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Carbon-Gabelschaft mit Abdrücken von der Vorbauklemmung

Ähnliche Spuren hatte ein Radkollege auch am Gabelschaft. Er hat sich dann eine neue Gabel besorgt und in geistiger Umnachtung die alte Gabel wieder eingebaut. Musste schnell fertig werden weil tags drauf Radtraining war. Wir sind dann auch noch mit 70 Sachen den Berg runter. Nach der Verabschiedung auf dem Weg nach Hause ist dann der Vorbau beim Antritt nach einem Fußgängerüberweg abgeschert und er hat sich gut abgelegt. Ich meine mich zu erinnern das er ein paar Tage schlecht geschlafen hat.

Ich sehe hier nur eine neue Gabel, und einen neuen Vorbau und ggf. einen Drehmomentschlüssel. Die alte Gabel, wenn der Gabelschaft lang ist, mit den Detailfotos als Defekt und Angaben zum verbleibenden unbeschädigten Gabelschaft (in Zentimeter) zum Verkauf anbieten oder direkt entsorgen.
Einen Drehmomentschlüssel habe ich immer benutzt. Problem ist der Vorbau. Bei der Klemmung drückt der Schraubenkopfseitige Teil etwa 0,5-0,7 mm weiter nach innen als der Gegenpart. Das hat zu dem Eindrücken geführt. Am liebsten würde ich dem Hersteller die Gabel in Rechnung stellen ;)

Deine eindrückliche Schilderung lässt mich an dem Plan einfach flach fahren bis die neue Gabel da ist doch zweifeln. Vielleicht muss dann doch erstmal die Rolle herhalten. Hart bei dem guten Wetter und noch einem Monat frei bis längere Radfahrten wieder nur am Wochenende möglich sind.
 
Und bitte mit Drehmomentschlüssel montieren.
edit: hast Du schon beantwortet.

Nur zur Info, was war es denn für ein Vorbau? Die Extralight-Vorbauten sind bekannt dafür, dass sie den Schaft schädigen.
 
Eine meiner Carbonsattelstützen hatte einen vergleichbaren Eindruck und da war auf der Innenseite auch etwas zu sehen. Ich habe die dann noch ewig gefahren, hat gehalten bei 80kg Gewicht. Falls Du jetzt die Gabel tauschen willst - ist überhaupt Originalersatz ( evtl. auch unlackiert) erhältlich ? Das könnte ansonsten Totalschaden bedeuten...
 
Mit einem Easton EA50 Alu 17° Vorbau dürfte ich nichts falsch machen, oder? Oder jemand noch einen Tip was das angeht? Hätte nicht gedacht, dass man sich bei sachgerechter Handhabung mit einem Vorbau die Gabel zerstören kann..
 
Vielen Dank für die vielen Antworten und Meinungen :)

Ein Streichholz wird natürlich nicht gezogen aber es ist doch sehr hilfreich Meinungen dazu zu hören.

Ich habe seit jeher in dem Gabelschaft einen Expander, der die gesamte Höhe des Vorbaus abdeckt. War sogar Werkseitig verbaut.

Den Vorschlag den Gabelschaft zu kürzen + Vorbau mit positivem Winkel könnte sogar funktionieren. Momentan habe ich einen Vorbau mit -17° montiert. Problematisch könnte jedoch sein einen passenden Steuersatzspacer (diese "Lagerabdeckung") zu finden. Habe da schonmal mit dem Hersteller gesprochen und das einzige, was die hatten war ein 1cm flacherer. Den habe ich schon hier liegen. Dieser cm reicht jedoch nicht aus, um den kompletten geschädigten Teil vom Gabelschaft absägen zu können.

Ich bin jetzt geneigt mir einen neuen Vorbau zu kaufen und die Gabel weiter zu verwenden. Jedoch muss ich sagen, auf einem der Fotos sieht man schon, dass es nicht nur ein Abdruck ist sondern mindestens die obere Schicht des Carbons zerstört ist. Dazu kommt, dass unterhalb der Klemmung das Carbon leicht aufgewölbt ist, was die Frage aufwirft, ob das ein beginnender Riss sein könnte?

Die Idee da mit einer Feile die Schadhafte stelle rauszufeilen kommt mir erstmal sinnvoll vor. Wenn ich dann aber an die Montage eines Vorbaus denke kommen mir Zweifel. Ist das Rohr an der Stelle dann nicht schmaler, was bei der Klemmung des Vorbaus Probleme ergeben könnte?

