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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Berliner Polizei kontrolliert seit Montag verstärkt Radfahrende (rbb24)​


"Wir wollen keine Verkehrstoten mehr in Berlin haben", sagte Monique Pilgrimm. "Um für die Gefahren zu sensibilisieren, gehen unsere Kolleginnen und Kollegen gezielt auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu - Leute, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind."

Klingt gut, oder?

Leider meint Polizeisprecherin Pilgimm damit, dass in ausgewählten Straßen "Maßnahmen zur Unfallprävention" durchgeführt werden. Im Klartext werden dabei jegliche Verkehrsverstöße geahndet und verfolgt - egal, ob sie dem Fokus des Schwerpunkteinsatzes entsprechen oder nicht. "Wer fährt bei Rot? Wer macht den Schulterblick? [wer fährt auf dem Bürgersteig]? Um solche Fragen geht es". Damit sind natürlich ausschließlich Radfahrer gemeint.
Konkret wird also den schwächeren Verkehrsteilnehmern dadurch geholfen, dass gezielt repressive Maßnahmen gegen sie ergriffen werden.

Vor einigen Tagen wurde z. B. ein Kumpel, der auf seinem Hollandrad auf den Bürgersteig rollte und sein Telefon in der Hand hatte, zu einer Strafe von 150€ verdonnert. Er hatte den Fehler begangen zum telefonieren die Fahrbahn zu verlassen und nicht sofort vom Rad zu springen. Eine übervorsichtige und sehr gewissenhaft radfahrende Freundin wird fast täglich im Straßenverkehr bedroht, genötigt und beschimpft (ihr dürft raten von welchen Verkehrsteilnehmern). Mittlerweile fährt sie viele Strecken lieber mit dem Auto, weil sie Angst hat mit dem Rad zu fahren. Ich will gar nicht wissen, wie viele Kindern ab 11 Jahren "dabei geholfen wurde" auf gefährlichen Straßen zu fahren, anstatt auf den häufig wesentlich sichereren Bürgersteig auszuweichen.

Wie kann man so dämlich sein und völlig ignorieren, dass es in den allermeisten Fällen einen ganz einfachen Grund dafür gibt, warum Fahrradfahrer oft lieber auf dem Bürgersteig als auf der Straße fahren?
Der Grund ist offensichtlich: Die Straße ist gefährlicher und vor dieser Gefahr möchte man sich schützen.
Und warum ist es auf der Straße gefährlich?
Ach ja, wegen der Radfahrer, die mit überhöhter Geschwindigkeit über rote Ampeln fahren und den Schulterblick beim Abbiegen vergessen.

Einer der vielen selten dämlichen Kommentare zu diesem Thema bringt die Absurdität dieser Denkweise auf den Punkt als jemand zu bedenken gibt, dass er ja mit dem Auto auch nicht auf den Bürgersteig ausweichen würde.

Na danke...
 
Ich stelle den ganzen Pferdesport in Frage, und da gibt es auch genug Beweise für.

Sobald wir ein gut ausgebautes und sicheres Radwegenetz haben, wird es bestimmt ein leichtes sein, die Reiter davon zu überzeugen, das die Erfindung des Velocipedes die Pferdehaltung obsolet gemacht hat.
Das höchste Glück dieser Erde liegt schließlich auf dem Rücken eines
equus ferrumicus. Ganz besonders dann, wenn es aus dem edlen Gestüt von Lüders stammt. 😊
Bis wir ein gut ausgebautes Radwegenetz haben, wird es aber leider noch ein paar Jahrhunderte dauern. Seufz. 😟
 

Berliner Polizei kontrolliert seit Montag verstärkt Radfahrende (rbb24)​


"Wir wollen keine Verkehrstoten mehr in Berlin haben", sagte Monique Pilgrimm. "Um für die Gefahren zu sensibilisieren, gehen unsere Kolleginnen und Kollegen gezielt auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu - Leute, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind."

