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Der Druck am Sattel - und zu was er bei mir führt...

@Epi90
Ich persönlich würde dort ansetzen, wo die Wirkung am grössten ist.

Wie von allen bemerkt, ist der Sattel zu hoch eingestellt. Aber das ist meiner Meinung nach das am einfachsten zu lösende Problem.

Wie du in #62 schreibst, kannst gerade mal 2s deine Position mit dem Rumpfhalten und danach liegt wieder das volle Gewicht auf den Händen und gleichzeitig kippt das Becken nach vorne, so dass du nicht mehr auf den Sitzknochen sondern auf dem Damm sitzt. Dass daraus Hand- und Dammprobleme resultieren, ist logisch.

Als erstes solltest du die Rumpfkraft soweit stärken, dass du die Fahrposition für mehrere Minuten nur mit dem Körper halten kannst, ohne dabei das Gewicht mit den Händen am Lenker abzustützen.

Gleichzeitig sollte das Becken resp. die Lende so beweglich werden, dass das Becken beim Einnehmen der Fahrposition nicht nach vorne kippt.

Wenn du diese beiden Punkte im Griff hast, kannst du ans Finetuning gehen, sofern das dann überhaupt noch nötig ist.
 
Fußball war bei mir auch vorher, da entstehen viele Muskelverkürzungen in der Hüfte (Stichwort Fußballer-O-Beine). v.a. Gluteus medius, Hamstrings.
Gleichzeitig sollte das Becken resp. die Lende so beweglich werden, dass das Becken beim Einnehmen der Fahrposition nicht nach vorne kippt.
Auch wenn das komisch klingt, das Becken soll weiter nach vorne kippen, nicht weniger weit. Die Sitzknochen sind hinten breiter und tiefer und weiter vorne enger zusammen und näher an der Haut. Kann man ja mal abtasten. Deshalb sind die Sättel am Stadtrad auch viel breiter als diejenigen fürs Rennrad (Sitzposition am Stadtrad weiter hinten und tiefer). Wenn man auf dem Rennradsattel aber aufrecht sitzt, fallen die Sitzknochen links und rechts vorbei, vor allem wenn der Sattel auch noch so hoch ist und die gestreckten Oberschenkel nicht an der breiten Stelle vom Sattel vorbeikommen. Dann rutscht man mit jedem Tritt nach vorne auf die Sattelspitze, sodass die ganze Last auf dem Damm liegt. Der Pillermann schläft ja nicht ein, weil man auf ihm drauf sitzt (das wäre durch umlegen leichter lösbar), sondern weil man die viel weiter hinten liegenden Nerven in den Weichteilen abzwickt.
 
Eine Aufrichtung Becken ist schon erstrebenswert. 1. entlastet es den Dammbereich 2. öffnet es den Hüftwinkel. Die Entlordosierung (Beckenaufrichtung, raus aus dem Hohlkreuz) erreicht man über Training des geraden Bauchmuskels. Bitte darauf achten nicht über den Hüftbeuger (psoas) zu trainieren, desses Funktion ist neben der Hüftbeugung die Lordisierung (Hohlkreuz). Das haben wir durch Sitzen und Stehen im Alltag genug.
Der Nachteil der daraus resultierenden mehr buckligen Haltung ist ein Hyperextension der Kopfgelenke und der Halswirbelssäule was zu Gefühlsstörungen in den Armen und Händen führen kann. Dagegen kann man über "chin in" anarbeiten.
 
