So sitze ich jetzt hier auf dem Sofa und komme kaum mehr davon hoch. Der Sonnenbrand wärmt aber meine Müden Muskeln
Aber von Anfang an:
Ich hatte ja doch starke Zweifel, ob ich, ob der schwachen Vorbereitung, die Marathonstrecke fahren solle, aber mich dann doch dazu druchgerungen.
Um 9:00 Uhr gings dann los. Ich hatte mir vorgenommen die Runde in "gemäßigtem" Tempo (so 27er Schnitt) mit einer kleinen Gruppe zusammen abzufahren. Es sollte dann doch leicht anders kommen. Das Motto hieß dann über weite Strecken: "Mit 37 durch die Pampa". Hatte ich zunächst noch Bedenken die angeforderten 216 km in 10 Stunden zu schaffen, konnte ich mich diesen Sorgen schon nach wenigen Kilometern entledigen als klar war, dass das Tempo doch eher "gehoben" sein solle.
Die ersten zweieinhalb Stunden radelte ich in einer, so ca. 10 Mann Gruppe, durch graue Wettersuppe. Am ersten Kontrollpunkt in Bülstedt gabs dann auch Cola, Apfelschorle, Rosinenbrötchen und Müsliriegel. Als wir Zeven erreichten lies sich dann auch die Sonne blicken; so hatten wir auch gleich einen viel besseren Blick auf die "Schlucht" auf dem Weg. Denn....
Schon beim Start war uns intensiv eingehämmert worden, dass wir in Zeven doch "durch die Baustelle fahren sollten". Wir wechselten auf den Radweg wegen der Straßenvollsperrung. An der ersten Einmündung hatten die Herren Baumeister am Radweg zwar schonen einen neuen Bordstein gesetzt, aber den weder abgesenkt noch die 20 cm breite und ebenso tiefe Lücke zum Radweg geschlossen. So mussten wir alle eine kleine Laufeinheit absolvieren, weil die folgenden 50 Meter Straße weder ausphaltiert noch sonderlich frei von Steinchen in allen erdenklichen Größen war.
Danach wurde wieder "aufgesattelt" und weiter gings zur zweiten Kontrolle in Heidenau.
Fragt mich nicht wie, aber ich schaffte es doch glatt, beim Fahren auf das Feuerwehrgelände mir einen winzig kleinen Metallspan in den Hinterreifen zu fahren. Da war dann die Luft schnell raus.
Sofort wer einer der Leute vom RSC Gold zur Stelle und ohne Zögern wechselte der mir blitzschnell meinen
Schlauch. Glücklicherweise hatte er davon ausreichend da, denn es zeigte sich, dass mein Reserveschlauch aus der Satteltasche, gerade erst sieben Wochen alt, porös war. Dafür von mir noch mal ein dickes Dankeschön! Ohne eure Hilfe hätte ich da abbrechen müssen. Einfach nur klasse!
Ich schloss mich dann der nachfolgenden Gruppe an, weil ich es unbedingt vermeiden wollte, die weiteren rund 140 Kilometer alleine fahren zu müssen.
Es ging recht "zügig" weiter, so dass wir bis zum erneuten Erreichen des Kontrollpunktes in Heidenau (war Kontrolle 2 und 4) die erste Gruppe wieder eingeholt hatten.
Wer wollte durfte sich dort dann eine warme Suppe genehmigen. Ab da gings dann in reicher Gesellschaft (um die 25 Leute) auf die restlichen 78 Kilometer.
Auf dem Rest der Strecke passierte auch nichts weiter. Einige aus unserer Gruppe begannen sich in Timmersloh dann aufzuregen, dass wir so oft "Auto" riefen (gab reichlich Gegenverkehr). So dass sie einhauten und es vorzogen sich in einer Vierergruppe von uns abzusetzen. Nach etwa 7 Stunden und 45 Minuten waren wir dann wieder an der Uni. Ich gab dann nur noch meine Karte ab, staubte eine Urkunde ab und bin dann die restlichen 18 Kilometer nach Hause geradelt.
Dort machte ich den Fehler mich auf die Bettkante zu setzen; ich wollte da gar nicht mehr weg.
Fazit: War eine echt lohnenswerte Erfahrung die ich wieder machen will. War zugleich auch meine bisher längste gefahrene Strecke. Hätte ich auf Hin- und Rückfahrt zur Uni etwas mehr Gas gegeben, wäre der Schnitt auch deutlich besser gewesen...
Beim nächsten Mal vielleicht.