Die Unterscheidung ist nicht "lachhaft" - sondern real.
Es gibt ganz einfach Berufe, die sich selber abschaffen. Das ist der "Fortschritt":
Reduzierung der Arbeitszeit. Reduzierung ganzer Berufsfelder.
Sorry, aber mit der obigen Formulierung stehst Du Dir selbst im Wege. Und es sind und bleiben Stammtischparolen. Es geht nämlich erstmal um Menschen und die sind alle gleich. Und bei dem was Du ansprichst geht es um alle Berufsbilder, nicht um Eines.
Wir gestalten den Fortschritt selbst mit. Der "Siegeszug" des Geldautomaten hat den Schalterbeamten in den Banken und Filialen gekostet, wäre aber nicht möglich geworden, wenn wir die Bequemlichkeit des Geldautomaten, der Kreditkarte oder auch nur des bargeldlosen Zahlungsverkehrs nicht schätzen gelernt hätten. Würden wir nämlich auch heute noch zu den Schalterstunden die Filiale aufsuchen und beim Schalterbeamten bar abheben und im Laden bar bezahlen, dann wären Filialen nicht geschlossen und diese Schalterbeamten nicht eingespart worden. Gleiches gilt für´s Onlinebanking. Dafür wären Kontoführungsgebühren halt höher und jede einzelne Überweisung würde evtl. Geld kosten.
Ebenso gilt, daß es noch in fast jedem Stadtviertel einen Schreiner gäbe, würden wir nicht wie bekloppt zu Ikea, XXL Lutz und Co. rennen und dort schlecht produzierte Möbel kaufen. Ok, wir müßten auch wieder bereit sein für echte Qualität Geld auszugeben; diese Qualität müßte aber auch nicht bei jeder Kleinigkeit, jedem Umstellen oder Umzug weggeworfen werden sondern wäre beim örtlichen Schreiner oder Schlosser wieder gegen Geld reparabel. Und wenn wir nicht mit jedem Trend gehen müßten, dann könnten wir auch damit Leben, daß man Möbel wie früher vererbt und eben auch für den neuen Standort beim örtlichen Schreiner wieder passend gemacht und umgebaut hat.
Es gäbe evtl. auch noch den Kleinbauern im städtischen Umfeld, wenn wir es nicht als einfacher erachteten ein im Supermarkt gekauftes Fertiggericht in die Mikrowelle zu schieben sondern in dessen Hofladen frisches Gemüse und z.B. hochwertiges und frisches Fleisch aus der Hofschlachtung kaufen würden.
Spannender Weise müßten wir uns dann sogar noch nicht mal über Bio, Ökologismus und Nachhaltigkeit oder die ach so böse Lebensmittelindustrie und böse Chemikalien in Hölzern und Lacken etc. unterhalten. Auch würden uns die modernen Heuschrecken nicht an der Nase herumführen können, denn Digitalisierung wäre nämlich gar kein Thema, wenn wir wie früher nicht Technik um jeden Preis oder für Gewinn sondern ausschließlich jene Technik, welche der Menschheit einen Mehrwert böte einführen würden. Das Zeitalter der Maschinen hätte dann noch gar nicht begonnen.
Ein Beispiel: Alexa ist eine schöne Spielerei. Nur was hindert uns denn daran, selbst den Computer zur Hand zu nehmen und nach Hotels, Büchern, Lokalen zu suchen oder noch besser unsere Nachbarn und Freunde danach zu fragen? Vor Allem, wenn wir dann ob der gesteuerten und bezahlten "Falschbewertungen" im Internet reihenweise bei den Urlaubsorten, den Hotels, den Empfehlungen oder eben auf gut versteckte Werbung reinfallen? Und warum können wir nicht mehr selbst an einem Drehknopf des Radios drehen und uns den für uns passenden Sender suchen oder mit dem öffentlich rechtl. Radioprogramm unser Auslangen finden? Brauchen wir dafür schon gut verpackte künstliche Intelligenz? Sind wir schon so lebensunfähig geworden?
Wir hatten und haben es also durchgehend selbst in der Hand.