Eine Aufrichtung Becken ist schon erstrebenswert. 1. entlastet es den Dammbereich 2. öffnet es den Hüftwinkel. Die Entlordosierung (Beckenaufrichtung, raus aus dem Hohlkreuz) erreicht man über Training des geraden Bauchmuskels. Bitte darauf achten nicht über den Hüftbeuger (psoas) zu trainieren, desses Funktion ist neben der Hüftbeugung die Lordisierung (Hohlkreuz). Das haben wir durch Sitzen und Stehen im Alltag genug.
Der Nachteil der daraus resultierenden mehr buckligen Haltung ist ein Hyperextension der Kopfgelenke und der Halswirbelssäule was zu Gefühlsstörungen in den Armen und Händen führen kann. Dagegen kann man über "chin in" anarbeiten.
Danke, hast natürlich recht, wenn die Beweglichkeit in den Beinen mal da ist oder man im Hohlkreuz schon auf den Schambeinkufen sitzt. Aber das schien mir hier nicht der Fall.
Hab nochmal nachrecherchiert. Scheint gerade bei langjährigen Fußballern so zu sein, dass das Becken auf der Schussbeinseite eher nach hinten (Hohlkreuz) und auf der Standbeinseite eher nach vorne (Buckel) verwrungen ist. Quadrizeps am Schußbein deutlich stärker als Hamstring. Knöchel v.a. am Schussbein ziemlich steif und Rist flacher. Sieht dann aus wie unterschiedliche Beinlängen, ist es aber oft nicht. https://www.bdfl.de/images/ITK/2014/PDFs/Hoffmann.pdf
Ich war nie gut im Fußball und hatte auch nie einen Trainer, der da Ausgleichsübungen gemacht hätte.
Auf dem Fahrrad dann: Schussbein kommt oben nicht drüber, Standbein schlackert unten durch. Hüfte rollt über den Sattel und rutscht dabei vor, die ganze Last auf dem Damm. Das war zumindest meine Erfahrung: ein Sitzknochen "hing drüber".
 
Auf dem Fahrrad dann: Schussbein kommt oben nicht drüber, Standbein schlackert unten durch. Hüfte rollt über den Sattel und rutscht dabei vor, die ganze Last auf dem Damm. Das war zumindest meine Erfahrung: ein Sitzknochen "hing drüber".
Wo hast du diese Info her? Hast du das per Videoaufnahme von einem Physio diagnostizieren lassen?

GuMo zusammen :)
Ich bin am Wochenende dieses Jahr meine erste Tour gefahren. Davor die Sattelposition von 78cm auf 77cm gekürzt (kurzer Reminder, 1.85 groß, 82 kg & hab eine Beinlänge von ~87cm und eine Armlänge von ~59cm.)
Nachwievor ist mir mein wertes Stück eingeschlafen - erst nach einiger Zeit, aber ja....
Meine Handballen haben schon nach 5 min geschmerzt und wie ich das empfunden habe, liegt hier viel zu viel Gewicht drauf. Meine Hände sind im Obergriff (an den Knubbeln vorne - kA wie das genau heisst :-D) komplett durchgestreckt, das ist schon fast unangenehm - Coremuskulatur muss ich hier evtl aufbauen um den Druck zu verringern. Sollen auf die Handflächen Druck ausgeübt werden oder sollten die eigentlich nur als "Stabilisierung", ohne dass darauf Druck ausgeübt wird, dienen?
 
Die „Dinger“ heissen Hood.

Völlig durchgestreckte Arme sollte man nie haben, sondern immer einen leicht gebeugten Ellenbogen.

Wieviel Gewicht von der Rumpfmuskulatur selbst und wieviel von den Armen getragen werden dürfte von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich sein, aber ganz bestimmt lasstet nicht das volle Gewicht des Oberkörpers auf den Armen.

Schmerzen am Handballen können nebst der fehlenden Rumpfmuskulatur viele Ursachen haben:
  • ungeeignete Geo
  • ungeeignete Sattelposition resp. Neigung
  • ungeeignete Position der Hoods
  • ungeeignete Lenkerbreite
  • ungeeignete Handschuhe

Ich habe z.B. die Handschmerzen mit folgenden Massnahmen beseitigt:
  • Wahl einer entspannten Geo
  • angenehme Lenkerbreite
  • etwas weniger Absenkung der Sattelspitze
  • Bremshebel etwas höher am Lenker montiert
  • Hoods ganz leicht eingedreht
  • Handschuhe mit Gelpads
  • regelmässiger Wechsel der Griffpositionen
  • relativ entspannte Arm- und Handhaltung
 
Die „Dinger“ heissen Hood.

Völlig durchgestreckte Arme sollte man nie haben, sondern immer einen leicht gebeugten Ellenbogen.

