Ich war auch gerade an einer Tanke, ein Hermes Paket mit Fahrradteilen wegbringen...
(Symbolbild von
@crispinus geliehen)
Vor mir an der Kasse echauffiert sich ein Herr mittleren Alters über die Spritpreise.
Sein Fahrzeug, ein Ford Ranger Pick-Up mit 3,2 L V6 Motor und ca 200 PS...
Was geht mir daran auf den Senkel?
Dass es derzeit KEIN Mangel an Rohöl gibt, sondern nur (Börsen-) Spekulation, welche die Preise in die Höhe treibt aus der Erwartung einer möglicherweise zukünftigen Verknappung.
Und dann liegt da die "Bild" (Zeitung möchte ich das nicht nennen) und fordert staatliche Intervention - natürlich zu Lasten der Steuerzahler (also auch derer die sich nicht einmal ein Auto leisten können) um den Spritpreis zu begrenzen.
Also: Der Steuerzahler soll dazu beitragen, dass Ölspekulanten und Multis Ihre aus Spekulationsgewinnen generierte Marge erhöhen können!
Dazu von meiner Seite mehrere Anmerkungen:
- Solange die Leute mit 3,2 L Hubraum und sicherlich über ~ 10 l/(100 km) unterwegs sind scheint der Sprit noch nicht teuer genug zu sein.
- Solange die Leute meinen, über 120 km/h auf der Autobahn fahren zu müssen und damit überproportional viel Energie vergeuden scheint der Sprit noch nicht teuer genug zu sein.
- Solange das Dienstwagenprivileg dafür sorgt, dass viel zu viele & viel zu fette "Dienstwagen" gefahren werden, scheint der Sprit noch nicht teuer genug zu sein.
- Solange es Leute gibt, die für prekäre Arbeit darauf angewiesen sind mangels geeigneten ÖPNV mit einem KLEINEN & SPARSAMEN KfZ zur Arbeit zu kommen wird es nötig sein, diese Leute (und auch NUR diese Leute) spezifisch zu unterstützen (am besten von Verbrenner-Autos wegzukommen), anstatt "mit der Gießkanne" Subventionen und Steuervergünstigungen auch an das Gros der Leute zu verteilen, welche solche Subventionen NICHT nötig haben, welche dafür aber dafür die großen, teuren & fetten spritschluckenden Karren fahren!
By the Way, auch ich habe einen Dienstwagen für längere Strecken auf denen die Bahn ungeeignet ist (eine Kläranlagen-Baustelle hat meist keinen Bahnanschluss). Aber auf eigenen Wunsch hat mein Dienstwagen nur eine 1,0 Liter 3 Zylinder Basismotorisierung und über die letzten 26.000 km einen gemittelten Verbrauch von < 5 l (E10) auf 100 km. Und über 120 km/h fahre ich nicht. Und Kurzstrecke auch nicht. Meinetwegen dürfen sie auch ein generelles Tempolimit 100 km/h auf Autobahnen einführen, das wird ein entspanntes Fahren...