Bestellung, selbe Kiste) gibt es immer wieder mal 10 bis 15 g Abweichung nach oben oder unten (witzig in dem Zusammenhang kann übrigens auch der Durchmesser sein). Kommt noch dazu, dass ich nur wenige Felgen kenne, die nicht sowieso schon über der Werksangabe liegen.

Das hilft natürlich alles nichts gegen eine ordentliche Absprache mit einem professionellen Anbieter, aber ich selbst würde mich einfach nicht trauen, definitive Gewichtsangaben ohne Toleranzen zu machen.
Nur eine geeichte mecha. Waage wiegt genau
" Der Trost einer toten Sau,nur Bizerba Waagen sind genau "
Wer genau haben will, bei Ebayk werden genug mecca. Verkaufswaagen angeboten
 
Zuletzt bearbeitet:
Mich würde ja mal eine ehrliche Ökobilanz bei einer Außendämmung interessieren, also Herstellung (mit allen Parametern), Instandhaltung/Wartung und Entsorgung und Haltbarkeit (im Mittel, da schwierig zu beurteilen).
Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob es nicht ökologischer und wirtschaftlicher wäre, gar nix zu machen, auch wenn XY Wärme durch das Dach verlorengeht.
Damit verdient man aber ja nix.
Das wäre äußerst schwierig, weil man Nutzungsdauern kaum mitteln kann, auch die Heizkosten und der Kostenanteil der Entsorgung der Baustoffe nach der Nutzungszeit sind rein hypothetisch. Mit so vielen Unwägbarkeiten wird eine entsprechende Studie genau das "herausfinden", was sie sich im Vorfeld davon verspricht - entsprechend werden die Grundannahmen angepasst.
@kokomiko2 sprach ein Thema schon an: graue Energie. Kurz mal von baunetzwissen.de kopiert, handelt es sich hierbei um die Menge an Energie, "die notwendig ist, um ein Gebäude zu errichten. Graue Energie umfasst Energie zum Gewinnen von Materialien, zum Herstellen und Verarbeiten von Bauteilen, zum Transport von Menschen, Maschinen, Bauteilen und Materialien zur Baustelle, zum Einbau von Bauteilen im Gebäude sowie zur Entsorgung." Es gibt einige Seiten im Netz, wo die einzelnen Baustoffe aufgelistet sind. Dies kommt deiner Anfrage wohl noch am nähesten.
Ferner kannst du auch mal unter www.u-wert.net deinen Wandaufbau nachbauen, seit meinem letzten Besuch dort vor einigen Monaten oder gar Jahren ist ein Diagramm zum Beitrag zum Treibhauseffekt hinzugekommen, lt. Info ist dieser so zu sehen:
Unter 'Beitrag zum Treibhauseffekt' werden die Treibhausgasemissionen bei der Herstellung des Bauteils und während der Nutzung über 30 Jahre beurteilt. Für die Bewertung der Nutzung wird die notwendige Menge Heizwärme abgeschätzt und die bei der Wärmeerzeugung anfallenden Treibhausgasemissionen beurteilt (Annahme: Wärmeerzeugung durch Luft/Wasser-Wärmepumpe).
Trotzdem muss man eben das gesamte Bauwerk betrachten und eben nicht nur das einzelne Bauteil. Die 30 cm Wanddämmung bringt in Verbindung mit einer ungedämmten Dachdecke eben nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
So solltest du besser nicht bauen, das entspräche nicht dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz. ;)
Grundsätzlich hast du ja recht, dass ein vernünftiger Wandaufbau (vernünftig im Sinne der Nachhaltigkeit und auch der Baukosten) auch mit herkömmlichen Mitteln zu erreichen ist. Dennoch sind Materialübergänge immer kritisch: Jeder Fenster- oder Türanschluss ist ohne einen gewissen Mindesteinsatz von modernen Abdichtungs- und Dämmstoffen eine energetische Katastrophe, die die Gesamtbilanz deiner Wandkonstruktion ruckzuck runterzieht.
Außerdem haben wir ja nicht nur Wände, sondern auch horizontale Bauteile. Bekanntlich geht jede Menge Wärme durch die Dachdecke verloren, aber auch eine Dämmung der Bodenplatte bzw. der Kellerdecke möchte ich persönlich nicht missen.
Da muss man eher einen gesunden Mittelweg finden. Generell bin ich ja auch immer für die Vermeidung von Polystyrol-Hartschäumen. Mineralwolle, sofern nicht nicht verklebt oder anderweitig gebunden sehe ich hingegen als absolut geeignet im Bauwesen (also als Zwischensparrendämmung oder bspw. als Dämmmaterial der letzten Geschossdecke). Wie die Energiebilanz der Schaumglasherstellung gegenüber der Herstellung anderer Perimeterdämmungen (XPS) aussieht, habe ich noch nicht ergründet.
Das ist vollkommen korrekt. Fenster, Türen, Decken und andere Wandöffnungen müssen selbstverständlich dicht und auch entsprechend gedämmt sein. Mir ging es vor allem um die grundsätzliche Überlegung chemische Dämmung und luftdicht abgeschlossene Innenräume durch "atmendes" wärme- und feuchtigkeitsregulierendes Mauerwerk zu ersetzen. Naturlich entbindet das dann trotzdem nicht von der Pflicht konstruktiv Wäremebrücke und ungünstige Taupunkte zu vermeiden :)
 
