Ist es nicht ein wenig irre, Politikern Machtwillen anzukreiden?! Das ist ein bisschen so, als würde man es dem Bankangestellten verübeln, dass er Geld verdienen möchte oder dem Fussballer, dass er Tore schießen will. Das Organisieren von Mehrheiten und das Erlangen einer gewissen Machtposition (nenne es Gestaltungswillen) ist ein zentrales Element politischen Arbeitens. Ohne Wählerbasis kein Amt, ohne Amt keine Macht, ohne Macht keine Veränderung. Mit dieser Macht einher geht eine hohe persönliche Verantwortung und im besten Fall hohe Integrität. Ich würde mir wünschen, dass wir vor diesem Hintergrund das Wirken von Angela Merkel im Vergleich zu ihrem Amtskollegen in aller Welt entsprechend zu würdigen wissen.