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Der Druck am Sattel - und zu was er bei mir führt...

Naja die Kombination Sitzpolster <-> Sattel kann schon unterschiedlich gut klappen. Auch gibt es unterschiedliche dicke Polsterungen. Da gibt es verschiedene Fraktionen oder Philosophien. Es kann jedenfalls Polster geben, die zur Kombi Hintern+Sattel nicht gut passen.
Wenn der Sattel übertrieben weit vorne gestellt ist, erhöht das den Druck auf die Hände. Weil du dich mit dem Tritt nicht mehr an den Händen entlastest. Falls möglich würde ich einfach mal mit der Sattelhöhe spielen. Mal runter, ggf. noch weiter runter & testen. Ich sag mal so. Also einschlafen sollte wirklich nichts. Wenns schlimmer geworden ist, kannst du immer noch zurückstellen. An den meisten Stützen sind ja Striche zur Orientierung dran. Ausgangslage merken/Foto machen und ausprobieren.
Es kann auch durchaus sein, dass du Höhe UND Vor/Nachsitz verändern musst. Das praktischer mitunter: reduzierte Sattelhöhe bringt den Sattel auch leicht nach vorne. Einfach mal probieren.
 

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Re: Der Druck am Sattel - und zu was er bei mir führt...
Ein pauschales runtersetzen der Sattelhöhe halte ich für nicht zielführend. Auch ein zu niedrig eingestellter Sattel kann zu Sitzproblemen und einer schlechten Druckverteilung führen. Ohnehin würde ich Änderungen eher im Milimeterbereich durchführen und mir immer eine Woche gönnen, in denen ich die neuen Einstellungen austeste. Das dauert lange, beugt aber Überkompensationen vor, bei denen man am Ende dann eine Kraut und Rüben Position fährt und gar nicht mehr auf den grünen Zweig kommt. Von meinem Initalien Gefühl her, bevorzuge ich beispielsweise immer eine niedrigere Position, aber die verursacht dann mittelfristig immer Probleme im Knie und mit der Druckverteilung. Eine höhere bzw. passende Sitzposition fühlt sich intuitiv für die ersten Einheiten gar nicht mal so super an, aber dann macht es Klick und ich erreiche langfristig eine ergonomischere Position. Bei anderen Menschen mag das genau umgekehrt der Fall sein.
 
Wollte zunächst einfach mal Danke sagen! Das ist ein super Diskussionsfaden hier! Vor allem finde ich gut, dass über so ein relatives Tabuthema offen und konstruktiv diskutiert wird. Auch wenn ich mit Taubheit am Damm selbst im Ultracycling über mehrere Tage keine Probleme habe, habe ich hier einiges rausgezogen.

Ich mache mir trotzdem Gedanken über Männergesundheit. Mein Sattel ist (Ergon SR Men) ist gut eingestellt (Höhe passt, ca. -5° auch), aber ich bin schon immer auf der Suche nach dem perfekten Polster zum gut passenden Sattel, aber das ist halt idividuell. Interessant auch die Hinweise zu den Übungen. Meine Vorsorgeuntersuchungen waren bislang unauffällig, aber ich mache eh Yoga/Stretching, das kann ich gut einbauen. Habe aber das Gefühl, es gibt quasi kein spezifisches Beckenbodentraining für Männer oder hat da jemand was?
 
So unterschiedlich ist der Beckenboden m/w gar nicht. Lediglich hat eine Frau eine Öffnung mehr. Es können auch die Übungen der Frau genommen werden. Wenn man noch nie Bebo gemacht hat, für den ist es kompliziert, dass korrekt zu erspüren. Ich habe unzählige Wochen benötigt, um da den Trick* des korrekten spürens raus zu bekommen.



* Fußgewölbe, Bebo, Zwerchfell ergeben beim an- und entspannen eine Einheit. Vor allem Bebo und Zwerchfell hängen gut zusammen. Konzentriert euch anfangs auch auf das Zwerchfell. Wenn ihr dass mit der Brustatmung hochzieht, dann fühlt ihr unten rein. Wenn man dann unten rum alles spürt, könnt ihr anfangen, die Längsmuskeln und Quermuskeln einzeln anzuspannen. Oder mit dem Bebo Aufzug spielen. Achtung, es sind alles minimale Bewegungen, die man, auf Grund der Lage, nicht sieht. Und macht nicht mehr als max 3x10min der Woche. Ihr wollt da wirklich keinen Muskelkater haben. Ihr wollt den ja nur lockern und der Bebo trägt ja alles aus dem Bauchraum.
 