Ich denke bei den dicken Steinwänden ist es eher so, dass Feuchtigkeit aufgenommen und wieder abgegeben wird, nicht nach außen dringt. Deshalb muss man auch massive Gebäude durchaus lüften.

Dann wäre es ja raumklima-technisch auch egal wenn ich von außen eine "Tupperdose" ums Haus drumherum baue?


Die alten Häuser (vor 1970) hatten z.B. noch keine Bodenplatte, sondern oft Streifenfundamente (dazwischen ist gestampfter Boden, oder Beton gegossen worden). Wenn überhaupt gab es eine Horizontalsperre aus Teerpappe oder ähnlichem Material. In den alten Kellern kommt also auch viel Feuchtigkeit von unten, da durch die Kapillarwirkung (es gibt dazu auch gegenteilige Meinungen), die Feuchtigkeit aufsteigt. Fehlt die Horizontalsperre bzw. ist diese defekt, ist meist der Bereich über dem Fußboden feucht oder nass. Hinzu kommt, dass die vertikale „Feuchtigkeitssperre" außen nicht mehr funktioniert, oder gar nicht vorhanden war/ist.

Genauso sieht das bei uns aus ;). An Wohnraum denke ich da nicht, aber an eine Werkstatt, in der das Werkzeug teilweise Flugrost ansetzt. Ich denke das Problem ist die warme feuchte Sommerluft - ich versuche mal ob sich das mit einer Taupunkt-geregelten Lüftung etwas bessert...

Über eine Kellerdeckendämmung habe ich auch schon nachgedacht - allerdings vergällt mir die Diskussion hier wieder jegliche Lust darauf ;):p. Wleches Material, Kosten-Nutzen.... :rolleyes:
:D
 
Über eine Kellerdeckendämmung habe ich auch schon nachgedacht - allerdings vergällt mir die Diskussion hier wieder jegliche Lust darauf ;):p. Wleches Material, Kosten-Nutzen.... :rolleyes:
:D
Kommt auf die Deckenkonstruktion an. Eine recht ebene Betondecke könnte man von unten mit Mineralschaumplatten (Multipor und wie sie alle heißen) bekleben, wird häufig als Deckendämmung überbauter Tiefgaragenbereiche verwendet - reduziert aber zum Teil deutlich die Raumhöhe im Keller.
Kosten/Nutzen-Abwägung ist ziemlich individuell, für übern Daumen gepeilt 35 €/m² Materialpreis kann man eine Menge fossiler Brennstoffe zusätzlich durch den Ofen jagen.

Zur taupunktgeregelten Lüftung bin ich neulich darüber gestolpert, lese ja regelmäßig den Heise-Newsticker: https://www.heise.de/news/Arduino-Projekt-Kellerluefter-mit-Taupunktsteuerung-6475218.html
Soll jetzt keine Aufforderung zum Kauf der Zeitung sein, die Qualität der Zeitschrift halte ich für ziemlich dürftig. Aber es gibt mit Sicherheit auch Projekte im Netz, wo man sich ein paar Dinge abschauen kann.
 