Die Gabel ist deutlich beschädigt. Es wird Dir niemand sagen können, ob sie noch 1, 100 oder 10.000 Tage hält. Und ja, wahrscheinlich fahren viele unwissend mit so einem Schaden rum, die wenigsten bauen oft an ihrem Vorbau rum.

Schadenstechnisch ist es wahrscheinlich, dass sie in dem gequetschten Bereich flächig delaminiert ist, das sieht man von aussen nicht. Ohne Ultraschall-Scan ist das nicht festzustellen. Wenn Du Wellen oder Unebenheiten innen spüren kannst, kann das eben ein Hinweis darauf sein. Eine sichtbare Rissbildung erfolgt oft erst später, im schlechtesten Fall erst in der gleichen Sekunde, in der der Schaft bricht.

Ursache dürfte hier ein (für Carbongabeln) ungeeigneter Vorbau sein. Es ist ziemlich bedenklich, was da im Markt verkauft wird, auch von "Marken". Das Wichtigste hat der gute alte Luescher mal in einem Video zusammengefasst:

.

Kurzfassung: entgratete Kanten, geringe Fertigungstoleranzen (rund=wirklich rund), große Klemmflächen (=kleines "Loch" nach vorne hin, möglichst durchgehendes Rohr hinten statt zwei schmaler Stege usw.). Musst mal schauen, ob der EA50 das hat.

Ein ausreichend langer (=Klemmbereich(!) erstreckt sich über die gesamte Vorbauhöhe) Expander ist universell eine sehr gute Idee, kann aber das scharfkantige Quetschen wie in diesem Schadensbild auch nicht komplett verhindern.
 
Zuletzt bearbeitet:
PS: Wenn dieses Bild den Vorbau im "entspannten" Zustand zeigt, hast du ihn eventuell auch schon mal zu doll abgeknallt - sieht etwas verzogen aus. Drehmomentschlüssel verfügbar?

IMG_20220831_184108.jpg
 
Mein Senf
Bitte mit Carbon-Montagepaste die neue Gabel montieren, safür mit 2NM weniger

Den Vorbau austauschen. Der scheint nicht wirklich geeignet für Carbongabel

Expander auf Höhe der Vorbauklemmung platzieren.

Bzgl der alten Gabel:
Ich hätte die noch weiter genutzt, aber mit einem anderen Vorbau, der eine höhere Klemmfläche hat, so das der aktuelle Schaden nicht schlimmer wird.
 
Einen Drehmomentschlüssel habe ich immer benutzt. Problem ist der Vorbau. Bei der Klemmung drückt der Schraubenkopfseitige Teil etwa 0,5-0,7 mm weiter nach innen als der Gegenpart. Das hat zu dem Eindrücken geführt. Am liebsten würde ich dem Hersteller die Gabel in Rechnung stellen ;)

Deine eindrückliche Schilderung lässt mich an dem Plan einfach flach fahren bis die neue Gabel da ist doch zweifeln. Vielleicht muss dann doch erstmal die Rolle herhalten. Hart bei dem guten Wetter und noch einem Monat frei bis längere Radfahrten wieder nur am Wochenende möglich sind.
Also wahrscheinlich passiert nix, bis das neue Zeug da ist. Aber nun weißt du um den Schaden. Von abreißenden Carbon-Gabel-Schäften hört man nun auch nicht jeden Tag. Ich habe ja auch die Bilder vor dem Abriss gesehen und eine neue Gabel empfohlen, die mein Radkollege dann auch aufgetrieben hat. Nur hat er sich vertan und dann ist halt auch wirklich was passiert. Da war ich auch skeptisch, aber der Schaft war halt fein sauber unter Vorbauklemmung abgeschert.
 
Bedenke auch das Anzugmoment des Expanders... Grate und Löcher am Vorbau sowieso, wie von anderen oben geschrieben.

Echt toxisch wird es mit kurzem Leichtbauexpander UND leichtem Vorbau mit großen Aussparungen. Der Expander dehnt den Gabelschaft punktuell und der Vorbau gibt aufgrund der Aussparungen keinen Gegendruck. Damit zerstört man trotz Dremo schnell mal den Gabelschaft durch Dehnung.
 
Hatte solche „Fälle“ auch schon. Hatte mir da eine passende (sehr lange!!!) Aluhülse drehen lassen und mit 2K-Kleber eingeklebt. Und nen anderen VB natürlich. Da passiert die nächsten 100 Jahre dann nichts mehr.