Habe das bisher immer so eingestellt, dass meine Ferse noch flach am Pedal oben stehen kann bei (fast) ausgestrecktem Fuß.
ein gute Grundeinstellung, aber nicht das Endergebnis, sondern nur ein grober Richtwert
Habe schon das Gefühl, dass ich grundsätzlich mit dem Damm mehr auf der Spitze des Sattels sitze, als mit den "Ar***"-Knochen hinten.
die heißen Sitzknochen
Leider ist der Sattel schon auf Anschlag bei mir nach vorne gestellt - eine neue Sattelstütze von Scott kostet 200 Tacken (natürlich nix anderes kompatibel...). Aber ob das "zielführend" ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Ob das Becken nach vorne kippt und Du damit mehr Druck auf dem Damm hast, hängt von der gesamten Sitzposition ab. Du kannst auch mal zum Test 100km nur auf dem Oberlenker fahren. Damit sitzt Du aufrechter. Nur um mal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es sein "könnte" mit einer Sattelstütze ohne setback.
Inwiefern macht das Sitzpolster was aus? Dachte immer, das sollte eher den Druck wegnehmen, da "weich". Habe eine von Q36.5.
Was passiert wenn Du Dich auf ein Gelkissen setzt ? Du drückst mit dem Körpergewicht die Sitzknochen nach unten und gleichzeitig das Gel rundherum nach oben. Ergo erhöht sich der Druck am Dammbereich. Nichts anderes passiert mit dem zu weichen Polster.
 
Habe aber das Gefühl, es gibt quasi kein spezifisches Beckenbodentraining für Männer oder hat da jemand was?
Das Beckenbodentraining gibt es aber in 2 "Richtungen"
ist in meinem Fall ganz essentiell!
Die klassische Richtung gilt der Beckenbodenstärkung

die andere Richtung für das lockern des Beckenboden.

Für beides gibt es massenhaft Anleitungen bei YT

Meine Probleme sind das sogenannte Chronische Beckenbodensyndrom
oder auf englisch Chronic Pelvic Pain Syndrome (CPPS).
oder wird auch oft das Cyclist Syndrom bezeichnet.

Cyclist's Syndrome is a common term for symptoms of pudendal nerve irritation or pudendal neuralgia. Symptoms can include: pain in “sit bones”, perineum, genitals, and/or anus, pain with sitting/cycling, urinary, bowel, and/or sexual dysfunction, and/or feeling of foreign object in rectum or perineum.

Hierbei hat sich die Muskulatur und Bindegewebe im und rund um das Becken so
"verdichtet" und "verhärtet" das der Nerv der durch den Beckenboden (Pudendusnerv) verläuft.
gedrückt, getriggert, geklemmt wird. stellt Euch einfach einen Bandscheibenvorfall im Becken vor.

Was sich jetzt ganz simpel anhört, ist ziemlich schmerzhaft und schränkt die Lebensqualität ganz schön ein. und ist in der Behandlung sehr Zeitaufwendig und Langwierig.

Es ist zudem auch nicht so ganz einfach mal eben einen Krampf im Beckenboden loszuwerden
dafür ist dann das Beckenbodentraining, Yoga und Atemübungen für das lockern der Beckenboden zuständig um den Nerv und das Nervengeflecht wieder frei zu bekommen.

Also das mittel zur Wahl ist in meinem Fall das Lockern des Beckenboden.

Mein Problem kam auch von jetzt auf gleich,
ohne das ich jäh was an meinen Rädern geändert habe.

Es war einfach der berühmte Tropfen der das Glas zum überlaufen gebracht hat,
dann meine Dumme Einstellung, "was durch das Radfahren kommt geht auch durch das Radfahren weg".
 
Jetzt kann ich entweder den Lenker höher stellen, oder den Sattel niedriger stellen - dann verscherz ich es mir aber vmtl mit der Haltung und zerstör mir meine Knie.
Wenn du den Lenker höher stellst, dann hat das wohl keinen negativen Einfluss aufs Knie.
Und was heisst, du verscherzt es mit der Haltung?
Könnte es sein, dass diese generell zu aggressiv ist?
Wie gross ist denn die Sattelüberhöhung?
 
Naja die Kombination Sitzpolster <-> Sattel kann schon unterschiedlich gut klappen. Auch gibt es unterschiedliche dicke Polsterungen. Da gibt es verschiedene Fraktionen oder Philosophien. Es kann jedenfalls Polster geben, die zur Kombi Hintern+Sattel nicht gut passen.
Puh ey, jedes mal ne neue Bux holen is halt auch nicht das Wahre :D Aber ja, werd ich vll mal mit Prio 2,3 ausprobieren. Danke!
Ein pauschales runtersetzen der Sattelhöhe halte ich für nicht zielführend
Natürlich würde ich hier im mm-Bereich mich vorantasten. Oder hast du eine andere Idee?