Klingt gut, oder?

Leider meint Polizeisprecherin Pilgimm damit, dass in ausgewählten Straßen "Maßnahmen zur Unfallprävention" durchgeführt werden. Im Klartext werden dabei jegliche Verkehrsverstöße geahndet und verfolgt - egal, ob sie dem Fokus des Schwerpunkteinsatzes entsprechen oder nicht. "Wer fährt bei Rot? Wer macht den Schulterblick? [wer fährt auf dem Bürgersteig]? Um solche Fragen geht es". Damit sind natürlich ausschließlich Radfahrer gemeint.
Konkret wird also den schwächeren Verkehrsteilnehmern dadurch geholfen, dass gezielt repressive Maßnahmen gegen sie ergriffen werden.

Vor einigen Tagen wurde z. B. ein Kumpel, der auf seinem Hollandrad auf den Bürgersteig rollte und sein Telefon in der Hand hatte, zu einer Strafe von 150€ verdonnert. Er hatte den Fehler begangen zum telefonieren die Fahrbahn zu verlassen und nicht sofort vom Rad zu springen. Eine übervorsichtige und sehr gewissenhaft radfahrende Freundin wird fast täglich im Straßenverkehr bedroht, genötigt und beschimpft (ihr dürft raten von welchen Verkehrsteilnehmern). Mittlerweile fährt sie viele Strecken lieber mit dem Auto, weil sie Angst hat mit dem Rad zu fahren. Ich will gar nicht wissen, wie viele Kindern ab 11 Jahren "dabei geholfen wurde" auf gefährlichen Straßen zu fahren, anstatt auf den häufig wesentlich sichereren Bürgersteig auszuweichen.

Wie kann man so dämlich sein und völlig ignorieren, dass es in den allermeisten Fällen einen ganz einfachen Grund dafür gibt, warum Fahrradfahrer oft lieber auf dem Bürgersteig als auf der Straße fahren?
Der Grund ist offensichtlich: Die Straße ist gefährlicher und vor dieser Gefahr möchte man sich schützen.
Und warum ist es auf der Straße gefährlich?
Ach ja, wegen der Radfahrer, die mit überhöhter Geschwindigkeit über rote Ampeln fahren und den Schulterblick beim Abbiegen vergessen.

Einer der vielen selten dämlichen Kommentare zu diesem Thema bringt die Absurdität dieser Denkweise auf den Punkt als jemand zu bedenken gibt, dass er ja mit dem Auto auch nicht auf den Bürgersteig ausweichen würde.

Na danke...
Es ist leider traurige Realität, dass es immer noch zu sehr um das herstellen von reibungslos funktionierendem Autoverkehr geht, als um das herstellen tatsächlicher Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.

Natürlich fahren Autofahrer nicht auf dem Gehsteig oder Radweg. Da würden sie auch viel zu stark von den dort parkenden Fahrzeugen behindert werden. 😟

Man kann nur hoffen, dass sich nach und nach etwas in den Köpfen der meisten etwas ändert und weiter dafür kämpfen.
 

Berliner Polizei kontrolliert seit Montag verstärkt Radfahrende (rbb24)​


"Wir wollen keine Verkehrstoten mehr in Berlin haben", sagte Monique Pilgrimm. "Um für die Gefahren zu sensibilisieren, gehen unsere Kolleginnen und Kollegen gezielt auf die schwächeren Verkehrsteilnehmer zu - Leute, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind."

Klingt gut, oder?

Leider meint Polizeisprecherin Pilgimm damit, dass in ausgewählten Straßen "Maßnahmen zur Unfallprävention" durchgeführt werden. Im Klartext werden dabei jegliche Verkehrsverstöße geahndet und verfolgt - egal, ob sie dem Fokus des Schwerpunkteinsatzes entsprechen oder nicht. "Wer fährt bei Rot? Wer macht den Schulterblick? [wer fährt auf dem Bürgersteig]? Um solche Fragen geht es". Damit sind natürlich ausschließlich Radfahrer gemeint.
Konkret wird also den schwächeren Verkehrsteilnehmern dadurch geholfen, dass gezielt repressive Maßnahmen gegen sie ergriffen werden.