….neue Gabel ist natürlich noch besser!
 
Vielen Dank für die vielen Antworten und Meinungen :)

Ein Streichholz wird natürlich nicht gezogen aber es ist doch sehr hilfreich Meinungen dazu zu hören.

Ich habe seit jeher in dem Gabelschaft einen Expander, der die gesamte Höhe des Vorbaus abdeckt. War sogar Werkseitig verbaut.

Den Vorschlag den Gabelschaft zu kürzen + Vorbau mit positivem Winkel könnte sogar funktionieren. Momentan habe ich einen Vorbau mit -17° montiert. Problematisch könnte jedoch sein einen passenden Steuersatzspacer (diese "Lagerabdeckung") zu finden. Habe da schonmal mit dem Hersteller gesprochen und das einzige, was die hatten war ein 1cm flacherer. Den habe ich schon hier liegen. Dieser cm reicht jedoch nicht aus, um den kompletten geschädigten Teil vom Gabelschaft absägen zu können.
Problem hat sich zwar schon erledigt (weil neue Gabel kommt), aber es gibt noch flachere Steuersatzspacer / Staubkappen.
https://r2-bike.com/CERAMICSPEED-Steuersatz-Staubkappe-Dust-Cover-Abdeckung
 
Hatte solche „Fälle“ auch schon. Hatte mir da eine passende (sehr lange!!!) Aluhülse drehen lassen und mit 2K-Kleber eingeklebt. Und nen anderen VB natürlich. Da passiert die nächsten 100 Jahre dann nichts mehr.

….neue Gabel ist natürlich noch besser!
Das gab es auch von 3T (?) ex Werk.
Sollte eine sehr saubere Lösung sein, wenn die Hülse wirklich passt
 
Die Gabel ist deutlich beschädigt. Es wird Dir niemand sagen können, ob sie noch 1, 100 oder 10.000 Tage hält. Und ja, wahrscheinlich fahren viele unwissend mit so einem Schaden rum, die wenigsten bauen oft an ihrem Vorbau rum.

Schadenstechnisch ist es wahrscheinlich, dass sie in dem gequetschten Bereich flächig delaminiert ist, das sieht man von aussen nicht. Ohne Ultraschall-Scan ist das nicht festzustellen. Wenn Du Wellen oder Unebenheiten innen spüren kannst, kann das eben ein Hinweis darauf sein. Eine sichtbare Rissbildung erfolgt oft erst später, im schlechtesten Fall erst in der gleichen Sekunde, in der der Schaft bricht.

Ursache dürfte hier ein (für Carbongabeln) ungeeigneter Vorbau sein. Es ist ziemlich bedenklich, was da im Markt verkauft wird, auch von "Marken". Das Wichtigste hat der gute alte Luescher mal in einem Video zusammengefasst:

.

Kurzfassung: entgratete Kanten, geringe Fertigungstoleranzen (rund=wirklich rund), große Klemmflächen (=kleines "Loch" nach vorne hin, möglichst durchgehendes Rohr hinten statt zwei schmaler Stege usw.). Musst mal schauen, ob der EA50 das hat.

Ein ausreichend langer (=Klemmbereich(!) erstreckt sich über die gesamte Vorbauhöhe) Expander ist universell eine sehr gute Idee, kann aber das scharfkantige Quetschen wie in diesem Schadensbild auch nicht komplett verhindern.
Danke! Werde mir das Video heut Nachmittag anschauen. Nachdem ich deine Kurzfassung gelesen habe, habe ich bei bike-components angerufen und gefragt, ob der EA50 diesen Anforderungen entspricht. Der sollte passen :)

Was mich jetzt noch umtreibt ist der angegebene Drehmoment
des Expanders (@relppurtsb). Ich hatte als ich damals den Vorbau gewechselt habe schonmal bei Rose angerufen, da im Handbuch steht, der Expander soll mit 8 nm angezogen werden, was mir extrem viel vorkommt. Der Technik-Service meinte jedoch, dass sei schon richtig so. Ich überlege jetzt, ob ich bei der Neuen Gabel nur 6 nm drauf gebe. Carbon Montagepaste verwende ich immer bei Kontaktflächen bei denen Carbon im Spiel ist. Meint ihr das macht Sinn oder besser an die vorgegebenen 8 nm halten?
 