Wollte zunächst einfach mal Danke sagen! Das ist ein super Diskussionsfaden hier!
Ja finde ich tatsächlich auch. Habe viele im Freundeskreis sagen, dass das "normal" ist, wenn man Druck und Taubheitsgefühl verspürt.
Und was heisst, du verscherzt es mit der Haltung?
Könnte es sein, dass diese generell zu aggressiv ist?
Wie gross ist denn die Sattelüberhöhung?
Mit verscherzen meine ich, dass mir aktuell meine Knie nicht wehtun (Ich hab Probleme mit den Knien, Kniescheibe springt beim schnellen Richtungswechsel ab und an raus). Die Angst schwingt hier natürlich mit, wenn ich etwas verstelle, dass das Einfluss auf das Knie haben könnte. :-/ Aber ja hilft nix, muss ich weitersuchen

Ich poste dir mal meine Sachen, wie sie damals beim Fitting eingestellt wurden. Sattelwinkel müsste ich nachmessen, wie der aktuell eingestellt ist. Könnte sein, dass ich hier >6° schon wieder ibn.
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Naja die Kombination Sitzpolster <-> Sattel kann schon unterschiedlich gut klappen. Auch gibt es unterschiedliche dicke Polsterungen. Da gibt es verschiedene Fraktionen oder Philosophien. Es kann jedenfalls Polster geben, die zur Kombi Hintern+Sattel nicht gut passen.
Meiner Meinung nach wird das Sitzpolster überbewertet oder anders gesagt, wenn Sitzposition und Sattel optimal sind, dann könnte man problemlos auch mit nacktem Hintern fahren.

Ich hatte fast 40 Jahre lang Sitzprobleme und ich habe erfolglos versucht, das Problem auch mittels verschiedener Hosen resp. Polstern zu beheben. Aber erst seit ich den jetzigen Sattel in Verbindung mit einer etwas aufrechteren Position und einer leicht abgesenkten Sattelnase verwende, habe ich keine Sitzbeschwerden mehr. Ich fahre auch immer mal wieder mit der kurzen oder langen Laufhose ohne Polster, auch das ohne Probleme.
 
Mit verscherzen meine ich, dass mir aktuell meine Knie nicht wehtun (Ich hab Probleme mit den Knien, Kniescheibe springt beim schnellen Richtungswechsel ab und an raus). Die Angst schwingt hier natürlich mit, wenn ich etwas verstelle, dass das Einfluss auf das Knie haben könnte.
Die Höhenverstellung des Sattels hat schon einen Einfluss aufs Knie, die Höhenverstellung des Lenkers hingegen nicht.

Meine Sitzprobleme die ich fast 40 Jahre lang hatte, konnte ich wie folgt lösen:
  • Optimaler Sattel (den ich zufällig gefunden habe da er mit dem neuen Bike kam)
  • Aufrechtere Sitzposition durch Spacerturm (Sorry liebe Stylepolizei)
  • Minimales Absenken der Sattelnase (der Druck auf die Handgelenke wird etwas grösser, hält sich aber dank der entspannten Sitzposition in noch angenehmen Grenzen)
 
Bis vor einem Jahr hatte ich auch mit Taubheitsgefühlen beim Indortraining zu kämpfen. Geholfen hat bei mir der Wechsel auf einen ISM Sattel. Bei denen ist der Dammbereich komplett frei. Und da das Indoor auch keiner sieht, sowie das Gewicht keine Rolle spielt, kann man hier auch einen Sattel nehmen, der Outdoor wohl eher nicht in Frage kommt.
 
Danke, das sind keine extremen Werte.

Wie sieht es denn mit deiner Rumpfmuskulatur aus? Stützt du das gesamte Gewicht des Oberkörpers nur mit den Händen auf dem Lenker ab oder hältst du die Sitzposition zu einem guten Teil mit der Muskulatur?
 
Danke, das sind keine extremen Werte.

Wie sieht es denn mit deiner Rumpfmuskulatur aus? Stützt du das gesamte Gewicht des Oberkörpers nur mit den Händen auf dem Lenker ab oder hältst du die Sitzposition zu einem guten Teil mit der Muskulatur?
wie bekomme ich das raus? habe schon das Gefühl, dass ich mich sehr auf meine Vorderarme lehne...
 
wie bekomme ich das raus? habe schon das Gefühl, dass ich mich sehr auf meine Vorderarme lehne...
Gute Frage, die ich dir leider nicht beantworten kann, aber allenfalls jemand anderes aus dem Forum.
Und um die Sitzposition generell etwas besser beurteilen zu können, wäre noch eine Seitenaufnahme von dir bei Pedalposition 3 und 6 Uhr hilfreich.
 
Ich habe neben einem passenden Sattel insbesondere durch mein Boom Board ne echte Verbesserung meiner Belastung im gesamten Sitzbereich gewonnen. Ich sitze damit wie beim echten Radfahren eben nicht mehr stundenlang statisch auf dem Sattel. Das Boom Board ist für mich inzwischen unverzichtbar.
 
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