Vor einigen Tagen wurde z. B. ein Kumpel, der auf seinem Hollandrad auf den Bürgersteig rollte und sein Telefon in der Hand hatte, zu einer Strafe von 150€ verdonnert. Er hatte den Fehler begangen zum telefonieren die Fahrbahn zu verlassen und nicht sofort vom Rad zu springen. Eine übervorsichtige und sehr gewissenhaft radfahrende Freundin wird fast täglich im Straßenverkehr bedroht, genötigt und beschimpft (ihr dürft raten von welchen Verkehrsteilnehmern). Mittlerweile fährt sie viele Strecken lieber mit dem Auto, weil sie Angst hat mit dem Rad zu fahren. Ich will gar nicht wissen, wie viele Kindern ab 11 Jahren "dabei geholfen wurde" auf gefährlichen Straßen zu fahren, anstatt auf den häufig wesentlich sichereren Bürgersteig auszuweichen.

Wie kann man so dämlich sein und völlig ignorieren, dass es in den allermeisten Fällen einen ganz einfachen Grund dafür gibt, warum Fahrradfahrer oft lieber auf dem Bürgersteig als auf der Straße fahren?
Der Grund ist offensichtlich: Die Straße ist gefährlicher und vor dieser Gefahr möchte man sich schützen.
Und warum ist es auf der Straße gefährlich?
Ach ja, wegen der Radfahrer, die mit überhöhter Geschwindigkeit über rote Ampeln fahren und den Schulterblick beim Abbiegen vergessen.

Einer der vielen selten dämlichen Kommentare zu diesem Thema bringt die Absurdität dieser Denkweise auf den Punkt als jemand zu bedenken gibt, dass er ja mit dem Auto auch nicht auf den Bürgersteig ausweichen würde.

Na danke...

Es ist leider traurige Realität, dass es immer noch zu sehr um das herstellen von reibungslos funktionierendem Autoverkehr geht, als um das herstellen tatsächlicher Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.

Natürlich fahren Autofahrer nicht auf dem Gehsteig oder Radweg. Da würden sie auch viel zu stark von den dort parkenden Fahrzeugen behindert werden. 😟

Man kann nur hoffen, dass sich nach und nach etwas in den Köpfen der meisten etwas ändert und weiter dafür kämpfen.

Zur Steigerung der Sicherheit der Radfahrer wünsche ich mir an jedem Ortsausgangsschild ein Verkehrszeichen mit dem Hinweis, dass Radfahrer mit einem Mindestabstand von 2m zu überholen sind.
Ist bestimmt zu teuer...
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Da fällt mir immer das Bild ein. Aber an den Velos oder dem Bus lässt sich nur ein Bruchteil von dem verdienen, was man bei einem Autofahrer abkassieren kann.(Welche teilweise durch die Gesellschaft subventioniert werden)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich sehe, wie sich viele Radfahrer hier in Rostock oder auch bei Besuchen in Berlin verhalten kann ich die Polizei da schon verstehen. Auch das mit der Handy-Geschichte. Da zahlen Autofahrer genau so wenn sie erwischt werden.

Trotz allem ist das Gleichstellen aller Verkehrsteilnehmer natürlich erstrebenswert, nicht, dass ich da falsch verstanden werde. Trotzdem: Die Idiotendichte ist unter allen Gruppierungen doch ziemlich identisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Um die gut ausgebaute Parallelstrecke vom Radverkehr zu entlasten, wurde bei uns 2020 eine Fahrradstraße gebaut eingerichtet hmm ... gemacht. Also man hat im wesentlichen den vorhandenen Rumpelbelag rot gefärbt und mit der Art von Schildchen verziert, an die sich hier eh wenige halten.