Mein Senf
Bitte mit Carbon-Montagepaste die neue Gabel montieren, safür mit 2NM weniger
Davon wird aber in der Regel abgeraten. Zum einen ist das üblicherweise nicht nötig (anders als z.B. bei der Sattelstütze, die eine hohe axiale Belastung hat), zum anderen kann mit der Zeit (insbesondere bei Regenfahrten) die Schmirgelpaste in das direkt darunter sitzende obere Lager des Steuersatzes lecken.

Bei einem schlecht konstruierten/verzogenen Vorbau sind es auch eher die im Betrieb auftretenden dynamischen (Hebel-)kräfte, die dann solche Schäden verursachen, weniger die statische Belastung beim Anbau. Diese dynamische Belastung steigt aber eher bei einem zu losen Vorbau - der ideale Anzugsmoment ist daher meistens auch der, der draufsteht (meist 4Nm ö.Ä.), nicht mehr und nicht weniger.
 
Zuletzt bearbeitet:
Davon wird aber in der Regel abgeraten. Zum einen ist das üblicherweise nicht nötig (anders als z.B. bei der Sattelstütze, die eine hohe axiale Belastung hat), zum anderen kann mit der Zeit (insbesondere bei Regenfahrten) die Schmirgelpaste in das direkt darunter sitzende obere Lager des Steuersatzes lecken.

Bei einem schlecht konstruierten/verzogenen Vorbau sind es auch eher die im Betrieb auftretenden dynamischen (Hebel-)kräfte, die dann solche Schäden verursachen, weniger die statische Belastung beim Anbau. Diese dynamische Belastung steigt aber eher bei einem zu losen Vorbau - der ideale Anzugsmoment ist daher meistens auch der, der draufsteht (meist 4Nm ö.Ä.), nicht mehr und nicht weniger.
Urban legend. So ziemlich alle Radhersteller empfehlen Montagepaste für Carbongabeln mit Carbonschaft.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nö.Urban legend. So ziemlich alle Radhersteller empfehlen Montagepaste für Carbongabeln mit Carbonschaft.
Nö.

Trek:
"However, with a headset there is movement of the parts. In normal usage of a threadless headset there is some slight movement of the compression ring relative to the steerer. This movement occurs when you hit a bump or apply the front brake. Normally, the movement of the compression ring does not hurt the fork. However, if there is carbon paste between the compression ring and a carbon steerer, the paste works like an abrasive to remove carbon material from the steerer. If enough material is removed, this could lead to breakage of the steerer. (...) All Trek publications will be amended to say that carbon paste should never be applied to the steerer."

Specialized:
"WARNING! Do not apply carbon assembly compound (carbon paste) between the stem and the steerer tube. Application of carbon
paste to the stem/steerer tube interface may result in a catastrophic failure of the fork, resulting in serious personal injury or death."


Bianchi:
"WARNING! Do not use carbon assembly compound (carbon paste) between stem and steering tube."

Art's Cyclery (Ask a Mechanic):
"When it comes to carbon steerers there is little need for the additional friction that carbon paste provides, as it is very rare that anyone encounters a situation on a road bike where your front wheel is being pushed hard in a direction opposite to the direction you are turning the handlebars. The exception is during a crash. In this situation it’s better to have the stem slip on the steerer to lessen the amount of force transmitted to the steerer tube.

The other concern with applying carbon paste to steerer tubes is that the paste could make its way into the headset where it could grind down moving parts and possibly wear the steerer where the compression split ring interfaces with the steerer."


usw.

 
Zuletzt bearbeitet:
PS: Wenn dieses Bild den Vorbau im "entspannten" Zustand zeigt, hast du ihn eventuell auch schon mal zu doll abgeknallt - sieht etwas verzogen aus. Drehmomentschlüssel verfügbar?

Anhang anzeigen 1135077
Sehe ich auch so. Das Schadensbild am Gabelschaft sieht sehr nach zuviel Drehmoment aus. Das Loch im Vorbau ist eigentlich zu groß. Die Flächen sind zu schmal und würden mindestens Abdrücke bei größerer Belastung in der Matrix hinterlassen.
Kleine Eindrücke sind kein Problem, bei Dir ist aber mindestens im Toplayer das Gewebe gebrochen.
Drehmomente auf den Vorbauten sind Maximalangaben. Für glatte Alu- oder verchromte Stahlschäfte mag hohes Drehmoment notwendig sein.
 
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