Wieviel Gewicht von der Rumpfmuskulatur selbst und wieviel von den Armen getragen werden dürfte von Fahrer zu Fahrer unterschiedlich sein, aber ganz bestimmt lasstet nicht das volle Gewicht des Oberkörpers auf den Armen.

Schmerzen am Handballen können nebst der fehlenden Rumpfmuskulatur viele Ursachen haben:
  • ungeeignete Geo
  • ungeeignete Sattelposition resp. Neigung
  • ungeeignete Position der Hoods
  • ungeeignete Lenkerbreite
  • ungeeignete Handschuhe

Ich habe z.B. die Handschmerzen mit folgenden Massnahmen beseitigt:
  • Wahl einer entspannten Geo
  • angenehme Lenkerbreite
  • etwas weniger Absenkung der Sattelspitze
  • Bremshebel etwas höher am Lenker montiert
  • Hoods ganz leicht eingedreht
  • Handschuhe mit Gelpads
  • regelmässiger Wechsel der Griffpositionen
  • relativ entspannte Arm- und Handhaltung
... und welchen Punkt hast du uns unterschlagen? 😜
 
Ich bin jetzt am Überlegen meinen Vorbau von 100mm auf 70mm zu verkürzen - aber bin mir unschlüssig ob 3cm in diesem Kontext soviel bringen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin jetzt am Überlegen meinen Vorbau von 100mm auf 70mm zu verkürzen - aber bin mir unschlüssig ob 3cm in diesem Kontext soviel bringen...
3cm weniger Reach ist sehr viel und den Unterschied bemerkt man selbst dann sehr gut, wenn man bezüglich solchen Dingen nicht besonders sensitiv ist.

Mit der Verkürzung des Vorbaus auf 7cm musst du dir aber bewusst sein, dass dadurch das Lenkverhalten sehr viel direkter/nervöser wird. Die einen mögen das, die andern eher weniger.
 
Nach Prostatabestrahlung, welche zu einer starken Sensibilität und dauerhaften Reizung im Sitzbereich führte, bin ich für meine Rennräder bei den Stufensätteln von SQlab gelandet. Am besten hat sich die Kombi aus 602 Ergolux activ 2.0 in Kombination mit Hosen von AgU mit dem ehemaligen Red-Polster erwiesen. Bei der Sattelbreite hatte ich vorher 150; jetzt 170 mm, damit die Sitzknochen satt aufliegen.
Die vorgenannten Versionen sind allerdings Auslaufmodelle, aber das Prinzip bleibt gleich.

Sattel vorne absenken, Sättel mit Cut, jede Art von Federungen des Sattels - haben nichts gebracht.
 
Also ich hatte nach einem Sattelwechsel auch zunächst leichte Druckbeschwerden im Sinne von Taubheit. Anfänglich auch die Nase etwas nach unten geneigt, dann nach dem wiederholten Einstellen der Sitzhöhe aufgrund des Satttelwecchsels wieder waagerecht ausgerichtet und noch weiter an der korrekten Höhe und dem Nachsitz gefeilt. Jetzt wieder ohne Taubheit unterwegs und mein Gewicht gut verteilt auf meine Sitzknochen und umliegendes Gewebe. Das waren alles in allem nur ganz kleine Veränderungen. Sattel nach unten neigen zu müssen, halte ich nach meinen Erfahrungen als Krücke für eine allgemein schlechte Position auf dem Rad.
 
Also bei mir wirds irgendwie immer schlimmer - jetzt hab ich mir eine Sattelstütze mit 0cm Setback (davor 2cm) gekauft - jetzt schmerzen mir die Knie. Heisst das grds, dass mein Sattel dann zu weit vorne ist, oder?
Das Einschlafen der Hände, des Don Juans, hab ich noch immer nicht in den Griff bekommen.
Des Weiteren bin ich auf Favero Assioma Duo umgestiegen, jetzt schmerzt meine rechte Aussenseite am rechten Fuß, das heisst, ich müsste das Cleat etwas verschieben.
Oh man, das raubt mir echt meinen Spaß am Radfahren....
 
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