2021 hat man anlässlich des bundesweites Aktionstags mobil.sicher.leben mit Fokus auf der Fahrradsicherheit an eben dieser Stellen kontrolliert.

Da frag ich mich dann, wer fährt noch auf einer Strecke, bei der man jederzeit damit rechnen muss, von offizieller Stelle angehalten und kontrolliert zu werden?
Ein Schritt vor und zwei zurück.

Für mich ist das symbolhaft für die Verkehrspolitik, wie ich sie seit 40 Jahren erlebe:

Radfahrende bekommen ein bisschen Platz im öffentlichen Raum eingeräumt, damit man sie besser unter Kontrolle hat und darüber berichten kann. Am besten sie zeigen sich aber nicht.

Die Parzellierung der Verkehrsbereich findet kontinuierlich statt. Schöne Strecken wurden dadurch unbefahrbar, weil Autofahrer vorhandene und mutmaßlich vorhanden geglaubte Radwege als Rechtfertigung sehen, sich gegen Radfahrende von hupend bis gefährdend fehl zu verhalten.

Die Verkehrspolitik so wie ich sie kenne, befasst sich effektiv damit, kurzfristige Events zu veranstalten, die dann von der lokalen Presse mit Berichten der Öffentlichkeit mitgeteilt werden, um die Initiatoren im guten Licht dastehen zu lassen. Für mich ist das größtenteils eine Showveranstaltung.

Die Anstrengungen, die Straßen wirklich konsequent sicher zu machen sind hier gut beschrieben:

https://www.ndr.de/nachrichten/info...Was-Helsinki-richtig-macht,visionzero110.html
https://www.stern.de/auto/news/waru...-mehr-im-verkehr-getoetet-werden-9126928.html
Wie es dazu kommen konnte, dass unter unserem aktuellen Verkehrsminister ein Gesetz verabschiedet wurde, das zwei Meter Überholabstand außerorts vorschreibt, verwirrt mich zudem.

Wie konnte das passieren? Ein Zeichen des Aufbruchs? Und was machen wir mit solch einer Möglichkeit?
 
Die Frage, warum unter diesem Verkehrsminister ein Gesetz zur Regelung des Sicherheitsabstandes gemacht wurde ist mir vollkommen logisch.
Es war die billigste und einfachste Methode, damit er und die Vertreter dieser Partei, an deren Spitze der weltbeste Klimaschützer steht, behaupten können, etwas für die Radfahrer und deren Sicherheit getan zu haben, ohne der Autolobby dabei auf den Schlips zu treten.
Das ist der Zweck dieses Gesetzes.
 
Definitiv...!
Die Ladys waren komplett durch den Wind und total überfordert. Nun ja, die hatten Gold vor Augen und in Rio muß wohl Ähnliches passiert sein. Das war wohl zu viel?!
Ein Schiedsrichter hätte da zum Wohl von Mensch und Tier, eingreifen müssen.

Nebenbei...
Was man so liest, arbeiten die im Pferdesport, nicht nur mit Leckerlis?!
Bekannt dafür war der Vorzeige Springreiter aus Warendorf
 
Sorry, aber da sind 2 dicke Fehler drin
Wie kann man so dämlich sein und völlig ignorieren, dass es in den allermeisten Fällen einen ganz einfachen Grund dafür gibt, warum Fahrradfahrer oft lieber auf dem Bürgersteig als auf der Straße fahren?
Erstens, Radfahrer werden dazu gezwungen, auf dem Gehweg zu fahren. Dazu reicht ein blaues Blechschild, und wenn's hoch kommt ein Pinselstrich. Damit werden Radfahrer systematisch dazu erzogen, gegen gleich gegen 2 Grundlagen des Straßenverkehrs verstoßen: das Verbot von Fahrzeugen auf dem Gehweg, und das Rechtsfahrgebot mit der Anordnung von einseitigen Zweirichtungsradwegen.

