Dito, auch bei uns sieht man in jeder Ortschaft Schilder mit Bixnmacherei oder Lumpenmacherei.
Die bayrische und österreichische Sprache ist generell in vielen Bereichen etwas derber als man sich vorstellen kann, was aber meist nicht als abwertend gemeint oder konnotiert war.
Für Außenstehende mag das dann auf den ersten Blick als ungeheuerlich erscheinen, hier gehört das nach wie vor zur Mundart. Andere Dialekte und Regionen haben auch ihre kleinen Schweinereien, was dort ebenfalls als nichts Negatives empfunden wird, einfach, weil es eine gewachsene Sprache mit ursprünglich differenter Intention ist.
Ich gebe zu, dass auch ich manchmal meine Schwierigkeiten damit habe, weil ich klar für Gender, Queer und gegen Feminismusbashing bin, rege mich aber auch nicht über das Wort Zipfelmacher auf. Bix oder Zipfe, beides ist als nichts degradierendes gemeint gewesen,
Ich finde, Dialekt sollte wieder vermehrt Aufmerksamkeit erhalten, Sprache ist etwas wundervolles und einzigartiges. Ich liebe es, meinem Kollegen im Büro zuzuhören, wenn er Gstanzl aus dem Stegreif vorträgt. Die bayrische Sprache hat so viele Feinheiten, die nur so im Dialekt existieren und wirken. Wer mal guten Gstanzeln zuhört, wird das ebenfalls feststellen, und da gibts viele solcher Wörter, die aber im richtigen Kontext absolut nicht negativ sind.
Das macht für mich die Einzigartigkeit von Dialekten aus, gerade auch, weil sie manchmal kantig oder derbe sind, aber genau das sind wir Menschen halt auch, und wir sollten uns wieder mehr darauf besinnen, nicht immer nur Negatives in Sätzen zu suchen, auch, wenn es einmal erst negativ aufstößt.
Nicht falsch verstehen, ich bin dermaßen ökosozialversifft, aber auch tolerant gegenüber ehrlicher vorurteilsfreier Mundart.
Würde aber trotzdem nie so ein Schild bei mir aufstellen, wenn ..
https://de.wikipedia.org/wiki/Bixnmacherei