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Dann wäre es ja raumklima-technisch auch egal wenn ich von außen eine "Tupperdose" ums Haus drumherum baue?




Genauso sieht das bei uns aus ;). An Wohnraum denke ich da nicht, aber an eine Werkstatt, in der das Werkzeug teilweise Flugrost ansetzt. Ich denke das Problem ist die warme feuchte Sommerluft - ich versuche mal ob sich das mit einer Taupunkt-geregelten Lüftung etwas bessert...

Über eine Kellerdeckendämmung habe ich auch schon nachgedacht - allerdings vergällt mir die Diskussion hier wieder jegliche Lust darauf ;):p. Wleches Material, Kosten-Nutzen.... :rolleyes:
:D
Du könntest mit einer konkreten Anfrage und Bildern auch hier nachfragen:
https://www.bauemotion.de/forum/Da bekommt man schon mal eine ganz gute Einschätzung.
Wenn es tatsächlich nur die Luftfeuchte im Sommer ist, dann könnte eine Lüftung oder auch ein Raumentfeuchter eine Möglichkeit sein.
Kommt die Feuchtigkeit von unten oder den Außenwänden, wird’s schwierig bzw, teuer.
Ich kenne die Gegebenheiten nicht, aber Bekannte von uns haben ganz gute Erfahrungen mit Sanierputz/Opferputz (Achtung, da gibt auch viele Unterschiede) gemacht. Hält jetzt seit 5 Jahren den Werkraum relativ trocken, aber halt nicht ewig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kommt auf die Deckenkonstruktion an. Eine recht ebene Betondecke könnte man von unten mit Mineralschaumplatten (Multipor und wie sie alle heißen) bekleben, wird häufig als Deckendämmung überbauter Tiefgaragenbereiche verwendet - reduziert aber zum Teil deutlich die Raumhöhe im Keller.
Kosten/Nutzen-Abwägung ist ziemlich individuell, für übern Daumen gepeilt 35 €/m² Materialpreis kann man eine Menge fossiler Brennstoffe zusätzlich durch den Ofen jagen.

Zur taupunktgeregelten Lüftung bin ich neulich darüber gestolpert, lese ja regelmäßig den Heise-Newsticker: https://www.heise.de/news/Arduino-Projekt-Kellerluefter-mit-Taupunktsteuerung-6475218.html
Soll jetzt keine Aufforderung zum Kauf der Zeitung sein, die Qualität der Zeitschrift halte ich für ziemlich dürftig. Aber es gibt mit Sicherheit auch Projekte im Netz, wo man sich ein paar Dinge abschauen kann.
Wenn da was dran kommt dann auch was was Lärmdämmend wirkt. (Wenn die EG-Bewohner wechseln und nicht mehr so tolerant sind). Und ja, maximal 5-10cm....

Lüftungsbau: zum Beispiel hier https://www.feuerwerk-forum.de/thema/taupunktlueftung-trockenlueftung-mit-arduino.54105/

Da bin ich auch schon dran ;-)


Du könntest mit einer konkreten Anfrage und Bildern auch hier nachfragen:
https://www.bauemotion.de/forum/Da bekommt man schon mal eine ganz gute Einschätzung.
Wenn es tatsächlich nur die Luftfeuchte im Sommer ist, dann könnte eine Lüftung oder auch ein Raumentfeuchter eine Möglichkeit sein.
Kommt die Feuchtigkeit von unten oder den Außenwänden, wird’s schwierig bzw, teuer.
Ich kenne die Gegebenheiten nicht, aber Bekannte von uns haben ganz gute Erfahrungen mit Sanierputz/Opferputz (Achtung, da gibt auch viele Unterschiede) gemacht. Hält jetzt seit 5 Jahren den Werkraum relativ trocken, aber halt nicht ewig.
Danke! Das werde ich evtl mal machen... aber ja, Wände sind von außen nicht abgedichtet. Immerhin grenzt eine zum Nachbar (Doppelhaushälfte) und eine ist zu 90% "an der Luft", da das Gelände abschüssig ist. Wände senkrecht abdichten halte ich nur bedingt für sinnvoll, da das Grundwasser nur 2-5m unter dem Kellerboden (Stampfbeton) ist.
 
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