Bis in die 70er Jahre waren kombinierte Geh- und Radwege wirklich baulich voneinander getrennt, seit genau 41 Jahren reicht dazu ein Pinselstrich. Und damit begann der Horror... Kein Jahrzehnt später jammern Polizei und Ordnungsämter über Radfahrer, die Gehwege unsicher machen. Komischerweise hab ich aus dieser Richtung nie was gegen Fußgänger gehört die auf Radwegen rumlatschen, oder Hundehalter die ihre Fifis mit Leinen quer über den Radweg laufen lassen.

Beweis für den Erfolg dieser Pinselstrich- und Blechschildradwege: die Leute schnallen die Unterschiede nicht und seit der Einführung von Radfahrstreifen kommen diese Idioten einem auch auf der Fahrbahn entgegen.

Der Grund ist offensichtlich: Die Straße ist gefährlicher und vor dieser Gefahr möchte man sich schützen.
Und warum ist es auf der Straße gefährlich?
Zweitens: auf der "Straße", korrekt auf der Fahrbahn ist es nicht unsicherer als auf dem Radweg. Im Gegenteil, dem Wegfall von seltenen Unfällen im Längsverkehr (überwiegend überholt werden) steht ein vielfach erhöhtes Risiko mit dem Querverkehr entgegen: "übersehen werden" an Kreuzungen und Einmündungen, Grundstückszufahrten, Tankstellen, Parkplätzen usw. Und "übersehen werden" heißt fast immer: "ich hab nur geschaut ob da kein anderes Auto kommt...". Es werden quietschbunte Rennradfahrer bei Sonnenschein nicht gesehen, Motorradfahrer mit Tagesfahrlicht, oder Straßenbahnen? "Wie kann man eine so große Straßenbahn übersehen...?" hörte ich mal einen StraBA-Fahrer in einem Bericht über so einen Unfall, da war mir der Hintergrund klar. Auf Gehwegen kommen dazu noch die Konflikte mit Fußgängern und Hunden.

Und nein, Radwege sind kein Ausweg. Jedenfalls nicht, wenn die so aussehen wie die allermeisten Radwege hier. Die sind nur aus einem einzigen Grund angelegt: um die Fahrbahn frei von diesen störenden Schleichern zu halten. Das Sprichwort "Aus den Augen, aus dem Sinn..." hat hier tödliche Folgen.

Was es auf Gehwegen aber gibt, ist "gefühlte Sicherheit". Jedenfalls wenn man seinen Kopf nur zum Haareschneiden hat. Was das ganze noch gefährlicher macht, weil man dann weniger vorsichtig ist. Dazu kommt, daß für solche Leute auf dem Gehweg kein richtiger Verkehr stattfindet und die da rumeiern als gäbe es keine Regeln. Ohne Licht, entgegen der Fahrtrichtung, Zusammenstöße mit Geisterradlern.
 
Sorry, aber da sind 2 dicke Fehler drin

Erstens, Radfahrer werden dazu gezwungen, auf dem Gehweg zu fahren. Dazu reicht ein blaues Blechschild, und wenn's hoch kommt ein Pinselstrich. Damit werden Radfahrer systematisch dazu erzogen, gegen gleich gegen 2 Grundlagen des Straßenverkehrs verstoßen: das Verbot von Fahrzeugen auf dem Gehweg, und das Rechtsfahrgebot mit der Anordnung von einseitigen Zweirichtungsradwegen.

Bis in die 70er Jahre waren kombinierte Geh- und Radwege wirklich baulich voneinander getrennt, seit genau 41 Jahren reicht dazu ein Pinselstrich. Und damit begann der Horror... Kein Jahrzehnt später jammern Polizei und Ordnungsämter über Radfahrer, die Gehwege unsicher machen. Komischerweise hab ich aus dieser Richtung nie was gegen Fußgänger gehört die auf Radwegen rumlatschen, oder Hundehalter die ihre Fifis mit Leinen quer über den Radweg laufen lassen.

Beweis für den Erfolg dieser Pinselstrich- und Blechschildradwege: die Leute schnallen die Unterschiede nicht und seit der Einführung von Radfahrstreifen kommen diese Idioten einem auch auf der Fahrbahn entgegen.


Zweitens: auf der "Straße", korrekt auf der Fahrbahn ist es nicht unsicherer als auf dem Radweg. Im Gegenteil, dem Wegfall von seltenen Unfällen im Längsverkehr (überwiegend überholt werden) steht ein vielfach erhöhtes Risiko mit dem Querverkehr entgegen: "übersehen werden" an Kreuzungen und Einmündungen, Grundstückszufahrten, Tankstellen, Parkplätzen usw. Und "übersehen werden" heißt fast immer: "ich hab nur geschaut ob da kein anderes Auto kommt...". Es werden quietschbunte Rennradfahrer bei Sonnenschein nicht gesehen, Motorradfahrer mit Tagesfahrlicht, oder Straßenbahnen? "Wie kann man eine so große Straßenbahn übersehen...?" hörte ich mal einen StraBA-Fahrer in einem Bericht über so einen Unfall, da war mir der Hintergrund klar. Auf Gehwegen kommen dazu noch die Konflikte mit Fußgängern und Hunden.

Und nein, Radwege sind kein Ausweg. Jedenfalls nicht, wenn die so aussehen wie die allermeisten Radwege hier. Die sind nur aus einem einzigen Grund angelegt: um die Fahrbahn frei von diesen störenden Schleichern zu halten. Das Sprichwort "Aus den Augen, aus dem Sinn..." hat hier tödliche Folgen.

Was es auf Gehwegen aber gibt, ist "gefühlte Sicherheit". Jedenfalls wenn man seinen Kopf nur zum Haareschneiden hat. Was das ganze noch gefährlicher macht, weil man dann weniger vorsichtig ist. Dazu kommt, daß für solche Leute auf dem Gehweg kein richtiger Verkehr stattfindet und die da rumeiern als gäbe es keine Regeln. Ohne Licht, entgegen der Fahrtrichtung, Zusammenstöße mit Geisterradlern.
Das eine schließt das andere ja keineswegs aus.
Es gibt hier in Berlin häufig breite Gehwege und vergleichsweise enge Straßen mit sehr starkem Verkehr.
Genauso gibt es unsichere und kaum befahrbare, benutzungspflichtige Fahrradwege neben dreispurigen Straßen mit wenig Verkehr.
Die Art von Radfahrern, die auf den Gehweg ausweichen, fahren meist sehr behäbig und werden tatsächlich im großen Stil angefeindet und genötigt, weil sie auf der Straße als Verkehrshindernis aufgefasst werden. Das erlebe ich hier in Berlin täglich. Für Leute, die mit hohem Tempo von A nach B fahren, ist der Bürgersteig natürlich nix, aber für Kinder, Senioren und vorsichtige langsame Radfahrer (wie meine oben erwähnte Freundin) an einigen Stellen die bessere Wahl. Ich schätze, die Durchschnittsgeschwindigkeit der meisten Radfahrer liegt hier so bei 12-15 km/h, die halten meist an oder steigen ab, bevor sie der rasende "Querverkehr" erwischen kann:).
Ich war gerade in Stockholm, da sind die Radwege getrennt von Fußgängern und Autos und prima in Schuss. Da braucht natürlich auch niemand mehr auf den Bürgersteig auszuweichen. Bleiben dann nur noch solche Luxusprobleme wie langsam fahrende Radfahrer aber dafür lasse ich gerne mal die Felgen quietschen.
 
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